Literaturhinweise

 

Literaturhinweis: Abschlussband der Forschergruppe »Neue Medien im Alltag«

an der TU Chemnitz“ ist erschienen:
'Schütz u.a.
Astrid Schütz, Stephan Habscheid, Werner Holly, Josef Krems, G. Günter Voß (Hrsg.): Neue Medien im Alltag. Befunde aus den Bereichen: Arbeit, Leben und Freizeit. Pabst Science Publishers: Lengerich 2005. 320 Seiten, ISBN 3-89967-238-0, Preis: 25,- Euro.

Der Band zur Abschlusstagung der DFG-Forschergruppe »Neue Medien im Alltag« an der TU Chemnitz ist soeben erschienen. Darin finden sich eine Reihe interessanter Beiträge [Stichworte Nutzung und Alltag, soziokultureller Wandel) [Inhaltsverzeichnis], die auch für die Kulturwissenschaftliche Technikforschung von Interesse sind:

„Neue Informations- und Kommunikationsmedien haben unseren Alltag in den letzten Jahren nachhaltig verändert. Arbeiten, Lernen und Freizeitgestaltung sind ohne Computer und Internet kaum noch vorstellbar. Von 1998 bis 2005 untersuchte eine interdisziplinäre Forschergruppe an der TU Chemnitz mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft den konkreten Umgang mit „Neuen Medien“ im Alltag. In dem Band werden Befunde aus Projekten im Bereich der Informatik, Psychologie und Soziologie sowie der Germanistischen und Englischen Sprachwissenschaft berichtet, die aus diesem Projektverbund bzw. aus kooperierenden Arbeitsgruppen im In- und Ausland stammen. Der Band ist für alle von Interesse, die sich in Forschung und Praxis mit dem Internet beschäftigen.“ [Klappentext]

Die Themen
  • How have computers and the internet affected our daily lives?
  • Die Nutzung Neuer Medien in Organisationen
  • Veränderungen der Arbeitsgestaltung durch Neue Medien
  • Lernen mit Neuen Medien
  • Nutzung Neuer Medien in der Freizeit
  • Soziokultureller Wandel mit Neuen Medien und durch sie?
Ein Beitrag zum Thema Weblogs und soziokultureller Wandel stammt von Klaus Schönberger (Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung - ausführliche Beschreibung folgt noch) und ein Beitrag, der an seine Überlegungen anknüpft, wurde von Stephan Habscheid und Ingo Matuschek verfasst: „Mediennutzung, Sprachgebrauchsvariation und soziokultureller Wandel: Versuch einer Synopse“ (S. 295-312).
 

Hacker spielen

Der Vortrag von Francis Hunger: Wargames - Hacker spielen (PDF, 550 KB) ist jetzt als Textversion verfügbar. Der Text setzt sich kritisch mit der Identitätskonstruktion des Hackers anhand des Films Wargames (1983) auseinander und versucht den Zusammenhang von Hacking, Spiel und Gender aufzuzeigen. Der ursprüngliche Vortrag wurde 2004 für das Begleitprogramm der Ausstellung »Games. Computerspiele und Kunst« im Hartware MedienKunstVerein Dortmund entwickelt und später an weiteren Orten gehalten.

via Jörg
 

Rezension: Technology and the Culture of Modernity

Friedrich Kießling (Erlangen) rezenseniert bei H-Soz-u-Kult einen Sammelband, bei dem die Wahrnehmung von Technik im Mittelpunkt steht:

Rieger, Bernhard; Baldwin, Peter; Clark, Christopher (Hrsg.): Technology and the Culture of Modernity in Britain and Germany, 1890-1945. New Studies in European History. Cambridge: Cambridge University Press 2005. ISBN 0-521-84528-9; 319 S.; £ 50.00.


Warum nicht gleich zu Beginn loben? Bernhard Riegers Arbeit über die Technikvorstellungen in Großbritannien und Deutschland zwischen 1890 und 1945 wendet sich nicht nur einem zentralen Thema der Debatten über Moderne und Modernität im 19. und 20. Jahrhundert zu, sie ist auch kurzweilig geschrieben, bietet sowohl dem kulturhistorisch Interessierten als auch dem, der nach Verbindungen zur politischen Geschichte sucht, viele Anregungen und scheut darüber hinaus auch nicht davor zurück, die großen Fragen nach der Modernität des Nationalsozialismus bzw. nach dem Zusammenhang von nationalsozialistischen Verbrechen und neuzeitlicher technisch-wissenschaftlicher Rationalität zu stellen.

Debatten über Technik und Technologie, ihre Folgen, Chancen und Risiken, sind ein wichtiger Aspekt in der Selbstverständigung moderner Industriegesellschaften. Zu besichtigen ist das etwa in den aktuellen bundesdeutschen Diskussionen um die internationale Wettbewerbsfähigkeit bzw. den relativen Abstieg Deutschlands im weltweiten Vergleich.
Technologische Erfindungskraft und Innovationsfreude werden zu Gradmesser für die nationale Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig sind mit der technischen Entwicklung aber auch Befürchtungen über deren zunächst nur schwer abzuschätzenden Konsequenzen verbunden. Technik und Technologie sind somit Schlüsselthemen in den Diskussionen um die „Modernität“ und damit die Zukunftsfähigkeit des eigenen Landes.


Die ganze Rezension bei H-Soz-u-Kult
 

Der neue Kuckuck (1/05) zum Thema "scheinbar" ist erschienen

In der neuesten Ausgabe der Grazer Zeitschrift „Kuckuck – Notizen zur Alltagskultur“ 1/05 mit dem Themenschwerpunkt „scheinbar“ sind eine Reihe von Texte erschienen, die im Hinblick auf unser Thema „Kulturwissenschaftliche Technikforschung“ relevant sind. Im Editioral heißt es:

„Die manipulative Herstellungskraft des Scheins war wohl zu keiner Zeit so bestimmend wie in unserer gegenwärtigen Schönen Neuen Welt. Die Strategien der Täuschung sind zur Normalität geworden. Was ist wahr, und was ist Absicht? Was ist eigentlich überhaupt noch, was es vorgibt zu sein? Die komplex gewordene Wirklichkeit und ihre Wahrnehmung ist undurchschaubar geworden. Wenn sich aber die Macht der Versprechungen durchzusetzen beginnt, wenn sie von den Einzelnen Konsequenzen einfordern, spätestens dann gibt sich ihre Kehrseite zu erkennen. Da reaktivieren sich unmaskiert alte Hierarchien, überwunden geglaubte Zwänge und Herrschaft – scheinbar naturgesetzlich und unabwendbar.“


Einzelne Beiträge beschäftigen sich mit „aus unterschiedlichen und kritischen Blickrichtungen“ mit den „Bestandteilen und machtvollen Auswirkungen der digitalen und technischen Optionsgesellschaft“.

„Dass sich auch hinter und mit der humantechnologischen Revolution, die im Namen der Erlösung von menschlichem Leiden den wohl ältesten Traum der Menschheit zu verwirklichen verspricht, kulturspezifische (neben handfesten ökonomischen Interessen Machtinteressen verbergen, führt die Ethnologin Brigitta Hauser-Schäublin (Machbarkeit und Macht von Humantechnologien, S. 25-29) vor Augen. (…)“

Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit Computerspielen:

„Die Faszination des Virtuellen demonstriert sich bereits an den Spielkonsolen daheim im Wohnzimmer. Hier entkommt ‚mann’ ganz real (für Stunden, Tage und Wochen) der eigenen unwirtlichen oder langweiligen sozialen Wirklichkeit. Thomas Lackner, Kulturanthropologe und Volkskundler(Scheinbar - Virtualität und Computerspiele, S. 32-35), geht den Motiven für diese Scheinwelten und ihrem Einfluss auf erwachsene Spieler nach. In den Fantasiewelten mit ihren mystischen Gestalten entdeckt er alte hierarchische Rollenbilder, Figuren einfacher Weltordnung und das alte Versprechen der Erlösung durch Gewalt. Ein Spiel nur?“

Ein dritter Beitrag ist von Klaus Schönberger über Fakes
 

Jan Schmidt: "Praktiken des Bloggens"

Jan Schmidt (Mitherausgeber der sozialwissenschaftlichen Online-Zeitschrift "kommunikation@gesellschaft" ) unternimmt eine erste systematische Beschreibung des Weblog-Phänomens. In seinem eigenen Weblog teilt er mit, dass er einen 80seitigen Forschungsbericht abgeschlossen hat. Im Bamblog finden sich auch eine Zusammenfassung des theoretischen zweiten Kapitels.

Die Studie "Praktiken des Bloggens. Strukturierungsprinzipien der Online-Kommunikation am Beispiel von Weblogs" (Download) besteht aus drei Teilen: Einem einleitenden Abschnitt zu Grundlagen der Weblog-Forschung, in dem ich Daten und Forschungsarbeiten zusammentrage; ein zweiter, großer Teil mit einem kommunikationssoziologischen Modell zur Analyse von Praktiken des Bloggens, sowie ein dritter Teil mit den Ergebnissen einer Fallstudie der Weblog-Community "twoday.net".

"Dreifach gerahmtes soziales Handeln"
Immerhin haben wir es hier mit einem ambitionierten kommunikationssoziologischen Versuch zu tun, der dem Phänomen Weblog mit einem praxistheoretischen Ansatz gerecht zu werden versucht:

"Die zentrale These dieser kommunikationssoziologischen Studie ist, dass ein praxistheoretischer Ansatz dem Phänomen am besten gerecht werden kann, weil er Grundlagen für den Vergleich von unterschiedlichen Gebrauchsweisen und daraus resultierender Folgen liefert, die individuelles Handeln und strukturelle Resultate gleichberechtigt einbeziehen. Weblog-Praktiken sind als eine Form der computervermittelten Kommunikation dreifach gerahmtes soziales Handeln: Technische Merkmale, die mehr oder weniger viele Optionen eröffnen, geteilte Vorstellungen und Regeln zum adäquaten Gebrauch von Weblogs, die sich in Form von Adäquanz- und prozeduralen Regeln innerhalb von Verwendungsgemeinschaften äußern, und die hypertextuellen und sozialen Netzwerke, die im Gebrauch entstehen, geben der individuellen Nut­zungsepisode einen Rahmen vor, der durch die kommunikativen Handlungen selber wieder bestärkt oder verändert wird."

Es wird derzeit an verschiedenen Stellen der Weblog-Baustelle gezimmert und gehämmert. So bereitet "kommunikation@gesellschaft" derzeit einen Themenschwerpunkt "Weblog" für den Herbst vor.

Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wird demnächst ein weiterer theoretischer Beitrag über Weblogs und soziokulturellen Wandel erscheinen:

Schönberger, Klaus: Persistente und rekombinante Handlungs- und Kommunikationsmuster in der Weblog-Nutzung. Mediennutzung und soziokultureller Wandel. In: Schütz, Astrid/Habscheid, Stephan/Holly, Werner/Krems, Josef/Voß, Günther G. (Hg.): Neue Medien im Alltag. Befunde aus den Bereichen: Arbeit, Leben und Freizeit. Lengerich 2005, S. 276-294.

Für ganz Eilige kann eine noch nicht entredigierte Vorversion auf Anfrage zugesandt werden (klaus.schoenberger [at] uni-hamburg.de)

Nachtrag 7.9. 2005 Der Beitrag ist nunmehr erschienen. Näheres hier
 

Technikgeschichte: Erfolgreicher Widerstand in der Schweiz

HaagDer Widerstand gegen das Kraftwerksprojekt im Urserental führte zum Erfolg: Mehr als 30 Jahre, nachdem 1920 zum ersten Mal Planungen für einen Stausee und eine Kraftwerksanlage der Öffentlichkeit vorgestellt worden waren, verzichteten 1951 die Central-Schweizerischen Kraftwerke darauf, das Konzessionsgesuch für die Anlage weiter zu verfolgen. Die bei David Guggerli entstandene technikhistorische Dissertation von Erich Haag untersucht, warum das Stausee-Projekt scheiterte. Anselm Tiggemann rezenseniert im online-Magazin "sehepunkte" diese Untersuchung:
Erich Haag: Grenzen der Technik. Der Widerstand gegen das Kraftwerkprojekt Urseren, Zürich: Chronos Verlag 2004, in: sehepunkte 5 (2005), Nr. 6 [15.06.2005].
 

Artikel: Russian LiveJournal

Although the Russian LiveJournal (RLJ) community constitutes a significant part of the LJ blogging community, it has hardly been studied and was a blind spot in blogging research. Sometimes researchers overtly admit that they exclude non-English blogs from their analysis [8], and more often this omission is accepted by default. The apparent reason of this exclusion is the language and cultural barrier. Taking advantage of my marginal position of trickster in-between Russian-language Internet culture and English-language Internet research, I shall try to fill this scholarly gap.

Gorny, Eugene (2004): Russian LiveJournal: National specifics in the development of a virtual community. Version 1.0 of 13 May 2004.

Artikel: All That is Solid Melts into Air

Rosalind Williams reflektiert in diesem Artikel ihre Doppelrolle als Historikerin und Administratorin am MIT und beschreibt die damit verbundenen "Konfrontationen" unterschiedlicher Wissenskulturen.

“All That is Solid Melts into Air”: Historians of Technology in the Information Revolution. Technology and Culture, Vol 41, Number 4 (October 2000): 641-68.
 

"Teleprozesse und virtuelle Organisationen"

lautet ein Angebot der Tübinger Integrata-Stiftung. In diesem "Wissensportal Teleprozesse und virtuelle Organisationen" stellt sie Inhaltsangaben, Abstracts und Rezensionen (Autoren: Martin Freksa und Klaus Schönberger) von wissenschaftlicher Literatur für folgende Themengebiete zur Verfügung:

"In diesem Portal stellen wir Ihnen Informationen zu Themengebieten vor, die zu einer humanen IT-Nutzung in der Informationsgesellschaft beitragen, von aktuellen Nachrichten über Literaturlisten und -rezensionen bis hin zu State of the Art Reports und Kompendien."

Telearbeit (35 Einträge)
Telemanagement (11 Einträge)
Telelernen (12 Einträge)
Wissensmanagement (20 Einträge)
sowie zu übergreifenden Fragestellungen (49 Einträge)
 

Literaturhinweise: Arbeitsberichte der TA-Akademie Baden-Württemberg

Nach der Schließung der TA-Akademie Baden-Württemberg zum Jahresende 2003 wurden die digital vorliegenden Arbeitsberichte und Publikationen im Rahmen des Online Publikationsverbundes der Region Stuttgart OPUS der Universität Stuttgart wieder zugänglich gemacht. Zum Inhaltsverzeichnis
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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