Kulturwissenschaftliche Technikforschung im "vokus"
Die aktuelle Ausgabe (Jg. 15. 2005, heft 2) der Institutszeitschrift vokus (volkskundlich-kulturwissenschaftliche schriften, herausgegeben vom Institut für Volkskunde der Universität Hamburg sowie von der Hamburger Gesellschaft für Volkskunde) ist vor einem knappen Monat erschienen.
Dies möchten wir zum Anlass nehmen, um auf einige interessante Artikel hinzuweisen, die von Mitgliedern des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung verfasst wurden oder einen kulturwissenschaftlichen Blick auf Technik werfen.
Jutta Buchner-Fuhs (Forschungskolleg) stellt in ihrem abgedruckten Vortrag "Technik und Geschlecht in ländlichen Lebensverhältnissen" thesenartig einige Ergebnisse ihrer Habilitation vor, welche die Technisierung der Landwirtschaft in den 1950er Jahren behandelte. Dabei legt sie einen Schwerpunkt auf die Untersuchung der Geschlechterbeziehungen, in die die Technik eingebunden ist und geht der Frage nach, ob die Dingwelten der 1950er Jahre auf dem Lande tatsächlich nur der Inszenierung von Männlichkeit dienen (was die Autorin verneint). Jutta Buchner-Fuhs zufolge bildet die Erfahrungsgeschichte der ländlichen Technisierung einen wichtigen Baustein in der Erforschung dieser Zeit abseits der leichtgängigen „Fünfziger-Jahre-Bilder“, die im Augenblick vermehrt bedient werden.
Corinna Chuchra (Studierende am Institut) untersucht in "Einfrieren statt Räuchern, Pökeln und Einkochen - wie die Kühltechnologie die ländlichen Haushalte eroberte" die Entwicklung der Kühltechnologie in ländlichen Gebieten vom ersten Eisabbau im 19. Jh. In den Vereinigten Staaten bis zur flächendeckenden Versorgung mit Kühlschränken. Ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg dahin waren Gemeinschaftsgefrieranlagen, die vor allem in den 50er und 60er Jahren häufig in ländlichen Gegenden anzutreffen waren und einen wichtigen Baustein für die Akzeptanz und Durchsetzung dieser neuen Technologie bildeten.
Barbara Wenk (Forschungskolleg) thematisiert in ihrem museumswissenschaftlichen Beitrag "Verzauberte Vitrinen in der Museumswelt? - Alltagswelten in Schaufenstern: vom Schau-Katalog zur Schausammlung zum Boulevard" die Inszenierung von Dingwelten. Ausgehend von der Great Exhibition 1851 in London formuliert sie die These, dass die seit dieser Zeit sich entwickelnden kulturellen Praktiken des Sehens, Konsumierens und Reisens zu veränderten Dingarrangements führten – die Grenzen zwischen musealen Präsentationsformen und Schaufenstervitrinen verschwimmen. Ausgeführt und eindrucksvoll mit Fotos belegt wird dieser Gedanke an Hand von Technikausstellungen in verschiedenen Museen.
Last but not least findet sich in der aktuellen Ausgabe auch ein Beitrag von Anneke Wolf (Forschungskolleg) über "Onlinebasiertes Lernen mit einem Wiki. Ein Erfahrungsbericht", in dem sie die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes eines Wikis für kollaboratives Arbeitens im Internet dar. Der Beitrag beruht auf den Erfahrungen, die sie als Lehrbeauftragte im Rahmen des Mittelseminars "Unileben" gemacht hat.
Den vokus können Sie in der Bibliothek des Instituts für Volkskunde oder über die HGV (Hamburger Gesellschaft für Volkskunde, Institut für Volkskunde der Universität Hamburg, Bogenallee 11, 20144 Hamburg) erwerben
Zur Online-Version des vokus 2/2005 sowie zu früheren Ausgaben der Zeitschrift
Dies möchten wir zum Anlass nehmen, um auf einige interessante Artikel hinzuweisen, die von Mitgliedern des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung verfasst wurden oder einen kulturwissenschaftlichen Blick auf Technik werfen.
Jutta Buchner-Fuhs (Forschungskolleg) stellt in ihrem abgedruckten Vortrag "Technik und Geschlecht in ländlichen Lebensverhältnissen" thesenartig einige Ergebnisse ihrer Habilitation vor, welche die Technisierung der Landwirtschaft in den 1950er Jahren behandelte. Dabei legt sie einen Schwerpunkt auf die Untersuchung der Geschlechterbeziehungen, in die die Technik eingebunden ist und geht der Frage nach, ob die Dingwelten der 1950er Jahre auf dem Lande tatsächlich nur der Inszenierung von Männlichkeit dienen (was die Autorin verneint). Jutta Buchner-Fuhs zufolge bildet die Erfahrungsgeschichte der ländlichen Technisierung einen wichtigen Baustein in der Erforschung dieser Zeit abseits der leichtgängigen „Fünfziger-Jahre-Bilder“, die im Augenblick vermehrt bedient werden.
Corinna Chuchra (Studierende am Institut) untersucht in "Einfrieren statt Räuchern, Pökeln und Einkochen - wie die Kühltechnologie die ländlichen Haushalte eroberte" die Entwicklung der Kühltechnologie in ländlichen Gebieten vom ersten Eisabbau im 19. Jh. In den Vereinigten Staaten bis zur flächendeckenden Versorgung mit Kühlschränken. Ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg dahin waren Gemeinschaftsgefrieranlagen, die vor allem in den 50er und 60er Jahren häufig in ländlichen Gegenden anzutreffen waren und einen wichtigen Baustein für die Akzeptanz und Durchsetzung dieser neuen Technologie bildeten.
Barbara Wenk (Forschungskolleg) thematisiert in ihrem museumswissenschaftlichen Beitrag "Verzauberte Vitrinen in der Museumswelt? - Alltagswelten in Schaufenstern: vom Schau-Katalog zur Schausammlung zum Boulevard" die Inszenierung von Dingwelten. Ausgehend von der Great Exhibition 1851 in London formuliert sie die These, dass die seit dieser Zeit sich entwickelnden kulturellen Praktiken des Sehens, Konsumierens und Reisens zu veränderten Dingarrangements führten – die Grenzen zwischen musealen Präsentationsformen und Schaufenstervitrinen verschwimmen. Ausgeführt und eindrucksvoll mit Fotos belegt wird dieser Gedanke an Hand von Technikausstellungen in verschiedenen Museen.
Last but not least findet sich in der aktuellen Ausgabe auch ein Beitrag von Anneke Wolf (Forschungskolleg) über "Onlinebasiertes Lernen mit einem Wiki. Ein Erfahrungsbericht", in dem sie die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes eines Wikis für kollaboratives Arbeitens im Internet dar. Der Beitrag beruht auf den Erfahrungen, die sie als Lehrbeauftragte im Rahmen des Mittelseminars "Unileben" gemacht hat.
Den vokus können Sie in der Bibliothek des Instituts für Volkskunde oder über die HGV (Hamburger Gesellschaft für Volkskunde, Institut für Volkskunde der Universität Hamburg, Bogenallee 11, 20144 Hamburg) erwerben
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jmueske - 22. Mär, 13:01
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