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Wien: Österreichisches Museum für Volkskunde in Wien steht "im Regen"

"Angewandte Kulturwissenschaft im Regen
Das Österreichische Museum für Volkskunde in der Laudongasse ist zum Opfer der Kulturpolitik geworden"


k@gWenn in der aktuellen Ausgabe der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde 111 (2008) 3 unter der Rubrik "CHRONIK DER VOLKSKUNDE" die Leiterin des Österreichischen Museums für Volkskunde, Margot SCHINDLER, den "Jahresbericht des Vereins und des Österreichischen Museums für Volkskunde 2007 (283-308) sowie den "Jahresbericht Verein Ethnographisches Museum Schloss Kittsee 2007" (309-315) publizieren und im Aufsatzteil BIRGIT JOHLER einen Beitrag "Das Österreichische Museum für Volkskunde in Zeiten politischer Umbrüche. Erste Einblicke in eine neue Wiener Museumsgeschichte" (229-264) veröffentlichen und das altehrwürdige Wiener Stadtmagazin "Der Falter" in der laufenden Nummer (43/08) eine ganze Seite über die bedrohliche Entwicklung berichtet, dann muss es fünf vor zwölf sein.
High noon. Was zunächst über die Kulturpolitik des Bundes nicht geschafft wurde (das Museum wurde aus der Bundesförderung herausgekippt, aber der Bund muss dennoch die Gehälter der Beschäftigten bezahlen, doch fehlt es seit Jahren an den notwendigen Mitteln für alles), versucht offensichtlich die Wiener Sozialdemokratie (MA 34) nicht durch Austrocknung, sondern durch Reinregnen lassen, das Museum und damit auch die Themen einer historisch argumentierenden Kulturwissenschaft loszuwerden.

Ulrich Hägele: Preisträger beim Deutschen Fotobuchpreis

Der Tübinger Empirische Kulturwissenschaftler Ulrich Hägele wurde für seine Veröffentlichung "Foto-Ethnographie. Die visuelle Methode in der volkskundlichen Kulturwissenschaft. Tübingen 2007 (Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V.)" soeben beim "Deutschen Fotobuchpreis" 2009 als "Siegertitel aus der Kategorie Fotogeschichte / Fototheorie" mit Silber ausgezeichnet. Das schaffen nicht so viele einstmalige DFG-Projekte.

Herzlichen Glückwunsch aus Hamburg nach Tübingen.
 

Und was kann man damit dann machen ... ? Berufsperspektiven

So zu Semesterbeginn macht sich das vielleicht ganz gut. Die Schweizer Webseite berufsberatung.ch listete die "Berufsmöglichkeiten nach einem Studium der Ethnologie (Sozialanthropologie) und der Volkskunde (Kulturanthropologie)" auf:

"Für Ethnologen und Volkskundlerinnen bestehen spezifische Tätigkeiten etwa in der Lehre und Forschung, in Museen und bei Hilfsorganisationen, in der Entwicklungszusammenarbeit und in der Flüchtlingshilfe, jedoch in beschränkter Zahl. Daneben stehen ihnen allgemein die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Geistes- und Sozialwissenschaftler/innen offen."

U.a. wird dann folgende Liste als Tätigkeitsspektrum angeführt:


"Unten finden Sie eine Liste von Berufstätigkeiten, die von Uni-Absolventen und -Absolventinnen dieses Studiengangs häufig ausgeübt werden.

Arbeitsagoge/-agogin
Archivar/in
Ausbilder/in (BP)
Coach
Diplomat/in
Dozent/in (Universität)
Erwachsenenbildner/in (SVEB-Zertifikat 1)
Ethnologe/-login
Gerontologe/-login
Hochschulassistent/in
Informations- und Dokumentationsspezialist/in FH (BSc)
Interkulturelle/r Übersetzer/in (BP)
Journalist/in
Kommunikationsbeauftragte/r
Konservator/in UNI
Kulturmanager/in
Kulturvermittler/in im Museum
Mediator/in
Meinungsforscher/in
Mitarbeiter/in in der internationalen Zusammenarbeit
Moderator/in bei Radio/Fernsehen
Online-Journalist/in
Organisationsberater/in
Redaktor/in
Sozialwissenschaftler/in
Verbands- und Organisationssekretär/in
Volkskundler/in
Wissenschaftliche/r Bibliothekar/in
Wissenschaftliche/r Dokumentalist/in
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in "


Im Rahmen dieses Weblogs besonders interessant, ist auch der Link "Volkskundlerin im Museum für Kommunikation". Dahinter verbirgt sich ein Selbst-Portrait der Arbeit der Kollegin Beatrice Tobler vom Berner Museum.
 

26.-28.9. 2009: Hochschultagung der dgv - Kultur – Forschung. Zum Profil einer volkskundlichen Kulturwissenschaft

26. – 28. September 2008 in Hamburg

Das Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie lädt unter dem Titel "Kultur – Forschung. Zum Profil einer volkskundlichen Kulturwissenschaft" ein zur dgv-Hochschultagung vom 26.-28. September 2008 in Hamburg

Die Hochschultagung 2008 will den Faden aufnehmen, über die Praxis volkskundlicher Kulturanalyse nachzudenken: Wo und wie müssen lieb gewordene Selbstverständlichkeiten, also methodische wie epistemologische Grundannahmen und Vorgehensweisen, überdacht, geschärft oder neu gefasst werden, wenn etablierte Konzepte von Kultur und Gesellschaft in Frage stehen und sich die Bedingungen empirischer Forschung verschoben haben? [Programm und Call for Papers sowie Tagungsort]
 

Noch so eine Kanaille aus dem neo-faschistischen Sumpf

Wenn wir schon mal dabei sind, dann sei an dieser Stelle noch an eine solche Kanaille aus dem rechtsextremen Lager hingewiesen, die sich auch in Sachen "Europäische Ethnologie" zu Wort meldet, nämlich Christian Böttger:

"Diese Einwände sollen aber dem Wert des Lexikons keinen Abbruch tun. Gerade weil die an den verschiedenen Universitäten gelehrte „Europäische Ethnologie“ der gewachsenen Bedeutung ethnischer, religiöser und sprachlicher Faktoren meist nicht gerecht wird - sie folgen immer noch uneingeschränkt und moralisierend den gängigen Modernisierungstheorien - stellt dieses Lexikon einen bedeutenden Schritt in die richtige Richtung dar. Damit liefert es neben den im Stichwortteil zusammengetragenen Fakten eine wichtige Diskussionsgrundlage für die Theoriebildung und die daraus abgeleiteten Begriffe der Ethnologie."

Christian Böttger versucht sich darüber hinaus an einer rechts-nationalistischen Globalisierungskritik, die darauf verweist, dass es heutzutage kaum einen sicheren Standort der Kritik gibt, die nicht ständig von Rekuperation und Retorsion beeinträchtigt wird:

"Auch bei uns in Deutschland können sozialen Errungenschaften nur dann gesichert werden, wenn die nationale Souveränität auf ökonomischen Gebiet erhalten bleibt. „Nationalisierung statt Globalisierung“ heißt also die Losung für die Gegenwart. Das bedeutet, daß die Vorgaben der WTO, die wie eine Weltregierung auftritt, von uns boykottiert und nicht – wie die Linkspartei meint – demokratisiert werden müssen (Demokratie setzt Überschaubarkeit voraus). Alles andere bleibt eine Mischung aus Schwärmerei, Dilettantismus und sozialer Demagogie – doch genau dafür scheint die Linkspartei/PDS zunehmend zu stehen."



Über Christian Böttger findet sich folgende Selbstauskunft:
"Christian Böttger studierte von 1983-1988 Ethnographie, deutsche Geschichte und Volkskunde an der Humboldt-Universität zu Berlin. Danach arbeitete er bis Anfang 1992 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Wissenschaftsbereich Kulturgeschichte/Volkskunde am Zentralinstitut für Geschichte/Institut für deutsche Geschichte (Akademie der Wissenschaften) an einem Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Kulturgeschichte sozialer Reformbewegungen in Deutschland um 1900. Ende 1993 promovierte er an der Humboldt-Universität zum doctor philosophiae. In den 90er Jahren zuerst in der DSU, dann im Hofgeismarkreis und in der Deutschland-Bewegung aktiv, übernahm er im Jahr 2000 die Koordination der DAO-Arbeit in Berlin."
(DAO= Deutsche Aufbauorganisation)

Das so einer noch unter DDR-Zeiten ausgebildet wurde und gearbeitet hat, zeigt in welcher Weise Indifferenzen entstanden sein müssen. Aber das so einer dann an der HU promovieren konnte, wäre dann doch nochmals genauer anzuschauen ...

Vgl. Christian Böttger: Zum Leben in den genossenschaftlichen Siedlungen „Eden“ und „Falkenberg“ vom Beginn ihres Bestehens bis 1933. Dissertation 1993.

Vielleicht ist es nicht ganz unwichtig zu erwähnen, dass die Hamburger Sensibilität für Versuche aus dem neonazistischen Lager an entsprechende Aspekte aus der Fachgeschichte anzuknüpfen, aus eigener Betroffenheit und Erfahrung herrührt.

Zu Thekla Kosche, die 2004-2006 am Hamburger Institut für Diskussionen und Aktionen sorgte
 

Einstiger Münchner Volkskunde-Student wegen Hitler-Gruss verurteilt

Der oberbayerische Spitzenkandidat der NPD zur Landtagswahl und Münchener Stadtrat Karl Richter wurde am 21. August zu einer Geldstrafe von 140 Tagessätzen zu 40 Euro wegen Zeigen des Hitlergruss verurteilt:

"Karl Richter, 1962 in München geboren, studierte nach dem Wehrdienst Geschichte, Musikwissenschaft, Sanskrit und Volkskunde an der Münchner LMU. Danach parlamentarischer Referent am Europäischen Parlament. Seit 1991 Chefredakteur der Coburger Monatszeitschrift „Nation & Europa“ und freier Publizist.

2004 bis 2008 Leiter des parlamentarischen Beratungsdienstes der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Seit 2008 für die Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA) Stadtrat in München, außerdem NPD-Kreisvorsitzender. Ebenfalls seit 2008 stellvertretender Chefredakteur der Zeitung „Deutsche Stimme“.

Fremdsprachen, mehrere Buchveröffentlichungen, Träger der Ehrenmedaille der Bundeswehr und des tschechischen Militär-Fallschirmspringerabzeichens."


So lautet die Selbstauskunft dieses notorischen Neo-Nazis.

Vielleicht wissen ja einige Münchner KollegInnen, was der an ihrem Institut so getrieben hat. In Berlin gibt es auch noch so einen Fall, der darauf hinweist, dass unsere Fächer offenbar in diesem Kontext eine Rolle zu spielen beginnen. Vgl. a. das Wahlprogramm der Hessen-Nazis

Zur NPD-Kampagne für die bayrische Landtagswahl
 

"Popular Culture" = Alltagskultur

Der Juraprofessor Klaus F. Röhl führt einen Blog zum Thema Rechtssoziologie. Darin diskutiert er jüngst (26.06.2008) die Frage wie denn wie "popular culture" bzw. "Popular Legal Culture" übersetzt werden soll und liefert en passant eine Geschichte der Volkskunde:

"Aus den Themen »Rechtskenntnis«, »Rechtsbewußtsein« und »Einstellung der Bevölkerung zum Recht« ist unter dem Einfluss der sog. cultural studies in den letzten Jahrzehnten das Thema »Popular Legal Culture« geworden. Es fehlt an einer passenden deutschen Übersetzung. Zwar wird in der deutschen wissenschaftlichen Literatur der Ausdruck »Populärkultur« verwendet. Man könnte also von populärer Rechtskultur sprechen. Aber »populär« hat im Deutschen unerwünschte Konnotationen; es klingt nach »populistisch« oder nach »Pop« im Sinne von Unterhaltung. Die richtige Übersetzung wäre »Rechtliche Volkskunde«. Die Volkskunde[1] war Vorläufer der Kulturwissenschaft. Volkskunde als Begriff kam um 1800 im Verwaltungsschrifttum des aufgeklärten Absolutismus auf und wurde von Statistikern, Geographen und Reiseschriftstellern verwendet. Man verstand darunter eine empirische Charakter-, Menschen- und Völkerkunde. »Volk« war nicht mehr als Land und Leute. Als Begründer einer wissenschaftlichen Volkskunde gilt 1853 Wilhelm Heinrich Riehl. Von ihm erschienen 1851-54 eine »Naturgeschichte des Volkes als Grundlage einer deutschen Social-Politik« in drei Bänden sowie 1853 das Buch »Land und Leute (Volkskundliche Studien)«. Der Volksbegriff war jedoch von der Romantik mit literarischen, psychologischen und nationalen Konnotationen befrachtet worden. Savigny sprach vom »Volksgeist« als Schöpfer des Rechts und die Brüder Grimm sammelten Volkslieder und Volksmärchen. Den Nationalsozialisten fiel es nicht schwer, die Volkskunde auf eine »rassische Grundlage« zu stellen. Von diesem Mißbrauch hat sich das Fach nach dem Kriege erst erholt, nachdem es »Abschied vom Volksleben« (Bausinger) genommen hatte. Der Themenschwerpunkt verschob sich vom »Volk« auf Lebenswelt, Alltag und Kultur. An die Stelle der Volkskunde trat eine empirische Kulturwissenschaft, Kulturanthropologie oder Euro­päische Ethnologie. Es gab auch eine »Rechtliche Volkskunde«. In Österreich und der Schweiz pflegt man sie bis heute. Sie ist jedoch rückwärts gewandt und in die Nähe der Rechtsarchäologie und (historischen) Rechtsikonographie gerückt.[2] Sie interessiert sich für den rechtlichen Gehalt alter Sagen, für rechtliches Brauchtum, sucht in der Krinimalgeschichte oder nach dem »Recht der kleinen Leute«[3]. Unter diesen Umständen übersetze ich »popular culture« im rechtssoziologischen Zusammenhang mit »Alltagskultur«. Für »popular legal culture« finde ich kein geeignetes Substantiv. Daher rede ich von der Alltagskultur des Rechts oder übernehme - der sprachlichen Variation halber - den englischen Ausdruck."

Zu den Fußnboten

Auf die JuristInnen ist halt Verlass ....
 

Bonner Volkskundler in Nöten (III): Protest erfolgreich

Auf der Webseite der Bonner Volkskundler, die kurz vor Ihrer Abschaffung standen, findet sich folgender Eintrag:

"Wichtiger Erfolg auf dem Weg zum Erhalt der Kulturanthropologie/Volkskunde


Die vorgeschlagene „Einfrierung” der Abteilung konnte nun abgewendet werden. Der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät hat soeben einen neuen Einsparplan beschlossen. Es wird zwar massive Kürzungen geben, aber die Kulturanthropologie/Volkskunde wird davon nicht wie bislang vorgesehen betroffen sein. Der Geschäftsführende Direktor des Instituts Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft, Professor Dr. Manfred Kohrt, kündigte an, dass die aktuelle Sparanforderung im Institutsvorstand neu diskutiert werden wird. Zudem wurde die bereits angenommene Liste zur Besetzung der vakanten Professur zur Weiterleitung an das Rektorat freigegeben. "


Am 7. Mai waren 1850 Petitionen übergeben worden ...

Der Bonner RCDS verbucht diese Meldung als Erfolg studentischen Protestes.
 

Bonner Volkskundler in Nöten (II)

Die Bonner Volkskunde ist in Not. Eine weitere kritische Betrachtung (auch zum Bonner "Marketing"), die mit allgemeineren Überlegungen zu unseren Fächern einhergeht, finden wir bei Joern Borchert im Blog "Kulturelle Welten".

Update: 28.04.2008
Weitere Reaktionen bei :: antropologi.info :: - Ethnologie in den Medien
 

Universität Bonn: Das Fach Kulturanthropologie/Volkskunde kurz vor seiner Abschaffung

Bonn: Das Fach Kulturanthropologie/Volkskunde kurz vor seiner Abschaffung

An der Universität Bonn droht das schnelle Aus der Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde im im neuen Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur und Kulturwissenschaft. Zur Situation:

"Das Fach Kulturanthropologie / Volkskunde ist an der Universität Bonn akut bedroht! Pläne des Rektorats sehen die Einsparung von insgesamt 39(!) Stellen an der Philosophischen Fakultät vor. Die Institute sind somit durchschnittlich mit Einsparzwängen von vier Stellen konfrontiert. Um die problematische Haushaltslage zu „überwintern” hat der Vorstand des Instituts für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft eine „Einfrierung” aller wissenschaftlichen Abteilungsstellen der Kulturanthropologie / Volkskunde beschlossen.

Was heißt das? Die „Einfrierung” sieht – vorausgesetzt die Finanzlage hat sich bis dahin gebessert – 2011 eine Wiederbesetzung des Lehrstuhls vor; was bis dahin geschieht ist ungewiss. Zwar beabsichtigt der Geschäftsführende Direktor des Instituts den Lehrbetrieb durch „geeignete personelle Maßnahmen” ordnungsgemäß weiterzuführen, doch liegen hier weder eindeutige Pläne geschweige denn schriftliche Zusicherungen vor. Freilich gründet sich eine gute Hochschulausbildung auch nicht nur auf „ordnungsgemäße” Lehre, sondern ist überdies auf parallele Forschung des Personals – Stichworte Aktualität und Konkurrenzfähigkeit – angewiesen. Wie kann ein angeblich berufsqualifizierender Studiengang für ein hochdynamisches Berufsleben qualifizieren, wenn die Inhalte nicht dem Wandel, nicht sich verändernden Problemkontexten angepasst werden? Warum werden die Studierenden des Profils Kulturanthropologie / Volkskunde im Institutsvergleich derart benachteiligt, obwohl sie doch mittels Studienbeiträgen deutlich überproportional zur sogenannten „Verbesserung” der Lehre gerade ihres Profils beitragen?

Damit nicht genug: Vertreter des Instituts lassen verlauten, dass eine Einstellung des Profils Kulturanthropologie / Volkskunde bereits zu diesem Wintersemester sowie ein MA-Start ohne das Profil Kulturanthropologie / Volkskunde erwogen werden. Eine „Einfrierung” der Stellen – die weder fair noch betriebswirtschaftlich logisch ist – würde somit nicht wie propagiert ein „befristetes Moratorium” darstellen, sondern einem 2011 angeblich neu zu besetzenden Lehrstuhl sukzessive die Studierenden sowie – und auch das wird bereits überregional kritisch diskutiert – zahlreichen Kultureinrichtungen den traditionellen wissenschaftlichen Nachwuchs entziehen. Ob die Bonner Volkskunde aber durch diese oder ähnliche Maßnahmen tatsächlich de facto abgeschafft wird, darüber entscheidet letztlich der Rat der Philosophischen Fakultät – und zwar am 7. Mai 2008!"


In Bonn hat sich nun eine "Taskforce" gebildet, die um Solidaritätsbekundungen bittet:

Die „Taskforce” ist ein Zusammenschluss von Studierenden und Alumni der Universität Bonn, die sich gegen die de facto-Abschaffung der Kulturanthropologie/Volkskunde wehren. Wir setzten uns für die Fachdisziplin, für die gewohnt hohe Qualität ihrer Forschung und Lehre und für die Berufsperspektiven ein, die der hohe Praxisbezug gewährleistet.

Ausserdem gibt es eine Homepage, die Vorschläge macht, wie man/frau helfen kann zu verhindern, dass im Zeitalter des Ökonomismus der Universität ein weiterer Sieg der Diktatur der BWL beklagt werden muss.

Zugleich lässt sich aber auch sehen, wohin es führt, wenn der Kulturbegriff der geisteswissenschaftlich-philologischen so genannten Kulturwissenschaften administrativ exekutiert wird. In welcher Weise ein solcher Kulturbegriff selbst praktische Konsequenzen hat, zeigt sich an diesem Beispiel. Dann wird wieder sortiert in Hochkultur und minderwertige Populär- und Alltagskultur. Man sollte sich damit nicht mehr gemein machen und wieder anfangen das zu kritisieren.
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Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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