Aus Dem Forschungskolleg: International Summer School

Dr. Klaus Schönberger, wissenschaftlicher Koordinator des
Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung, reist dieser Tage nach Stana di Vale in Rumänien. Im Rahmen der dort stattfindenden International Summer School (6.7.-20.7. 2005) Media and Intercultural Dialogue (PDF) der Universität Oradea (Under the Patronage of European Commission-Jean Monnet Project / Romanian Government) wird er sich dort mit folgenden Lectures beteiligen:
  1. New and Old Pattern of acting and communicating in Using the
    Internet by NGOs and Other Grass root Activists
  2. Socio-Cultural Change and Using the Net for Political Interests.
    The example Guerilla Communication

"blau" - Die Erfindung der Donau

Technisches Museum Wien

Zu einer Reise auf der Donau lädt das Technische Museum Wien mit der Ausstellung "blau - Die Erfindung der Donau". Die Schau beleuchtet technische und künstlerische Aspekte der Donau, vor allem aber auch von zwei Jahrhunderten Ausbau, Umbau und Gestaltung des Flusses.

blau

"Blau wurde die Donau während der Pariser Weltausstellung 1867. Am 28. Mai erklang "Die schöne blaue Donau" auf einem rauschenden Ball. Unter den Zuhörern waren Kaiser Napoleon III. und seine Frau Eugénie. "Le beau Danube bleu" fand ein überwältigendes Echo, der Walzer wurde zum Welterfolg.

Weniger bekannt ist, dass der Flusslauf das Ergebnis von knapp
zwei Jahrhunderten industrieller Nutzung, Ausbau, Umbau und
Gestaltung ist. Die Angst vor Hochwasser und Eisstoß in Wien führte zu einer der größten Regulierungsprojekte im 19. Jahrhundert - der Donaukanal Wiens entsteht, das Eiserne Tor zwischen dem heutigen Serbien und Rumänien wird mit Hilfe tausender Arbeiter erstmals für die Schifffahrt sicher und passierbar.

Der "Bau" der heutigen Donau hat nicht nur vor Ort zahlreiche
Spuren hinterlassen, sondern auch in den Sammlungen und Archiven des Technischen Museums Wien. Diese Hinterlassenschaften sollen in der Sonderausstellung die spannende Geschichte des gezähmten, genutzten und gebauten Flusses zwischen Österreich und Schwarzem Meer für die Besucher rekonstruieren.

Die Ausstellung beginnt mit Zitaten aus dem Mythos der "schönen blauen Donau". Sie zeigt aber dann ein anderes, weniger bekanntes Gesicht des Flusses. Sie erzählt von seiner technischen Neuerfindung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie berichtet - anhand zahlreicher originaler Modelle, Objekte und Bilder - von den großen Bauarbeiten, aus der eine "neue Donau" hervorging, von Baggern und Schiffen, von Werften und Brücken, von Häfen und Kraftwerken, aber auch von den Menschen, den Orten und Städten, die sich mit dem Fluss veränderten.

blau - Die Erfindung der Donau
Bis 27. November 2005
Technisches Museum

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr. Am Wochenende und an Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr.


Im Wiener Falter (27/05 vom 06.07.2005) gibt es eine ausführliche Würdigung
 

Diplomarbeit:Selbstgesteuertes Lernen, Weblogs und Konstruktivismus

Stephan Mosel hat seine Diplomarbeit im Netz verfügbar gemacht: Praktiken selbstgesteuerten Lernens anhand der Nutzung von web-basierten Personal-Publishing-Systemen. (PDF/1,13 MB)

KassettenGeschichten...

Das weltwichtigste deutschsprachige Musikmagazin Spex hat nicht nur die Ausstellung „KassettenGeschichten. Von Menschen und ihren Mixtapes“ als Medienpartner unterstützt, sondern bietet auch einen aktualisierten Hinweis auf die Ausstellungsorte Nürnberg und Bern ...

Gegenkultur und PC-Geschichte

In Telepolis (5.7. 2005) rezensiert Mathias Bröckers ein Buch zur Technikgeschichte des New York Times Journalisten John Markoff, dass die Verbindungen zwischen PC-Entwicklung und us-amerikanischer Gegenkultur in den Mittelpunkt stellt:

Tune in, turn on, boot up
Wie die Gegenkultur der 60er Jahre zum Personal Computer führte – Ein Report aus der Frühgeschichte des Silicon Valley.

Kaum ein Kapitel der Technikgeschichte ist ausführlicher beschrieben worden als die Entstehung des Personal Computers. Die üblichen Abhandlungen darüber beginnen mit Steve Jobs, Steve Wozniak und dem ersten Apple-PC 1976, um sich dann, nach einem kurzen Rückblick auf den Altair-Computer (1974), der legendären First West Coast Computer Faire (1977), dem IBM-PC (1981) und allem, was folgte, zu widmen. Die etwas avancierteren Historien berichten dann vielleicht auch noch davon, dass Steve Jobs im "Palo Alto Research Center" (PARC) von Xerox, wo man am Büro der Zukunft herumtüftelte, die Ideen für den ersten "Mac" aufsaugte und umsetzte – um dann seinerseits von einem gewissen Bill Gates beklaut zu werden.

Begonnen freilich hat die Geschichte des PCs lange bevor diese geschäftstüchtigen Gründer und Entrepreneurs die Szene betraten – Ende der 50er Jahre im Umfeld der Stanford-Universität. Hier legten visionäre Forscher, Ingenieure und Programmierer die Wurzeln für die Entwicklung des PCs und des Internet und wurden zur Keimzelle für das, was sich auf der Halbinsel südlich von San Francisco dann zur Boomtown einer technologischen Revolution entwickelte: des Silicon Valley. Weiter im Text)


John Markoff
John Markoff: What the Dormouse Said: How the Sixties Counterculture Shaped the Personal Computerindustry. Viking Books, 2005, 336 Seiten, 25,95 US-Dollar.

Allerdings hat Herr Bröckers in seiner Rezension von Gnetwerker via slashdot abgeschrieben:

"John Markoff of the New York Times has written a new book on the pre-history of the PC, and the convergence of that history with the 1960s drug culture and anti-Vietnam War movement in the Bay Area.

Most histories of the personal computer begin with Steve Jobs, Steve Wozniak, and Apple in 1976, but while hanging out at SAIL in the mid 1970s, and at the First West Coast Computer Faire in 1977, I heard highly attenuated versions of the folklore that Markoff has only now, after nearly 30 years, run to ground. Conventional histories of the PC make passing reference to the MITS Altair (1974) before going on the talk about the Apple, the IBM PC (1981) and what followed. The more sophisticated would conspiratorially tell the story of how Steve Jobs "stole the idea" for the Macintosh from Xerox's fabled Palo Alto Research Center (PARC) as they were "fumbling the future," and nearly everyone knew that Bill Gates then stole the ideas from Apple."


Der kritische Aspekt der Rezension sei hier auch noch nachgereicht:

"If the book has a problem, this is it. Markoff neither presents a first-person oral history nor is he able to tease a single central narrative thread out of this creative soup. He tells several interwoven stories, but there is so large a cast of characters that one must be a dedicated reader (or have a previous knowledge of some of the events described) to keep everything straight. Without a single narrative, the book returns several times to the start of a timeline, retracing it from another perspective, and after a while you feel the need for a map."

Vgl. auch das Interview mit Markoff Kathleen Melymuka in der Computerworld: "Scholars and Barbarians. What the Dormouse Said... examines how the '60s counterculture shaped the PC industry":

Markoff talked with Kathleen Melymuka about the two very different philosophical approaches to information that divided the nascent industry at that time and still do today.
 

Entwicklungsplan an der Uni Innsbruck: Volkskunde soll gestrichen werden

Der Entwicklungsplan des Rektors der Uni Innsbruck sieht vor, dass neben Latein, Griechisch, Russisch, Psychologie und Philosophie auch das Fach Volkskunde gestrichen werden sollen, wie mehrere österreichische Zeitungen heute berichten:

Der Wiener "Standard" (5.7. 2005) gibt weitgehend die APA-Meldung wieder:

"Mehrere neue Studienrichtungen vorgesehen - Von Uni entworfener Entwicklungsplan soll Mitte Juli dem Senat übergeben werden

Innsbruck - Einige Studienrichtungen weniger sollen ab Herbst 2006 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck angeboten werden. Dies sieht der so genannte Entwicklungsplan vor. Im September wird der Universitätsrat eine endgültige Entscheidung treffen.

Nicht mehr vorgesehen sind die Lehramtsfächer Latein, Griechisch, Russisch sowie Psychologie und Philosophie. Gestrichen werden sollen auch die Studienrichtungen Volkskunde, Vergleichende Literaturwissenschaften und Sprachwissenschaften. Alle Fächer bleiben laut Uni jedoch in den breiten Bakkalaureaten erhalten, Teile wurden in einem neuen Studium zusammengefasst. So werden etwa Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte gemäß dem Vorschlag zu einem Studium der Altertumswissenschaften. Insgesamt 16 Institute sollen aufgelöst oder zusammengefasst werden.

Neu eingerichtet werden sollen die Studien Wirtschaftsinformatik, Soziologie, Kommunikationswissenschaften (Sprachen, Medien, Kommunikation), Mathematik sowie Material- und Nanowissenschaften. Künftig wird es mit 88 Studienmöglichkeiten um elf mehr als bisher geben. Grund ist die Zahl der neu eingeführten Bakkalaureate.

Der von der Universität entworfene Entwicklungsplan soll Mitte Juli dem Senat übergeben werden. Es folgt ein Diskussionsprozess. Ende September wird der Plan dem Universitätsrat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. (APA)"


In diesem Zusammenhang ist auch jener Vorgang zu sehen, dass letzten Sommer die schon fertige Liste zur Neubesetzung des Lehrstuhls per Handstreich aus dem Rektorat gestoppt wurde. Zugleich wurde verkündet, dass die Soziologen eine weitere Stelle Universitäts-Assistenten-Stelle zugesprochen wurde. Allerdings konnte die im Zuge der darauf folgenden Auseinandersetzungen bisher nicht besetzt werden.


Die Presse (5.7.2005) berichtet detaiilierter über den Urheber des Planes und den Widerstand der Geisteswissenschaften:

"INNSBRUCK. Unter den Geisteswissenschaftern der Universität Innsbruck gärt es. Laut Vorschlag des Entwicklungsplans, den Rektor Manfried Gantner nun vorgelegt hat, soll ab Herbst 2006 das Latein-Lehramtsstudium gestrichen werden, ebenso die Lehramtsfächer Griechisch, Russisch, Psychologie und Philosophie. Außerdem stehen die Studienrichtungen Volkskunde, Vergleichende Literaturwissenschaften und die Sprachwissenschaften vor dem Aus.

Insgesamt sollen 16 Institute aufgelöst oder zusammengefasst werden. Seitens des Rektorats ist man um Beruhigung bemüht: "Die Fächer bleiben wie versprochen erhalten, sie werden nur in breiten Bakkalaureaten zusammengelegt", sagt der Sprecher des Rektors, Jürgen Steinberger. So sollen Latein und Griechisch gemeinsam mit Fächern wie Ur- und Frühgeschichte, Klassischer Archäologie und Orientalistik unterrichtet werden. Genau an diesem Plan scheiden sich die Geister. "Wenn so viele Fächer in ein einziges Bakkalaureat zusammengefasst werden, schaffen wir gerade noch Volkshochschulniveau", kritisiert der Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Hans Moser, im "Presse"-Gespräch."


Über die Volkskunde ist nichts weiter zu entnehmen.
 

Notizen: MIT Weblog Survey

Take the MIT Weblog Survey

Der Forscher als Beforschter, natürlich, um zu sehen, wie denn deren Fragebogen so aufgebaut ist.

This is a general social survey of the greater weblog community being conducted at the Massachusetts Institute of Technology. Our goal is to help understand the way that weblogs are affecting the way we communicate with each other. Specifically we are interested in issues of demographics, communication behaviors, experience with weblogs and other technology, and the meaning of various types of social links within the blogosphere.

The survey takes about 15 minutes to complete, and we are asking anyone with a weblog to participate. The larger the sample of individuals we can get, the better our picture of the community will be.


Neben den üblichen demographischen Angaben und weblogspezifischen Fragestellungen, wird die Nutzung anderer Kommunikationsmittel (SMS, IM, Telefon - interessanterweise keine RL-Gespräche) abgefragt und untersucht, wie Kontakte off- und online zustande kommen.

Quellen: How It Works...The Computer

Buchcover

Digitale Scans des gleichnamigen, 1971 bei Ladybird Books erschienenen Einführungsbuches.

Jan Schmidt: "Praktiken des Bloggens"

Jan Schmidt (Mitherausgeber der sozialwissenschaftlichen Online-Zeitschrift "kommunikation@gesellschaft" ) unternimmt eine erste systematische Beschreibung des Weblog-Phänomens. In seinem eigenen Weblog teilt er mit, dass er einen 80seitigen Forschungsbericht abgeschlossen hat. Im Bamblog finden sich auch eine Zusammenfassung des theoretischen zweiten Kapitels.

Die Studie "Praktiken des Bloggens. Strukturierungsprinzipien der Online-Kommunikation am Beispiel von Weblogs" (Download) besteht aus drei Teilen: Einem einleitenden Abschnitt zu Grundlagen der Weblog-Forschung, in dem ich Daten und Forschungsarbeiten zusammentrage; ein zweiter, großer Teil mit einem kommunikationssoziologischen Modell zur Analyse von Praktiken des Bloggens, sowie ein dritter Teil mit den Ergebnissen einer Fallstudie der Weblog-Community "twoday.net".

"Dreifach gerahmtes soziales Handeln"
Immerhin haben wir es hier mit einem ambitionierten kommunikationssoziologischen Versuch zu tun, der dem Phänomen Weblog mit einem praxistheoretischen Ansatz gerecht zu werden versucht:

"Die zentrale These dieser kommunikationssoziologischen Studie ist, dass ein praxistheoretischer Ansatz dem Phänomen am besten gerecht werden kann, weil er Grundlagen für den Vergleich von unterschiedlichen Gebrauchsweisen und daraus resultierender Folgen liefert, die individuelles Handeln und strukturelle Resultate gleichberechtigt einbeziehen. Weblog-Praktiken sind als eine Form der computervermittelten Kommunikation dreifach gerahmtes soziales Handeln: Technische Merkmale, die mehr oder weniger viele Optionen eröffnen, geteilte Vorstellungen und Regeln zum adäquaten Gebrauch von Weblogs, die sich in Form von Adäquanz- und prozeduralen Regeln innerhalb von Verwendungsgemeinschaften äußern, und die hypertextuellen und sozialen Netzwerke, die im Gebrauch entstehen, geben der individuellen Nut­zungsepisode einen Rahmen vor, der durch die kommunikativen Handlungen selber wieder bestärkt oder verändert wird."

Es wird derzeit an verschiedenen Stellen der Weblog-Baustelle gezimmert und gehämmert. So bereitet "kommunikation@gesellschaft" derzeit einen Themenschwerpunkt "Weblog" für den Herbst vor.

Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wird demnächst ein weiterer theoretischer Beitrag über Weblogs und soziokulturellen Wandel erscheinen:

Schönberger, Klaus: Persistente und rekombinante Handlungs- und Kommunikationsmuster in der Weblog-Nutzung. Mediennutzung und soziokultureller Wandel. In: Schütz, Astrid/Habscheid, Stephan/Holly, Werner/Krems, Josef/Voß, Günther G. (Hg.): Neue Medien im Alltag. Befunde aus den Bereichen: Arbeit, Leben und Freizeit. Lengerich 2005, S. 276-294.

Für ganz Eilige kann eine noch nicht entredigierte Vorversion auf Anfrage zugesandt werden (klaus.schoenberger [at] uni-hamburg.de)

Nachtrag 7.9. 2005 Der Beitrag ist nunmehr erschienen. Näheres hier
 

25 Jahre Pac-Man

Vor 25 Jahren, im Juni 1980 erschien erstmals eine kleine Figur - vielmehr eine Scheibe - auf dem Monitor eines Arcade-Geräts und hat in Folge die Welt der Videospiele nachhaltig verändert: Puckman - bei uns besser bekannt als Pac-Man. Eines der erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten und sicher das bekannteste.
Das Spielprinzip ist simpel, der Suchtfaktor groß: Der Spieler muss mit seinem Pac-Man alle 240 Punkte im Labyrinth aufessen, ohne mit einem der vier Geister zu kollidieren. Danach darf er in das nächste Level weiter, das praktisch genauso aussieht wie das vorangegangene - bloß schneller wird es.
Gesteuert wird ausschließlich über einen 4-Weg-Joystick - keine Buttons.
Mehr zur Geschichte im 8Bit-Museum

Heute (Dienstag) wird der kleine gelbe Mann in Originalversion - aber auf Großbild wieder auferstehen. Ab 19.00 Uhr arf im Wiener "phil" nach Lust und Laune und Geschicklichkeit Punkte gefressen und Geister gejagt werden. Dazu Live-Moderation und Computermusik. Der Highscoreverantwortliche des Abends bekommt von uns einen Preis.

Eintritt selbstverständlich frei - Spielen auch.
_______________________________________________
phil - buch bar mobiliar musik film & 1 flipper
gumpendorferstraße 10 - 12, 1060 wien

via Monochrom

Programm der dgv-Tagung der Kommission Arbeitskulturen in Passau (8.-10.9. 2005) online

Arbeitsleben und biographische (Um-) Brüche in der späten Moderne
Arbeitstagung der Kommission Arbeitskulturen innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde vom 8.-10. September 2005 in Passau

Auf dieser Tagung werde auch mehrere Mitglieder und Associates des Forschungskollegs "Kulturwissenschaftliche Technikforschung" vertreten sein:
  • Gerrit Herlyn M. A., Institut für Volkskunde der Universität Hamburg, DFG-Projekt "Kultur, Alltag und Wandel der Technik im Spiegel biographischer Erfahrungen der Gegenwart":
    Zur biographischen Deutung beruflicher Krisenerfahrungen
  • Dr. Klaus Schönberger, Forschungskolleg kulturwissenschaftliche Technikforschung am Institut für Volkskunde der Universität Hamburg:
    Neue und alte Lebensführungskonzepte im Postfordismus?
  • Dr. Guido Fackler, Lehrstuhl für Volkskunde der Universität Würzburg als Kommentator im Panel "Diskursive Verarbeitung von Arbeitserfahrungen"
  • Dr. Klaus Schönberger als Kommentator im Panel "formen der Arbeitsorganisation und Lebensführung im Wandel der späten Moderne

Zum Programm
 

TV-Tipp: Die Platte. Geschichten in Beton

25.06.2005, 18h, Phoenix. Dokumentation: Die Platte. Geschichten in Beton.

In der DDR entschloss man sich erst nach Stalins Tod für die ökonomische Plattenbauweise. Der Film erzählt die Geschichte von der Utopie billigen und dennoch komfortablen Wohnens und vom wirklichen Leben in der "Platte".

Nach dem Zweiten Weltkrieg bewährte sich das Bauen mit vorgefertigten Betonplatten zur Beseitigung des Wohnungsnotstandes. Mit der Plattenbauweise sollte "schneller, billiger und besser" gebaut werden. Das industrielle Bauen versprach ein hohes Bautempo, niedrige Kosten und eine höhere Lebens- und Wohnqualität. Massenhaft wurden industriell gefertigte Betonplatten zu Wohnblöcken montiert.


(Mehr Informationen zur Sendung)
 

Notizen: Paper Self directed learning

Stephan Mosel stellt sein Paper für Microlearning 2005 online zur Verfügung.

Self directed learning with personal publishing and microcontent - constructivist approach and insights for institutional implementations (PDF) [Abstract]

Das Paper beginnt mit einem kurzem Abriss über den Konstruktivismus und seinen Einfluss auf das Konzept des selbstorganisierten Lernens und diskutiert anschließend die Frage, wie onlinebasiertes Lernen in Institutionen verankert werden kann. Für mich waren die praktischen Erfahrungen, die der Autor im Rahmen onlinebasierter Systeme an der Univeritöt Giessen gemacht hat und die innerhalb des Papers thematisiert von besonderen Interesse. Mosel beschreibt den Vorzug dynamischer Seiten gegenüber statischen (Web-Board vs. Wiki), die Form kollaborativen Arbeitens sowie die Aufteilung in kleinere, nicht-lineare Arbeitseinheiten des zu bearbeitenden Materials.
 

Veranstaltung: Vortrag "Entertainment, Kapitalismuskritik, Consulting. Kulturwissenschaftliche Forschung in einer Hamburger Internetagentur"

Am 21.6.2005 hält Astrid Schmidt M.A. (Berlin) im Rahmen der Vortragsreihe der Hamburger Gesellschaft für Volkskunde einen Vortrag über "Entertainment, Kapitalismuskritik, Consulting. Kulturwissenschaftliche Forschung in einer Hamburger Internetagentur". Die Veranstaltung beginnt um 19.15h und findet im

Institut für Volkskunde
Bogenallee 11
20144 Hamburg
Raum 015


statt.

Interessierte sind herzlich eingeladen.
 

Meinungen über Technik (2)

kein mobilfunk

Die Bamberger protestieren gegen die Verstrahlung ihres Weltkulturerbes, u.a. auch am Michelsberg und der darauf ansässigen Kirche St. Michael.

Fotografiert von mir im Rahmen eines Spazierganges während der letzten Hochschultagung.

Blog-Talk: Owl Content

Owl Content
Eigentlich war meine Bestrebung, die Selbstbespiegelung der Blogosphäre weitestgehend aus diesem Weblog fernzuhalten. Eine schöne Initiative scheint mir aber das Projekt Owl Content: Wachsam wie eine Eule. Weblogs gegen die Aushöhlung des Datenschutzes zu sein, zumal sie die Praxis der Überwachung der Überwacher pflegt.

Wie der Fuchs in der Nacht schleicht sich die totale Überwachung in die Gesellschaft ein - in aller Offenheit und doch ungesehen. Eulen sind da mit ihrem hervorragenden Gehör und ausgezeichneter Nachtsicht die Richtigen, um derlei Dunkelgänger aufzuspüren (zumal Uhus Falken, die ja Überwachung über alles stellen, als absolute Leckerbissen betrachten).
Die Eule scheint zwar aufgrund ihrer Wachsamkeit eher ein Tier der Überwachung zu sein - tatsächlich aber ist sie ein Paar- oder Einzelgänger und kein Denunziant.
 

Meinungen über Technik (1)

Aus der Reihe "Quellen kulturwissenschaftlicher Technikforschung"



Fränkische Schweiz ca. 2005


via Bamblog von Jan Schmidt, der das etwas kulturpessmimistisch unter "Das Verschwinden des revolutionären Subjekts im 21. Jahrhundert" subsumiert.

Technikgeschichte: Erfolgreicher Widerstand in der Schweiz

HaagDer Widerstand gegen das Kraftwerksprojekt im Urserental führte zum Erfolg: Mehr als 30 Jahre, nachdem 1920 zum ersten Mal Planungen für einen Stausee und eine Kraftwerksanlage der Öffentlichkeit vorgestellt worden waren, verzichteten 1951 die Central-Schweizerischen Kraftwerke darauf, das Konzessionsgesuch für die Anlage weiter zu verfolgen. Die bei David Guggerli entstandene technikhistorische Dissertation von Erich Haag untersucht, warum das Stausee-Projekt scheiterte. Anselm Tiggemann rezenseniert im online-Magazin "sehepunkte" diese Untersuchung:
Erich Haag: Grenzen der Technik. Der Widerstand gegen das Kraftwerkprojekt Urseren, Zürich: Chronos Verlag 2004, in: sehepunkte 5 (2005), Nr. 6 [15.06.2005].

Noitzen: "Protestformen in Echtzeit: Von Flash Mobs und Moblogs"

Unter der Rubrik Notizen finden sich Anmerkungen zu verschiedenen Themen, mit denen sich die ZuträgerInnen dieses Weblogs befassen. Hierbei werden verschiedene Stile von Notizen zur Anwendung kommen. Das ist beabsichtigt.

Am 4. und 5. Februar 2005 veranstaltete das Interdisziplinäre
Forschungskolloquium Protestbewegungen (IFK)
in Kooperation mit dem Deutschen Seminar der Universität Zürich und dem Schweizerischen Sozialarchiv eine Tagung mit dem Titel "Maos Rote Garden? 1968 zwischen kulturrevolutionärem Anspruch und subversiver Praxis: Kultur- und mediengeschichtliche Aspekte der Studentenbewegung".

Das in Zürich ansässige "Interdisziplinäre Forschungskolloquium Protestbewegungen" beschäftigt sich mit den vielfälitgen Formen des Protests der sozialen Bewegungen der 60er/70er Jahren:

Olaf Gaetje (Universität Leipzig) verfasste über diese Tagung einen Bericht der nun auf H-Soz-Kult veröffentlicht wurde. Dabei ging er auch auf einen Vortrag von Carolin Welzel ein, die über "Protestformen in Echtzeit" referierte:

"Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte Carolin Welzel von der Bertelsmann Stiftung mit ihrem Referat "Protestformen in Echtzeit: Von Flash Mobs und Moblogs", womit sie durch ihren Beitrag über digital geprägte Protestformen die Tagung in der Gegenwart ankommen ließ. Wetzels Ausgangsfrage lautete, ob sich quasi parallel zu der rasche Entwicklung im Bereich der elektronischen und digitalen Medien eine neue Kultur des Protestes und des demokratischen Engagements entwickeln werde. Ihren Fokus richtete Wetzel sowohl auf etablierte NGO's wie Greenpeace oder das Netzwerk Attac als auch auf ephemere Phänomene wie die so genannten Smart- und Flashmobs - ihnen allen gemeinsam ist ihnen die Nutzung der digitalen Medien für ihre (Protest-)Aktionen. So werde von den NGO's das Word Wide Web beispielsweise dafür genutzt, Demonstrationen zu koordinieren, Online-Abstimmungen durchzuführen oder mittels Massenmailings Server bestimmter Unternehmen oder Institutionen lahm zulegen, und die Smart- bzw. Flashmobs würden mit Hilfe von Mobiltelefonen oder Pagern kurzfristig zeitlich begrenzte, mehr oder weniger politische Aktionen koordinieren. Die Internetpräsenz der NGO's hätte zudem die zunehmende Ökonomisierung und Professionalisierung - so verfüge beispielsweise Greenpeace über ein eigenes Cybercenter - dieser sozialen bzw. politischen Bewegungen zur Folge. Welzel schloss ihren Vortrag mit der Feststellung, dass soziale Bewegungen, wie es sie in den 1970er und 1980er-Jahren gegeben habe, heute kaum noch erkennbar seien. Heutige und künftige Bewegungen würden durch die Verlagerung ihres Protestes in die neuen Medien auch andere Strukturen und Ziele aufweisen.

Etwas ausführlicher wird auf diesen Beitrag (incl. der anschließenden Diskussion) im Protokoll der Tagung (ebenfalls von Olaf Gaetje) eingegangen.
Zum Abstract des Vortrags von Carolin Welzel
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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