Theo Röhle über die "Suche nach dem Kunden" - Suchmaschinen (15)
In der Sektion GESELLSCHAFTLICHE VERHANDLUNG VON TECHNIK´spricht nun Theo Röhle (Köln/Hamburg) über die "Suche nach dem Kunden. Suchmaschinen zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und wirtschaftlichem Kalkül"
Theo Röhle beginnt mit einer Gegenüberstellung zweier Zitate der Betreiber der Suchmaschine Google. Dabei konstatiert er einen Übergang von einer eher auf Informationsbereitstellung angelegten zu einer mehr Werbung verkaufenden Selbstdarstellung.
1. Entwicklung der Suchmaschinen
Mit dem Pageranking-Verfahren konnte Google den Suchmaschinenmarkt beherrschen. Yaoo und Microsoft haben erst 2003 eigene Verfahren zu entwickeln.
2. Suchmaschinennutzung in Dtl.
Wie sieht so ein Suchtag in Dtl. aus.
88,6% nutzen Google (22.5.2007), eigentlich 91,9% wenn man noch die Anbieter hinzuzählt, die Google implementiert und deren Daten nutzen. Die anderen Anbieter krebsen zwischen 3 und 2 %
3. Entwicklung Suchmaschinenmarketing
Theo Röhle führt in einer Zeitleiste die Entwicklung des Suchmaschinenmarketings aus. Dabei konstatiert er zwei zentrale Entwicklungen (Bannerwerbung und kontextrelevante Verfahren).
seit 1994: Banner-Werbung
ab 1998: Kontextrelevantes Verfahren. Umdeutung eines
informationsbedürfnisses in ein Konsumtionsverfahrens.
(Contextual Advertising: goto.com)
2000 Google entwickelt hierzu ein eigenes System (Adwords)
2001 (Umbenennung: Overture)
2003 Yahoo: AdSense
2005 Yahoo Search Markeing
2006 MSN AdCenter
2007 Aufkauf seitens Google, Yahoo und MSN von Firmen, die
Surfverhalten analysieren
4. Suchmaschinenforschung
Das Gatekeeper-Konzept
Die Suchmaschinen werden mittels des eigentlich schon begrabenen Gatekeeper-Konzept analysiert. Das Netzwerk-Gatekeeper-Konzept wurde bisher ignoriert.
5. Gesellschaftliche Verhandlung von Technik
Theo Röhle bezieht sich auf dabei zum einen auf Foucault Konzept der Macht als Schaffung eines Möglichkeitsfeldes.
Zum anderen bezieht er sich auf die aktuelle Netzwerktheorie. Zentral ist dabei ein konzept der Technik als Übersetzung
Angewendet auf die Technik "Suchmaschine":
Gleichberechtigter Informationszugang - Suchmaschine - Ermittlung von Nutzerdaten
NGOS, Politik, presse, Selbstkontrolle, Wissenschaft
versus
Entwicklung, Markt und Betreiber.
Schließlich unternimmt T. Röhle sein
Fazit zum Dispositiv Suchmaschine
Aber dazu gibt der eigentlich keinen Anlass, denn der erste Abschnitt endet zwar mit der Feststellung, dass diese neue "Kontrollmechanismen, (...) den härtesten Einschließungen in nichts nachstehen. Weder zur Furcht noch zur Hoffnung besteht Grund, sondern nur dazu, neue Waffen zu suchen"
Zugleich wurde gefragt wo in seiner Analyse die im Dispositiv-Konzept nicht unwichtigen Nutzer vorkommen. Ein Hinweis hierzu. Wenn man mal in einigen Weblogs überprüft, woher die Besucher der Webseite kommt, dann sind das überwiegend SuchmaschinennutzerInnen. Und wenn man sich die Begriffe anschaut und dann sieht, wo sie gelandet sind, dann zeigt sich doch, dass Überraschungen und eigensinnige Umwege durchaus möglich und gar nicht so selten sind (so Katrin, das wäre es gewesen, was ich noch anmerken wollte ;-)).
Theo Röhle beginnt mit einer Gegenüberstellung zweier Zitate der Betreiber der Suchmaschine Google. Dabei konstatiert er einen Übergang von einer eher auf Informationsbereitstellung angelegten zu einer mehr Werbung verkaufenden Selbstdarstellung.
1. Entwicklung der Suchmaschinen
Mit dem Pageranking-Verfahren konnte Google den Suchmaschinenmarkt beherrschen. Yaoo und Microsoft haben erst 2003 eigene Verfahren zu entwickeln.
2. Suchmaschinennutzung in Dtl.
Wie sieht so ein Suchtag in Dtl. aus.
88,6% nutzen Google (22.5.2007), eigentlich 91,9% wenn man noch die Anbieter hinzuzählt, die Google implementiert und deren Daten nutzen. Die anderen Anbieter krebsen zwischen 3 und 2 %
3. Entwicklung Suchmaschinenmarketing
Theo Röhle führt in einer Zeitleiste die Entwicklung des Suchmaschinenmarketings aus. Dabei konstatiert er zwei zentrale Entwicklungen (Bannerwerbung und kontextrelevante Verfahren).
seit 1994: Banner-Werbung
ab 1998: Kontextrelevantes Verfahren. Umdeutung eines
informationsbedürfnisses in ein Konsumtionsverfahrens.
(Contextual Advertising: goto.com)
2000 Google entwickelt hierzu ein eigenes System (Adwords)
2001 (Umbenennung: Overture)
2003 Yahoo: AdSense
2005 Yahoo Search Markeing
2006 MSN AdCenter
2007 Aufkauf seitens Google, Yahoo und MSN von Firmen, die
Surfverhalten analysieren
4. Suchmaschinenforschung
Das Gatekeeper-Konzept
Die Suchmaschinen werden mittels des eigentlich schon begrabenen Gatekeeper-Konzept analysiert. Das Netzwerk-Gatekeeper-Konzept wurde bisher ignoriert.
5. Gesellschaftliche Verhandlung von Technik
Theo Röhle bezieht sich auf dabei zum einen auf Foucault Konzept der Macht als Schaffung eines Möglichkeitsfeldes.
Zum anderen bezieht er sich auf die aktuelle Netzwerktheorie. Zentral ist dabei ein konzept der Technik als Übersetzung
Angewendet auf die Technik "Suchmaschine":
Gleichberechtigter Informationszugang - Suchmaschine - Ermittlung von Nutzerdaten
NGOS, Politik, presse, Selbstkontrolle, Wissenschaft
versus
Entwicklung, Markt und Betreiber.
Schließlich unternimmt T. Röhle sein
Fazit zum Dispositiv Suchmaschine
- Produktive Machteffekte durch Erleicherung des Informationszugangs
- Diversifizierung von Interessen statt Gleichrichtung
- Aber: Beibehaltung der Kontrolle
- Umdeutung von Informationsbedürfnissen in Konsumtionsbedürfnissen
Aber dazu gibt der eigentlich keinen Anlass, denn der erste Abschnitt endet zwar mit der Feststellung, dass diese neue "Kontrollmechanismen, (...) den härtesten Einschließungen in nichts nachstehen. Weder zur Furcht noch zur Hoffnung besteht Grund, sondern nur dazu, neue Waffen zu suchen"
Zugleich wurde gefragt wo in seiner Analyse die im Dispositiv-Konzept nicht unwichtigen Nutzer vorkommen. Ein Hinweis hierzu. Wenn man mal in einigen Weblogs überprüft, woher die Besucher der Webseite kommt, dann sind das überwiegend SuchmaschinennutzerInnen. Und wenn man sich die Begriffe anschaut und dann sieht, wo sie gelandet sind, dann zeigt sich doch, dass Überraschungen und eigensinnige Umwege durchaus möglich und gar nicht so selten sind (so Katrin, das wäre es gewesen, was ich noch anmerken wollte ;-)).
kschoenberger - 3. Jun, 11:26
Trackback URL:
https://technikforschung.twoday.net/stories/3796781/modTrackback