"Bachelor-Studium eine Sackgasse?"
Der Deutsche Hochschulverband plädiert für einschneidende Veränderungen des umstrittenen Bologna-Programms. In einem Telepolis-Artikel (23.09.2008) erfahren wir:
"Der Bologna-Prozess steckt in einer tiefen Vertrauens- und Glaubwürdigkeitskrise. Das ist ein Alarmzeichen, das niemanden kalt lassen kann", kritisierte der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, als Mitte August die Ergebnisse des 10. Studierendensurveys vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgestellt wurden."
In einem Leserkommentar zu diesem Artikel heisst es:
"Es ist genauso schief gegangen, wie es Studenten und Professoren vor 5 Jahren gesagt haben."
Dass Bologna eigentlich für die Ökonomisierung der Universität insgesamt steht, wird deutlich durch die Kritik der Kritik seitens der Wirtschaftsverbände:
Der viel beschäftigte Thomas Sattelberger, der als Personalvorstand der Deutschen Telekom AG und Vorsitzender des gemeinsamen Arbeitskreises Hochschule/Wirtschaft von Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) fungiert, wertete die Initiative als Rückfall in die "Mottenkiste der Geschichte" und "fahrlässiges Gerede".
Schließlich habe die Wirtschaft immer wieder deutlich gemacht, "dass die Bachelor-Absolventen in den Unternehmen willkommen sind". In eben diesen meinte Sattelberger auch bereits eine steigende Zahl von Bachelor-Absolventen gesichtet zu haben. Viele von ihnen meisterten erfolgreich den Berufseinstieg und nähmen überall "hervorragende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten" wahr.
Als prononciertester Kritiker dieser De-Formation kann der Konstanzer Wissenschaftler Albrecht Koschorke gelten. Koschorke ist Sprecher des Netzwerkes "Transatlantische Kooperation", welche
"auch und gerade die internationalen Auswirkungen der deutschen Studienreformen verfolgt, wirft der europäischen Bildungspolitik ebenfalls eine Vielzahl unerledigter Hausaufgaben und ein besonders schwerwiegendes Versäumnis vor":
"Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Bologna-Prozess, der alle Mitgliedsländer auf ein vergleichbares Studiensystem verpflichtet, ganz gegen alle Absichtserklärungen die studentische Mobilität in Europa tatsächlich nicht fördert, sondern behindert. Zwar haben alle Länder das gleiche System von zu erwerbenden credit points, aber in der Anerkennung von Leistungsnachweisen gehen sie weit auseinander. Das B.A.-System ist also ein Beispiel dafür, dass bürokratische Angleichungsmaßnahmen die Dinge komplizierter statt einfacher machen können - ein Effekt, den Sozialwissenschaftler als "nichtintendierte Folgen institutionellen Handelns" beschreiben."
Der ganze Artikel ...
"Der Bologna-Prozess steckt in einer tiefen Vertrauens- und Glaubwürdigkeitskrise. Das ist ein Alarmzeichen, das niemanden kalt lassen kann", kritisierte der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, als Mitte August die Ergebnisse des 10. Studierendensurveys vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgestellt wurden."
In einem Leserkommentar zu diesem Artikel heisst es:
"Es ist genauso schief gegangen, wie es Studenten und Professoren vor 5 Jahren gesagt haben."
Dass Bologna eigentlich für die Ökonomisierung der Universität insgesamt steht, wird deutlich durch die Kritik der Kritik seitens der Wirtschaftsverbände:
Der viel beschäftigte Thomas Sattelberger, der als Personalvorstand der Deutschen Telekom AG und Vorsitzender des gemeinsamen Arbeitskreises Hochschule/Wirtschaft von Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) fungiert, wertete die Initiative als Rückfall in die "Mottenkiste der Geschichte" und "fahrlässiges Gerede".
Schließlich habe die Wirtschaft immer wieder deutlich gemacht, "dass die Bachelor-Absolventen in den Unternehmen willkommen sind". In eben diesen meinte Sattelberger auch bereits eine steigende Zahl von Bachelor-Absolventen gesichtet zu haben. Viele von ihnen meisterten erfolgreich den Berufseinstieg und nähmen überall "hervorragende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten" wahr.
Als prononciertester Kritiker dieser De-Formation kann der Konstanzer Wissenschaftler Albrecht Koschorke gelten. Koschorke ist Sprecher des Netzwerkes "Transatlantische Kooperation", welche
"auch und gerade die internationalen Auswirkungen der deutschen Studienreformen verfolgt, wirft der europäischen Bildungspolitik ebenfalls eine Vielzahl unerledigter Hausaufgaben und ein besonders schwerwiegendes Versäumnis vor":
"Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Bologna-Prozess, der alle Mitgliedsländer auf ein vergleichbares Studiensystem verpflichtet, ganz gegen alle Absichtserklärungen die studentische Mobilität in Europa tatsächlich nicht fördert, sondern behindert. Zwar haben alle Länder das gleiche System von zu erwerbenden credit points, aber in der Anerkennung von Leistungsnachweisen gehen sie weit auseinander. Das B.A.-System ist also ein Beispiel dafür, dass bürokratische Angleichungsmaßnahmen die Dinge komplizierter statt einfacher machen können - ein Effekt, den Sozialwissenschaftler als "nichtintendierte Folgen institutionellen Handelns" beschreiben."
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kschoenberger - 23. Sep, 10:18
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