Forschungskolleg goes Soziologentag: Die Kunst des Handelns 2.0. ProdUsage im Internet und die rekombinanten Praktiken des Konsums
lautet der Titel eines Beitrags, den Klaus Schönberger, Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung am kommenden Donnerstag, 9.10. 2009, (ab 14.15 Uhr zum 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie beisteuern wird, der gerade in Jena vom 6.-10. Oktober unter Titel "Unsichere Zeiten" stattfindet.
Der Rahmen wird die "AD-HOC GRUPPE 16: HELP.YOURSELF@WEB_2.0: KUNDENARBEIT ZWISCHEN SELBSTBEDIENUNG UND SOZIALER PRODUKTION" - organisiert von Frank Kleemann (Chemnitz) / Jörn Lamla (Gießen) / G. Günter Voß (Chemnitz)] - sein.
Hier sein Abstract :
Die Kunst des Handelns 2.0. ProdUsage im Internet und die rekombinanten Praktiken des Konsums
Im Kontext des Gouvernementalitäts-Konzepts (Foucault) werden die mit den neuen Medienformaten verbundenen Nutzungspraktiken bzw. Anrufungen von Subjektivität in einem machttheoretischen Sinne als „Selbsttechnologie“ oder als Selbstführungspraktiken analysiert. Demgegenüber wird im Sinne einer als Alltagswissenschaft verstandenen, historisch informierten Empirischen Kulturwissenschaft (u.a. in der Tradition der Cultural Studies) häufig auf den Aspekt der Ermächtigung sowie (im Sinne von Michel de Certeau) auf die Eigensinnigkeiten der „Kunst des Handelns“ verwiesen. In dem Diskussionsbeitrag soll eruiert werden, inwiefern das hier aufscheinende Spannungsverhältnis theoretisch produktiv gewendet werden kann. Ausgehend von Konzeptionen wie dem „arbeitenden Kunden“ (Voß/Rieder) und dem ProdUsage-Konzept (Bruns) soll diskutiert werden, in welcher Weise und unter welchen Bedingungen die Praktiken der Internetnutzung Machtverschiebungen zwischen KonsumentInnen und Warenanbietern ermöglichen und welche neuen Anforderungen an die AkteurInnen damit verbunden sind. Für die Kontextualisierung soll dabei auf rekombinante individuelle Praktiken eines „politischen Konsums“ und rekombinante kollektive Praktiken des Protestes sozialer Bewegungen zurückgegriffen werden. Damit verbunden sind im Sinne einer Theorie mittlerer Reichweite Überlegungen zum Modus des soziokulturellen Wandels. Dieser Modus wird hier als Einheit von Persistenz und Rekombination gedacht. Auf diese Weise soll der Zusammenhang von Technikentwicklung, Nutzungspraktiken, sozialen Praxen und sozialen Strukturen jenseits kulturpessimistischer und technikeuphorischer Abkürzungen für ein Modell des soziokulturellen Wandels fruchtbar gemacht werden.
Zum Programm der Ad-Hoc Gruppe und den Abstracts der anderen TeilnehmerInnen
Datum/Zeit 09.10.2008, 14:15
Ort/Raum Carl-Zeiss-Str. 3 / Raum 122
Der Rahmen wird die "AD-HOC GRUPPE 16: HELP.YOURSELF@WEB_2.0: KUNDENARBEIT ZWISCHEN SELBSTBEDIENUNG UND SOZIALER PRODUKTION" - organisiert von Frank Kleemann (Chemnitz) / Jörn Lamla (Gießen) / G. Günter Voß (Chemnitz)] - sein.
Hier sein Abstract :
Die Kunst des Handelns 2.0. ProdUsage im Internet und die rekombinanten Praktiken des Konsums
Im Kontext des Gouvernementalitäts-Konzepts (Foucault) werden die mit den neuen Medienformaten verbundenen Nutzungspraktiken bzw. Anrufungen von Subjektivität in einem machttheoretischen Sinne als „Selbsttechnologie“ oder als Selbstführungspraktiken analysiert. Demgegenüber wird im Sinne einer als Alltagswissenschaft verstandenen, historisch informierten Empirischen Kulturwissenschaft (u.a. in der Tradition der Cultural Studies) häufig auf den Aspekt der Ermächtigung sowie (im Sinne von Michel de Certeau) auf die Eigensinnigkeiten der „Kunst des Handelns“ verwiesen. In dem Diskussionsbeitrag soll eruiert werden, inwiefern das hier aufscheinende Spannungsverhältnis theoretisch produktiv gewendet werden kann. Ausgehend von Konzeptionen wie dem „arbeitenden Kunden“ (Voß/Rieder) und dem ProdUsage-Konzept (Bruns) soll diskutiert werden, in welcher Weise und unter welchen Bedingungen die Praktiken der Internetnutzung Machtverschiebungen zwischen KonsumentInnen und Warenanbietern ermöglichen und welche neuen Anforderungen an die AkteurInnen damit verbunden sind. Für die Kontextualisierung soll dabei auf rekombinante individuelle Praktiken eines „politischen Konsums“ und rekombinante kollektive Praktiken des Protestes sozialer Bewegungen zurückgegriffen werden. Damit verbunden sind im Sinne einer Theorie mittlerer Reichweite Überlegungen zum Modus des soziokulturellen Wandels. Dieser Modus wird hier als Einheit von Persistenz und Rekombination gedacht. Auf diese Weise soll der Zusammenhang von Technikentwicklung, Nutzungspraktiken, sozialen Praxen und sozialen Strukturen jenseits kulturpessimistischer und technikeuphorischer Abkürzungen für ein Modell des soziokulturellen Wandels fruchtbar gemacht werden.
Zum Programm der Ad-Hoc Gruppe und den Abstracts der anderen TeilnehmerInnen
Datum/Zeit 09.10.2008, 14:15
Ort/Raum Carl-Zeiss-Str. 3 / Raum 122
TK-Kolleg - 7. Okt, 20:16
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