Neues kulturwissenschaftliches studentisches Zeitschriftenprojekt: Fensterplatz
Hier eine studentische Initiative, die wir doch sogleich unterstützen möchten:
Fensterplatz - Studentische Zeitschrift für Kulturforschung
Call for Papers: Krise - kulturwissenschaftliche Perspektiven
Krisen markieren Momente der Veränderung. Wenn von einer Krise die Rede ist, tauchen regelmäßig Bilder der Ratlosigkeit, des Verlusts, der Angst und der Unsicherheit auf. Veränderung wird im Zusammenhang mit Krisen in erster Linie mit Gefahren verbunden. Das Szenario einer weltweiten Wirtschaftskrise wird als Warnung bspw. beschworen, um bestimmte Politiken zu rechtfertigen und zu verteidigen. Krisen können aber auch begriffen werden als
Erkenntnis, Aufbruch und Erneuerung und als Impuls für Praxen des Widerstands gegen bestimmte Politiken. Krisen markieren ebenfalls Prozesse der Machtverschiebung. So ist bspw. der Diskurs um die Krise der Männlichkeit im Kontext feministischer und lesbisch-schwuler Emanzipation und der damit einhergehenden Veränderung bestehender Geschlechterrollen und sexueller Stereotype zu sehen. Mit Krisen sind darüber hinaus Strategien der
Krisenbewältigung verbunden. Die Ausübung staatlicher Gewalt und
Kontrolle ist immer wieder zu beobachten bei sogenannten Staatskrisen, wie zum Beispiel in Simbabwe oder, historisch rückblickend, in der DDR. Krisen spielen aber auch auf ganz anderen Ebenen eine Rolle. Eine Beziehungskrise kann das Ende einer Liebe markieren oder deren Anfang. Eine Schaffenskrise kann die künstlerische Produktion unterbrechen oder Anlass für eine
Perspektivenverschiebung sein. Und nicht zuletzt können auch
wissenschaftliche Disziplinen in Krisen sein, oder zumindest meinen, sich in solchen zu befinden.
Bei der Betrachtung von Krisen sind dann einerseits die krisenhaften oder als krisenhaft bezeichneten Phänomene von Interesse, aber vor allem auch die Akteur_innen, die den Diskurs um eine Krise beständig speisen. Fragen danach, wer von einer Krise spricht und wann von einer Krise gesprochen wird, können den Blick auf das Phänomen Krise merklich verschieben.
Die Frage könnte also auch lauten: Werden Krisen gemacht? Außerdem ist das Wie von Belang: Wie begreifen und konzeptualisieren eigentlich die Beteiligten Krisen? Wie wird über Krisen gesprochen und wie wird mit ihnen umgegangen?
Die erste Ausgabe von Fensterplatz thematisiert die Krise an sich und die Krise für sich: erstens als Gegenstand kulturwissenschaftlicher Aufmerksamkeit und zweitens als Anlass zur Diskussion methodischer Prinzipien. Wir suchen Beiträge die den Blick auf und das Verständnis von Krisen hinterfragen, reflektieren und erweitern. Uns geht es dabei auch um methodisch neue und experimentelle Zugaenge, Untersuchungsfelder, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst liegen.
Fensterplatz ist ein Forum für Studierende und Nachwuchswissenschaftler_innen der Kulturwissenschaften, in dem sie ihre Ideen und Arbeiten dem Fach und einer darüber hinausreichenden Öffentlichkeit präsentieren koennen. Die Idee zu Fensterplatz ist aus einem Workshop auf dem Studierendentreffen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) in Kiel 2008 hervorgegangen. Die Redaktion setzt sich zusammen aus Studierenden des Faches Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft/Kulturanthropologie/Volkskunde der Institute in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Die dgv unterstützt
Fensterplatz.
Wir freuen uns auf studentische Beiträge von allen
kulturwissenschaftlichen Instituten.
Die Beitraege sind bis 18.01.2009 an die Redaktion zu versenden.
Textbeitraege sollten per Email (Rich-Text-Format, rtf) an die unten stehende Adresse versandt werden. Aber auch alle anderen moeglichen Formate jenseits des Textes sind willkommen (z.B. Film, Fotos, Musik und alles, was Ihr für möglich haltet).
Die Redaktion
Fensterplatz - Studentische Zeitschrift für Kulturforschung
redaktion.fensterplatz[at]gmail.com
Anna Stoffregen
Laura Hompesch
Institut für Europäische Ethnologie
Hanuschgasse 3
1010 Wien
Österreich
Gianna Scharnberg
Ludwig Uhland Institut für Empirische Kulturwissenschaft
Burgsteige 11
72070 Tübingen
Deutschland
Svenja Reinke
Charlotte Räuchle
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie
Edmund Siemers Allee 1 (West)
20146 Hamburg
Deutschland
Sebastian Mohr
Institut für Europäische Ethnologie
Mohrenstr. 41
10117 Berlin
Deutschland
Fensterplatz - Studentische Zeitschrift für Kulturforschung
Call for Papers: Krise - kulturwissenschaftliche Perspektiven
Krisen markieren Momente der Veränderung. Wenn von einer Krise die Rede ist, tauchen regelmäßig Bilder der Ratlosigkeit, des Verlusts, der Angst und der Unsicherheit auf. Veränderung wird im Zusammenhang mit Krisen in erster Linie mit Gefahren verbunden. Das Szenario einer weltweiten Wirtschaftskrise wird als Warnung bspw. beschworen, um bestimmte Politiken zu rechtfertigen und zu verteidigen. Krisen können aber auch begriffen werden als
Erkenntnis, Aufbruch und Erneuerung und als Impuls für Praxen des Widerstands gegen bestimmte Politiken. Krisen markieren ebenfalls Prozesse der Machtverschiebung. So ist bspw. der Diskurs um die Krise der Männlichkeit im Kontext feministischer und lesbisch-schwuler Emanzipation und der damit einhergehenden Veränderung bestehender Geschlechterrollen und sexueller Stereotype zu sehen. Mit Krisen sind darüber hinaus Strategien der
Krisenbewältigung verbunden. Die Ausübung staatlicher Gewalt und
Kontrolle ist immer wieder zu beobachten bei sogenannten Staatskrisen, wie zum Beispiel in Simbabwe oder, historisch rückblickend, in der DDR. Krisen spielen aber auch auf ganz anderen Ebenen eine Rolle. Eine Beziehungskrise kann das Ende einer Liebe markieren oder deren Anfang. Eine Schaffenskrise kann die künstlerische Produktion unterbrechen oder Anlass für eine
Perspektivenverschiebung sein. Und nicht zuletzt können auch
wissenschaftliche Disziplinen in Krisen sein, oder zumindest meinen, sich in solchen zu befinden.
Bei der Betrachtung von Krisen sind dann einerseits die krisenhaften oder als krisenhaft bezeichneten Phänomene von Interesse, aber vor allem auch die Akteur_innen, die den Diskurs um eine Krise beständig speisen. Fragen danach, wer von einer Krise spricht und wann von einer Krise gesprochen wird, können den Blick auf das Phänomen Krise merklich verschieben.
Die Frage könnte also auch lauten: Werden Krisen gemacht? Außerdem ist das Wie von Belang: Wie begreifen und konzeptualisieren eigentlich die Beteiligten Krisen? Wie wird über Krisen gesprochen und wie wird mit ihnen umgegangen?
Die erste Ausgabe von Fensterplatz thematisiert die Krise an sich und die Krise für sich: erstens als Gegenstand kulturwissenschaftlicher Aufmerksamkeit und zweitens als Anlass zur Diskussion methodischer Prinzipien. Wir suchen Beiträge die den Blick auf und das Verständnis von Krisen hinterfragen, reflektieren und erweitern. Uns geht es dabei auch um methodisch neue und experimentelle Zugaenge, Untersuchungsfelder, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst liegen.
Fensterplatz ist ein Forum für Studierende und Nachwuchswissenschaftler_innen der Kulturwissenschaften, in dem sie ihre Ideen und Arbeiten dem Fach und einer darüber hinausreichenden Öffentlichkeit präsentieren koennen. Die Idee zu Fensterplatz ist aus einem Workshop auf dem Studierendentreffen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) in Kiel 2008 hervorgegangen. Die Redaktion setzt sich zusammen aus Studierenden des Faches Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft/Kulturanthropologie/Volkskunde der Institute in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Die dgv unterstützt
Fensterplatz.
Wir freuen uns auf studentische Beiträge von allen
kulturwissenschaftlichen Instituten.
Die Beitraege sind bis 18.01.2009 an die Redaktion zu versenden.
Textbeitraege sollten per Email (Rich-Text-Format, rtf) an die unten stehende Adresse versandt werden. Aber auch alle anderen moeglichen Formate jenseits des Textes sind willkommen (z.B. Film, Fotos, Musik und alles, was Ihr für möglich haltet).
Die Redaktion
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redaktion.fensterplatz[at]gmail.com
Anna Stoffregen
Laura Hompesch
Institut für Europäische Ethnologie
Hanuschgasse 3
1010 Wien
Österreich
Gianna Scharnberg
Ludwig Uhland Institut für Empirische Kulturwissenschaft
Burgsteige 11
72070 Tübingen
Deutschland
Svenja Reinke
Charlotte Räuchle
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie
Edmund Siemers Allee 1 (West)
20146 Hamburg
Deutschland
Sebastian Mohr
Institut für Europäische Ethnologie
Mohrenstr. 41
10117 Berlin
Deutschland
kschoenberger - 8. Okt, 17:42
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