Literaturhinweise

 

Elektrizität

Die Ausgabe 30.4 (November 2015) der Zeitschrift Cultural Anthropology widmet sich in fünf Artikeln der Geschichte und Gegenwart der Elektrizität:

Featured in this issue is our second Openings collection, “Anthropology Electric,” part of Cultural Anthropology’s new Openings and Retrospectives section. Dominic Boyer introduces the collection, which developed from a panel at the 2013 annual meeting of the American Anthropological Association, and discusses electricity’s past and potential influence on theory in anthropology and the human sciences. Mike Anusas and Tim Ingold issue a call to think more expansively about electricity as phenomenon of matter and life, beyond its co-optation by corporate industry and neoliberal statecraft. Akhil Gupta turns his attention to the global South—where the fastest growth in electrical demand is coming from expanding middle classes—and discusses whether the developmental trajectories of electricity in the South can avert the eco-suicidal path of the global North. Tanja Winther and Hal White argue for bringing the material-social entanglements of electricity more fully into discussions of modernity, describing in particular how the arrival of electric light creates new conditions of possibility for power and mobility. Finally, Canay Özden-Schilling examines several cultures of expertise surrounding electricity, revealing how the material and infrastructural qualities of electricity alter conventional understandings of commodities, economics, and markets.
 

Tales From Facebook

Daniel Miller vom University College London, der auch für das Weblog Material World schreibt, gibt eine kurze Einführung in sein Buch "Tales From Facebook".



Dank an Tilo Grätz für den Hinweis.
 

Zwei Lesehinweise: Schmidt, Jan und Pinch, Trevor

Jan Schmidt hat in seinem weblog gerade einige Gedanken aus seinem Buch Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0 weitergedacht und dies in einem Vortrag und einem blogpost (inkl. Folien des Vortrages) veröffentlicht: Kapitalisierung sozialer Beziehungen.
Sehr interessant, mir persönlich hat besonders der Vergleich auf Folie 7 mit "holländischen Wohnzimmern" gefallen.

Aber beim Lesen ist mir eingefallen, dass ich hier schon seit längerem auf einen Artikel hinweisen wollte: Erving Goffman als Techniksoziologe.
Autor ist Trevor Pinch, erschienen ist der Artikel in Technology and Culture. Pinch schlägt vor: to combine the attention to technological artifacts, which is the strength of approaches such as actor network theory and social construction of technology, with more traditional sociological approaches like Goffman’s, which attend to the interaction order and the meanings which materiality and technology facilitate.
Auch wenn sich Goffman nicht explizit zu Technik geäussert hat, so ist Pinch doch der Meinung, dass sie unsichtbar bzw. versteckt in Goffmans Schriften steckt: The Invisible Technologies of Goffman’s Sociology
 

Zeitschrift für Kulturwissenschaften: Stadt, Kreativität und Kulturwissenschaften

Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften (Jg. 2008) Nr. 1 hat sich des Themas Kreativität und Stadt und Kulturwissenschaften angenommen:


Kreativität ist (fast) überall – so lehrten es insbesondere die
Kulturwissenschaften des Alltags. Inzwischen fahnden Expertengremiennach den Möglichkeitsbedingungen symbolkompetenter Kreativindustrien, während Kritiker/-innen in der Forderung nach mehr gesellschaftlich verwertbarer Kreativität einen "gouvernementalen Imperativ" am Werk sehen.

Das Themenheft beinhaltet Fallstudien über den Diskussionsschwerpunkt Stadt, Kreativität und Kulturwissenschaften:

- Geniediskurs und Kreativitätsbegriff
- Entstehungskontexte der Cultural Studies
- Identitätsrepräsentationen im Internet
- Soziale Kreativität und Fetischismus im Kulturvergleich
- Kreativitätsmythen und Architekturhochschulen


Inhaltsverzeichnis


Kreativität. Eine Rückrufaktion
Alexa Färber, Moritz Ege, Beate Binder, Kathrin Audehm, Birgit Althans

Kreativität in der Architekturausbildung. Erkundungen zu einem
disziplinären Mythos
Christina Schumacher und Marie Antoinette Glaser

Kreativer Selbstausdruck in den Neuen Medien – zwischen Artikulation und »Crowdsourcing«
Benjamin Jörissen

Fetischismus als soziale Kreativität. Oder: Fetische sind Götter im
Prozess ihrer Herstellung
David Graber

Kreativität und Veränderung. Von der neuesten Prüfung für die
Legitimität der Neuzeit
Carsten Zorn

Wissensproduktion in der Dirty Outside World. Die Zeitschrift
Universities and Left Review als vergessenes Archiv der Cultural
Studies
Carolin Würthner

STADT UND KREATIVITÄT: EIN KONZEPT ALS PERSPEKTIVE UND EFFEKT.
EINE DISKUSSION UNTER STADTFORSCHENDEN

Creative Industries Cluster in New York City: Austausch, Inspiration und Marke?
Doreen Jacob

Camouflage: Modi der Berliner Kreativökonomien
Bastian Lange

Vom Elfenbeinturm zur kreativen Stadt: Das Beispiel der
»Wissenschaftsstadt« Garching bei München
Martina Hessler

»Raumästhetik« und »Raumlabore«: Zur kulturellen Einbettung kreativen Schaffens im Neuen Berlin
Anja Schwanhäusser

Innovation aus Tradition: Dessau
Regina Bittner

Online-Diskussion Stadt und Kreativität, August/September 2007
Moderiert von Beate Binder und Alexa Färber

Die AutorInnen

Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Bielefeld: Transcript - Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis. ISBN 9783-933; ISSN 9783-9331
 

Literaturempfehlung: Technikdarstellung im Comic

Seine technikhistorische Dissertation, die ebenso material- wie aufschlussreich die Thematisierung von Technik in Comics untersucht, den Comic-Interessierten wie den Technikforscher gleichermaßen inspirierend, hat Wolfgang Höhne bereits 2003 an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Karlsruhe abgeschlossen. Dennoch sei die Arbeit mit dem Titel "Technikdarstellung im Comic. Der Comic als Spiegel technischer Wünsche und Utopien der modernen Industriegesellschaft" im Zusammenhang dieses Blogs noch einmal nachdrücklich empfohlen.
In einem weiten thematischen Bogen behandelt Höhne zahlreiche Artefakte der technischen Moderne, wobei der zeitlich-geographische Schwerpunkt seiner Quellen auf den französischen und belgischen Autorencomics der 1940er bis 1970er Jahre liegt. Einzelne Entwicklungslinien verfolgt Höhne aber durchaus bis zur Jahrhundertwende weiter.
Ein Blick in die Gliederung verdeutlicht den thematischen Zugang:

1. Einleitung
2. Fortbewegungsmittel (Der Held und das Automobil; Krafträder; Unmotorisierte Verkehrsmittel; Basteleien an Straßenfahrzeugen; Das Erlernen von Fahrzeug-Technik im Comic; Die Fliegerei; Schiffe und Boote; Eisenbahn; Raumschiffe)
3. Die Spiegelung der realen Welt im zeitgenössischen Comic
4. Science Fiction und Utopien - das Nichtexistierende wird gezeigt
5. Personendarstellungen
6. Artefakte (Medien- und Kommunikationsgeräte [darunter Telegraph, Telefon, Handy, Visaphon, Funkgerät, Radio, Plattenspieler, Fernseher, Kino etc.]; Technik und Design in Haus und Garten; Arbeitsgeräte und Laboratorien; Computer und Großrechner)
7. Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
8. Bibliographie


Die Dissertation ist online verfügbar, inklusive des reichhaltigen Abbildungsanhangs.

Text (als PDF-Datei):
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/documents/2681

Abbildungsanhang (html-basiert):
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/2003/geist-soz/1
 

Magisterarbeit online: Das Mobiltelefon als kulturelles Artefakt

Unter der Überschrift "Für mehr Technikforschung: Magisterarbeit über Ethnologie des Mobiltelefons online" informiert :: antropologi.info :: über eine an der Uni München über die Ethnologie des Mobiltelefons am Beispiel von Westafrika und Jamaika verfaßte Magisterarbeit von Fabian Klenk:

"Dieser Arbeit liegt die Neugier zugrunde (…) wie die Ethnologie als Kulturwissenschaft mit modernen Technologien im lokalen Kontext umgeht, welche Konzepte sie bietet um die unterschiedliche Nutzung ein und desselben physischen Geräts zu verstehen und welche Konzepte und Theorien aus Nachbarwissenschaften – wie den Science and Technology Studies (STS) oder der Soziologie – herangezogen werden können, um ein aussagekräftiges Bild über eine bestimmte Technologie zu erhalten." (Klenk 2007,5)

Download der Magisterarbeit

Klenk, Fabian. 2007. Ethnologie der modernen Technologien. Das Mobiltelefon als kulturelles Artefakt. Magisterarbeit am Institut für Ethnologie und Afrikanistik der LMU München. München. Elektronisches Dokument. URI:
München. Oktober 2007

Update: Joern Borchtert hat eine Kritik der Arbeit verfasst
 

Lawrence Lessig: "The Future of Ideas" zum freien Download

Das von dem hier schon gepriesenen Lawrence Lessig verfasste Werk "The Future of Ideas" gib's nun zum freien Download (CC-Lizenz)
 

Foto-Ethnographie von Ulrich Hägele

Ein voluminöser Sonderband (im Verlag der Tübinger Vereinigung für Volkskunde) mit dem Titel "Foto-Ethnographie - Die visuelle Methode in der volkskundlichen Kulturwissenschaft" und einer Bibliogrpahie zur visuellen Ethnographie 1839-2007 von Ulrich Hägele liegt druckfrisch vor mir auf dem Schreibtisch.

Ulrich Hägele: Foto-Ethnographie. Die visuelle Methode in der volkskundlichen Kulturwissenschaft. Tübingen 2007
(Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V.).

Der Band kommt im Großformat 21 x 29 cm, hat 420 Seiten (Fadenheftung!) und über 350 Abbildungen (zum Teil in Farbe) heraus und im Klappentext heißt es:


/
"Als Bildwissenschaft agierte die Volkskunde seit ihren Abnfängen Endes des 19. Jahrhunderts mit Fotografien und verwendete sie zumeist zur Illustration und Dokumentation von Trachten, Bräuchen und ländlichen Architekturen. Zugleich begünstigte der Umgang mit dem visuellen Medium den Prozess der sich etablierenden Volkskunde als Wissenschaft. Heute nimmt die quellenkritische und theoretisch fundierte Erforschung der Visuellen Kultur in den neu formierten volkskundlich- kulturwissenschaftlichen Disziplinen eine herausragende Rolle ein.
Ulrich Hägele nähert sich der ethnographischen Fotografie unter den drei Stichwörtern Sinnstiftung, Ideologisierung und Professionalisierung. Er liefert faszinierende Einblicke in die Geschichte der foto-ethnographischen Feldforschung und beschreibt anschaulich die interdisziplinären Möglichkeiten des methodischen Vorgehens. Das Buch ist die erste deutschsprachige Monographie, die sich der ethnographischen Fotografie in dieser Ausführlichkeit und zeitlichen Tiefe widmet."


In diesem Band zeigt Ulrich Hägele wie die kulturwissenschaftliche Technikforschung der Fotografie die visuelle Dokumentation von Phänomenen des Alltags verdankt. Innerhalb der "Visual History" stellt das fotografische Bild eine herausragende Quelle dar, um biographische, zeithistorische und wissenschaftliche Fragen näher zu beleuchten. Wissenschaftsgeschichtlich erfolgte Ende des 19. Jahrhunderts mit der verstärkten Verwendung des technischen Mediums der Fotografie eine zunehmende Professionalisierung und Systematisierung der Forschungspraxis, ohne die eine moderne Sozial- und Kulturwissenschaft kaum möglich gewesen wäre. Auf den Band werde ich noch ab und an zurückkommen.
 

Zeitschrift für Kulturwissenschaften: Bollywood, Internet, Online/Offline

zfk
Von der "Zeitschrift für Kulturwissenschaften" ist jetzt Band 2 (Wiener Redaktion bzw. HerausgeberInnen: Siegfried Mattl, Elisabeth Timm, Birgit Wagner) erschienen. Das Thema lautet: "Filmwissenschaft als Kulturwissenschaft". Darin findet sich aus Sicht einer Kulturwissenschaftlichen Technikforschung ein weiterer sehr interessanter Beitrag von Bernhard Fuchs (Institut für Europäische Ethnologie, Wien) zum Thema Bollywood und online/offline-Beziehungen, der zugleich implizit den Unterschied zwischen einer kulturwissenschaftlichen Perspektive volkskundlicher Provenienz und einem überwiegend geisteswissenschaftlichen Verständnis von Cultural Studies und Kulturwissenschaften deutlich macht:

Bernhard Fuchs: Bollywood-Fans meeting online und offline: Filmkultur im Internet, auf Stammtischen und bei Clubbings. In. Zeitschrift für Kulturwissenschaften (2007) 2, S. 69-84.

"Meine empirische Untersuchung kombiniert die Analyse der Online-Kommunikation von Bollywood-Fans mit der in Wien lokalisierten Ethnographie von Veranstaltungen und Institutionen (Videoläden, Stammtische, Clubbings und andere Events, letztlich auch Filmvorführungen selbst). Die Kombination von teilnehmender Beobachtung in einer Fan-Kultur mit virtueller Ethnographie verdeutlicht wie lokale Praxis in internationale und globale Netzwerke eingebunden ist und analysiert die Einbettung von Film und Neuen Medien in das Alltagsleben. Die auf einer engen Verschränkung von online und offline Identitäten beruhenden sozialen Beziehungen der Fans betrachte ich hier als eine spezifische Form transnationaler Filmkultur." (S. 77)

Aus dem Editioral der HerausgeberInnen zum Konzept der Ausgabe:

"Filmwissenschaft ist eine Herausforderung für die Kulturwissenschaft. Nach mehr als hundert Jahren Kinogeschichte ist der Streit um das kulturelle Objekt Film, um das Kino als Institution und um Rezeptionsformen zur konstitutiven Geschichte einer Disziplin geworden, der die Überschreitung von traditionellen Fächergrenzen inhärent ist. Die Beiträge des Hefts rekonstruieren nicht nur den wissenschaftlichen Blick auf Filme und FilmemacherInnen in verschiedenen Epochen und Ländern (Deutschland, Großbritannien, Frankreich), sondern auch die Produktion und Rezeption von Filmen."


Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Bielefeld: Transcript - Verlag ISBN 9783-9331; ISSN 9783-9331
 

Development: New Technologies and Development

In der aktuellen Ausgabe (December 2006 Volume 49 Number 4, pp 1 - 160) geht es um "New Technologies and Development". Für die einzelnen Beiträge soll allerdings bezahlt werden ... Ein Grund mehr der OpenAccess-Initiative beitzutreten.
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Tagungsband "Bewegtbilder...
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vabanque - 21. Sep, 19:03
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amischerikow - 20. Sep, 13:43
Roboter im Film
http://www.zeit.de/kultur/ film/2015-04/ex-machina-fi lm-android-roboter
amischerikow - 21. Apr, 13:40
Trauern in der Online-Version
Prof. Dr. Norbert Fischer über digitale Trauerportale...
amischerikow - 18. Feb, 10:49
Robo-Bar
https://www.wired.de/colle ction/latest/ausgabe-0215- robo-mit-schuss
amischerikow - 14. Feb, 16:36
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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
Kulturelle Übersetzungen
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