Jan Schmidt: "Praktiken des Bloggens"
Jan Schmidt (Mitherausgeber der sozialwissenschaftlichen Online-Zeitschrift "kommunikation@gesellschaft" ) unternimmt eine erste systematische Beschreibung des Weblog-Phänomens. In seinem eigenen Weblog teilt er mit, dass er einen 80seitigen Forschungsbericht abgeschlossen hat. Im Bamblog finden sich auch eine Zusammenfassung des theoretischen zweiten Kapitels.
Die Studie "Praktiken des Bloggens. Strukturierungsprinzipien der Online-Kommunikation am Beispiel von Weblogs" (Download) besteht aus drei Teilen: Einem einleitenden Abschnitt zu Grundlagen der Weblog-Forschung, in dem ich Daten und Forschungsarbeiten zusammentrage; ein zweiter, großer Teil mit einem kommunikationssoziologischen Modell zur Analyse von Praktiken des Bloggens, sowie ein dritter Teil mit den Ergebnissen einer Fallstudie der Weblog-Community "twoday.net".
"Dreifach gerahmtes soziales Handeln"
Immerhin haben wir es hier mit einem ambitionierten kommunikationssoziologischen Versuch zu tun, der dem Phänomen Weblog mit einem praxistheoretischen Ansatz gerecht zu werden versucht:
"Die zentrale These dieser kommunikationssoziologischen Studie ist, dass ein praxistheoretischer Ansatz dem Phänomen am besten gerecht werden kann, weil er Grundlagen für den Vergleich von unterschiedlichen Gebrauchsweisen und daraus resultierender Folgen liefert, die individuelles Handeln und strukturelle Resultate gleichberechtigt einbeziehen. Weblog-Praktiken sind als eine Form der computervermittelten Kommunikation dreifach gerahmtes soziales Handeln: Technische Merkmale, die mehr oder weniger viele Optionen eröffnen, geteilte Vorstellungen und Regeln zum adäquaten Gebrauch von Weblogs, die sich in Form von Adäquanz- und prozeduralen Regeln innerhalb von Verwendungsgemeinschaften äußern, und die hypertextuellen und sozialen Netzwerke, die im Gebrauch entstehen, geben der individuellen Nutzungsepisode einen Rahmen vor, der durch die kommunikativen Handlungen selber wieder bestärkt oder verändert wird."
Es wird derzeit an verschiedenen Stellen der Weblog-Baustelle gezimmert und gehämmert. So bereitet "kommunikation@gesellschaft" derzeit einen Themenschwerpunkt "Weblog" für den Herbst vor.
Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wird demnächst ein weiterer theoretischer Beitrag über Weblogs und soziokulturellen Wandel erscheinen:
Schönberger, Klaus: Persistente und rekombinante Handlungs- und Kommunikationsmuster in der Weblog-Nutzung. Mediennutzung und soziokultureller Wandel. In: Schütz, Astrid/Habscheid, Stephan/Holly, Werner/Krems, Josef/Voß, Günther G. (Hg.): Neue Medien im Alltag. Befunde aus den Bereichen: Arbeit, Leben und Freizeit. Lengerich 2005, S. 276-294.
Für ganz Eilige kann eine noch nicht entredigierte Vorversion auf Anfrage zugesandt werden (klaus.schoenberger [at] uni-hamburg.de)
Nachtrag 7.9. 2005 Der Beitrag ist nunmehr erschienen. Näheres hier
Die Studie "Praktiken des Bloggens. Strukturierungsprinzipien der Online-Kommunikation am Beispiel von Weblogs" (Download) besteht aus drei Teilen: Einem einleitenden Abschnitt zu Grundlagen der Weblog-Forschung, in dem ich Daten und Forschungsarbeiten zusammentrage; ein zweiter, großer Teil mit einem kommunikationssoziologischen Modell zur Analyse von Praktiken des Bloggens, sowie ein dritter Teil mit den Ergebnissen einer Fallstudie der Weblog-Community "twoday.net".
"Dreifach gerahmtes soziales Handeln"
Immerhin haben wir es hier mit einem ambitionierten kommunikationssoziologischen Versuch zu tun, der dem Phänomen Weblog mit einem praxistheoretischen Ansatz gerecht zu werden versucht:
"Die zentrale These dieser kommunikationssoziologischen Studie ist, dass ein praxistheoretischer Ansatz dem Phänomen am besten gerecht werden kann, weil er Grundlagen für den Vergleich von unterschiedlichen Gebrauchsweisen und daraus resultierender Folgen liefert, die individuelles Handeln und strukturelle Resultate gleichberechtigt einbeziehen. Weblog-Praktiken sind als eine Form der computervermittelten Kommunikation dreifach gerahmtes soziales Handeln: Technische Merkmale, die mehr oder weniger viele Optionen eröffnen, geteilte Vorstellungen und Regeln zum adäquaten Gebrauch von Weblogs, die sich in Form von Adäquanz- und prozeduralen Regeln innerhalb von Verwendungsgemeinschaften äußern, und die hypertextuellen und sozialen Netzwerke, die im Gebrauch entstehen, geben der individuellen Nutzungsepisode einen Rahmen vor, der durch die kommunikativen Handlungen selber wieder bestärkt oder verändert wird."
Es wird derzeit an verschiedenen Stellen der Weblog-Baustelle gezimmert und gehämmert. So bereitet "kommunikation@gesellschaft" derzeit einen Themenschwerpunkt "Weblog" für den Herbst vor.
Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wird demnächst ein weiterer theoretischer Beitrag über Weblogs und soziokulturellen Wandel erscheinen:
Schönberger, Klaus: Persistente und rekombinante Handlungs- und Kommunikationsmuster in der Weblog-Nutzung. Mediennutzung und soziokultureller Wandel. In: Schütz, Astrid/Habscheid, Stephan/Holly, Werner/Krems, Josef/Voß, Günther G. (Hg.): Neue Medien im Alltag. Befunde aus den Bereichen: Arbeit, Leben und Freizeit. Lengerich 2005, S. 276-294.
Für ganz Eilige kann eine noch nicht entredigierte Vorversion auf Anfrage zugesandt werden (klaus.schoenberger [at] uni-hamburg.de)
Nachtrag 7.9. 2005 Der Beitrag ist nunmehr erschienen. Näheres hier
kschoenberger - 30. Jun, 09:12
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