CfP Technologie und Philosophie: Francis Bacon und seine Zeitgenossen

CFP: Technologie und Philosophie: Francis Bacon und seine
Zeitgenossen - Frankfurt am Main 07/20006
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Dr. Gisela Engel, Zentrum zur Erforschung der Fruehen Neuzeit,
Dr. Nicole C. Karafyllis, Institut für Polytechnik/Arbeitslehre und
politische Bildung, Dott. Romano Nanni, Direktor des Museo Leonardiano (Vinci)
Dr. Claus Zittel, SFB/FK 435 Wissenskultur und gesellschaftlicher
Wandel, Teilprojekt D 4: Formen und Funktionen ästhetischer Generierung von Wissen in der Frühen Neuzeit
07.07.2006-08.07.2006, Frankfurt am Main
Deadline: 01.11.2005
Call for Papers
Internationale Konferenz / International Conference

Technologie und Philosophie: Francis Bacon und seine Zeitgenossen
Philosophies of Technology: Francis Bacon and his Contemporaries
Frankfurt am Main, 7./8. Juli 2006

Ein Projekt des Netzwerks Technology as Cultural Heritage / La Storia del Disegno Technico del Rinascimento e della Prima Modernità come Patrimonio Comune Europeo. Gefördert vom Programm Kultur 2000 der Europäischen Kommission, Generaldirektion Bildung und Kultur

Vorbereitender Arbeitskreis:
Dr. Gisela Engel, Zentrum zur Erforschung der Fruehen Neuzeit,
Dr. Nicole C. Karafyllis, Institut für Polytechnik/Arbeitslehre und
politische Bildung, Dott. Romano Nanni, Direktor des Museo Leonardiano (Vinci), Dr. Claus Zittel, SFB/FK 435 Wissenskultur und
gesellschaftlicher Wandel, Teilprojekt D 4: Formen und Funktionen
ästhetischer Generierung von Wissen in der Frühen Neuzeit


Viele Ereignisse und Entwicklungen, insbesondere die Europäisierung unserer intellektuellen Horizonte, verlangen nach einer verstärkten Besinnung und Debatte über Kategorien unseres Denkens: Was ist "Europa" und wie ist es geworden? Welche Traditionen teilen "Europäerinnen" und "Europäer"? Gehören Technik und Technologie zu einem gemeinsamen europäischen kulturellen Erbe? Worin zeigt sich dieses Erbe und wie gehen wir mit diesem Erbe um? Diesen Fragen soll die geplante Konferenz anhand einer Auseinandersetzung mit dem Werk Francis Bacons, seiner Zeitgenossen, der Vorläufer und Nachfolger in kulturgeschichtlicher Perspektive nachgehen.

Der Beitrag Francis Bacons und der nach ihm benannten ‚baconischen’ Wissenschaften zur europäischen Wissenschafts- und Geistesgeschichte besteht nach allgemeiner Auffassung in der Etablierung und Tradierung einer auf Experiment und gezielter Beobachtung sich stützenden empiristischen Forschungsstrategie. Damit verbunden war eine im Umgang mit technischen Neuerungen erworbene Deutung von Welt und Natur. Zur Geschichte technischer Entwicklungen in der Renaissance und in der Frühen Neuzeit, zur Bedeutung technischer Modelle für die Entwicklung von Erkenntnismodellen sowie für Erklärungs- und Deutungsmuster vieler Zusammenhänge (z.B. über das Uhrmacherhandwerk und die Uhr als Metapher in politischen Zusammenhängen, über Automatenbau und Verständnisse vom Körper als Automat) liegen bedeutende Erkenntnisse vor. In der Tradition Leonardos und Bacons finden sich jedoch viele weitere Beispiele für das Erproben ganz unterschiedlicher technischer Modelle, in deren Licht die übliche Konzentration der Forschung auf Uhr, Vakuumpumpe und Automat sowie die Kontur des damit veranschaulichten mechanistischen Weltbilds als zu einseitig erscheinen. Wir möchten im Rahmen der geplanten Konferenz weniger ausgetretenen Pfaden folgen und zwei Schwerpunkte
setzen:

1. Die Bedeutung technischer Modelle in naturphilosophischen/
naturhistorischen Erkenntniskontexten und für die Geschichtsphilosophie

Technische Neuerungen erzwingen und ermöglichen neue Formen der Welt-Deutung, sowohl als faktisch vorliegende Modelle als auch in Form von deren visionärer Utopie. Durch das neue, traditionellen
Interpretationsmustern sich nicht einfügende Material entsteht
einerseits ein Deutungsdruck, andererseits offerieren technische
Erfindungen zugleich auch neue Modelle für die Weltdeutung. In bezug auf die Situation in der Frühen Neuzeit sollen u.a. die folgenden Fragen berührt werden: Auf welche Weise und mit welcher Reichweite dienen technische Modelle als Erklärungsmodelle für Welt überhaupt? Welche konkreten technischen Modelle (über die der Uhr, Vakuumpumpe und des Automaten hinaus, z.B. thermo- oder hydrodynamische Modelle wie Ofen, Destillierapparate, Mühlen, aber auch Webstuhl, Papierherstellungstechniken, Druckmaschinen, Bergbautechnik etc.) konkurrierten in der theoretisch-explanativen Sphäre von frühneuzeitlicher Wissenschaft miteinander? Wie verschiebt sich durch bestimmte technische Neuerungen das Verhältnis der Reflexionsbegriffe von „Natur“ einerseits und denen von „Technik“ andererseits? In welcher Beziehung stehen dazu die Konzepte von „ars“ und „scientia“? Wie gestaltet sich die Rolle "säkularer" technischer Apparate als Mittel magischer Naturbeherrschung? Auf welcher Ebene des Wissens sind vorhandene Techniken und Artefakte anzusiedeln, und welche Wissenstopologien werden dabei zugrundegelegt? Was bedeutet dies für neue Konzeptionen von Geschichte und Fortschritt?

2. Die Entwicklung technischer Neuerungen in der Renaissance und in der Frühen Neuzeit in Europa

Um die epistemologischen Fragen kultur- und sozialhistorisch zu
kontextualisieren, soll in einem zweiten Themenschwerpunkt den folgenden Fragen nachgegangen werden: In welchen Bereichen (z.B. Land- und Forsttechnik/ Bauwesen/ Textil- und Papierherstellung und -verarbeitung/ Hauswirtschaft/ Manufaktur/Militärtechnik u.a.) fanden in welchen Regionen technische Neuerungen statt? Wer entwickelte welches neue Verfahren aus welchen Interessen? In welche Herrschaftszusammenhänge waren technische Entwicklungen eingebunden? Gab es einen Techniktransfer? Wie fand er statt? Welche europäischen Regionen standen miteinander in Kontakt und wirkten ggf. auch über Europa hinaus? Gab es eine bewußte Ablehnung bzw. Beförderung technischer Neuerungen? Und wodurch wurde die Idee des „Neuen“ in der technischen Entwicklung vorangetragen? Gibt es einen "europäischen" Technisierungsprozeß, und welche Rolle spielen evtl. die "Peripherien" und "Semi-Peripherien" (Wallerstein) in diesem Prozeß? Bacon formulierte ein Forschungsideal, das auf wissenschaftliche Kooperation setze, deren Früchte dem Allgemeinwohl zugute kommen sollten, und das aber in bezug auf das technische know how die Öffentlichkeit ausschloß. War dies nur eine bloße Idee Bacons oder spiegelt dieses Ideal eines priviligierten Herrschaftswissens typische gesellschaftliche Vorstellungsmuster seiner Zeit?


Bitte senden Sie uns ein Exposé mit einem Themenvorschlag (ca. 25-30 Zeilen) und eine kurze biobibliographische Angabe (20-25 Zeilen) bis zum 1. 11. 2005 an eine der u.a. Email-Adressen zu.

Dr. Gisela Engel, Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
G.Engel[at]em.uni-frankfurt.de

Dr. Nicole C. Karafyllis, Institut für Polytechnik/Arbeitslehre und
politische Bildung, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Karafyllis[at]em.uni-frankfurt.de

Dr. Claus Zittel, SFB/FK 435 Wissenskultur und gesellschaftlicher
Wandel, Teilprojekt D 4: Formen und Funktionen ästhetischer Generierung von Wissen in der Frühen Neuzeit, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
c.zittel[at]em.uni-frankfurt.de
 

Frankfurt: Konf: "Die Straße der Lettern" - Entdeckungen in der Geschichte des Buchdrucks

Symposium: "Die Straße der Lettern" - Entdeckungen in der
Geschichte des Buchdrucks - Frankfurt am Main 10/05

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Museum für Kommunikation Frankfurt, Frankfurt am Main
21.10.2005, Schaumainkai 53

Johannes Gutenbergs Bibel aus dem Jahr 1455 gilt weithin als erstes Buch der Welt, das mit beweglichen Metalllettern gedruckt wurde. Doch 8 000 Kilometer weiter östlich und bereits 78 Jahre früher entstand das erste genau datierte Buch, das auf ähnliche Weise hergestellt wurde und heute noch erhalten ist.

Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2005, die Korea als Gastland
präsentiert, zeigt das Museum für Kommunikation Frankfurt dieses und andere Werke der frühen koreanischen Druckkunst. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Cheongju Early Printing Museum in Korea und dem Gutenberg-Museum in Mainz.

Im Rahmen der Ausstellung findet am Freitag, 21. Oktober 2005, 14 bis 17 Uhr, im Museum für Kommunikation Frankfurt, Schaumainkai 53, 60435 Frankfurt am Main ein Symposium „Die Straße der Lettern“. Entdeckungen in der Geschichte des Buchdrucks statt.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Vorträge werden in deutscher oder koreanischer Sprache gehalten. Es wird einen Band mit den Vortragstexten und umfangreiches Informationsmaterial verteilt.

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1. Prof. Dr. Nam, Kwon-Hee (Universität Kyeobuk):
„Die Lettern vor Gutenberg“

2. Prof. Dr. Jeong, Su-Il (Korea University):
„Koreas Druck- und Publikationswesen im 15. Jahrhundert“

3. Dr. Eva Hanebutt-Benz (Gutenberg-Museum Mainz):
„Die Straße der Lettern“

4. Dr. Lee, Seung-Cheol (Cheongju Early Printing Museum):
„Kommentar“

5. Prof. Dr. Park, Moon-Year (Department of Library & Information
Science, Cheongju University; Direktor, Cheongju University Museum):
„Die Erfindung der Metalllettern und die koreanische Buchpolitik“

6. Prof. Dr. Werner Sasse (Universität Hamburg):
„Kommentar“
 

Literaturhinweis Weblogs und soziokultureller Wandel

Ein neuer Aufsatz aus dem Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Forschung ist soeben erschienen. Der anzuzeigende Beitrag von Klaus Schönberger basiert auf einer Expertise zum soziokulturellen Wandel im Zuge von Nutzung Neuer Medien, die er 2004 als Gastwissenschaftler der DFG-Forschergruppe »Neue Medien im Alltag« an der TU Chemnitz verfasste. Der Beitrag steht in dem Abschlußband "Neue Medien im Alltag" (Schütz u.a. 2005) demzufolge unter der Rubrik „Soziokultureller Wandel mit Neuen Medien und durch sie?"

Zum Inhaltsverzeichnis

Schönberger, Klaus: Persistente und rekombinante Handlungs- und Kommunikationsmuster in der Weblog-Nutzung. Mediennutzung und soziokultureller Wandel. In: Schütz, Astrid/Habscheid, Stephan/Holly, Werner/Krems, Josef/Voß, Günther G. (Hg.): Neue Medien im Alltag. Befunde aus den Bereichen: Arbeit, Leben und Freizeit. Lengerich 2005, S. 276-294.

Abstract:
Der Zusammenhang von soziokulturellem Wandel und der Nutzung neuer Medien wird häufig als Dichotomie Entgrenzung (Revolution) versus Beharrung (Persistenz) konzipiert. Am Beispiel von Weblogs soll demgegenüber ein Modell des soziokulturellen Wandels skizziert werden, in dem für die Nutzung Neuer Medien im Alltag persistente und rekombinative Tendenzen analysiert werden. Dieses Modell geht von der Hypothese aus, dass die Nutzung Neuer Medien auf der Basis von gegebenen sozialen Strukturen und sozialen Praxen erfolgt. Vor dem Hintergrund diverser Prozesse des soziokultuellen Wandels (wie Globalisierung und Individualisierung) betont dieser Beitrag, dass das soziale Potenzial Neuer Medien wie der Weblogs in unterschiedlichen sozialen Kontexten sehr distinkte Gebrauchsweisen ermöglichen, die aber keineswegs automatisch stattfinden.

The connection between the socio-cultural change and the use of the new media is frequently conceptualized as a dichotomy of unleashing ["deboundarization"] and persistence. Based on a discussion of the use of the new media in everyday life by an example of weblogs, the paper suggests a contrasting view. From this perspective, a connection between persistence and recombination of social structuring and social practices can be seen as a model for social change. This model is based on the hypothesis that the use of the new media is based on given social structures and social practices. With respect to tendencies like individualization and globalization, the social potential of new media like Weblogs offers distinct forms of media use within different social practices, including the strengthening of the latter as well as doing without them.
 

18.9.: Vortrag über das Leben im Handy-Zeitalter von Gerrit Herlyn in Jena

Imaginata
Im Rahmen der Jenaer Imaginata-Reihe "Sonntags um 11! Matinée in der Messwarte", spricht Gerrit Herlyn (Mitarbeiter des Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung) am 18.09.2005, 11:00 Uhr über:

"Wo bist du eigentlich?"
Leben im Handy-Zeitalter

Vortrag und Gespräch von und mit Gerrit Herlyn

"Immer erreichbar, aber nie da. Denn: wo eigentlich? Kaum eine technische Innovation hat unseren Alltag in kurzer Zeit so nachhaltig verändert wie das Mobiltelefon. Begeben wir uns mit den neuen Kommunikationsmöglichkeiten in ein Netz von Paradoxien und neuen Abhängigkeiten oder erfüllen sich die Glücksversprechen der permanenten Erreichbarkeit, der nicht endenden Flexibilitäöt und der dauernden Kommunikation? Warum sollen/ müssen/ wollen wir eigentlich immer erreichbar sein und warum fällt es uns so schwer, sich dem "mehr" an Kommunikation zu entziehen?"

Literaturhinweis: Abschlussband der Forschergruppe »Neue Medien im Alltag«

an der TU Chemnitz“ ist erschienen:
'Schütz u.a.
Astrid Schütz, Stephan Habscheid, Werner Holly, Josef Krems, G. Günter Voß (Hrsg.): Neue Medien im Alltag. Befunde aus den Bereichen: Arbeit, Leben und Freizeit. Pabst Science Publishers: Lengerich 2005. 320 Seiten, ISBN 3-89967-238-0, Preis: 25,- Euro.

Der Band zur Abschlusstagung der DFG-Forschergruppe »Neue Medien im Alltag« an der TU Chemnitz ist soeben erschienen. Darin finden sich eine Reihe interessanter Beiträge [Stichworte Nutzung und Alltag, soziokultureller Wandel) [Inhaltsverzeichnis], die auch für die Kulturwissenschaftliche Technikforschung von Interesse sind:

„Neue Informations- und Kommunikationsmedien haben unseren Alltag in den letzten Jahren nachhaltig verändert. Arbeiten, Lernen und Freizeitgestaltung sind ohne Computer und Internet kaum noch vorstellbar. Von 1998 bis 2005 untersuchte eine interdisziplinäre Forschergruppe an der TU Chemnitz mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft den konkreten Umgang mit „Neuen Medien“ im Alltag. In dem Band werden Befunde aus Projekten im Bereich der Informatik, Psychologie und Soziologie sowie der Germanistischen und Englischen Sprachwissenschaft berichtet, die aus diesem Projektverbund bzw. aus kooperierenden Arbeitsgruppen im In- und Ausland stammen. Der Band ist für alle von Interesse, die sich in Forschung und Praxis mit dem Internet beschäftigen.“ [Klappentext]

Die Themen
  • How have computers and the internet affected our daily lives?
  • Die Nutzung Neuer Medien in Organisationen
  • Veränderungen der Arbeitsgestaltung durch Neue Medien
  • Lernen mit Neuen Medien
  • Nutzung Neuer Medien in der Freizeit
  • Soziokultureller Wandel mit Neuen Medien und durch sie?
Ein Beitrag zum Thema Weblogs und soziokultureller Wandel stammt von Klaus Schönberger (Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung - ausführliche Beschreibung folgt noch) und ein Beitrag, der an seine Überlegungen anknüpft, wurde von Stephan Habscheid und Ingo Matuschek verfasst: „Mediennutzung, Sprachgebrauchsvariation und soziokultureller Wandel: Versuch einer Synopse“ (S. 295-312).

TAB Berlin: Internetkommunikation in und mit Entwicklungsländern

Vorankündigung zum TA-Projekt: Chancen für die Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel Afrika

Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung
beim Deutschen Bundestag (TAB) beabsichtigt, dem Deutschen Bundestag im Herbst 2005 Gutachten für ein Projekt zur Thematik "Internetkommunikation in und mit Entwicklungsländern. Chancen für die Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel Afrika" zur Vergabe zu unterbreiten. Informationen zu dem Projekt und die detaillierte Beschreibung der Gutachten werden voraussichtlich in der ersten Septemberhälfte 2005 an dieser Stelle veröffentlicht.

Sollten Sie Interesse an der Erstellung eines Gutachtens oder allgemein an diesem Projekt haben, senden Sie bitte eine kurze E-Mail an die unten stehenden Adressen der zuständigen TAB-Mitarbeiter. Sie werden dann in den Projektverteiler aufgenommen und erhalten auch eine Nachricht, sobald die Leistungsbeschreibung online ist.

Kontakt:

Christopher Coenen
Tel.: 030/28491-116
coenen[at]tab.fzk.de

Ulrich Riehm
Tel.: 030/28491-105
riehm[at]itas.fzk.de
 

Veranstaltungen des Münchner JFF

Das Münchner JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis führt im Oktober und November 2005 folgende Veranstaltungen bzw. Wettbewerbe durch:


4.11. München: Bilderwelten im Kopf – Interdisziplinäre Zugänge

Ob wir uns unterhalten lassen oder uns informieren, ob wir lernen oder arbeiten – Bilder sind vielfach und vielgestaltig präsent. Die Frage, wie Heranwachsende sich Bilderwelten aneignen, was also beim Fernsehen oder beim Computerspielen geschieht, hat entsprechend hohes Gewicht für pädagogisches Handeln. Die Fachtagung „Bilderwelten im Kopf“ will diese Frage aus interdisziplinärer Perspektive beleuchten. Der Blick von Medienpädagogik, Neurowissenschaft, pädagogischer Psychologie und Entwicklungspsychologie auf die Aneignung von Bilderwelten soll die Debatte um mediale Welten, in denen Heranwachsende heute zu Hause sind, versachlichen. So können populistische Interpretationen entkräftet und die Erfordernisse und Chancen pädagogischer Intervention und Prävention verdeutlicht werden.

Veranstalter:
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
Bundeszentrale für Politische Bildung
Bayerische Landeszentrale für neue Medien
Gefördert vom: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Termin:
04.11.2005, 11.00 bis 18.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) in München
Information:
www.jff.de/bilderwelten
Anmeldung:
interaktiv(at] jff.de, Fax: +49/89/68989111


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28.10. München: Beratung im Netz
Kinder und Jugendliche nutzen das Internet immer häufiger, um sich beraten zu lassen. Das Spektrum von Beratungsangeboten im Netz reicht dabei von der reinen Informationsvermittlung bis hin zur konkreten Lebensberatung und psychologischer Unterstützung in Krisensituationen. Ein großer Reiz der Online-Beratung besteht darin, dass man anonym bleiben kann. Das macht diese Beratung sehr niederschwellig. Für Ratsuchende im Internet wird es möglich, sich unter einem selbstgewählten Code-Namen darzustellen, sie können ihre Identität verbergen oder verändern, sie können sogar mehrere Identitäten verwenden. All jene, die Beratung im Netz anbieten, müssen sich der spezifischen Beratungssituation bewusst sein und das Beratungskonzept darauf ausrichten. Auf der Tagung werden aus medienpädagogischer Sicht folgende Fragen diskutiert: Wie hat sich Beratung in den letzten Jahren verändert? Wie wird mit Intimität im Netz umgegangen? Welche Kriterien für die Online-Beratung gibt es?
Die Fachtagung richtet sich an pädagogisch Tätige aus den Bereichen Medienpädagogik, Familien- und Jugendhilfe und der offenen Kinder- und Jugendarbeit, sowie an all jene, die Beratung im Netz anbieten oder anbieten wollen.

Veranstalter:
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
Bundesinitiative Jugend ans Netz
Kooperationspartner:
Stadtjugendamt München
netbridge Wien


Termin 28.10.2005, 10.00 bis 18.00 Uhr
Veranstaltungsort Haus der Jugendarbeit in München
Information www.jff.de/beratung
Anmeldung interaktiv(at] jff.de, Fax: +49/89/68989111


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21.10., München: Fachforum: Handy | Kostenfalle oder kreatives Werkzeug?

Handys sind aus dem Jugendalltag nicht mehr wegzudenken. Rund 90 Prozent der Jugendlichen verfügen über ein Handy. Als Kommunikations- und Medienzentrale strukturiert es das tägliche Leben und dient als Werkzeug zur Gestaltung und Organisation von Freizeit und Alltag. Jugendliche nutzen das Handy nicht nur zum Telefonieren, sondern zum Spielen, SMS und Bilder versenden, Klingeltöne herunterladen und vieles mehr. Für das Handy geben sie einen Großteil ihres Taschengeldes aus, weshalb es immer wieder zur Kostenfalle wird. Aber auch als kreatives Werkzeug hat das Handy einiges zu bieten. So können damit Handyclips produziert, Texte geschrieben oder Bildergalerien erstellt werden. Für die pädagogische Praxis ergeben sich daraus jede Menge neuer Aufgabenstellungen, die im Rahmen eines Fachforums am 21.Oktober 2005 in der Muffathalle thematisiert werden sollen. Unter dem Motto „Handy – Kostenfalle oder kreatives Werkzeug?“ werden Experten aus den Bereichen Journalismus, Wirtschaft, Pädagogik und Kunst zum Thema Stellung beziehen und Antworten auf die gestellten Fragen geben.
Das Fachforum richtet sich an pädagogisch Tätige im schulischen und außerschulischen Bereich und gibt Informationen über das Statussymbol Handy, über Kostenfallen, kreative Potentiale und neue Formen der Kommunikation.

Veranstalter:
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
Bundesinitiative Jugend ans Netz
Schulen ans Netz
Kooperationspartner:
Kulturreferat München
Ökoprojekt MobilSpiel e.V.
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung


Termin 21.10.2005, 15.00 bis 19.30 Uhr
Veranstaltungsort Ampere im Muffatwerk in München
Information www.jff.de/handy
Anmeldung interaktiv(at] jff.de, Fax: +49/89/68989111


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Wettbewerb, 15.10. Handyclip-Wettbewerb: Loop Dein Leben

ZKM_Tagung

www.ohrenblick.de, LizzyNet, Medienzentrum München und Netzcheckers schreiben gemeinsam einen Handyclip-Wettbewerb aus.
Unter dem Motto „Loop Dein Leben“ sind kreative Umsetzungsformen gesucht: Von Ausschnitten über kurze Spots, Clips, Momentaufnahmen, wiederkehrenden Situationen bis hin zu Sagenhaftem, Unglaublichem und Außergewöhnlichen. Erlaubt ist alles, was auf den Chip eines Handys passt.
Der Wettbewerb richtet sich an Jugendliche zwischen 12 bis 25 Jahren.

Alle weiteren Infos, FAQs zu Handyclips, Software, Hilfestellungen und Kontakt zu den Veranstaltern bietet die Website www.ohrenblick.de. Hier muss der Clip auch bis spätestens 15.10.2005 upgeloadet sein. Dann können die UserInnen über die besten Clips entscheiden.

Die Präsentation und Preisverleihung findet am 21.10. um 20.00 Uhr im Ampere/Muffatwerk in München statt. Hier gibt es im Anschluss an die Preisverleihung gibt es einen Empfang mit Musik und verschiedenen Handykunstprojekten.

Kontakt: Medienzentrum München, Tel. 089-68989151, Email interaktiv(at] jff.de


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Literaturhinweis: Texte zur Informatisierung von Arbeit von Andreas Boes online

Ich möchte auf zwei Veröffentlichungen zum Thema "Informatisierung der Arbeit" von Andreas Boes hinweisen, die auf dem Netz stehen.

In den Arbeitspapieren 11 und 12 werden zwei Vorträge zur Informatisierung der Arbeit vorgelegt. Arbeitspapier 11 dokumentiert den Vortrag vom Studierendenkongress. Er hat den Titel "Informatisierung, Wissen und der Wandel der Arbeitswelt". Das Arbeitspapier 12 dokumentiert den Beitrag zur "Leistungstagung" und befasst sich mit dem Zusammenhang von Informatisierung und Kontrolle. Es trägt den Titel "Informatisierung, Kontrolle, Markt".

Kontakt: Dr. Andreas Boes, ISF München, Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V., Jakob-Klar-Str. 9, 80796 München, andreas.boes[at] isf-muenchen.de, www.isf-muenchen.de
 

Konf. WEBLOGS, PODCASTING & VIDEOJOURNALISMUS (Karlsruhe ZKM

Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potentialen
23. - 24. September 2005
ZKM-Vortragssaal, Beginn jeweils 10:00 Uhr, Eintritt frei

ZKM_Tagung

Drei neue Kommunikationsformen - WEBLOGS, PODCASTING UND VIDEOJOURNALISMUS - revitalisieren Erwartungen, die bereits in den 1990er Jahren mit dem Internet und der dadurch gegebenen Möglichkeit einer breiten, direkt-demokratischen Teilhabe verknüpft waren. Scheinbar entgegengesetzt hierzu, werden die Potentiale derselben interaktiven und barrierefreien Medien zunehmend auch im Bereich der strategischen Kommunikation der Public Relations genutzt.

Die Tagung WEBLOGS, PODCASTING & VIDEOJOURNALISMUS - NEUE MEDIEN ZWISCHEN DEMOKRATISCHEN UND ÖKONOMISCHEN POTENTIALEN wird das bislang vernachlässigte Spannungsfeld der privaten, politischen und ökonomischen Ausrichtung neuer Kommunikationstechnologien behandeln. In enger Verbindung hierzu steht auch der mögliche Einfluss jener Medien auf einen Wandel der Öffentlichkeit.

Erwartungen, die eine grundlegende Veränderung von Kommunikationsprozessen durch neue Technologien betreffen, sind jedoch mit Vorsicht zu genießen: Zur kritischen Diskussion stehen sowohl quantitative Zugangschancen als auch Auswirkungen auf die inhaltliche Qualität.

Die Einsatzmöglichkeiten Neuer Medien wandeln sich derart rasant, dass eine wissenschaftliche Analyse ihnen nur im Austausch mit den eigentlichen Nutzern gerecht werden kann. Ziel der von der Fritz Thyssen Stiftung unterstützten Tagung ist es deshalb, die Vorgehensweise, Motive und Ziele der Anwender sowohl aus dem non-profit, als auch aus dem for-profit Bereich vorzustellen. Im Anschluss daran wird mit Hilfe von interdisziplinären Forschungsvertretern die aktuelle Entwicklung von neuen Kommunikationsmedien in ihrer Wechselwirkung mit demokratischen und ökonomischen Potentialen analysiert.

Abseits von utopischen und apokalyptischen Prognosen stellt sich deshalb die Frage: Wie wirkt sich die Verbreitung neuer kommunikativer Spielarten auf politische, soziale und wirtschaftliche Diskurse aus und welche Konsequenzen zieht eine zunehmende Verschmelzung jener Diskurse nach sich?

Weitere Informationen zur Tagung

Zum Programm

Konf: Netzwerke - Modalitäten soziotechnischen Regierens (Zürich)

Konf: Netzwerke - Modalitäten soziotechnischen Regierens /
Networks - Modalities of Socio-Technical Governance
- Zürich 09/05
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Lehrstuhl für Technikgeschichte der ETH Zürich, Zürich
26.09.2005-28.09.2005, Collegium Helveticum (ETH), Schmelzbergstr. 25, Zürich

Die Virulenz von Netzwerken
Ohne Frage ist 'Netzwerk’ zu einer der dominanten Strukturbeschreibungen der Gegenwart avanciert. Wenn Ökonomen und Politologen von Netzwerken sprechen, wenn Sozial- und Kommunikationswissenschaftler eine Netzwerkgesellschaft entstehen sehen, beziehen sie sich auf eine Ausbreitung von Formen verteilter, weitgehend kommunikationstechnisch basierter Gesellschaftlichkeit. Ökonomische und politische Macht bildeten sich ebenso wie soziokulturelle Zusammenhänge in Form vernetzter Architekturen aus, überall seien vernetzte und netzförmige Abläufe, Organisationen und Institutionen am Werk. Als topologischer bzw. morphologischer Begriff, der ein mehr oder weniger dichtes Geflecht von Linien und Knoten, von Kanälen und Kreuzungen bezeichnet, wird mit dem Verweis auf Netzwerke in mehrfacher Hinsicht eine Absetzbewegung von klassischen Denkmodellen, Organisations- und Institutionalisierungsformen der Moderne markiert: Netzwerke lösen die klassischen Bilder des Staates als einer Maschine, eines Organismus oder eines territorialen Körpers ab; die pyramidalen, hierarchisch angeordneten, linear abgezirkelten Organigramme von Institutionen und Organisationen weichen einer flach hierarchisierten, modular angeordneten, kommunikativ dicht gekoppelten Matrix; kulturell werden die zwischen globaler Gesellschaft und Individuen vermittelnden
intermediären Instanzen, von der Familie bis zu nationaler Kultur,
tendenziell von den Einflüssen globaler Medien- und Kommunikationsflüsse überlagert. Netzwerke werden als tragender Grund der zentralen Momente der Globalisierung gesehen und zugleich als Form, in der eine Reorganisation sozialer Einheiten stattfindet. Verkehrs-, Informations- und soziale Netzwerke gelten als Träger einer informationellen Ökonomie, als Basis der Transnationalisierung von Waren-, Finanz- und Kapitalströmen, als Ursache der globalen Überlagerung und Amalgamierungen von Ideologien und Imaginationen, als Bedingung globaler Menschenströme.

Netzwerke: Ein Sinnschema

Als dominante Strukturbeschreibung allerdings funktioniert der Begriff nicht allein in deskriptiv-analytischer Form. Noch jede Form der Analyse kehrt als reflexives Moment in soziale Praktiken zurück, entfaltet eine prognostische Kraft. Insofern wirkt die Diagnose des „Aufstiegs der Netzwerkgesellschaft“ als Appell: „Vernetzung“ wird zum Imperativ.

Netzwerk wird zum handlungsleitenden Konzept, zur wirksamen Metapher, zur Regierungstechnologie. Das Konzept birgt, produziert und formuliert Wissen und Praktiken, andere wie auch sich selbst zu beherrschen, zu führen und zu kontrollieren. Genau dieser Funktion von Netzwerken gilt das Augenmerk des Symposiums. Nicht, ob Netzwerke eine neue Form gesellschaftlicher Metastruktur bilden, steht zur Debatte, ausgelotet werden vielmehr die ordnungsstiftenden, regulierenden, kontrollierenden Momente, die Netzwerkpraktiken – Diskursen, materiellen und strukturellen Installationen, Umgangsformen mit und Verhaltensformen in
Netzen – implizit oder explizit eingeschrieben sind. Die Rede vom
Netzwerk lässt sich daher als praktisch wirksamer „Interdiskurs“ (Jürgen Link) begreifen, als ein Bild, das zwischen unterschiedlichen Feldern vermittelt, das Analogiebildungen zwischen heterogensten Bereichen erlaubt und mit dem sich die Durchsetzung eines bestimmten Sinnschemas verbindet. Genau damit wird die Brücke von der Deskription zur Praxeologie geschlagen. Das Sinnschema rückt drei Themen in den Vordergrund. Erstens streicht es die Komplexität eines beschriebenen, zu begreifenden oder zu steuernden Feldes, dessen Offenheit, Vielschichtigkeit und Unabschließbarkeit heraus; zweitens die Bedeutung der Relationen, der Wechselwirkungen, der Kommunikations- und Interaktionsbeziehungen, die in einem Feld existieren oder in Existenz gesetzt werden sollen; drittens die Unordnung und das Chaos, das in einem Feld herrscht, dem aber zugleich Kräfte der Selbstorganisation innewohnen, die es produktiv zu nutzen und zu bändigen gelte.

Netzwerke: eine Regierungstechnik
Ob sich das Sinnschema auf beschleunigte Märkte bezieht, auf diffus gewordene geopolitische Machtkonstellationen, auf neue Riskanzen wie die globale ökologische Krise, auf komplexe technologische Gebilde wie das Internet, oder auf unübersichtlich gewordene sicherheitspolitische Felder: Die Diagnose, diese Felder seien von netzwerkförmigem Charakter, impliziert erstens, dass sie nicht mehr mit herkömmlichem, sondern allenfalls mit komplexitätstheoretischen Instrumentarium zu begreifen und zu modellieren sind; sie impliziert zweitens, dass in solchen Feldern traditionelle, d.h. linearbürokratische Organisations- und Operationsformen ihre Rationalität einbüßen; und sie impliziert
drittens, dass die Kräfte in diesen Feldern nicht mehr in klassischer
Weise durch hierarchische Anordnungen zu steuern und zu kontrollieren sind.

Zu den Leitfragen und zum Programm der Konferenz
 

Konf: Der Engpass Mensch-Computer-Interface aus der Langzeitperspektive - Bonn 09/05

GI „Fachgruppe Informatik- und Computergeschichte“ in Verbindung mit dem „Präsidiumsarbeitskreis Geschichte der Informatik“, Bonn
19.09.2005, Universität, HS VII

Jedes Kommunikations- und Informationsmedium bedarf eines „Interface“, über das die Funktionen angewählt, abgewickelt und kontrolliert werden.
Die Gestaltfindung für Bedienschnittstellen und die nutzergerechte
Anpassung sind seit jeher besonders schwierig und langwierig. Die
Annahme neuer Interfaces durch die Nutzer gelingt vielfach gar nicht oder braucht oft Jahrzehnte, wie es Tastatur, Maus und Datenhandschuh belegen. Das Ziel des Workshops ist es, einen Bogen zu spannen von historischen Krisenphasen und Innovationssprüngen der MMK bzw. HCI zur aktuellen Problematik. Diese ist geprägt von einer immer stärker expandierenden multimedialen bzw. multimodalen Funktionalität bei immer kleineren Bedienschnittstellen.

Aus einer Langzeitperspektive sollen die gegenwärtige Interface-Krise multifunktionaler digitaler Medien sowie die Visionen und Konzepte für eine Ablösung von geräteartigen Medien durch den unsichtbaren Rechner im Wearable und Ubiquitous Computing diskutiert werden. Leitfragen der Bestandsaufnahme sind vor allem:
  • die MMI/HCI-Entwicklung zwischen technischer Rationalisierung und Anpassung an Nutzerbedürfnisse
  • die große Bedeutung von Metaphern für die Gestaltfindung und die
    Bedienprozessgestaltung
  • die MMI-Gestaltungsprobleme bei expandierender Funktionalität
  • die zunehmende Entmaterialisierung und Virtualisierung der
    Bedienschnittstellen
  • die ergonomische Problematik zunehmender Geräte-Miniaturisierung
  • die Probleme des mobilen Einsatzes und der „embedded interfaces“
  • die Kontrollprobleme bei den Ersatzlösungen für die Direkte
    Manipulation
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Sitzung 1 · 09:00 – 10:30
- Einführung in den Workshop: Krisenphasen und Innovationssprünge in der Geschichte der MMK / HCI, Hans Dieter Hellige (U Bremen)

- Probleme und historisches Lösungsspektrum bei der Bedienschnittstelle von Rechen- und Schreibmaschinen, Ulf Hashagen (Deutsches Museum München)

- Die ergonomischen Erfindungen der Zuse-Maschinen, Horst Zuse (TU Berlin)


Sitzung 2 · 11:00 – 12:30
- Das Verschwinden der Konsole und die Vorläufer des interaktiven
„User“, Gerard Alberts (Radboud Universiteit, Nijmegen)

- Der Lichtgriffel. Zeigen, Zeichnen und Zeichen mit Licht, Frieder Nake (U Bremen)

- Das Papier in der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine, Hartmut Petzold (Deutsches Museum München)


Sitzung 3 · 14:00 – 15:30
- 60 Jahre nach Memex: Über die Unvereinbarkeit von Desktop- und Web Paradigma, Matthias Müller-Prove (Sun Microsystems GmbH, Hamburg)

- Ambient Intelligence: Auf dem Weg zur Mensch-Computer-Symbiose?,
Michael Friedewald (Fraunhofer Institut für Systemtechnik und
Innovationsforschung Karlsruhe)

- Wege und Irrwege der MMK beim Wearable Computing, Ingrid Rügge (WearLab Bremen)


Sitzung 4 · 16:00 – 18:00
- Verrechneter Kontext. Wandel der Interaktionsparadigmen, Jörg Pflüger (Biesenthal)

- Gestaltung von Benutzungsschnittstellen: Geht es ohne
Design-Kompetenz?, Horst Oberquelle (U Hamburg)

- Die Zukunft der HCI-Entwicklung: Visionen und Ansätze, José L.
Encarnação (Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung
Darmstadt)

- Auf dem Weg zur ultimativen Schnittstelle, Wolfgang Coy (HU Berlin)


Sitzung 5 · 18:15 – 19:00
• Schlussdiskussion, Leitung Wilfried Brauer (TU München)

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Hans Dieter Hellige, Universität Bremen
hellige (at) artec.uni-bremen.de

Michael Friedewald, Fraunhofer ISI
m.friedewald (at) isi.fraunhofer.de

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Hacker spielen

Der Vortrag von Francis Hunger: Wargames - Hacker spielen (PDF, 550 KB) ist jetzt als Textversion verfügbar. Der Text setzt sich kritisch mit der Identitätskonstruktion des Hackers anhand des Films Wargames (1983) auseinander und versucht den Zusammenhang von Hacking, Spiel und Gender aufzuzeigen. Der ursprüngliche Vortrag wurde 2004 für das Begleitprogramm der Ausstellung »Games. Computerspiele und Kunst« im Hartware MedienKunstVerein Dortmund entwickelt und später an weiteren Orten gehalten.

via Jörg
 

MediaWiki im Unterricht: Ein Erfahrungsbericht

Ein paar Gedanken zu den Erfahrungen, die ich im letzten Semester mit der Arbeit an einem Wiki innerhalb des universitären Unterrichs gemacht habe, können hier (PDF/188KB) heruntergeladen werden.
 

Notizen: Wikipedia - Graf Zahl

Für Freunde der Statistik bietet Wikipedia Statistics einen Überblick über das Wachstum der freien Enzyklopädie. Die Zahlen werden mit jedem SQL-Dump aktualisiert. Wer sich für die aktivsten Benutzer innerhalb der deuschsprachigen Wikipedia interessiert, dem sei die alternative Benutzerstatistik ans Herz gelegt.

Forschungskolleg besucht Hängefördererausstellung bei Otto

Am heutigen Freitag, den 19.08.2005, besuchte das Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung die Hängeförderer-Ausstellung im Gebäude 4, Standort Hamburg, der Otto Group.

Die Ausstellung veranschaulicht den Arbeitsalltag der OttoFindIchgutMitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem so genannten Hängeförderer, der von 1969 bis 2004 in Betrieb war und als Teilsystem innerhalb der Lagerwirtschaft für die Abwicklung der Kundenbestellungen im Einsatz war.

Die Ausstellung ist Ergebnis einer Kooperation der Otto (GmbH & Co KG) mit dem Institut für Volkskunde der Universität Hamburg. Am Projekt waren von Institutsseite Studierende und Mitglieder des Forschungskollegs beteiligt, u.a. Andreas Reucher (Forschungskolleg), der zusammen mit Thomas Overdick (Freilichtmuseum am Kiekeberg) die Leitung des zweisemestrigen Projektseminars übernahm.

Für die Otto Group koordinierte Sabine Metzger, Leiterin der Abteilung Mitarbeiterkommunikation, die Ausstellungsarbeiten und führte das Kolleg heute fachkundig durch die verwinkelten Anlagen (Die Ausstellung kann nur nach Vereinbarung besucht werden).

Die Ausstellung thematisiert mit verschiedensten Medien den Arbeitsalltag mit der technischen Anlage aus verschiedenen Perspektiven: In verschiedenen Kurzfilmen werden unterschiedliche Stufen der Kommissioniertätigkeit präsentiert, an anderer Stelle kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen in Tondokumenten zu Wort und erzählen von der manchmal anstrengenden Arbeit mit dem Förderer. Aber auch technische Informationen kommen nicht zu kurz.

Die Dauerausstellung wurde bereits am 25. Januar 2005 eingeweiht, nachdem das Nachfolge-Kommissioniersystem Sorter in Betrieb genommen wurde (Vgl. a. Pressemitteilung der Otto Group, 17.1. 2005). Begleitend ist für diesen Herbst ein Vokus-Sonderband geplant, in welchem die Studierenden die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten publizieren werden.
Einige Eindrücke aus dem Seminar schildert die Teilnehmerin Corinna Chuchra in ihrem Seminarbericht im aktuellen Vokus (Jg. 14. 2004 Heft 1/2, S. 165-166).

Darüber hinaus ist Im Rahmen des Projekts ist 2004 ein 13minütiger Kurzfilm von Timo Großpietsch über "Die Hängeförderer-Abwicklung" entstanden.

Tagungsbericht: Ernstfall Computerspiel – Virtuelles Handeln und soziales Spielfeld

Auf H-Soz-u-Kult, 19.8. 2005 ist ein Bericht über die von der Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden und der Bundeszentrale für politische Bildung
gemeinsam durchgeführten Tagung "Ernstfall Computerspiel" in Dresden (8.-10.07.2005) nachzlesen (von: Florian Sprenger, Bochum/Weimar und Sebastian Vehlken, Graduiertenkolleg Mediale Historiographien, Weimar):

"Das erst seit wenigen Jahren wissenschaftlich diskutierte Neue Medium Computerspiel scheint mehr denn je Projektionsfläche für die Ängste, aber auch die Hoffnungen einer zunehmend ludischen Gesellschaft zu sein. Je virtueller die Welten, desto lauter werden auch die Stimmen, die nach der Bedeutung von ScreenshotComputerspielwelten für die Spielfelder der Gesellschaft fragen. Die interdisziplinäre Tagung Ernstfall Computerspiel vom 8. bis 10. Juli 2005 im Deutschen Hygiene-Museum Dresden setzte derartigen eindimensionalen Betrachtungsweisen vielschichtige Perspektiven entgegen, die nicht zuletzt von selbst spielenden und nun ins Alter der Diskursproduktion gelangten Forschern aufgeworfen wurden. Veranstaltet unter der Leitung von Claus Pias (Medienwissenschaftler, Bochum) und Christian Holtorf (Stiftung
Deutsches Hygiene-Museum Dresden), in Zusammenarbeit mit der
Bundeszentrale für politische Bildung, und im Kontext der noch bis zum 31. Oktober 2005 laufenden Ausstellung "Spielen", situierte die Tagung Computer-Games im größeren Zusammenhang eines kulturtechnischen Play. Abseits der gängigen Thematiken eröffnete dies einen Spielraum für Diskussionen etwa um das spielerische Abtasten von Möglichkeiten in (gesellschaftlichen) Krisensituationen durch (Computer)spiele, oder gar um ihren Formen und Techniken vielleicht inhärente soziale Phantasien und Gesellschaftstheorien.

(...)

In der abschließenden Podiumsdiskussion kamen dann doch noch jene medienpädagogischen Implikationen zur Sprache, die die Tagung bis dahin zugunsten alternativer Perspektiven weitgehend (und wohltuend) ausgespart hatte. Einhellig gewarnt wurde vor einer Wirkungsdebatte, die in der Regel nicht einmal ihre eigene Wirkung reflektiere, und die noch bei jeder Medieninnovation zutage trete. Wie sich ein Ernstfall vermeiden ließe, wäre auch eine schlecht gestellte Frage, zumindest dann, wenn sie die medialen Bedingungen des Spiels und des Spielens übersähe und sich lediglich auf Medienwirkungsforschung einließe. Ulrike Pilarczyk gestand unumwunden eine gewisse "Ratlosigkeit" angesichts immer wieder thematisierter Fragen nach der Wirkung von Computerspielen ein, und empfahl ebenso wie Astrid Deuber-Mankowsky in erster Linie den Einsatz gesunden Menschenverstandes, indem durch Anschauen, Anhören und Selbstspielen eine individuelle Gefahrenabschätzung vorgenommen und mit Kindern gemeinsam über deren Computerspiele kommuniziert werde. Eva Horn wies auf den grundsätzlichen mimetischen Fehlschluss eines etwaigen Verhältnisses von Gewaltdarstellung und Gewalt hin: Blut auf dem Bildschirm ist kein Blut, sondern Information über Blut. Diese einigermaßen trivialen Handlungsempfehlungen sollten jedoch eher als Ergebnis einer gründlichen Beschäftigung mit dem Thema Computerspiel und den ihm inhärenten Komplexitäten gewertet werden. Nicht zuletzt ließe sich so den von Umberto Eco beschriebenen Positionen des Apokalyptikers und des Integrierten, des Medienverdammers und des Medienverehrers, eine kritische Handhabe entgegenstellen.
Auch wenn die Argumentationen rund um die Begriffe Spiel, Spiele und Computerspiele im Verlauf der Tagung nicht immer ganz trennscharf waren, das Computerspiel nicht immer genau fokussiert wurde, und man sich gelegentlich in je fachspezifischen Erörterungen um das Wesen des Spiels erging, muss der Veranstaltung eine hohe Brisanz und Relevanz attestiert werden. Diese schlugen sich nicht nur in einem breiten öffentlichen und medialen Interesse nieder, sondern auch in der Vielfarbigkeit und Kurzweiligkeit der Präsentationen, die ein differenziertes Licht auf Computerspiele zu werfen imstande waren.


Den ganzen Bericht auf H-Soz-u-Kult lesen

Die Online-Zeitschrift "Telepolis" veröffentlichte bereits am 12.7. 2005 unter der Überschrift "Spiel und Arbeit"einen Bericht über diese Tagung.
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Robo-Bar
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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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