Österreich, Wahlkampf & Web 2.0
Im Falter 37/2008 war ein interessanter Artikel über die Nutzung von Web 2.0 im österreichischen Wahlkampf von Ingrid Brodnig ("He, hallo, wir zwitschern jetzt! Meinungsmache: In keinem Wahlkampf wurde so stark auf das Internet gesetzt wie in diesen. Doch die Parteien tun das oft sehr ungeschickt")zu lesen (leider nicht online).
Das was hier - und an anderer Stelle (insbesondere in Blogs) immer wieder als mangelndes Vermögen oder Unfähigkeit beschrieben wird, hat einen durchaus einen strukturellen Hintergrund und ist nicht Ausdruck von Unfähigkeit, sondern der unterschiedlichen Logiken, denen die technischen Features und ein Wahlkampf gehorchen.
Letztlich bestätigt die Analyse jene Vorstellung von Persistenz, dass die politische Logik der repräsentativen Demokratie und hier insbesondere eines Nationalratswahlkampfes und die Vorstellung von Diskussion, Interaktivität und Kommunikation à la Web 2.0 nicht kompatibel sind (Vgl. a. die Debatte um den deutsch-französischen Unterschied). Interessant wird aber sein, welche neuen, rekombinierten Nutzungsweisen sich herausbilden, die beide Logiken verknüpft und vermutlich etwas ganz anderes mit sich bringen wird, als das, was die Web 2.0-Ideologie fordert.
Die mit der Web 2.0-Ideologie verbundene Forderung nach Demokratisierung ist für sich genommen schon richtig, aber Demokratisierung erfolgt nicht über einen technischen Imperativ, sondern über soziale Bewegungen. Und deshalb beruht das "Gejammer" auf einem falschen, weil technikdeterministischen Apriori.
Das was hier - und an anderer Stelle (insbesondere in Blogs) immer wieder als mangelndes Vermögen oder Unfähigkeit beschrieben wird, hat einen durchaus einen strukturellen Hintergrund und ist nicht Ausdruck von Unfähigkeit, sondern der unterschiedlichen Logiken, denen die technischen Features und ein Wahlkampf gehorchen.
Letztlich bestätigt die Analyse jene Vorstellung von Persistenz, dass die politische Logik der repräsentativen Demokratie und hier insbesondere eines Nationalratswahlkampfes und die Vorstellung von Diskussion, Interaktivität und Kommunikation à la Web 2.0 nicht kompatibel sind (Vgl. a. die Debatte um den deutsch-französischen Unterschied). Interessant wird aber sein, welche neuen, rekombinierten Nutzungsweisen sich herausbilden, die beide Logiken verknüpft und vermutlich etwas ganz anderes mit sich bringen wird, als das, was die Web 2.0-Ideologie fordert.
Die mit der Web 2.0-Ideologie verbundene Forderung nach Demokratisierung ist für sich genommen schon richtig, aber Demokratisierung erfolgt nicht über einen technischen Imperativ, sondern über soziale Bewegungen. Und deshalb beruht das "Gejammer" auf einem falschen, weil technikdeterministischen Apriori.
kschoenberger - 22. Sep, 19:38
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