dgvKongress2007

 

Christoph Köck über das Web 2.0 (10)

In der Sektion "ProdUse" spricht Christoph Köck (München) über "Offliner und Onliner. Die kulturelle Fixierung des Web 2.0"

Sein Beitrag dreht sich um die Frage nach der Kompetenzbildung in ProduserZeiten des Internet. Ausgehend von einem historischen Rückblick auf die Gutenberg-Revolution thematisiert er unter Berufung auf Flusser die Krise der sogenannten Linearität, die mit gemeinhin mit der Erfindung des Buchdrucks verbunden wird. Mit dem Fernsehen sei schließlich ein Iconic Turn verbunden gewesen. Eine erste nichtlineare Erzählstruktur halte nun Einzug in die Wohnzimmer. Das Zappen mit der Fernbedienung bezeichnet er als "Surfen 1.0" und erfordert bereits Navigationskompetenz. Er sieht eine radikale Veränderung der Wahrnehmung, die die alltägliche Lebenswelt berühre. Der kognitive Wahrnehmungsmodus verändere sich von "Bottom up-" zum "Bottom down"-Prinzip (nämlich von linearen zu den vernetzt-intuitiven Denk- und Wahrnehmungs-Mustern, die er insbesondere der jüngeren Generation zuschreibt. Er sah das als Resultat ihres Umgangs mit dem Überall-Internet.
Zugleich konstatierte er eine quantitative (?) Bedeutungszunahme dieser Nutzungsweisen.
In diesem Zusammenhang stellte er nun die Frage: Was ist das Web 2.0?
Er sieht in der Auflösung der massenmedialen Einbahnstraße und ein "soziales Web" wie Christoph Köck die Veränderung bei den Many-to-Many-Beziehungen zusammenfasste.

Schließlich verortete er seine Überlegungen im Kontext seines Arbeitsfeldes beim Bayerischen Volkshochschul-Verbandes, der sich im Kontext vom empirischen Erhebungen über die Möglichkeiten der Unterstützung von Lernen durch digitale Medien fragt, welchen Stellenwert die neuen Informations- und Kommunikationstechniken im Bildungskonzept künftig einnehmen sollen. Insgesamt würde das Potenzial überaus hoch angesehen.

Im Zusammenhang einer solchen Orientierung würde allerdings neue
Drei Onliner-Kompetenzen seien relevant:

1. Navigationskompetenz (gegenüber linearer Wahrnehmungsweise). Etwa multioptionales und diskontinuierliches vernetzendes Handeln. Die Modelle des klassischen Lernens seíen demnach starker Veränderung ausgesetzt: Gedächtniskompetenz versus Navigationskompotenz

2. Die Kompetenz des Bildverstehens

3. Kommunikation in multiplen Situationen
Verlangt werde Multitasking - die Oberflächlichkeit erhält eine neue Bedeutung und Wertigkeit, ebenso die Bedeutungszunahme von persönlicher Darstellung und Selbstdarstellung oder Spiel mit den Identitäten.


Abschließend sprach er noch über die Offliner-Motive (natives versus immigrates) und deren
Vorbehalte (unter Bezug auf die ARD/ZDF-Onlinestudie)
1. Verlust sozialer Kontakte
2. Informationsflut
3. Zunehmende Fremdheit von Sprache und Begrifflichkeit
4. Angst vor Werbung
5. Angst vor Zeitverlust
6. Sicherheitsbedenken
7. Klassische Medien sind ausreichend.

Der Bezug auf die ARD/ZDF-Nutzertypologien, die stark an Modellen der Marktforschung orientiert ist, kann aber nicht wirklich überzeugen.

Insgesamt versuchte Christoph Köck die medialen Transformationen (Zeitung, Buch, Radio usw. werden neu erfunden, die klaren Abgrenzungen verschwinden) sowie der damit verbundene Wandel in den erforderlichen Medienkompetenzen, in einen größeren historischen Zusammenhang einzuordnen. Ob allerdings eine neue Bindestrich-Bezeichnung diesen Wandel tatsächlich angemessen zu charakterisieren vermag ("Teilhabegesellschaft") wäre dann doch zu hinterfragen. Er verwies auf Assmann, wonach ein kulturelles Gedächtnis mit dem Internet nicht mehr möglich sei und gleichermaßen die Kanonisieurng des Wissens in Frage stünde, ebenso die bekannten Formen von Identitätskonstruktion. Abschließend fragte er: "Was werden die Formate von ethnologischem Wissen sein?"

In der anschließenden Diskussion fragte Kaspar Maase, ob es wirklich so weit her ist mit dem behaupteten Wandel bei der Linearität des Lesens, und stellte demgegenüber die These auf, dass das Querlesen in fiktionalen Texten bereits in der Gutenberggalaxis nicht unbedeutend gewesen sei.

Darüber hinaus gab der Vortrag eine Reihe von interessanten Impulsen, die den einen oder anderen Widerspruch provozierten und erfüllte somit seine Funktion.

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Bloggen beim Kongress (9)

Nicht nur wir vom Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung bloggen beim dgv-Kongress, auch die Mainzer OrganisatorInnen berichten zeitnah über die Vorträge beim Kongress.
 

Ove Sutter über das Dokumentarische Hörspiel der 1970er Jahre in der BRD (8)

Ove Sutter (Hamburg und demnächst Wien) referierte in der Magister-Sektion über das dokumentarische Hörspiel in den 1970er Jahren in der BRD. Möglichkeiten ethnographischer Repräsentation?.

Er verortete das Dokumentarische Hörspiel im Kontext der Sozialen Revolten der 60er Jahre. Ove Sutter beschreibt, in welcher Weise von den Hörspielautoren mit dem Originaltönen umgegangen wurde, und kontrastiert das mit dem volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Herangehen und Darstellungsformen.

Einerseits finde sich im volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Kontext die Einbindung von Intervieworiginalmaterial als Mittel im Forschungsbericht wieder, um dann die Wirkung zu diskutieren.

Ove Sutter wies darauf hin, in welcher Weise bestimmte Darstellungsprobleme im klassischen Forschungsbericht, in einer Darstellungsweise als Hörspiel produktiv aufgehoben werden könnten. Eine solche Vorgehensweise würde nämlich die Konstruiertheit unterstreichen und das der wissenschaftlichen Darstellung innewohnende fiktiven Moment sichtbarer machen, und aufzeigen, dass wir es in unserer Arbeit zugleich mit medialen Übersetzungsprozesse zu tun haben.

Viola Hofmanns Trachtenkunde der PolitikerInnen (6)

Viola Hofmann (Dortumund) spricht über "Das Kostüm der Macht
Das Erscheinungsbild von PolitikerInnen von 1949–2005
im Magazin "Der Spiegel" "
.
Sie geht von einem "bedeutender werdenden vestimentären Erscheinungsbild in der deutschen Politik".
Der Anzug präge inzwischen das Erscheinungsbild des Politikers und der Politikerin und repräsentiere ein bürgerliches Selbstbewußtsein.
Wobei die Kleiderinszenierungen nur über die Vermittlung der Medien wirksam würden. Sie interpretiert das Kleidungsverhalten als aufmerkamkeitsökonomisches Faktum. Allerding seien solche Auftritte überaus ambivalent, da sie mitunter auch negative zu Buche schlagen können.

Zum Blogeintrag des offiziellen Kongress-Blogs

Gefragt wurde in der Diskussion, ob es sich bei der Analyse um eine Auseinandersetzung zwischen Medien und PolitikerInnen, oder gebe es auch bei den MedienrezipientInnen die Forderung, dass sich PolitikerInnen auf eine bestimmte Weise kleiden müssten?

Es wurde schließlich kritisch angemerkt, dass bei allen drei Vorträgen es immer um das Wechselspiel zwischen Medien und Politik gehe, oder ob es nicht doch wieder auch um die RezipientInnen gehen müsse. Die Diskussion wurde dann allerdings schnell ins arbeitspragmatische Feld abgedrängt.
Die Frage ist schon, ob und inwiefern es für die volkskundliche kulturwissenschaftliche Medienforschung Sinn macht, sich auf die Medieninhaltlsanalyse zu beschränken. Aber es ist sicher richtig, dass es dieses Handwerkszeugs bedarf, damit auch die RezipientInnenanalyse vernünftig erfolgt.

Guido Fackler über dörfliche Ortsrufanlagen (5)

Guido Fackler (Würzburg), u.a. auch Associate des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung, spricht über "Ortsrufanlagen: Aurale Medialität und öffentlicher Raum". Sein Vortrag führt in die unmittelbare Nachkriegszeit und "die den bis dahin vielerorts noch tätigen Dorfboten ersetzten. In den 1950er Jahren wurden damit rund ein Drittel aller Gemeinden Badens ausgestattet."
Mainz
Er zeichnet den Weg vom "Distributions- zum Kommunikationsapparat" in Anlehnung an Bertolt Brechts Radiotheorie eines fest umrissenen öffentlichen Kommunikationsraumes nach. Hier findet die Mediennutzung im Freien statt. Es entsteht ein öffentlicher Klang-Raum.

Dieser technikgeschichtliche Zugang thematisiert die in der medienGeschichtsschreibung nicht vorkommenden Ortsrufanlagen al s zwar nicht emanzipatorisch, aber doch partizipatorischen Mediengebrauch im dörflichen Kontext.
Die akustische Öffentlichkeit der Medien kommt bisher in der Medienforschung kaum vor und ist unterbelichtet. Eine Ortssprechanlage prägt die akustische Landschaft einer Gemeinde Inwiefern das eher Soundscape oder Rundfunk ist.

In der Diskussion über die mögliche Rezeption dieser Anlage und ihre vermeintliche Antiquiertheit dann doch der Gedanke auf, inwiefern die berichteten Konflikte aber auch dargestellten Aneignungen nicht auch in ihrer Funktion zur Wieder-Erfindung des Dörflichen gelesen werden können.

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Alexandra Kaiser über den Widerspruch von Diskurs und Ritual (4)

Alexandra Kaiser (Tübingen) sprach über "Rituelles Gedenken und/in Massenmedien am Beispiel des Volkstrauertags". Sie ist wissenschaftliche Angestellte am Sonderforschungsbereich 437 "Kriegserfahrungen" an der Universität Tübingen. Ihre Thema ist eine "doppelte Medialität" des Volkstrauertags und gilt ihr als entscheidende Voraussetzung für die "Erfolgsgeschichte" des Gedenktags thematisiert werden.

Ihr geht es dabei nicht um eine Rezeptionsuntersuchung der Volkstrauertage, sondern im Mittelpunkt steht das kritische Anliegen, den Widerspruch von Diskurs (beispielsweise des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge), der besagt, es werde allen Opfern gedacht und dem den Feierstunden zugrundeliegende Gedenkritual.

Kaspar Maase über Kulturkritik, Ohnmacht und Selbstverständnis des Faches (3)

Kaspar Maases (Tübingen) Plenarvortrag "In der Falle? Über Kulturkritik, Ohnmacht und Selbst-Verständnis volkskundlich-kulturwissenschaftlicher Medienforschung" drehte sich über die Wandlungen des Faches und dem Fremdwerden der eigenen Annäherung an das Kongressthema.


Maase
Ausgehend von einer Kulturkritik, wie sie noch in den 70er Jahren im Fach vertreten wurden, die ganz offensichtlich von einer kulturkritischen Position ausging will er seine Irritation über das Abhandenkommen der Kulturkritik zu bilanzieren.

Er berichtete über jenen demokratischen Impetus einer volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Medienkritik, die mit einer großen Selbstverständlichkeit zu wissen dachte, was die Mehrheit der Bevölkerung denken und sehen möchte bzw. was deren eigentlichen Interessen sein würden.

Einerseits irritierte ihn dieser Impetus, andererseits ist der Ausgangspunkt seiner Positionierung, dass heutzutage in der Forschung eine kritische Distanz kaum mehr einen Stellenwert zukommen würde und allenfalls nur noch als Privatmeinung vorkäme.

Die Ursache sei in einem Paradigmenwechsel des Faches begründet.
"Wir sitzen in einer professionellen Falle". Sein Anliegen ist ein Wiedereinstieg in die Medienkritik.

1. Paradigmenwechsel.
Die Ursache für diese professionelle Falle verortet er in jenem Paradigmenwechsel den der mit Carola Lipps Analyse zur Hinwendung einer subjektzentrierten Fragestellung bzw. Klara Löfflers Diagnose der fachlichen Nahe zum Subjekt oder der Subjektorientierung begründet. Der hier seit den 70er Jahren vollzogene Subjekt- und Akteursorientierung sei zum "Dreh- und Angelpunkt des Fachverständnisses" erwachsen.
In diesem Zusammenhang führt er als verstärkendes Merkmal das (vermeintliche) Alleinstellungsmerkmal des Faches an, die ethnographische Methode, als zentrale Erhebungsmethode.
Seit den 1980er Jahre habe sich schließlich ein Slogan als Selbstverständnis kulturwissenschaftlicher Medienforschung herauskristallisiert. Der Slogan "Die anderen untersuchen was die Medien mit den Menschen machen, wir untersuchen was der Mensch mit den Medien macht". Das verspreche mehr als gehalten werde.
Beispielsweise werde einer der populären bzw. sogoar popularen Medienkritik ausgewichen. Zu dieser Unterscheidung vgl (Warneken).
Konkret meinte er jene populäre bzw. populare Version der Medienkritik. die er im Kontext der Erklärungsmodelle für Gewaltausbrüche als hegemonial ansieht. Aber hier fremdele die Alltagsforschung und mache einen großen Bogen um dieses Feld.

Er fragte warum die populäre/populare Medienkritik im Kontext von moderner Massenkultur, nämlich, dass soviele Menschen die beobachtbare gesellschaftliche Gewalt im Zusammenhang von medialer Gewalt sehen würde. Warum ist es im Fach kein Thema, dass sich viele Leute herausgefordert fühlen von dem Medienangebot? Da man einer solchen Diagnose skeptisch gegenüberstände, würde man darum einen großen Bogen machen.
So sei man skeptisch gegen jede Wendung, wenn sie nur nach Kulturkritik rieche. Demgegenüber findet er Kulturkkritik als zentral und unverzichtbar für das Fach an. Kaspar Maase erachtet das Fehlen einer ethnographischen Kulturkritik als problematisch und suchte in der fachspezifische Perspektive nach den Gründen für das Fehlen von Kulturkritik. In Anlehnung an Martin Scharfe sieht er eine Falle darin, dass es die Volkskunde mit dem Positiven habe.

Worauf er allerdings nicht einging, war wo denn der normative Ort sei, von dem aus die Kulturkritik zu erfolgen habe.

Ferner kritisierte er eine vielfach beobachtbare Einstellung als Verteidiger der Popularkultur. "Wer muss denn noch verteidigt werden? Wo werde denn heute noch abgewertet?"

2. "Was tun?" (Lenin?)
Ausgehend von Rortys Sichtweise auf die Bedeutung einer konstruktivistischen Perspektive für die Frage nach Parteilichkeit machte er Vorschläge für eine kritische Kompetenzerweiteurng des Themenspektrums des Faches:
  • a. Es gelte künftig dickere Bretter zu bohren, in dem man Praktiken und Diskurse der populären Medienkritik in den Blick nehme.
  • b. Ethnographie der Medienproduktion
  • c. Psychologische, Neurobiologische Medienforschung müsse zur Kenntnis genommen werden.
    Es genüge nicht nur Pfeiffer, Spitzer oder Kuncik zu bezweifeln. Vielmehr müsse man sich mit diesen Positionen auseinanderzusetzen
  • d. Als vielversprechendsten Ankerpunkt nannte er die Empirische Bildungtheorie (Anwendungspotenzial) etwa im Stile eines Roland Reichenbach
Kaspar Maase versuchte in seinem Vortrag zu provozieren. Dabei gibt es sicherlich einiges Bedenkenswertes. Es bleibt aber einiges auch fraglich:
Etwa in Bezug auf die Legitimität von Mediennutzung, wo im Kontext von Internet ganz andere Befunde zu haben sind als im Bereich von Fernsehen. Auseinandersetzungen über die legitime Nutzung des Internet ergeben hier doch ein anderes Bild.

Auch die Notwendigkeit von Kulturkritik wäre nochmals auf die Geschichte dieser Debatte zu fragen. Ein bisschen erinnert eine solche Auseinandersetzung an die Debatte aus den 70er Jahren über die Notwendigkeit eines normativen Kulturbegriffs vor dem Hintergrund der beginnenden Auseinandersetzung um den weiten Kulturbegriff. Vielleicht könnte man auch von der Debatte in den Cultural Studies (Populismusvorwurf an John Fiske) lernen und die Frage nach der Gewalt in Computerspielen nicht darauf reduzieren, ob Computerspiele gewalttätig macht, sondern als Gegenstand des Faches auch jene Perspektive einnimmt, die fragt, welche Funktion solche Debatten haben. Nämlich die Metaebene der Kritik der Kulturkritik und eben auch sagt, dass die Kritik an Computerspielen etwa verdeckt, dass wir es hier mit Männlichkeitskonzepten zu tun haben und warum die nicht in der Kritik stehen.

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Ina Merkels Schlussthese (2)

Ina Merkel (Marburg) formulierte am Ende ihres Plenarvortrages ("Populäre Spielfilme als Quelle für eine Kultur- und Alltagsgeschichte der DDR") die interessante Hypothese in Bezug auf die DDR-Spielfilme. Nämlich inwieweit die von ihr analysierten DEFA-Filme eine Art (Paralell-Welt, den Begriff hat sie nicht verwendet) dargestellt hat, in der ansonsten nicht offen führbare gesellschaftliche Auseinandersetzungen, repräsentiert waren. Insofern ließe sich darüber das Bild der DDR als homogene Gesellschaft auflösen. Vgl. Kongressblog

dgv-Kongress hat begonnen (1)

Gestern abend hat der 36.dgv-Kongress in Mainz bekommen. Unter dem Titel "Bilder - Bücher - Bytes" findet nach über drei Jahrzehnten ein dgv-Kongress zum Thema Medien statt.

Mit über 550 Anmeldungen übertrifft der Kongress die Erwartungen der Veranstaltungen (zum Vergleich: In Dresden 2005 wurden 450 TeilnehmerInnen gezählt").

Mit dem gestrigen Eröffnungsvortrag von Manfred Fassler (Frankfurt) nahm nach wochenlanger Vorbereitung der Kongress seine Arbeit auf.

Eine Kurzzusammenfassung bietet das Kongressblog der lokalen OrganisatorInnen:

"Prof. Faßler diskutierte in seinem Eröffnungsvortrag des Kongresses die Bedingungen alltäglicher Medialität. Dabei plädierte er für einen Medienbegriff, der über technische Geräte und ihre Daten hinaus geht und die imaginative Kraft der Menschen integriert. Denn Medialität erzeuge „erfundene Zusatzwelten“ für die Menschen, „Informationen sind die Lebensmittel des Gehirns“, betonte dazu der Frankfurter Kulturanthropologe."


Weiterlesen

Die Reaktionen fielen widersprüchlich aus.

Angesichts der evolutionsbiologistischen Terminologie wurde gefragt wo denn nun für das Fach der Gewinn liegen würde, und wie da anzudocken wäre, sprich wie das anschlussfähig sein könnte.

immerhin ist es schon interessant, wenn im Fach ein Konsens darüber erzielt wird, dass der Mensch der Akteur und Bezugspunkt ist und die Technik der Ausgangspunkt ist. Das konnte man schon auch mal anders hören.

Und ein systemtheoretischer Impetus legt das nicht unbedingt nahe.

Man kann gespannt sein, wie die Konkretion der vorgetragenen Programmatik in Form des Panels des "Forschungsnetzwerk Anthropologie des Medialen" am Mittwoch (Panel 6) ausfallen wird.
 

Countdown für Mainz läuft ... 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4 .... noch drei Tage bis zum Kongressbeginn

Nächste Woche wird das Hamburger Institut für Volkskunde ziemlich ausgestorben sein. Nahezu alle KollegInnen werden beim Mainzer dgv-Kongress sein, ein großer Teil auch referieren und moderieren.

Wer nicht selbst hinfahren kann, der hat zwei Möglichkeiten sich über das Gebotene zeitnah zu informieren:
    1. Einige KollegInnen des Technikkollegs werden in diesem Blog live bloggen.
    2. Ausserdem bieten auch die Kongress-OrganisatorInnen die Möglichkeit des Livebloggens auf ihren Seiten an.
Technisch ist der Kongress auf der Höhe der Zeit. Die Frage wird sein, ob er auch inhaltlich nachlegen kann oder ob es nicht so sein wird, dass die ReferentInnen erneut das abliefern werden, was sie sowieso machen, und allenfalls begrifflich etwas nachgeholfen haben. Wir dürfen gespannt sein, ob sich die Nachfolgedisziplinen der Volkskunde noch immer "diesseits der Medien" (Hermann Bausinger) bewegen oder ob auch Ansätze aufscheinen, die deutlich machen, wo die Unterschiede zu den Medienwissenschaften liegen.
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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