CfP: Arbeit und Nicht-Arbeit / Kommission Arbeitskulturen der dgv
Arbeit und Nicht-Arbeit
Entgrenzungen und Begrenzungen von Lebensbereichen und Praxen
Arbeitstagung der Kommission Arbeitskulturen innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Hamburg, 29.3.-31.3. 2007
-Call for Papers-
Mit der in den letzten Jahren zunehmenden Rede von „Entgrenzungen“ im Zusammenhang mit Arbeit lassen sich verschiedene Phänomene beschreiben: Arbeit verändert sich strukturell bzw. Arbeit wird strukturell verändert, indem lange bestehende Standards von Arbeitsverträgen, Arbeitszeiten oder Arbeitsplätzen/orten ausgeweitet, entgrenzt, werden. Weiter verändern sich die Begriffsinhalte von „Arbeit“ über die herkömmlichen semantischen Grenzen hinaus, u. a. als Folge veränderter Vorstellungen über und Verständnisse von Arbeit. Abgrenzungen etwa von Arbeit und Arbeitslosigkeit, Familien- und Reproduktionsarbeit, klassischer Lohnarbeit und Bürgerarbeit/gesellschaftlichem Engagement verschieben sich. Auseinandersetzungen darüber, was als adäquate, als gesellschaftlich sinnvolle oder notwendige, als produktive Arbeit anerkannt wird, bestimmen die gesellschaftliche und politische Diskussion ebenso wie die Entgrenzungen und neuen Grenzziehungen unter Begriffen wie „Zumutbarkeit“, „1-Euro-Jobs“ und „Hartz IV“.
Durch die hier kurz skizzierten Entgrenzungs- und Begrenzungsprozesse, die sich zudem zu beschleunigen scheinen, entsteht ein zunächst wissenschaftlicher, dann gesellschaftlicher und politischer Bedarf an Wissen, um die Entwicklungen und Auseinandersetzungen (auch in ihrer historischen Gewordenheit) zu verstehen, in einem weiteren Sinne, um die gegenwärtigen Entwicklungen beurteilen, bewerten und ggf. regulieren zu können. Die Volkskunde und ihre Nachfolgedisziplinen Empirische Kulturwissenschaft / Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie können als historisch argumentierende und empirisch in der Gegenwart forschende Alltagswissenschaften zum gesellschaftlichen Verständnis der komplexen Beziehungen des Begriffspaares „Arbeit – Nicht-Arbeit“ beitragen.
Die Kommission „Arbeitskulturen“ der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde wurde 1979 als Kommission „Arbeiterkultur“ gegründet. Mit der nächsten Tagung sollen beide Perspektiven wieder in den Mittelpunkt treten. Wir möchten dazu ermuntern, Vorschläge für Vorträge einzureichen, die sich mit dem Zusammenhang von Arbeit und Nichtarbeit im weitesten Sinne beschäftigen (einige Anregungen dazu finden sich im „Ticker“). Der Call for Papers richtet sich an alle ForscherInnen, die sich museal, empirisch oder theoretisch, aktuell oder historisch mit den skizzierten Tendenzen beschäftigten. Gleichermaßen willkommen sind Themenvorschläge aus den Bereichen Fotografie und Film.
+++ Arbeit +++ Nicht-Arbeit +++ arbeitslos +++ Ich-AG +++ 1-Euro-Jobber +++ Arbeitszeit +++ Freizeit +++ Unternehmenskultur +++ Organisationsformen +++ Geschlechterbeziehungen +++ Arbeitsmigration +++ Gender +++ Museum +++ Selbstverständnisse +++ homo faber +++ Industriearbeit +++ Handwerk +++ bäuerliche Arbeit +++ immaterielle/mentale Arbeit +++ gesellschaftliche Arbeit +++ Arbeitsverweigerung +++ Leiharbeit +++ Zwangsarbeit +++ Kinderarbeit +++ Bündnisse für Arbeit +++ Arbeit und Streik +++ Haus- und Reproduktionsarbeit +++ Geschichte der Arbeit +++ Prekarität +++ „Freizeitpark Deutschland“ +++ Schwitzbuden +++ Arbeitskraftunternehmer +++ „Generation Praktikum“ +++ scheinselbständig +++ Leiharbeit +++ Saisonarbeit +++ Arbeit und Technik +++ Arbeiterkultur +++ Arbeit und/in Europa +++
InteressentInnen – gerne auch Studierende und AbsolventInnen, die an einer einschlägigen Magister- oder Diplomarbeit sitzen oder diese abgeschlossen haben – werden gebeten, Abstracts im Umfang von maximal einer Seite unter Angabe eines Arbeitstitels, der Kurzvorstellung des Themas und des methodischen Zugriffs sowie kurzen Angaben zur Person bis spätestens 31. August 2006 zu senden an:
Dr. Klaus Schönberger,
Institut für Volkskunde der Universität Hamburg,
Edmund-Siemers Allee 1
D-20146 Hamburg
T. +49 (0) 40 42838-7250
E-Mail: klaus.schoenberger[at]uni-hamburg[dot]de
http://www.uni-hamburg.de/volkskunde/
Diese Kommissionstagung der dgv wird in Kooperation zwischen dem Institut für Volkskunde der Universität Hamburg und dem Museum der Arbeit Hamburg durchgeführt und findet in den Räumen des Museums statt:
Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
22305 Hamburg
direkt am U/S-Bahnhof Barmbek
Tel: 040/428 133-0 — Fax: 040/428 133-330
info[at]museum-der-arbeit.de
http://www.museum-der-arbeit.de/
Gerrit Herlyn, Johannes Müske, Andreas Reucher, Klaus Schönberger, Ove Sutter (Institut für Volkskunde der Universität Hamburg)
Entgrenzungen und Begrenzungen von Lebensbereichen und Praxen
Arbeitstagung der Kommission Arbeitskulturen innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Hamburg, 29.3.-31.3. 2007
-Call for Papers-
Mit der in den letzten Jahren zunehmenden Rede von „Entgrenzungen“ im Zusammenhang mit Arbeit lassen sich verschiedene Phänomene beschreiben: Arbeit verändert sich strukturell bzw. Arbeit wird strukturell verändert, indem lange bestehende Standards von Arbeitsverträgen, Arbeitszeiten oder Arbeitsplätzen/orten ausgeweitet, entgrenzt, werden. Weiter verändern sich die Begriffsinhalte von „Arbeit“ über die herkömmlichen semantischen Grenzen hinaus, u. a. als Folge veränderter Vorstellungen über und Verständnisse von Arbeit. Abgrenzungen etwa von Arbeit und Arbeitslosigkeit, Familien- und Reproduktionsarbeit, klassischer Lohnarbeit und Bürgerarbeit/gesellschaftlichem Engagement verschieben sich. Auseinandersetzungen darüber, was als adäquate, als gesellschaftlich sinnvolle oder notwendige, als produktive Arbeit anerkannt wird, bestimmen die gesellschaftliche und politische Diskussion ebenso wie die Entgrenzungen und neuen Grenzziehungen unter Begriffen wie „Zumutbarkeit“, „1-Euro-Jobs“ und „Hartz IV“.
Durch die hier kurz skizzierten Entgrenzungs- und Begrenzungsprozesse, die sich zudem zu beschleunigen scheinen, entsteht ein zunächst wissenschaftlicher, dann gesellschaftlicher und politischer Bedarf an Wissen, um die Entwicklungen und Auseinandersetzungen (auch in ihrer historischen Gewordenheit) zu verstehen, in einem weiteren Sinne, um die gegenwärtigen Entwicklungen beurteilen, bewerten und ggf. regulieren zu können. Die Volkskunde und ihre Nachfolgedisziplinen Empirische Kulturwissenschaft / Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie können als historisch argumentierende und empirisch in der Gegenwart forschende Alltagswissenschaften zum gesellschaftlichen Verständnis der komplexen Beziehungen des Begriffspaares „Arbeit – Nicht-Arbeit“ beitragen.
Die Kommission „Arbeitskulturen“ der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde wurde 1979 als Kommission „Arbeiterkultur“ gegründet. Mit der nächsten Tagung sollen beide Perspektiven wieder in den Mittelpunkt treten. Wir möchten dazu ermuntern, Vorschläge für Vorträge einzureichen, die sich mit dem Zusammenhang von Arbeit und Nichtarbeit im weitesten Sinne beschäftigen (einige Anregungen dazu finden sich im „Ticker“). Der Call for Papers richtet sich an alle ForscherInnen, die sich museal, empirisch oder theoretisch, aktuell oder historisch mit den skizzierten Tendenzen beschäftigten. Gleichermaßen willkommen sind Themenvorschläge aus den Bereichen Fotografie und Film.
+++ Arbeit +++ Nicht-Arbeit +++ arbeitslos +++ Ich-AG +++ 1-Euro-Jobber +++ Arbeitszeit +++ Freizeit +++ Unternehmenskultur +++ Organisationsformen +++ Geschlechterbeziehungen +++ Arbeitsmigration +++ Gender +++ Museum +++ Selbstverständnisse +++ homo faber +++ Industriearbeit +++ Handwerk +++ bäuerliche Arbeit +++ immaterielle/mentale Arbeit +++ gesellschaftliche Arbeit +++ Arbeitsverweigerung +++ Leiharbeit +++ Zwangsarbeit +++ Kinderarbeit +++ Bündnisse für Arbeit +++ Arbeit und Streik +++ Haus- und Reproduktionsarbeit +++ Geschichte der Arbeit +++ Prekarität +++ „Freizeitpark Deutschland“ +++ Schwitzbuden +++ Arbeitskraftunternehmer +++ „Generation Praktikum“ +++ scheinselbständig +++ Leiharbeit +++ Saisonarbeit +++ Arbeit und Technik +++ Arbeiterkultur +++ Arbeit und/in Europa +++
InteressentInnen – gerne auch Studierende und AbsolventInnen, die an einer einschlägigen Magister- oder Diplomarbeit sitzen oder diese abgeschlossen haben – werden gebeten, Abstracts im Umfang von maximal einer Seite unter Angabe eines Arbeitstitels, der Kurzvorstellung des Themas und des methodischen Zugriffs sowie kurzen Angaben zur Person bis spätestens 31. August 2006 zu senden an:
Dr. Klaus Schönberger,
Institut für Volkskunde der Universität Hamburg,
Edmund-Siemers Allee 1
D-20146 Hamburg
T. +49 (0) 40 42838-7250
E-Mail: klaus.schoenberger[at]uni-hamburg[dot]de
http://www.uni-hamburg.de/volkskunde/
Diese Kommissionstagung der dgv wird in Kooperation zwischen dem Institut für Volkskunde der Universität Hamburg und dem Museum der Arbeit Hamburg durchgeführt und findet in den Räumen des Museums statt:
Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
22305 Hamburg
direkt am U/S-Bahnhof Barmbek
Tel: 040/428 133-0 — Fax: 040/428 133-330
info[at]museum-der-arbeit.de
http://www.museum-der-arbeit.de/
Gerrit Herlyn, Johannes Müske, Andreas Reucher, Klaus Schönberger, Ove Sutter (Institut für Volkskunde der Universität Hamburg)
kschoenberger - 23. Mai, 15:39
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