Feldforschung@cyberspace
In der Neuerscheinung der Zeitschrift "Kulturen", herausgegeben von Victoria Hegner und Dorothee Hemme, ist auch ein Beitrag von Marion Hamm enthalten. Hier das editorial:
Ob Revolution oder Stickkurs, Archivbestände oder körperliche Liebe zu
Tieren: im Internet gibt es vermeintlich alles, was das menschliche Dasein
bietet. Unser Leben on- und offline hat sich dabei eng miteinander verzahnt.
Eine kleine piratisierende (Männer*)Partei hat kürzlich gar das Zeitalter der
"digitalen Gesellschaft" verkündet und es damit unverhofft ins Berliner
Parlament geschafft.
Und die Kulturanthropologie? Auch sie hat spätestens seit der
Jahrtausendwende das Internet als alltagsrelevantes Feld für sich entdeckt.
Eine überschaubare Zahl von Studien ist entstanden. Doch was passiert mit den
Methoden unseres Faches? Was mit seinen erkenntnistheoretischen Grundlagen,
wenn sie in die "nichtphysische Realtität" übertragen werden? Darauf gibt es
bisher noch kaum Antworten. Das vorliegende Heft greift diese Leerstelle auf.
Seine Beiträge erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern
offerieren einen "Strauß" von Erfahrungen und Überlegungen, der von Brigitta
Schmidt- Lauber, eingangs "zusammengebunden" und diskutiert wird. Der im
Zentrum stehende studentische Beitrag verdeutlicht, dass die
Internetforschung längst im Curriculum angekommen ist, und dass gerade in der
oft gescholtenen Lehre erstaunliche Einsichten produziert werden. Franziska
Klaas und Berhard Lange wenden sich einem so sinnlichen Thema wie dem Kaffee
zu und reflektieren darüber, wie sie ihm als Forschende im eher sinnenfernen
Internet auf die Spur gekommen sind. Hieran schließt sich ein
herausforderndes Experiment wissenschaftlicher Darstellung an:
Schlaglichtartig verhandeln die Fachvertreterinnen Marion Hamm und Gertraud
Koch sowie die Religionswissenschaftlerin Kristin Futterlieb
methodisch-theoretische Fragen, die sich während ihrer Forschung im Internet
gestellt haben. Last but not least meldet sich das "Feld" selbst zu Wort:
Thursa, Angehörige einer neureligiösen Richtung, die ohne das Internet kaum
denkbar ist, erzählt, wie und warum sie das Internet nutzt und wie sich
dadurch ihre Lebenswelt gestaltet.
Inhalt:
Brigitta Schmidt-Lauber: Wege und Irrwege der Forschung über und im Cyberspace
Franziska Klaas und Bernhard Lange: Virtueller K@ffee
Marion Hamm: Zur ethnografischen Ko-Präsenz in digitalen Forschungsfeldern
Gertraud Koch: Der Cyberspace als Ende der Ethnografie?
Kristin Futterlieb: Religionswissenschaftliche Forschung@Cyberspace
Thursa: Ein paar Gedanken über das heidnische Internet
Victoria Hegner/Dorothee Hemme (Hg.): Feldforschung@cyberspace
In: Kulturen Heft 2/2011, 5. Jahrgang
ISSN 1863-8287
EUR 5,20
Ob Revolution oder Stickkurs, Archivbestände oder körperliche Liebe zu
Tieren: im Internet gibt es vermeintlich alles, was das menschliche Dasein
bietet. Unser Leben on- und offline hat sich dabei eng miteinander verzahnt.
Eine kleine piratisierende (Männer*)Partei hat kürzlich gar das Zeitalter der
"digitalen Gesellschaft" verkündet und es damit unverhofft ins Berliner
Parlament geschafft.
Und die Kulturanthropologie? Auch sie hat spätestens seit der
Jahrtausendwende das Internet als alltagsrelevantes Feld für sich entdeckt.
Eine überschaubare Zahl von Studien ist entstanden. Doch was passiert mit den
Methoden unseres Faches? Was mit seinen erkenntnistheoretischen Grundlagen,
wenn sie in die "nichtphysische Realtität" übertragen werden? Darauf gibt es
bisher noch kaum Antworten. Das vorliegende Heft greift diese Leerstelle auf.
Seine Beiträge erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern
offerieren einen "Strauß" von Erfahrungen und Überlegungen, der von Brigitta
Schmidt- Lauber, eingangs "zusammengebunden" und diskutiert wird. Der im
Zentrum stehende studentische Beitrag verdeutlicht, dass die
Internetforschung längst im Curriculum angekommen ist, und dass gerade in der
oft gescholtenen Lehre erstaunliche Einsichten produziert werden. Franziska
Klaas und Berhard Lange wenden sich einem so sinnlichen Thema wie dem Kaffee
zu und reflektieren darüber, wie sie ihm als Forschende im eher sinnenfernen
Internet auf die Spur gekommen sind. Hieran schließt sich ein
herausforderndes Experiment wissenschaftlicher Darstellung an:
Schlaglichtartig verhandeln die Fachvertreterinnen Marion Hamm und Gertraud
Koch sowie die Religionswissenschaftlerin Kristin Futterlieb
methodisch-theoretische Fragen, die sich während ihrer Forschung im Internet
gestellt haben. Last but not least meldet sich das "Feld" selbst zu Wort:
Thursa, Angehörige einer neureligiösen Richtung, die ohne das Internet kaum
denkbar ist, erzählt, wie und warum sie das Internet nutzt und wie sich
dadurch ihre Lebenswelt gestaltet.
Inhalt:
Brigitta Schmidt-Lauber: Wege und Irrwege der Forschung über und im Cyberspace
Franziska Klaas und Bernhard Lange: Virtueller K@ffee
Marion Hamm: Zur ethnografischen Ko-Präsenz in digitalen Forschungsfeldern
Gertraud Koch: Der Cyberspace als Ende der Ethnografie?
Kristin Futterlieb: Religionswissenschaftliche Forschung@Cyberspace
Thursa: Ein paar Gedanken über das heidnische Internet
Victoria Hegner/Dorothee Hemme (Hg.): Feldforschung@cyberspace
In: Kulturen Heft 2/2011, 5. Jahrgang
ISSN 1863-8287
EUR 5,20
amischerikow - 16. Jan, 17:30
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