Jutta Weber: "Das Märchen vom digitalen Schlaraffenland"

Jutta Weber - Referentin beim nächsten Kongress zur Kulturwissenschaftlichen Technikforschung hat in der neuesten c't (7/07, 84) einen Beitrag mit der Überschrift "Das Märchen vom digitalen Schlaraffenland Über fiktionale Wissenschaft und die Ökonomie der Schlüsseltechnologien" veröfffentlicht.

Leider ist der Text nicht online.

Stichworte: Forum,Forschungshype,EU, Bundesforschungsministerium, Robotik, Mensch-Computer-Interface, Brain-Computer-Interface, Politik, Forschungsgelder, Wissenschaft
 

CfP Medienamateure (Uni Siegen)

CALL FOR PAPERS
Deadline: 30.4.2007

MEDIENAMATEURE

Internationale Tagung an der Universität Siegen
26./27.10.2007

Veranstalterin: Prof. Dr. Susanne Regener, Mediengeschichte/Visuelle Kultur
Mitarbeiterinnen: Dr. Britta Neitzel, Dominika Szope MA, Katrin Berkler BA

Zur "Person des Jahres" wurde im Dezember 2006 vom Time Magazin DU gekürt. Ich, du, wir alle sind GeschichtenerzählerInnen, können Geschichte medial fabrizieren, Öffentlichkeiten generieren, Illusionen nähren, dank der Werkzeuge, die das ≠neue‚ Internet für uns bereit hält. Die User sind immer weniger nur Medienrezipienten, sondern auch Akteure und Produzenten ˆ sie arbeiten als Medienamateure. Nicht mehr Politiker haben die Macht, sondern
Medienamateure? Was bringt die Teilhabe am Medienmarkt der Informationen, Bilder, Audio- und Filmproduktionen? Hat der User wirklich Teil an der Macht? Sind seine Eingriffe politisch motiviert oder handelt es sich um banale Selbstdarstellungen? Welche Rolle spielt die zur Verfügung stehende Software?
Die Arbeit der Medienamateure im Netz kann nicht nur als Stellungnahme von Einzelnen betrachtet werden, sondern auch als Produktion auf ein Gemeinsames hin: Die Multitude verschränkt Populärkultur und Netzwerke und nimmt Stellung zu nationalen, europäischen und globalen Kulturmustern der Kommunikation. Das Agieren von Medienamateuren und ihre Produkte in Online-Tagebüchern, Fotoalben, Vlogs, Mblogs soll auf die verschiedenen Formen von Wissensproduktion und politischer Diskurspraxis hin befragt werden.
Amateure, die in mediale Produktionsprozesse eingreifen, gab es auch in vor-digitalen Zeiten. Historische Entwicklungen in Bezug auf Veränderungen der Medienkulturen und des sozialen Handelns (Fragen von Medienumbrüchen) sind geeignet, die derzeitige Entwicklung kritisch zu betrachten: Welche Bezüge gibt es zum Beispiel zwischen den Fotoamateuren um 1900 und denen von heute oder den Videoamateuraufnahmen der 1970er Jahre und den Videopostings auf YouTube, MySpace, YouPorn? Eine Mediengeschichte, die Bild und Text, alte und neue Medienformate, Alltagskultur und Kunst im Blick hat, soll die Grundlage bilden für die Interpretation gegenwärtig virulenter Fragen, etwa nach einem möglicherweise gesteigerten medialen Selbstbewusstsein, nach der Genderspezifik der medialen Performance, nach epistemologischen Aspekten zu globalisierten Bilderwelten und neuen moralischen Statements, die sich in der visuellen Kultur ausbreiten.

In dem bewusst offen gehaltenen Themenfeld dieser Tagung soll diskutiert werden über konkrete Quellen, Begriffe und Forschungsperspektiven. Folgende Stichworte sollen dazu dienen, das Feld zu strukturieren:

1. Technologien des Selbst: Mediale Selbstdarstellungsstrategien und die Bedeutung für die Medienkultur/en zwischen Popkultur und kommerzieller Kultur um 1900 und 2000
2. Öffentlich/Privat: Grenzverschiebungen durch Medienamateure
3. Kommerzialisierung: Beziehungen zwischen Markt und Amateuren
4. Jugendkultur: Imagebildung, Musikszene, Habitus
5. Lifestyle und Schönheit: Rolle/n der weiblichen Medienamateure
6. Politiken: Partizipation der Medienamateure an der Politik der Bilder

Interessierte ForscherInnen sind eingeladen, bis zum 30.4.2007 eine kurze Skizze ihres Vorhabens (ca. 1800 Zeichen) zu schicken an:
Prof. Dr. Susanne Regener regener[at]medienwissenschaft.uni-siegen.de
 

"Volkskunde auf's Ohr #1" - Erster Volkskunde-Podcast online

podcast_bigEine Freiburger Studentin des dortigen Instituts für Europäische Ethnologie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den ersten Podcast der Nachfolge-Disziplinen der Volkskunde auf die Beine bzw. online zu stellen. Sie beklagt, dass es bisher noch keinen fachspezifischen Podcast in deutscher Sprache gebe (und verweist auf die in den USA inzwischen übliche Praxis, Lehrveranstaltungen als Podcast anzubieten), deshalb habe sie sich an's Werk gemacht.
Unter dem durchaus medienformats-adäquaten Titel "Volkskunde auf's Ohr #1" lässt sich die erste Folge dieses Podcasts in ihrem Weblog "sui generis" (seit November 2006 online) herunterladen oder auch abonnieren. Wobei es mit itunes bei mir noch nicht gefunzt hat. Dann macht man es halt händisch.
Das abzuarbeitende thematische Programm des Podcasts hat sie fast systematisch-enzyklopädisch angelegt. In der ersten Folge geht es um den Versuch, uns und anderen zu erklären, was denn das für ein Fach ist. Für die zweite Folge ist das Thema "Erzählforschung und Kultur" angekündigt. Wobei zu hoffen ist, dass sie auch über die Reaktionen berichtet.
Über ähnliche Versuche in den USA findet sich in der Sendereihe "SWR-Wissen - am Draht" vom 12.2. 2007 unter dem Titel "Welt : Digitale Lernwelten" auch ein Beitrag über "Vorlesungen im Internet". Zum lässt sich die Sendung nicht nur Nachlesen, sondern auch Nachhören.
 

Wien: "SINNE - TECHNIK - INSZENIERUNG: MEDIEN UND WAHRNEHMUNG"

Aus Wien erreichte uns folgende Ausschreibung:

Universität Wien, Wien
Bewerbungsschluss: 06.04.2007

CALL FOR APPLICATIONS
Universität Wien,

Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
in Zusammenarbeit mit der historisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät, der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft und der sozialwissenschaftlichen Fakultät.

Das Initiativkolleg (IK) "SINNE - TECHNIK - INSZENIERUNG: MEDIEN UND WAHRNEHMUNG" vergibt zum 1. Oktober 2007 für die Dauer von drei Jahren insgesamt zehn DoktorandInnenstellen (Kollegiatsstellen).

Die Universität Wien bietet erstmals ein strukturiertes Doktoratsstudium für die Dauer von sechs Semestern in diesem Forschungsfeld an. Das internationale und fächerübergreifende Initiativkolleg fördert Dissertationsvorhaben, die sich mit dem Verhältnis von Sinneswahrnehmung, Technik und medialer Inszenierung befassen. Drei Themenfelder schaffen den interdisziplinären Rahmen für die Untersuchung inszenierter Wahrnehmung: (1) Transformation der Sinne, (2) Die Technik und die Künste, (3) Inszenierte Wahrnehmung. Die Betreuung der Dissertationen wird von Mitgliedern der Faculty des Kollegs übernommen.
Nähere Informationen zu den Inhalten und zur Faculty des IK finden sich auf den folgenden Webseiten:

http://forschung.univie.ac.at/de/portal/initiativkollegs/i036/
http://tfm.univie.ac.at/index.php?id=initiativkolleg

Die durchgehende Teilnahme am Studienprogramm (IK-Curriculum) ist verpflichtend; deshalb müssen die KollegiatInnen während der gesamten Laufzeit des IK ihren Wohnsitz in Wien haben und anwesend sein. Arbeitssprache ist Deutsch.

Der Förderungszeitraum beträgt drei Jahre. KollegiatInnen erhalten eine Anstellung an der Universität Wien im Ausmaß von 20 Wochenstunden; darin sind bis zu 10 Stunden Mitarbeit in Forschung und Lehre inbegriffen. Das Jahresbruttogehalt von insgesamt 14.000 Euro jährlich wird in 14 Monatsraten ausbezahlt. Eine Befreiung von den Studiengebühren, eine zusätzliche Unterstützung für KollegiatInnen im Falle von Kinderbetreuungspflichten, sowie Reisekostenbeiträge für evtl. notwendige Forschungs- oder Tagungsreisen sind vorgesehen.

Bewerbungsvoraussetzungen:

Erwartet werden:

1) Abgeschlossenes Hochschulstudium (Magister/Diplom/Master) in
einem geistes-, kultur- oder sozialwissenschaftlichen Fach

2) Diplom- bzw. Magisterarbeit, Forschungsprojekt etc. im
Forschungsfeld des IK

3) Dissertationsvorhaben, das im Bereich der Themen des IK
angesiedelt ist

4) Deutschkenntnisse in Wort und Schrift.


Bewerbungsunterlagen:

Für eine Bewerbung um die Aufnahme in das IK "Sinne - Technik -
Inszenierung. Medien und Wahrnehmung" sind folgende Unterlagen
einzureichen:
  • ein persönliches Bewerbungsschreiben (max. 1 Seite)
  • ein tabellarischer Lebenslauf (CV) mit Foto
  • eine Dokumentation des bisherigen Studiengangs und Kopien der erlangten Hochschulabschlüsse
  • ein Exposé des Dissertationsprojekts von maximal vier Seiten
    (10.000 Zeichen) mit Literaturangaben (max. 1 Seite)
  • ein Abstract der letzten im Forschungsfeld des IK
    angesiedelten wissenschaftlichen Arbeit (Diplom- bzw. Magisterarbeit, Projektarbeit) (max. 1.500 Zeichen)
  • Nennung von 2 Referenzen (jeweils mit Name, Funktion und Adresse)
.

Bewerbungsfrist:

Bewerbungen sind bis zum 06.04.2007 (Datum des Poststempels,
gleichzeitige Email-Bewerbung verpflichtend) zu richten an die
Koordinationsstelle des IK:

IK "Sinne - Technik - Inszenierung: Medien und Wahrnehmung"
z.H. Mag.a Eva Krivanec
Institut f. Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Hofburg, Batthyanystiege,
A-1010 Wien
E-mail: eva.krivanec[at]univie[dot]ac[dot]at

BewerberInnen, die in die engere Wahl kommen, werden zu einem
Bewerbungsgespräch, das voraussichtlich zwischen 25. und 29. Juni
stattfinden wird, geladen.

Die Zulassung durch die Faculty erfolgt in der ersten Juliwoche 2007.

Studienbeginn ist am 1. Oktober 2007.

Die Universität Wien strebt eine Erhöhung des Frauenanteils insbesonderein Leitungsfunktionen und beim wissenschaftlichen Personal an und fordert deshalb qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig aufgenommen.


Kontakte für Rückfragen:

Mag.a Eva Krivanec, e-mail: eva.krivanec[at]univie[dot]ac[dot]at; Tel.: +43 1 4277 48461 (Mo, Di, Mi 14h-17h)

Sprecher des IK:
Ao. Prof. Dr. Klemens Gruber
 

Call for Papers: Wikimania 2007

About Wikimania

Wikimania is an annual global event devoted to Wikipedia and the other Wikimedia Foundation projects. It is a community event, which is also open to the public and to scientists. Wikimania is a place for editors and users of the Wikimedia projects around the globe (Wikipedia, Wikibooks, Wikisource, Wikinews, Wiktionary, and Wikiversity) to gather, to meet each other, to exchange ideas, and to report on research and projects. This year's conference will be held from August 3-5, 2007 in Taipei, Taiwan at Chien Tan Overseas Youth Activity Center . For more information, please visit the Wikimania site

We are accepting submissions for posters, presentations, workshops, and discussion groups. We are also accepting nominations for speakers and speaker panels, and suggestions for other activities. Please note the details below and be bold in your submissions!

Important dates
  • 1 March – 30 April: Submission
  • 1 May – 31 May: Feedback and notification of acceptance
  • 3 – 5 Aug 2007: Wikimania
Conference Themes

Submissions should address one or more of the following themes:
  • Wikimedia Communities – Interesting projects and particularities within the communities (we explicitly invite you to present your local Wikimedia project's community!); policy creation within individual projects; conflict resolution and community dynamics; reputation and identity; multilingualism, languages and cultures; social studies.
  • Free Content – Open access to information; ways to gather and distribute free knowledge, usage of the Wikimedia projects in education, journalism, research; ways to improve content quality and usability; copyright laws and other legal areas that interfere with Wikimedia projects.
  • Technical infrastructure – Issues related to MediaWiki development and extensions; Wikimedia hardware layout; new ideas for development (including usable case studies from other wikis or similar projects).
Your topic must be related to Wikimedia projects and its communities or to the creation of free content in general. If your topic does not cover free content creation and communities but wikis or communities in other applications then the WikiSym 2007 conference (October 21-23, 2007, Montreal) or a Recent Changes camp might better suit.

Types of Submissions

We are seeking submissions for
  • presentations (10–30 minute talks with optional short or full papers)
  • posters (printed presentations or visual displays that can stand on their own)
  • workshops (30–120 minute session with more involvement of the audience)
  • panels (group of 2-5 speakers to discuss on a specific subject)
  • Birds-of-a-Feather (BoF) (45-60 minute informal meetup of group discussion on a particular topic)
  • artistic artifacts (plays, competitions, comedy, visualizations, or other representations of some aspect of the projects)
Furthermore you may leave ideas, comment, and suggestions at the public wiki page .

Guidelines

Wikimania is organized by volunteers, so please help us to minimize wasted effort by following these guidelines carefully before submitting and be sure not to forget anything that is mentioned here. All submissions must explicitly include the following:
  • an English title
  • a short English abstract of 50 to 100 words. The abstracts should be provided as plain text, and not as file attachments. This abstract will be used as public description of your submission in the conference program
  • a detailed description (or full paper) of at least one page (300 words or more). This description will not be published unless you want it, but used for reviewing your submission. Give an overview of the areas to be covered or taught. State clearly the relevance to the Wikimedia projects and whether submission concerns a specific wiki project. You may use any language, but we strongly suggest English or Chinese. Full descriptions may include a link to a full paper or slides in HTML or PDF, if available.
  • full name, email address, and a short bio of 1–3 sentences for each author. You may also add wiki usernames and nicknames.
  • he type of submission (presentation, poster, workshop, panel, BoF, artistic)
  • the language(s) you are going to talk in (or the language of your poster)
Please tell us with your submission whether you will attend to Wikimania (a) surely, (b) probably, (c) only if your submission is accepted, or (d) only if you manage to get further funding. It may also help to add yourself to the public list of attendees at .

Additionally you must specify:
  • the target audience you are going to reach and what previous knowledge is needed
  • special requirements (such as equipment for a workshop or panel) if needed
  • images or sketches of the poster or artistic artifact if available
  • for panel submissions short biographies of each suggested panelist
  • whether the presentation is intended to be a specific length.
  • BoF proposals should describe the significance of and community interest in the topic, and name the proposed discussion leader(s).
Please note that all submissions must be dual licensed under the GNU Free Documentation License version 1.2 or later and the Creative Commons Attribution License.

Once you are sure you have included all of the required information, please send your submission by the respective deadline through our submission system , which will be available at the Wikimania 2007 website. Please do not send submissions by email. For poster sessions there are additional guidelines. Before the main conference there will also be informal Hacking days for MediaWiki developers who are familiar with the software, If you are interested in joining it, please also refer to Planning/Hacking Days Extra 2007 and contact the organizer, Mike Jiang directly. If you need help for translating your work please visit our translation help page. Questions, but not submissions, may be directed to cfp@wikimedia.org.
 

Peter Glaser: "Ich will meine Ruhe haben"

Während des 3. Frankfurter Onlinejournalistentag beim Hessischen Rundfunk wurde Peter Glaser aus dem Publikum gefragt, ob er - trotz seiner kritischen Anmerkungen zu Second Life - mit denen er im übrigen auch ein bisschen den ressentimentgeladener Nerd ("Seniorenteller") spielte - nicht auch positive Erfahrungen in diesem zweiten Leben gemacht habe, sprich ob er nicht auch "gehaltvolle Unterhaltungen" geführt habe:

"Ich unterhalte mich ungern, ich will meine Ruhe haben."


Auch eine Antwort zu diesem Unfug, es hätten alle nichts anderes zu tun, als sich in das sogenannte Mitmach-Internet zu stürzen.

hr-online über Frankfurter Tag des Online-Journalismus

/
hr-online (01.03. 2007) berichtet über den 3. Frankfurter Tag des Online-Journalismus ("Localize it! – Region im Netz"), auf dem auch der Wissenschaftliche Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Klaus Schönberger" über "Nachbarschaft 2.0 - Der Mythos vom globalen Dorf" sprach. Ausserdem war von wissenschaftlicher Seite noch der Münsteraner Kommunikationswissenschaftler Christoph Neuberger vertreten:
auch die etablierten Medien auf den Zug aufgesprungen. Doch wohin geht die Reise? In Frankfurt diskutierten Macher und Wissenschaftler über die Zukunft des Regionaljournalismus. (...)
Nach einer vom Münsteraner Kommunikationswissenschaftler Christoph Neuberger vorgestellten Studie bieten zwar inzwischen 44 Prozent von 240 deutschen Tageszeitungen kostenpflichtige e-Paper an. Doch nur ein Fünftel der untersuchten Zeitungen böten multimediale Elemente wie Videos und Audios an.
(...)
Auch Kommunikationswissenschaftler Neuberger bemängelte die Qualität vieler Seiten von Kommunen, Sportvereinen und Bürgerinitiativen. Doch verstünden sich die Macher dieser Angebote in den meisten Fällen auch nicht als Journalisten.
Keine Gefahr für die Profis? Neuberger versuchte die Web 2.0-Euphorie zu dämpfen. Die globale Zivilgesellschaft sei schon deswegen Illusion, weil nicht alle Zugang zum Internet haben. Und auch all die schönen Verheißungen des Cyberspace würden nicht eintreten. Nur dort, wo die Netzwerke – wie etwa bei Xing – bezug zum „Real Life“ hätten, seien sie erfolgreich.

Der Hamburger Volkskundler Klaus Schönberger bezeichnete das Internet als gleichzeitig global und lokal orientiert. Die Tendenz zum Lokalen werde sich aber noch verstärken – nicht trotz, sondern wegen der Globalisierung. Web 2.0? Die Option des Mitmach-Internets werde nur wenige erreichen. Das Potenzial einer Technik sage nichts über seine Nutzung aus."
 

Frankfurt / HR: "Localize it! - Region im Netz".

Morgen, 1. März 2007 wird im Rahmen des 3. Frankfurter Tag des Online-Journalismus (Thema "Localize it! - Region im Netz" /FTOJ) der Wissenschaftliche Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Klaus Schönberger, über das Thema "Nachbarschaft 2.0 - Der Mythos vom globalen Dorf " sprechen.
(Zum Programm)
 

TA Österreich: "Technikfolgenabschätzung zwischen Inter- und Transdisziplinaritaet"

Die österreichische Akademie für Technikfolgeschenabschätzung erinnert uns an den morgen schliessenden Call for papers der
siebenten österreichischen TA Konferenz TA' 07 im Juni 2007:

TA' 07: Call for papers
Die 7. Jahrestagung des ITA zum Thema

"Technikfolgenabschätzung zwischen Inter- und Transdisziplinaritaet"

findet am 4. Juni 2007 in Wien statt.

Fuer die TA'07 laden wir zur Einreichung von Beiträgen ein, die Fragen zur Inter-und Transdisziplinarität aus einer für die TA relevanten Perspektive diskutieren. Besonders interessant sind Beitraege, die praktische Erfahrungen mit den theoretischen Überlegungen zu Inter- und Transdisziplinarität in der Wissenschaft vergleichen. Ziel ist eine Standortbestimmung im Hinblick auf die Bedeutung von Inter- bzw. Transdisziplinarität fuer die TA.

Wir laden Sie ein, Ihre Kurzfassung von Vortraegen zum Thema der Tagung in der Länge von ein bis zwei Seiten (ca. 3000-6000 Zeichen) bis zum 28. Februar 2007 einzureichen.

Ansprechperson: Sabine.Stemberger[at]oeaw.ac.at

Naehere Einzelheiten lesen Sie bitte unter:
http://www.oeaw.ac.at/ita/ta07/
 

Dresdner dgv-Kongressband "Grenzen & Differenzen" erschienen

Dieser Tage ist der Konferenzband des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Dresden (2005) erschienen. Der voluminöse Band (895 Seiten) wird vom Vorsitzenden der dgv, Thomas Hengartner sowie vom ehemaligen Leiter des Bereichs Volkskunde des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) herausgeegeben:

Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2007, 895 S. (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17)

In diesem Sammelband finden sich eine Reihe Beiträge, die aus Sicht der Hamburger Kulturwissenschaftlichen Technikforschung interessant sind bzw. in diesem Kontext entstanden sind.

In der Forschungssektion ist es zunächst ein Aufsatz von Thomas Overdick (inzwischen Schifffahrtsmuseum Flensburg), der in seinem Beitrag über Ethnografie zwischen Kunst und Kulturwissenschaft die fotografischen Arbeiten für das Hängeförderer-Museum im Versandhaus Otto analysiert:

Overdick, Thomas: Feldversuche. Ethnografie zwischen Kunst und Kulturwissenschaft. In: Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig 2007 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17), S. 281-293.

Der zweite Beitrag der Forschungssektion stammt von Guido Fackler (Würzburg), u.a. Associate am Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung, über technische Innovationen als Grenzen:

Fackler, Guido: Technische Bauwerke als Grenze: Schifffahrtskanäle und kultur-räumliche Differenzierungen. In: Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig 2007 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17), S. 295-306.

Im Rahmen der Sektion 5/ Panel Museumsfragen sprach Barbara Wenk, Mitglied des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung, über das Sammeln und Ausstellen von Technik:

Wenk, Barbara: Technology Mediated at the Museum – Wie heute Technik am Museen sammeln und ausstellen? In: Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig 2007 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17), S. 487-602.

Im Anschluss daran finden sich die Beiträge von Panel 4 , das sich mit der Thematik "Online/offline-Persistenz – Auflösung – Rekombination. Alte und neue Grenzen und Differenzen in der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnik" beschäftigte. Hierzu findet sich in dem Band ein Überblick von Klaus Schönberger (Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung) zum Forschungsstand in der kulturwissenschaftlichen Internetforschung (Vgl. a. den Bericht von Birgit Huber):

Schönberger, Klaus: Online/offline-Persistenz – Auflösung – Rekombination. Alte und neue Grenzen und Differenzen in der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnik. Ein Überblick zum Forschungsstand in der kulturwissenschaftlichen Internetforschung. In: Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig 2007 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17), S. 627-637.

In diesem Panel referierte ein weiteres Mitglied des Hamburger Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung, Anneke Wolf Thema Wikipedia und kollaboratives Arbeiten:

Wolf, Anneke: Wikipedia und kollaboratives Arbeiten im Internet. In: Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig 2007 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17), S. 639-650.

Desweiteren findet sich dort ein Beitrag von Katharina Kinder (Lancaster) über „Spielen am Computer – Spieltheorie und Virtualität“:

Kinder, Katharina: Der Themenpark im Interface - Virtualität und Spieltheorie. In: Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig 2007 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17), S. 651-664.

Patrick Schmoll (CNRS «Cultures et sociétés en Europe», Université Strasbourg) analysiert die Verlagerungen der Front und der Grenzen im informatisierten Krieg:

Schmoll, Patrick: Verschiebung von Fronten und Grenzen in der digitalen Kriegsführung. In: Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig 2007 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17), S. 665-674.

Last but not least untersucht Beatrice Tobler (Museum für Kommunikation, Bern) die jüngsten Diskurse über die Rolle von Graswurzelbewegungen bei der Herausbildung des neuen Internet-Medienformates Weblog:

Tobler, Beatrice: Das Internet an den Graswurzeln packen. Zur Tragweite von Graswurzelbewegungen im Internet am Beispiel von Weblogs. In: Hengartner,Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen, 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Dresden 2005, Leipzig 2007 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 17), S. 675-683.
 

CFP: Medium Computer. Geschichte(n), Visionen, Phantasmen - Universität Lüneburg

CFP: Medium Computer. Geschichte(n), Visionen, Phantasmen -
Universität Lüneburg 07/07
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Fachgruppe "Computer als Medium" im
Fachbereich "Informatik und Gesellschaft" der
Gesellschaft für Informatik e.V., Universität Lüneburg
12.07.2007-14.07.2007, Rechenzentrum
Deadline: 31.03.2007

Call for Participation

Noch bevor der Computer als "Medium" verstanden wurde, hatte die
Kybernetik ihn mit Zukunftsphantasien und Hoffnungen überladen. Nur staatliche Denkmaschinen sollten noch in der Lage sein, eine viel zu komplex gewordene Welt friedlich und gerecht zu regieren.
Die Automatisierung produzierte Ersatzphantasmen und Wohlstandsverprechen für eine Gesellschaft, der die Arbeit ausgehen sollte. Cyborgs und künstliche Intelligenzen drohten, den Menschen zu überholen und in 'prometheischer Scham' zurückzulassen.
Als Medium entdeckt, versprach der kommende PC nicht weniger als die Veränderung der Welt. "The human mind is born free, yet everywhere it is in chains", sprach Ted Nelson 1974 Rousseau nach. Das utopische Einsatzgebiet des Computers als Medium von Freiheit, Gleichheit und Wissen war eröffnet.
Eine andere visionäre Vorstellung sorgte in der Unterhaltungsindustrie Ende der 80er Jahre für eine neue Goldgräberstimmung: ein digitales Multimedia-Center sollte als universelles Unterhaltungsmedium in unsere Wohnzimmer einziehen und die herkömmlichen Einzelmedien und ihre Settings verdrängen.
Doch die Entwicklung verlief weder wie von Nelson noch wie von der
Medienindustrie geplant und gewollt. Das WWW schluckte Nelsons XANADU, und als erfolgreichster Unterhaltungscomputer schrieb zunächst einmal ein kleines Spielzeug von Nintendo Geschichte.
Gerade die Überraschung, die begrenzte kulturelle und ökonomische
Planbarkeit, scheint ein Leitmotiv der rasanten Entwicklung des
Computers als Medium zu sein. Computer erzählen eine Erfolgsgeschichte von ungeahntem Ausmaß und dienen zugleich als Durchlauferhitzer für Zukünfte, die meist anders kommen als gedacht.
Daher fragen wir:
Was war der 'Computer als Medium' und wo stehen wir heute?
Was ist auf der Strecke geblieben, die KI, der Analogrechner, die
Bionik?
Was ist anders gekommen als gedacht, die Computer-Literacy, der Tod des Buches und anderer alt gewordener Medien, ein neues Urheberrecht?
Was wurde laut angekündigt und leise begraben?
Welche Phantasmen und Visionen halten sich hartnäckig?
Was ist passiert, was sich niemand gedacht hatte: Human Computing, Social Software, Second Life, mySpace und YouTube?

Termine
Senden Sie bitte ein- bis zweiseitige Zusammenfassungen Ihres Beitrags zum Workshop HyperKult 16 (wissenschaftliche Vorträge, Demonstrationen technischer oder künstlerischer Art)

bis zum 31. März 2007

an
Universität Lüneburg
Rechenzentrum
HyperKult
21332 Lüneburg
oder

mailto:hyperkult{at]uni-lueneburg.de

Organisation
Rolf Großmann
Martin Schreiber
Martin Warnke

Programm
Lena Bonsiepen (Biesenthal)
Wolfgang Coy (Humboldt-Universität zu Berlin)
Rolf Großmann (Universität Lüneburg)
Jochen Koubek (Humboldt-Universität zu Berlin)
Andreas Möller (Universität Lüneburg)
Claus Pias (Universität Wien)
Martin Schreiber (Universität Lüneburg)
Georg Christoph Tholen (Universität Basel)
Georg Trogemann (KHM Köln)
Martin Warnke (Universität Lüneburg)

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Martin Warnke

Universität Lüneburg, Rechenzentrum



hyperkult[at}uni-lueneburg.de

Homepage

CfP: Interaktivität / Information / Interface / Immersion

Eine eher medienphilosophische Tagung im Frankfurter Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie wird hier angekündigt.

Call for Papers
Interaktivität / Information / Interface / Immersion

Nicht erst mit Social Software, Weblogs, Wikis ist deutlich geworden, dass digitale Kommunikationstechnologien mehr oder minder komplexe soziale Programme sind, deren Nutzung Wahrnehmung, Umwelterfahrung, Abstraktionsfähigkeiten, Vertrauensregeln uvam. unumkehrbar verändern. Konnte man in den 1980ern und 1990ern noch von ´en passant´ entstehenden ´quasi-sozialen´ Zusammenhängen zwischen Menschen sprechen, von Strategien urbaner, künstlerischer `Umnutzung´ (Digitales Amsterdam), der Verschwörung der das Internet nutzenden Konsumenten oder nutzergebundener Cybersociety, so hat sich dies gründlich verändert.

Die Realitäten haben sich verschoben von technology driven systems über media driven systems zu user / project generated content. Nicht nur die Referenzen von Sozialem, Kulturellem, Ökonomischem und Politischem ändern sich in dem Maße, wie die Empirie des Künstlichen zu einer globalen Selbstverständlichkeit wird. Es entstehen beispiellose Modellierungszusammenhänge für Soziales, dessen Orte in der Verbindung weltweit verteilter Agencies bestehen. Digital Natives, Menschen, die mit Computer-Internetanwendungen aufgewachsen sind, haben einen Paradigmenwechsel des Sozialen und Kulturellen eingeleitet. Anstelle der Geografie des Sozialen, tritt dessen global verteilte Szenografie. Dennoch sind gerade in diesen Zusammenhängen die Fragen nach den Logiken von Kontinuität der Interaktionen, der zuverlässigen und wiederholbaren Anwesenheit, der lernenden Anpassung, der sinnhaften / sinnvollen Abstraktionen zu sozialen Markern der Programmierung, Nutzung und Weiterentwicklung geworden.

Heutige Entwürfe und Programme digitaler Umwelten stehen zunehmend unter den Anforderungen, komplexe, multisensorische, transkulturelle, global aktionsfähige und robuste informationelle Umwelten anzubieten. In diesen Veränderungen zeichnen sich die Bedarfe nach expliziten Modellierungen menschlicher Kooperations- und Kulturfähigkeit ab. Softwareproduktion tritt damit aus der High-Tech-Nische der Informatik und Mediendesigner heraus und rückt immer mehr in das Aufmerksamkeitsfeld von Kultur- und Sozialanthropologen. Zugleich wächst der Bedarf danach, mehr über die Logiken des Hervorbringens (v. Glasersfeld) von Kultur zu wissen und dies in einer Form, die die Anwendung ermöglicht. Die Forderungen nach ausdrücklichen und programmsprachlich darstellbaren Kulturkonzepten rücken nahe an jene von Herbert A. Simon geforderte Wissenschaft vom Künstlichen, aber auch an die Forderung von Norbert Elias, eine Entwicklungstheorie der Abstraktion wissenschaftlich vorzulegen.

Nun ist sicherlich nicht davon auszugehen, dass mit expliziten und programmsprachlichen Modellen von Kooperation, Kulturentstehung, Abstraktion und Künstlichem die Myriaden zufälliger Beziehungen, Interaktionen, Phantasien und Fiktionen, Routinen und Vergesslichkeiten weggewischt werden. Nein, das nicht. Aber die Möglichkeiten dieser werden durch die weltweite Positionierung von programmierten Umwelten grundlegend verändert. Kybernetische Räume sind weltweit zu nicht-natürlichen Selbstverständlichkeiten geworden. Computertechnologie wird als Ubiquitous Computing ausgelegt, direkte Steuerung von Computern durch Gehirnströme löst die Steuerung über Maus oder Auge ab. Präsenz und Telepräsenz, jene wichtigen Worte früherer Forschungen, werden überlagert von Computertechnologien, die unter die Haut, in die Kleidung, in die Augen, ins Gehör gehen oder einen eigenwertigen Realitätsbereich generieren, ohne den heutige und morgige Realitätsreferenzen nicht mehr gelingen werden. S. Jones fragte vor 10 Jahren: „Where are we when we are online“ und J. Meyrowitz stellte fest: “being elsewhere”. Elektronische Spiele, e-Sports, ca. 1 Milliarde Menschen, die täglich in einem der über 40.000 Local Area Networks arbeiten, leben in Virealitäten (M. Klein). Welcher Art sind die Lebens-, Kommunikations-, Arbeitszusammenhänge dieser? Wie sollten die virtuellen Raumwelten entworfen sein, um für weitere intelligente zivilisatorische Lösungen hinreichend komplexe Umgebungen für Wahrnehmung, Entwurf, Entscheidung, Routine, Vertrauen etc. zu schaffen?

Mit dem Aufkommen komplexer Kooperations- und Community-Software wird sich die Internationale Konferenz > I hoch 4 < beschäftigen.

Wir nehmen an, dass an den Entwicklungen der medialen Fähigkeiten des Menschen alle sinnlich-geistigen Fähigkeiten des Menschen, seine Abstraktions-, Entwurfs- und Gestaltungsfähigkeiten beteiligt waren und sind. Sprechen wir von Medien, so bewegen wir uns in den Feldern der Wahrnehmung, der Abstraktion, der Speicher, der Erhaltungsregeln für Notiertes, der Texte und der heiligen Texte, der Großen Erzählungen und Echtzeitmedien, verblassenden einzelmenschlichen Erinnerungen, Inszenierungen von kulturellem Gedächtnis und der Überschreitung überlieferter Wissensregime. In welchem quantifizierbaren oder qualifizierbaren Verhältnis sie durch Wahrnehmung, durch Interaktion zu einander gestellt werden, lässt sich nicht bestimmen. Stellt man diese Idee der zusammenführenden Organisation als ein Auswahlverfahren oder gar als ein Selektionsprinzip dar, wird das Gewicht dieser These deutlich. Sie besagt dann, dass jede interaktive Wechselseitigkeit ein Selektor ist, die Bindungskraft von Interaktivität in der Verfassung von Auswahl-, Verbreitungs- und Erhaltungs-Maßstäben besteht.

Dies gilt für die Standards zu hören, lesen, schreiben, schmecken, zu denken, musizieren u.v.a.m.

Wir erwarten und verlangen zunehmend ´mehr´ von Medien, mehr Informationen, mehr Auswahlangebote und mehr Selektionsfreiheit, mehr Welt, mehr Nähe, mehr Unterhaltung, mehr Biografie, mehr Community: sie sollen uns ansprechen, unterhalten, informieren. Dies deutet nicht nur auf Konsum der Medien hin. Der oft angesprochene Realitätssinn ist längst eingefügt in den Mediensinn. Realitätssinn ist als Mediensinn verkörpert. Wir nehmen Welt in Medien ernst, anerkennen die Realität der Informationen, vertrauen diesen und den Regeln, sie ernst zu nehmen.

Die Konferenz wird sich diesem Fragenrahmen digital medialer Umwelten und den ihnen einprogrammierten Wegen informationeller Generierung von Kulturmustern unter den vier Konzepten widmen:

Interaktivität / Information / Interface / Immersion

Auf den ersten Blick auseinander liegende Fragen, die die Konferenz beschäftigen sollten, könnten z. B. sein: Welche Verbindungen zwischen Software-Entwicklungen und kultureller Evolution können derzeit benannt werden? Welche Bedeutung kommen ko-evolutionäre Prozesse zwischen Wahrnehmung, Abstraktion, Formen der Virtualisierung, digitalen Technologien und Kommunikationsfähigkeit zu? Welche Art von Raum / von Räumen entsteht? In welcher Weise beeinflussen digitale Kommunikationsräume Urbanisierungsprozesse und Häuserarchitektur? Welche Bedeutung hat Spiele-Software bei der Neuformung von sozialen Zusammenhängen? Welche Prozesse von Kooperation und Kollaboration entstehen? Was gehört zu einem expliziten Modell des Sozialen unter digitalen medientechnologischen Bedingungen? Wie beeinflussen digitale Kommunikationsinstrumente die Einrichtungen von Kinderzimmern, Wohnräumen, Innenarchitekturen? Wie ist die Veränderung von idioty of mass, knowledge of the crowd zu knowledge generating virtual community zu erklären? Sind Umrisse einer virtuellen Zivilisation erkennbar? Welche Bedeutung kommt der netzintegrierten Communitybildung zu? Wie verändern sich Lernen sowie der Aufbau und die Legitimierung von Wissen?

Themen- und Referatsvorschläge bitte mit max. 3.000 Zeichen bis zum 31. März 2007

Initiator und Ansprechpartner:

Prof. Dr. Manfred Faßler FAMe – Frankfurt / Forschungsnetzwerk Anthropologie des Medialen Frankfurt Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie J W. Goethe-Universität fasslermanfred[at]aol.com

Zum Umgang mit Originalton im deutschsprachigen dokumentarischen Hörspiel

Kultur&GespensterOve Sutter, studentischer Mitarbeiter am Forschungskollkeg Kulturwissenschaftliche Technikforschung, veröffentlichte dieser Tage in der Zeitschrift "Kultur & Gespenster" (WIRKLICH WAHR
Heft Nr. 3, Winter 2007) aus dem Kontext seiner Magisterarbeit einen Beitrag unter dem Titel "Resist! Repeat! Replay!. Einige Verdächtigungen des Umgangs mit Originalton im deutschsprachigen dokumentarischen Hörspiel der 70er Jahre" (S. 150-167)

Zu diesem Thema wird er auch im Rahmen der Arbeitstagung der Kommission Arbeitskulturen innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) ("Arbeit und Nicht-Arbeit - Entgrenzungen und Begrenzungen von Lebensbereichen und Praxen")
in Hamburg vom 29. bis 31. März 2007 vortragen

Wien: "Wissen und Geschlecht" (22.-24.2. 2007)

Morgen abend beginnt in Wien am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien die 11. Arbeitstagung der dgv-Kommission für Frauen- und Geschlechterforschung zum Thema "Wissen und Geschlecht" (22.-24.2 2007).

Vom Programm her gibt es einige Vorträge die explizit auch Aspekte der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung tangieren:
  • Keynote Barbara Orland, Zürich:
    "Blut und Milch erzählen -- Der Körper als Wissensspeicher"
  • Sabine Hess, München; Michi Knecht, Berlin:
    "Reflexive Medikalisierung im Feld moderner Reproduktionsmedizin: zum aktiven Einsatz von Wissensressourcen in gendertheoretischer Perspektive"
Weitere Berührungspunkte sind nicht ausgeschlossen ...
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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