"Blogger" gegen "Akademiker"?
Verschiedentlich entdecken Blogger, die sich einer wie auch immer gearteten Weblog-Szene zugehörig fühlen, Weblogs wie des unsrigen. Dann kann es schon vorkommen, dass sie sich aufregen. So wenn beispielsweise "Q: Are We Not Men? oblomows freudententakel", ein gerade mal zwei Monate altes Blog dieses Weblog unter dem etwas selbstentlarvenden Titel Akademiker, so nicht!auf's Korn nimmt.
Nach dem Motto, wer sich der Blogossphäre aussetzt, der ist selbst schuld, könnte man das ganze ackselzuckend übergehen (oder polemisch platt psychologisierend die Rachegefühle geplagter Studierender oder gar gescheiterter Akademiker unterstellen), aber immerhin ist es doch interessant, wenn einem das, was Teil der wissenschaftlichen Wissensproduktion ist, selbst unterläuft. In dem von Jan Schmidt/Christian Stegbauer/Klaus Schönberger (2005, 11) im Weblog-Schwerpunkt von kommunikation@gesellschaft veröffentlichten Forschungsstand wird genau jener Sachverhalt thematisiert, wenn die, die Gegenstand der Forschung sind "zurückschlagen" oder sagen wir mal neutraler "sich zu Wort melden" ("Die Labormäuse schlagen zurück").
So werden in besagtem Eintrag Standards eingeklagt, die sich mit Blick auf die Ergebnisse der Forschung zwar leicht zurückweisen lassen (Vgl. den Kommentar in besagtem Blog). Interessanter ist demgegenüber das Phänomenen, dass via Weblog nun mehr die "ProbandInnen" den Spieß umdrehen können. Diesen Sachverhalt könnte man auch unter Verweis auf den im Fach bekannten Methoden-Text von Warneken/Wittel (Die neue Angst vor dem Feld. Ethnographisches Research up am Beispiel der Unternehmenskulturforschung, in: Zeitschrift für Volkskunde, Jg. 93, H. 1, S. 1–17.) diskutieren. Warneken/Wittel beschreiben nämlich ein vergleichbares Problem am Beispiel von Forschungen in der Unternehmensethnographie. Sie bezeichnen Untersuchungssituationen, in denen die Probanden einen ähnlichen bis höheren Status als die Feldforscher besitzen und diese nun um ihren Status als anerkannte Wissenschaftler ringen müssen, als „research up“. In unserem Falle geht es zwar nicht um einen höheren Status, sondern bereits um eine Art "Gegenbeobachtung" oder "Gegenuntersuchung". Das animiert zu spannenden methodischen Überlegungen. Hierbei muss ich es bewenden lassen, weil ein Problem für Akademiker-Blogger ist nun mal ein zeitnotorisches. Es gibt einfach auch noch eine Menge anderer Dinge zu erledigen.
Nach dem Motto, wer sich der Blogossphäre aussetzt, der ist selbst schuld, könnte man das ganze ackselzuckend übergehen (oder polemisch platt psychologisierend die Rachegefühle geplagter Studierender oder gar gescheiterter Akademiker unterstellen), aber immerhin ist es doch interessant, wenn einem das, was Teil der wissenschaftlichen Wissensproduktion ist, selbst unterläuft. In dem von Jan Schmidt/Christian Stegbauer/Klaus Schönberger (2005, 11) im Weblog-Schwerpunkt von kommunikation@gesellschaft veröffentlichten Forschungsstand wird genau jener Sachverhalt thematisiert, wenn die, die Gegenstand der Forschung sind "zurückschlagen" oder sagen wir mal neutraler "sich zu Wort melden" ("Die Labormäuse schlagen zurück").
So werden in besagtem Eintrag Standards eingeklagt, die sich mit Blick auf die Ergebnisse der Forschung zwar leicht zurückweisen lassen (Vgl. den Kommentar in besagtem Blog). Interessanter ist demgegenüber das Phänomenen, dass via Weblog nun mehr die "ProbandInnen" den Spieß umdrehen können. Diesen Sachverhalt könnte man auch unter Verweis auf den im Fach bekannten Methoden-Text von Warneken/Wittel (Die neue Angst vor dem Feld. Ethnographisches Research up am Beispiel der Unternehmenskulturforschung, in: Zeitschrift für Volkskunde, Jg. 93, H. 1, S. 1–17.) diskutieren. Warneken/Wittel beschreiben nämlich ein vergleichbares Problem am Beispiel von Forschungen in der Unternehmensethnographie. Sie bezeichnen Untersuchungssituationen, in denen die Probanden einen ähnlichen bis höheren Status als die Feldforscher besitzen und diese nun um ihren Status als anerkannte Wissenschaftler ringen müssen, als „research up“. In unserem Falle geht es zwar nicht um einen höheren Status, sondern bereits um eine Art "Gegenbeobachtung" oder "Gegenuntersuchung". Das animiert zu spannenden methodischen Überlegungen. Hierbei muss ich es bewenden lassen, weil ein Problem für Akademiker-Blogger ist nun mal ein zeitnotorisches. Es gibt einfach auch noch eine Menge anderer Dinge zu erledigen.
kschoenberger - 1. Feb, 22:12
Selbstentlarvung?
Sprache kann auch "entlarvend" sein - dahingehend bezeichnend, wie jemand, hoffentlich nur zeitweise, über potentielle Kommunikationspartner denkt. Keep cool: Oblomov hat sich doch nur gewundert.
Weil dein Beitrag nicht uninteressant war, werde ich ihn weiterpetzen, und zwar an einen Blog über Blogs zum Thema: "Undankbarer Forschungsgegenstand".
Ansonsten: Frohes weiterbloggen!
P.S. Zu einen Blog gehört schon eine gewisse Dosis Dialog. Auch aus Spaß daran! In diesem Sinne: s.o.