Notizen: Dimensionen der Medienkompetenz
Die Rubrik Notizen enthält selbige zu Dingen, die ich lese, Beobachtungen, die ich mache, eben alles, was sich notieren lässt. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit
Norbert Groeben. Dimensionen der Medienkompetenz. Deskriptive und normative Aspekte. In: Norbert Groeben, Bettina Hurrelmann (Hg.). Medienkompetenz. Vorraussetzungen, Dimensionen, Funktionen. Weinheim:Juventa, 2002:160-197
Zusammenfassung:
Konzept Medienkompetenz
Groeben veruscht Medienkompetenz als Begriff mittlerer Reichweite und Abstraktion zu fassen, da zu starke Fokussierung auf Teilaspekte die Übertragbarkeit gefährden und zu starke Abstraktion (Medienkompetenz als Reflexionswissen ''an sich'') für die Empirie unbrauchbar ist. Das Konzept soll nicht nur Kategorien und Unteraspekte beeinhalten, sondern auch eine prozessuale Komponente, wie sie beim Umgang mit Medien zu beobachten ist (Beispiel: Wissen, Verstehen, Beurteilen, Genießen, Handeln - Aufenanger 1996).
Dimensionen der Binnenstruktur des Konzepts
1. Medienwissen/Medienbewusstsein
* allgemeines Wissen über Medien
* Funktion, Rahmenbedingungen, Wirkungsweisen
* Bewusstsein über Medien als Konstrukte, Unterscheidung Realität / Virtualität / Fiktion
2. Medienspezifische Rezeptionsmuster
* spezifische kognitive Verarbeitungsprozesse
**angebunden ans Medium
***Erwarungshaltungen an das Medium
****positiv
****negativ
3. Medienbezogene Genussfähigkeit
* generell schlecht untersucht
* Möglichkeit des genussvollen Erlebens entscheidender Faktor bei Aufrechterhalung der Nediennutzung
4. Medienbezogene Kritikfähigkeit
* Inhalt vs. Form
* Kontextualisierung
5. Selektion und Kombination von Mediennutzung
6. (Produktive) Partizipationsmuster
7. Anschlusskommunikation
* Austausch / Abgleich
Normative Begründungs - / Rechtfertigungsperspektive
Hier geht es um den didaktischen Anspruch der Medienpädagogik als ''Erziehungs''wissenschaften. (Überlesen, da anderes Leseinteresse).
Offene Fragen - Forschungsdesiderate
* Normative Zielsvorstellungen überprüfen
* Ermittlung von explizitem und implizitem Wissen in Bezug auf die Mediennutzung
* Vorhandene Erkennstnisse übertragbar von alten auf neue Medien (Rezeption/Kritikfähigkeit)
* Wie viel Produktionstätigkeit ist für eine erfolgreiche mediale Partizipation notwendig?
* Ermittlung der Relevanz von Anschlusskommunikation
Zitate:
171. In Bezug auf das Computer-Medium ist die Situation partiell eine andere, weil hier von Anfang an - insbesondere auch für die mit dem Instrument des Computers erreichbaren Domänen der elektronischen Kommunikation wie Unterhaltungen im weitesten Sinne (einschließlich Spiele etc.) - auch eine sehr kulturoptimistische Position als Gegenpol zur traditionell kulturpessimistischen Perspektive vorhanden war.
(?)
Norbert Groeben. Dimensionen der Medienkompetenz. Deskriptive und normative Aspekte. In: Norbert Groeben, Bettina Hurrelmann (Hg.). Medienkompetenz. Vorraussetzungen, Dimensionen, Funktionen. Weinheim:Juventa, 2002:160-197
Zusammenfassung:
Konzept Medienkompetenz
Groeben veruscht Medienkompetenz als Begriff mittlerer Reichweite und Abstraktion zu fassen, da zu starke Fokussierung auf Teilaspekte die Übertragbarkeit gefährden und zu starke Abstraktion (Medienkompetenz als Reflexionswissen ''an sich'') für die Empirie unbrauchbar ist. Das Konzept soll nicht nur Kategorien und Unteraspekte beeinhalten, sondern auch eine prozessuale Komponente, wie sie beim Umgang mit Medien zu beobachten ist (Beispiel: Wissen, Verstehen, Beurteilen, Genießen, Handeln - Aufenanger 1996).
Dimensionen der Binnenstruktur des Konzepts
1. Medienwissen/Medienbewusstsein
* allgemeines Wissen über Medien
* Funktion, Rahmenbedingungen, Wirkungsweisen
* Bewusstsein über Medien als Konstrukte, Unterscheidung Realität / Virtualität / Fiktion
2. Medienspezifische Rezeptionsmuster
* spezifische kognitive Verarbeitungsprozesse
**angebunden ans Medium
***Erwarungshaltungen an das Medium
****positiv
****negativ
3. Medienbezogene Genussfähigkeit
* generell schlecht untersucht
* Möglichkeit des genussvollen Erlebens entscheidender Faktor bei Aufrechterhalung der Nediennutzung
4. Medienbezogene Kritikfähigkeit
* Inhalt vs. Form
* Kontextualisierung
5. Selektion und Kombination von Mediennutzung
6. (Produktive) Partizipationsmuster
7. Anschlusskommunikation
* Austausch / Abgleich
Normative Begründungs - / Rechtfertigungsperspektive
Hier geht es um den didaktischen Anspruch der Medienpädagogik als ''Erziehungs''wissenschaften. (Überlesen, da anderes Leseinteresse).
Offene Fragen - Forschungsdesiderate
* Normative Zielsvorstellungen überprüfen
* Ermittlung von explizitem und implizitem Wissen in Bezug auf die Mediennutzung
* Vorhandene Erkennstnisse übertragbar von alten auf neue Medien (Rezeption/Kritikfähigkeit)
* Wie viel Produktionstätigkeit ist für eine erfolgreiche mediale Partizipation notwendig?
* Ermittlung der Relevanz von Anschlusskommunikation
Zitate:
171. In Bezug auf das Computer-Medium ist die Situation partiell eine andere, weil hier von Anfang an - insbesondere auch für die mit dem Instrument des Computers erreichbaren Domänen der elektronischen Kommunikation wie Unterhaltungen im weitesten Sinne (einschließlich Spiele etc.) - auch eine sehr kulturoptimistische Position als Gegenpol zur traditionell kulturpessimistischen Perspektive vorhanden war.
(?)
annekewolf - 26. Mai, 13:41
"Der Begriff" Medienkompetenz
Ich habe am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Wien eine Diplomarbeit mit dem Titel "Der Begriff der Medienkompetenz" (Dez. 2004) geschrieben.
Darin führe ich auch das hier zusammengefasste Buch von N. Groeben/B. Hurrelmann an sowie deren Buch "Lesekompetenz. Bedingungen, Dimensionen, Funktionen" (2002).
Ich gehe auf beide Publikationen nicht näher ein, da ich mich auf eine publizistik- und kommunikationswissenschaftliche Perspektive beschränke und diese beiden Publikationen meiner Meinung nach vorwiegend der Medienwissenschaft zuzuordnen sind.
Anbei ein kurzer Einblick in meine Diplomarbeit.
Der Begriff bzw. das Wort Medienkompetenz taucht Anfang/Mitte der 1990er Jahre auf und ist an die damals einsetzende Medienentwicklung – Computer, Internet, Digitalisierung – gebunden. Medienkompetenz wird vor allem in Deutschland, weniger in Österreich und der Schweiz, definiert, diskutiert, gefordert, kritisiert – in medienpädagogischen, (medien-) politischen und anderen Kontexten. Medienkompetenz wird dabei oft, aber nicht nur als individuelle Fähigkeit und Fertigkeit im Umgang mit Medien(technologien) angelegt.
Davon ausgehend untersuche ich den Begriff Medienkompetenz auf der Meta-Ebene in drei diskursiven Zusammenhängen. Ich widme mich zuerst dem medienpädagogischen Diskurs. Ich stelle die deutsche Scientific Community um den Begriff dar und Dieter Baacke, der von dieser als Erfinder des Begriffs bezeichnet wird. Ich analysiere die Merkmale der medienpädagogischen Definitionen des „wissenschaftlichen Begriffs“ Medienkompetenz.
Anschließend, auf Basis von Harald Gapskis Dissertation, stelle ich die mediensystem-bezogenen Diskurse dar, in denen Medienkompetenz als Metapher verwendet und damit instrumentell/funktional eingesetzt wird.
Zuletzt führe ich eine Bestandsaufnahme über Medienkompetenz in kommunikationswissenschaftlichen Einführungswerken und Fachzeitschriften durch. Ich zeige Perspektiven eines publizistik- und kommunikationswissenschaftlich gefassten Medien-Begriffs (Ulrich Saxer, Irene Neverla) für den Begriff Medienkompetenz und seine bisherigen Diskurse auf.
(erscheint demnächst auf http://www.dgpuk.de/transfer/)
alexa bohrn, alexa@kaneda.iguw.tuwien.ac.at