CfP: Geschichte(n) der Robotik
Jahrestagung der Gesellschaft für Technikgeschichte am
22.-24. Mai 2009
an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main
Galt in der Wissenschafts- und Technikgeschichte zunächst „das Atom“ und dann „das Gen“ jeweils als „Symbol des 20. Jahrhunderts“, so schickt sich die Figur „des Roboters“ zu Beginn des 21. Jahrhunderts an, diese Reihe fortzusetzen.
Im popkulturellen Medium der Science Fiction wurden und werden Zukunftsvisionen über den möglichen Einsatz von Robotern entworfen. Diese zeigen oftmals ein recht ambivalentes Bild dieser Maschinen. Auch die aktuelle Robotik wirft Licht und Schatten. So versprechen Entwickler und Hersteller, dass Roboter in der Zukunft zur Lösung so großer und vielfältiger Menschheitsprobleme – wie Umweltkatastrophen oder der Betreuung betagter Menschen – beitragen. Gleichzeitig wecken aber humanoide Roboter nicht nur Euphorie, sondern auch Ängste vor der Übermacht autonomer Apparate.
Eine besondere Brisanz des Themas liegt darin, dass Roboter den Menschen hinsichtlich gewisser Tätigkeiten nicht nur zu übertreffen, sondern sogar zu ersetzen scheinen: in Bezug auf Schwerstarbeit in der Industrie, bezüglich bestimmter Kulturtechniken wie Rechnen, Schreiben oder Musizieren oder sozialer Arbeit wie der Behinderten- und Kinderbetreuung oder der Krankenpflege. Eine Herausforderung ist daher, zu untersuchen, ob diese Entwicklungen das Selbstverständnis des Menschen in seinem Verhältnis zu sich selbst und zu Maschinen verändern werden. Diese Frage historisch einzuordnen und zu beantworten, ist eine der Aufgaben der Technikgeschichte, wenn sie sich mit dem Thema der Roboter und Robotik beschäftigt.
Das Ziel der interdisziplinär geplanten Tagung ist ein Dreifaches: Erstens soll erörtert werden, wie die Technikgeschichte und angrenzende Disziplinen eine (Zeit-)Geschichtsschreibung der Roboter und der Robotik methodisch angehen können, wobei auch die Darstellung von Robotern in Museen und Ausstellungen zu analysieren wäre. Zweitens soll die Geschichte der Robotik und der Roboter anhand unterschiedlicher Themenfelder konkret diskutiert werden. Und drittens wäre am Beispiel der Robotik zu zeigen, dass die Technikgeschichte relevante Beiträge zur Beantwortung zeitgenössischer Fragen liefern kann.
Kultur- und Technikgeschichte befassen sich bereits seit längerem mit Robotern: Sie schlagen dabei den Bogen vom kultischen Einsatz antiker Tempelautomaten über die höfische Automatenkultur der Frühen Neuzeit bis hin zum industriellen Einsatz von Robotern. Dabei leisten bereits auch Museen einen Beitrag zur Erforschung und Darstellung der Geschichte von Robotern. Als weitere Themen- und Fragefelder seien exemplarisch genannt:
- Geschichte der Zukunftsvisionen von Robotern
- Wechselwirkungen von Science Fiction und Robotik
- der historische Wandel der Vorstellungen von Robotern und des Mensch-Roboter-Verhältnisses
- Robotik im internationalen Vergleich
- Anwendungsfelder der Robotik und ihre Geschichte (Industrie, Medizin, Militär, Service, Spielzeugindustrie…)
- Historische Entscheidungsprozesse bezüglich des Einsatzes von Robotern in bestimmten Branchen
- die Sozialität von Robotern
- Robotik und Gender
- das Design von Robotern im Wandel der Zeit: humanoide Roboter als Leitbild?
- historisch begründete Technikfolgenabschätzung
Abstracts für Vortragsvorschläge (max. 350–400 Wörter) sowie ein Kurzlebenslauf von einer Seite sind bis zum 6. Januar 2009 zu senden an: Catarina Caetano da Rosa, caetano[at]histech.rwth-aachen.de.
Kontakt:
Catarina Caetano da Rosa
Lehrstuhl für Geschichte der Technik
RWTH Aachen
52056 Aachen
Tel: +49 241 80 – 23621
Fax: +49 241 80 – 22302
caetano[at]histech.rwth-aachen.de
22.-24. Mai 2009
an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main
Galt in der Wissenschafts- und Technikgeschichte zunächst „das Atom“ und dann „das Gen“ jeweils als „Symbol des 20. Jahrhunderts“, so schickt sich die Figur „des Roboters“ zu Beginn des 21. Jahrhunderts an, diese Reihe fortzusetzen.
Im popkulturellen Medium der Science Fiction wurden und werden Zukunftsvisionen über den möglichen Einsatz von Robotern entworfen. Diese zeigen oftmals ein recht ambivalentes Bild dieser Maschinen. Auch die aktuelle Robotik wirft Licht und Schatten. So versprechen Entwickler und Hersteller, dass Roboter in der Zukunft zur Lösung so großer und vielfältiger Menschheitsprobleme – wie Umweltkatastrophen oder der Betreuung betagter Menschen – beitragen. Gleichzeitig wecken aber humanoide Roboter nicht nur Euphorie, sondern auch Ängste vor der Übermacht autonomer Apparate.
Eine besondere Brisanz des Themas liegt darin, dass Roboter den Menschen hinsichtlich gewisser Tätigkeiten nicht nur zu übertreffen, sondern sogar zu ersetzen scheinen: in Bezug auf Schwerstarbeit in der Industrie, bezüglich bestimmter Kulturtechniken wie Rechnen, Schreiben oder Musizieren oder sozialer Arbeit wie der Behinderten- und Kinderbetreuung oder der Krankenpflege. Eine Herausforderung ist daher, zu untersuchen, ob diese Entwicklungen das Selbstverständnis des Menschen in seinem Verhältnis zu sich selbst und zu Maschinen verändern werden. Diese Frage historisch einzuordnen und zu beantworten, ist eine der Aufgaben der Technikgeschichte, wenn sie sich mit dem Thema der Roboter und Robotik beschäftigt.
Das Ziel der interdisziplinär geplanten Tagung ist ein Dreifaches: Erstens soll erörtert werden, wie die Technikgeschichte und angrenzende Disziplinen eine (Zeit-)Geschichtsschreibung der Roboter und der Robotik methodisch angehen können, wobei auch die Darstellung von Robotern in Museen und Ausstellungen zu analysieren wäre. Zweitens soll die Geschichte der Robotik und der Roboter anhand unterschiedlicher Themenfelder konkret diskutiert werden. Und drittens wäre am Beispiel der Robotik zu zeigen, dass die Technikgeschichte relevante Beiträge zur Beantwortung zeitgenössischer Fragen liefern kann.
Kultur- und Technikgeschichte befassen sich bereits seit längerem mit Robotern: Sie schlagen dabei den Bogen vom kultischen Einsatz antiker Tempelautomaten über die höfische Automatenkultur der Frühen Neuzeit bis hin zum industriellen Einsatz von Robotern. Dabei leisten bereits auch Museen einen Beitrag zur Erforschung und Darstellung der Geschichte von Robotern. Als weitere Themen- und Fragefelder seien exemplarisch genannt:
- Geschichte der Zukunftsvisionen von Robotern
- Wechselwirkungen von Science Fiction und Robotik
- der historische Wandel der Vorstellungen von Robotern und des Mensch-Roboter-Verhältnisses
- Robotik im internationalen Vergleich
- Anwendungsfelder der Robotik und ihre Geschichte (Industrie, Medizin, Militär, Service, Spielzeugindustrie…)
- Historische Entscheidungsprozesse bezüglich des Einsatzes von Robotern in bestimmten Branchen
- die Sozialität von Robotern
- Robotik und Gender
- das Design von Robotern im Wandel der Zeit: humanoide Roboter als Leitbild?
- historisch begründete Technikfolgenabschätzung
Abstracts für Vortragsvorschläge (max. 350–400 Wörter) sowie ein Kurzlebenslauf von einer Seite sind bis zum 6. Januar 2009 zu senden an: Catarina Caetano da Rosa, caetano[at]histech.rwth-aachen.de.
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52056 Aachen
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kschoenberger - 6. Okt, 14:09
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