HH-Altona: Schaulust

Ausstellung "Schaulust - Sehmaschinen, optische Theater & andere Spektakel", im Altonaer Museum, Hamburg bis 1.4.2006

Eine Hommage der Ausstellung findet sich bei Telepolis (27.1. 2006)

Auch die taz-hh berichtete am 27.10. 2005 über die Ausstellung:

"Rot leuchtet die Penisspitze, feurig strahlt das weibliche Geschlecht. Der Raum liegt in sakraler, schwach erleuchteter Dunkelheit. Ungelenke Bewegungen, die Mimik gefroren: grinsend, böse, dämonisch. Die Figuren leuchten wie Götter, eine öffnet die Arme wie zum Segen. Soll man niederknien und beten?

Frech wird der Besucher im Altonaer Museum begrüßt. Schaulust heißt die aktuelle Ausstellung und lädt zum begeisterten Hinsehen ein: Sehmaschinen, optische Theater und andere Spektakel heißt der Untertitel einer Schau, die die Sammlung Werner Nekes' präsentiert. Bilder und Geräte aus über fünf Jahrhunderten, die dem Menschen Aufklärung über den eigenen, vom Sehen gesteuerten Geist lieferten. Oder ihn in fernsehloser Zeit unterhielten. Ein Beispiel hierfür die Gestalten im ersten Raum, Schattenfiguren aus Indien und Griechenland. Vor 200 Jahren wurde mit ihnen vor erleuchteten Leinwänden Schattentheater gespielt - und scheinbar auch Sex in Szene gesetzt."

Meinungen über Technik (3)

Brigitte


In meinem Bekanntenkreis gehen die Meinungen auseinander, ob es sich hierbei um einen Fake oder tatsächlich um eine Anzeige für das Webportal der bekannten Frauenzeitschrift handelt. Ich neige zu letzterem, lasse mich aber gerne eines besseren belehren

Nigeria-Connection

Weil's hier im Fach auch schon ein Thema war, sei an dieser Stelle auch noch auf die etwas andere Erzählung über die Nigeria-Spam-Connection hingewiesen (Unbedingt das Video runterladen und anschauen).

Stellenausschreibung für Wikipedia-Forschungsprojekt (Soziologie)

Nicht nur die Forschung über Weblogs, auch diejenige über Wikis und insbesondere über die Wikipedia nimmt zu:

Christian Stegbauer, Kollege und Co-Herausgeber von Kommunikation@Gesellschaft hat von der DFG ein soziologisches Forschungsprojekt zum Thema "Konstitution und Erhalt von Kooperation am Beispiel von Wikipedia" bewilligt bekommen.

Hierfür sucht er nun zum 1.3. oder 1.4.2006 ein/n methodisch und theoretisch versierte/n Mitarbeiter (halbe Stelle).

Zur Ausschreibung mit mehr Informationen im .pdf-Format.
 

"Blogger" gegen "Akademiker"?

Verschiedentlich entdecken Blogger, die sich einer wie auch immer gearteten Weblog-Szene zugehörig fühlen, Weblogs wie des unsrigen. Dann kann es schon vorkommen, dass sie sich aufregen. So wenn beispielsweise "Q: Are We Not Men? oblomows freudententakel", ein gerade mal zwei Monate altes Blog dieses Weblog unter dem etwas selbstentlarvenden Titel Akademiker, so nicht!auf's Korn nimmt.

Nach dem Motto, wer sich der Blogossphäre aussetzt, der ist selbst schuld, könnte man das ganze ackselzuckend übergehen (oder polemisch platt psychologisierend die Rachegefühle geplagter Studierender oder gar gescheiterter Akademiker unterstellen), aber immerhin ist es doch interessant, wenn einem das, was Teil der wissenschaftlichen Wissensproduktion ist, selbst unterläuft. In dem von Jan Schmidt/Christian Stegbauer/Klaus Schönberger (2005, 11) im Weblog-Schwerpunkt von kommunikation@gesellschaft veröffentlichten Forschungsstand wird genau jener Sachverhalt thematisiert, wenn die, die Gegenstand der Forschung sind "zurückschlagen" oder sagen wir mal neutraler "sich zu Wort melden" ("Die Labormäuse schlagen zurück").
So werden in besagtem Eintrag Standards eingeklagt, die sich mit Blick auf die Ergebnisse der Forschung zwar leicht zurückweisen lassen (Vgl. den Kommentar in besagtem Blog). Interessanter ist demgegenüber das Phänomenen, dass via Weblog nun mehr die "ProbandInnen" den Spieß umdrehen können. Diesen Sachverhalt könnte man auch unter Verweis auf den im Fach bekannten Methoden-Text von Warneken/Wittel (Die neue Angst vor dem Feld. Ethnographisches Research up am Beispiel der Unternehmenskulturforschung, in: Zeitschrift für Volkskunde, Jg. 93, H. 1, S. 1–17.) diskutieren. Warneken/Wittel beschreiben nämlich ein vergleichbares Problem am Beispiel von Forschungen in der Unternehmensethnographie. Sie bezeichnen Untersuchungssituationen, in denen die Probanden einen ähnlichen bis höheren Status als die Feldforscher besitzen und diese nun um ihren Status als anerkannte Wissenschaftler ringen müssen, als „research up“. In unserem Falle geht es zwar nicht um einen höheren Status, sondern bereits um eine Art "Gegenbeobachtung" oder "Gegenuntersuchung". Das animiert zu spannenden methodischen Überlegungen. Hierbei muss ich es bewenden lassen, weil ein Problem für Akademiker-Blogger ist nun mal ein zeitnotorisches. Es gibt einfach auch noch eine Menge anderer Dinge zu erledigen.
 

CfP: History of Technology’s 33rd Symposium in Leicester

Call for Papers for ICOHTEC 2006

The International Committee for the History of Technology’s 33rd Symposium in Leicester, U.K., 15 - 20 August 2006

Deadline for proposals is 1 MARCH 2006.

Transforming Economies and Civilizations: The Role of Technology is the broad general theme of ICOHTEC’s 33rd symposium. Technology over “la longue durée” lends itself to a variety of topics. While open to all proposals, the program committee suggests the following themes to contributors:
  • Energy, water, sanitary, and other utility systems
  • Communication and media technologies, including cultural and social issues
  • Transportation and its role in trans-local and “global” economies, cultural exchange, and cross-fertilization
  • Long-term developments in materials and their uses (pigments, ceramics, dyes, metals)
  • Comparative analysis of technologies and long-term changes
  • Technological and modern cultural history topics (e.g., the body, youth, old age, birth, death, the senses, health, illness)
  • Medicine, public health, and the evolution of medical technologies Developments in military technologies
  • Survival of “old” technologies and revival of “obsolete” technologies Implicit knowledge, embodiment, and similar themes
  • Technical “revolutions” (e.g., the Agricultural Revolution, the Technical Revolution of the Middle Ages, the Industrial Revolution, the Information Revolution)
Membership in ICOHTEC is not required to participate in the symposium.

PAPER proposals should include: (1) a 250-word (maximum) abstract in English; (2) a short CV (1-page maximum). Abstracts should describe the topic and address approaches, research questions, arguments or hypotheses employed by the author. In order to permit discussion, presentations should not exceed 20 minutes.

SESSION proposals should include: (1) an abstract of the session (250 words maximum); (2) a list of the proposed session papers; (3) abstracts for each paper (250 words maximum); (4) short CV (1 page maximum) for each author. ICOHTEC sessions customarily include a chairperson, but no separate commentator. Sessions should include a minimum of four speakers, and may include several parts extending for several days.

Please send all proposals by email to James Williams, Program Committee Chair at techjunc[at]pacbell[dot]net.

Other members of the committee include Ernst Homburg, The Netherlands; Sue Horning, U.S.A.; Alex Keller, U.K.; Wolfgang Koenig, Germany; and Timo Myllyntaus, Finland.

If Email is unavailable, proposals may be sent by fax to Dr. Williams: 650-960-8195. Otherwise they may be sent via regular mail, postmarked by 1 March 2006, to: James Williams, 790 Raymundo Avenue, Los Altos CA, 94024 USA

Graduate students members of the Society for the History of Technology (SHOT) are eligible for travel support. Go to: http://www.shot.jhu.edu/Awards/icohtec2.htm.
 

Farewell Overhead: "But in this world of powerpoint .. I miss you still ..."

In diesem Weblog wurde bereits auf ein Festival hingewiesen, das sich in Zeiten des Ablebens ("Now you are a dead media, looked up on Wikipedia") des Overheadprojektors mit "The art of the Overhead" beschäftigte. Auf der Webseite der Wiener Künstlergruppe Monochrom-lässt sich nun ein "Farewell to Overhead" als mp3-File anhören bzw. runterladen (Viel Spass! wirklich komisch):
Overhead
Farewell To Overhead

When I was a little boy going to school
Everbody had this thing in use
It told us about history
It told us of democracy
It told us about how this world would be

Mostly you were stored aside
You stood there dreamingly and sighed
You did not even look too good
But everything was understood
Your apparatusness did shine
You waited humble and offline
But then they switched you on and went
On to some things to understand

Photosynthesis
and foreign places
Penis and vagina,
USA and Canada
Overhead was where it all was at

Overhead
You really drove us mad
You weren't all that bad
On the walls we read
What they wanted to teach
What they wanted to preach
It’s over

Now you are dead media
Looked up on wikipedia
Not even the collector’s scene does care
But in this world of powerpoint
I miss you still my dear old "freund"
Overhead is why my mind’s so sad

Urbanization
Overpopulation
The origins of life
1945
Overhead was where it all was at

Overhead
You really drove us mad
You weren't all that bad
On the walls we read
What they wanted to teach
What they wanted to preach
It’s over

Overhead
I can’t believe you’re dead
Is there a chance to get
You back again tonight
To shed your light


Lyrics, basic composition, corrections: Schneider, Wientzek, Fürlinger/Bradley
Vocals: Grenzfurthner, Oliver Hangl
Solo: Polmanova
Discotizer and Producer: Matthias Kertal



-------------------- "Looked up on Wikipedia" ---------------------
Wikipedia (engl.) Overhead projector
Wikipedia (dt.) Tageslichtprojektor
Widipedia (franz.) le rétroprojecteur (etwas dünn)
Beispiel für einen aktuellen Hersteller
 

CFP für die Hochschultagung 2006

CFP: Hochschultagung "Historizität als Aufgabe und Perspektive" vom 21.-23. September 2006 in Münster

Die Hochschultagung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, die im September 2006 in Münster stattfindet, thematisiert Historizität als Bestandteil der Disziplin wie als Bestandteil von Kultur. Denn unsere gegenwärtige Lebensrealität ist, wenngleich oft verdeckt, so doch massiv durchdrungen von historischen Vernetzungen. Dies gilt für unser Alltagswissen und Alltagshandeln ebenso wie für unsere Weltbilder und materiellen Erzeugnisse. Ob wir die Dynamik kultureller Austauschprozesse studieren oder einzelne Kultursegmente in den Blick nehmen, ob wir uns auf der Mikro- oder der Makroebene der Kultur bewegen, grundsätzlich meldet das kulturell Ererbte seinen Machtanspruch an. Vernachlässigen wir diesen Aspekt, so berauben wir uns der Möglichkeit eines tieferen anthropologischen Verstehens der Wirklichkeit, in der wir leben. Kompetente kulturanthropologische Arbeit kommt ebenso wenig ohne kompetente historische Arbeit wie ohne einen vergleichenden Zugang aus. Seit sich unser Fach vielerorts von den traditionellen Bindungen an die philologischen und historischen Disziplinen gelöst hat und neue eingegangen ist, stellt sich die Frage, wie die für eine umfassende kulturanthropologische Expertise unentbehrliche historische und historiographische Kompetenz zukünftig gewährleistet werden kann. Die Hochschultagung will neben der Frage nach der Dynamik und dem Gewicht des Historischen und nach der Überlieferung in der Kultur auch das Problem der disziplinären Kompetenzsicherung diskutieren.

Interessierte werden gebeten, Abstracts von maximal einer Seite bis zum 1. März 2006 an das Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie, Scharnhorststr. 100, 48151 Münster oder per E-mail an Volkskunde.Institut [at] uni-muenster [dot] de zu senden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Silke Meyer (meyers@uni-muenster.de).

Andreas Hartmann, Barbara Krug-Richter, Silke Meyer, Ruth-E. Mohrmann

CfP: History of Transport, Traffic and Mobility

Fourth International Conference on the History of Transport, Traffic and Mobility

Paris and Marne-la-Vallée, France
28 September -1 October 2006


Call for Papers
The International Association for the History of Transport, Traffic and Mobility (T2M) invites proposals for papers to be presented at the Fourth International Conference on the History of Transport, Traffic and Mobility, to be held in Paris and Marne-la-Vallée, France on 28th September-1st October 2006.

Papers may address any aspect of the social, cultural, economic, technological, ecological and political history of transport, traffic and mobility. However, we encourage the submission of proposals relating to the conference theme: History, Safety and Sustainable Mobility.
The interplay between safety and sustainability opens up important lines of historical inquiry. In what ways do the values of safety and sustainability shape the expectations of mobility users, producers and regulators? For example, beginning in the 1970s, the resurgence of the tram, in opposition to the automobile, in urban centers initiated a series of intense debates. In France, for example, several social science research projects (RATP Réseau 2000, Institut pour la Ville en Mouvement, etc) were established to address the debate. It is hoped that this theme will generate new objects and methods of inquiry in the emerging field of mobility history.
Such a broad subject suggests the value of interdisciplinary approaches. Relevant contributions from cultural geographers, sociologists, anthropologists, economists, and other scholars who do not define themselves as historians are therefore very welcome, as well as those from historians who are not specialists in T2M. Participants are encouraged, though not required, to organize panels on this or any other theme. A panel consists of a chair and normally up to three speakers; no commentator is required. We encourage transnational, comparative and transmodal approaches, and welcome proposals exploring theoretical or methodological issues as well as those of a more empirical nature. We especially invite recent entrants to the profession and doctoral students to submit proposals.

This conference will be hosted by Centre d'Histoire Sociale du XXe siècle, University Paris I Panthéon-Sorbonne, and the Ecole Nationale des Ponts et Chaussées. The conference language is English and French, all the working panels should be in English.The deadline for abstracts and a short cv (max. 1 page each; Word or rich text format only) is 31 March 2006. Send proposals to: submissions[at]t2m[dot]org. Notification of acceptance will be sent by 30 April 2006. The full text of papers accepted must be submitted by 15 July 2006 if they are to be included on the conference CD-ROM sent in advance to all participants and if they are to be eligible for T2M Awards. All participants are absolutly required to register before the 1st September, in order to secure the conference programme.

For enquiries about the programme, please contact Mathieu Flonneau, Université Paris I, (Mathieu.Flonneau[at]univ-Paris1[dot]fr) and Vincent Guigueno, Ecole nationale des Ponts et Chaussées (vincent.guigueno@m4x.org). For information about local arrangements please contact vincent.guigueno [at] m4x[dot]org.

For information about T2M and previous conferences, please visit: http://www.t2m.org. Further details of the 2006 conference will be posted there in due course.

Bielefeld: Neuer MA-Studiengang

Neuer MA-Studiengang "History, Philosophy and Sociology of Science" (HPSS) an der Universität Bielefeld

Ab dem Wintersemester 2005/6 wird an der Universität Bielefeld der Master-Studiengang "History, Philosophy and Sociology of Science" (HPSS) eingerichtet. Der Studiengang wurde am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung entwickelt und wird von der Fakultät für Geschichtswissenschaften, Philosophie und Theologie und der Fakultät Soziologie gemeinsam getragen.

Die viersemestrige Ausbildung kombiniert wissenschaftsgeschichtliche, -philosophische und -soziologische Gebiete der Wissenschaftsforschung. Sie zielt darauf ab, den Studierenden Fachkenntnisse und Methoden an die Hand zu geben, um Wissenschaft nach ihren epistemologischen Charakteristika, institutionellen Strukturen und im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung zu analysieren.

Nach einem Einführungsmodul in die Grundlagen der Wissenschaftsgeschichte, -philosophie und -soziologie werden die vier interdisziplinären Module, Wissenschaft und Gesellschaft - Wissensgesellschaft; Methoden in der Wissenschaft; Entwicklung der Wissenschaften; Wissenschaftsorganisation und -politik, angeboten. Es ist ein Praktikum in einer außeruniversitären Einrichtung zu absolvieren. Ein Semester soll in einer Partnereinrichtung im Ausland studiert werden, wobei Kooperationsvereinbarungen sicherstellen, dass die dort erworbenen Leistungspunkte dem Bielefelder Master gutgeschrieben werden. Das Studium wird mit einer Masterarbeit abgeschlossen. Die Absolventinnen und Absolventen werden mit fachlichen, methodischen und reflexiven Kompetenzen versehen, für die in den gegenwärtigen Veränderungen hin zur Wissens- und Informationsgesellschaft eine wachsende Nachfrage zu verzeichnen ist. Außerdem qualifiziert der Abschluss zum Promotionsstudiengang an der Universität Bielefeld und anderen Universitäten. Zugangsvoraussetzung ist ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss und die erfolgreiche Teilnahme am Bewerbungsverfahrens. Der Bewerbungsschluss ist der 30. September 2005.

Weitere Informationen zum Studiengang und zur Bewerbung befinden sich auf der Website des Instituts. Auskünfte erteilt auch die Koordinatorin des Studiengangs Dr. Sybilla Nikolow (Institut für Wissenschafts- und Technikforschung, Universität Bielefeld, PF 100 131, D-33501 Bielefeld; Tel.: 0521-4624; E-Mail: nikolow@iwt.uni-bielefeld.de).
 

RADIO REVOLTEN-Kongress und FM@diaForum 2006

Relating Radio. Communities, Aesthetics, Access
RADIO REVOLTEN - Kongress und FM@diaForum 2006

Internationale Tagung zu künstlerischen, politischen und sozialen Perspektiven des Radios am 4. & 5.10.2006, im Rahmen des Radiokunst-Festivals RADIO REVOLTEN (20.09.-18.10.2006), Halle an der Saale...


Call for Papers und Tagungseinladung


Hintergrund
Das Radio entwickelt seine journalistische, politische und ästhetische Tradition in unmittelbarer Auseinandersetzung mit seinen Kontexten: Technische Bedingungen, Rundfunkmarkt, Produzentengruppe und Hörerschaft verändern sich ständig und prägen die Situation des Mediums kontinuierlich neu.

Erforschungen dieser Kontexte des Radios gründen nicht selten auf einen technisch-strukturellen Blick, der auch Grundlage der Diskussion neuer Medientechnologien ist. Daneben werden mit den Rezeptionsmechanismen auf HörerInnen-Seite oder den Herstellungs- und Präsentationsstrukturen innerhalb des Mediums auch verschiedene soziale Teilprinzipien der Radiokontexte untersucht. So etwa, wenn innerhalb der Cultural Studies Medienrezeption als aktiver Prozess gefasst wird, oder wenn in der medienwissenschaftlichen Redaktionsforschung Handlungsstrukturen der Produzierenden aufgedeckt werden.

Das Anliegen der Tagung ist es, die verschiedenen Stränge der Radioforschung mit Blick auf die drastischen Veränderungen der Mediensituation in jüngster Zeit und die sich damit verändernden Sendepraktiken aufzunehmen und das 'Prinzip Radio' auf seine realen und potenziellen Beziehungen zu den unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Lebensbereichen zu befragen. Hierbei spielt u.a. das Verschwimmen der Grenze zwischen den ehemals weitgehend separierten Bereichen Rezeption, Produktion und Distribution eine wichtige Rolle.

Das Medium Radio steht dabei für eine spezifische Kommunikationssituation, deren soziale und ästhetische Konkretisierungen höchst unterschiedlich ausfallen. Unter den aktuellen technischen und medienstrukturellen Veränderungen (Ausdifferenzierung kommunaler Radiopraktiken, Veränderungen des Radiomarktes durch Netzmedien, MP3 und mobiles Computing etc.) schlägt das Radio heute wieder ganz neue Wege ein.

Auf der Basis einer breit angelegten Bestandsaufnahme sollen Möglichkeiten einer Reformulierung des Mediums diskutiert werden, welche insbesondere die Vielfalt der Kontexte des Radios berücksichtigt. Das Anliegen der so entstandenen Beschreibungen sollte es sein, die Ergebnisse für eine avancierte Radiopraxis künstlerischer, journalistischer und politischer Art fruchtbar zu machen.

Panel-Themen

1. Community Radio / Radio Community
2. Kunsttheoretische Positionen zum Radio
3. Access: Zugang, Aneignung, Identität
4. East Side Stories - Neue alte Radiokulturen in Ost- und Südosteuropa


Einreichungen
Bitte senden Sie uns Vorschläge für Beiträge zu den genannten Themen, ggf. auch zu einem weiter gefassten Themenfeld. Vorschläge können neben theoretischen Beiträgen auch Präsentationen praktischer Projekte zum Inhalt haben, unabhängig davon, ob diese Projekte abgeschlossen oder noch in der Entstehung sind.

Wir erwarten abstracts in deutscher oder englischer Sprache mit einer Länge von ca. 300 Worten. Einreichungen müssen spätestens am 15. März 2006 per Email eingehen. Benachrichtigung über die Annahme von Vorschlägen erfolgt am 15. April 2006

Autoren angenommener Vorschläge sind eingeladen, ihre Papers während des Konferenzzeitraums am 4./5. Oktober 2006 als Panel-Vortrag (je 20 Minuten plus Diskussion), als Poster-Session oder in einem Workshop zu präsentieren.

Bitte senden Sie Vorschläge und Anfragen an Sven Thiermann & Golo Föllmer unter: congress [at] radiorevolten [dot] net
 

Erste Ergebnisse von "Wie ich blogge"

Jan Schmidt und Martin Wilbers haben eine erste Auswertung der Umfrage "Wie ich blogge" vorgenommen und als "Working Paper" mit ersten Ergebnissen publiziert:

Schmidt, Jan / Martin Wilbers (2006): Wie ich blogge?! Erste Ergebnisse der Weblogbefragung 2005. Berichte der Forschungsstelle "Neue Kommunikationsmedien", Nr. 06-01. Bamberg. Online verfügbar: http://www.fonk-bamberg.de/pdf/fonkbericht0601.pdf.

Das Paper lässt sich als .pdf-File abrufen - Download

Eine kurze stichwortartige Zusammenfassung findest sich im Weblog von Jan Schmidt.

Ein Ergebnis sei zitiert, weil es es auf das Kulturmuster "Tagebuchschreiben" verweist und bei dem die Kategorie Geschlecht strukturierend wirkt und thematisch in diesem Weblog bereits einmal aufgegriffen wurde (Vgl. Linz: Weblog '05-Rückblick):

"84 Prozent der Teilnehmer sind aktive Blogger, also Autoren von einem oder mehreren Weblogs. Das soziodemographische Profil dieser Gruppe entspricht in etwa dem von Pioniernutzern neuer Internet-Technologien (hohe formale Bildung; um die 30 Jahre alt; oft noch in einer schulischen oder studentischen Ausbildung), weist aber ein vergleichsweise ausgeglichenes Geschlechterverhältnis auf. Unter den Weblog-Autoren im Teenager-Alter sind Frauen gegenüber Männern sogar deutlich in der Überzahl."
 

Tagungsband erschienen: Kommunikation und Medien in der Frühen Neuzeit

Anton Tantner weist in seinem überaus vielfältigen und interessanten Weblog "Adresscomptoir" auf eine Publikation zum Thema "Kommunikation und Medien in der Frühen Neuzeit" hin:

Burkhardt, Johannes/Werkstetter, Christine (Hg.): Kommunikation und Medien in der frühen Neuzeit. (=Historische Zeitschrift: Beihefte; N.F., Bd. 41). München, Oldenbourg: 2005.

"Lange hat es gedauert, nun ist es soweit: Der Sammelband zur im September 2001 in Augsburg abgehaltenen Tagung Kommunikation und Medien in der Frühen Neuzeit ist vor kurzem erschienen."


Mehr via Adresscomptoir

Hermann Bausinger und Thomas Hengartner bei Wikipedia

Neben Hermann Bausinger gibt es bei Wikipedia gibt es nun auch einen Eintrag zu Thomas Hengartner, dem Leiter des Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung am Institut für Volkskunde der Universität Hamburg. Weitere Einträge finden sich zu Utz Jeggle, Martin Scharfe, Ingeborg Weber-Kellermann, Albrecht Lehmann, Rolf Wilhelm Brednich.

Hier geht's zum Eintrag "Volkskunde".
 

Bericht vom Dresdner dgv-Kongress

Der AHF-Information Nr. 136 vom 07.12.2005, dem Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland e.V., entnehmen wir folgenden Bericht über die Vorträge einiger Mitglieder des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung auf dem 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Dresden (25. bis 28. September 2005):

Bericht vom Online/Offline-Panel

Unter dem Titel „Online/offline – Persistenz – Auflösung – Rekombination. Alte und neue Grenzen und Differenzen in der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnik“ stand Panel 4 des Kongresses, das von Klaus Schönberger (Hamburg) geleitet wurde.

Im ersten Vortrag mit dem Titel „Wikipedia: Kollaboratives Arbeiten im Internet“ referierte Anneke Wolf (Hamburg) über das soziale Gefüge der Online-Enzyklopädie. Nach einem zügigen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte konzentrierte sie ihre Ausführungen auf die Grenzverläufe zwischen den unterschiedlichen Nutzertypen, die sie wie folgt kategorisierte: Exklusionisten, Inklusionisten und Pragmatiker. Als Strategien und Techniken der Konsensfindung zwischen diesen unterschiedlichen Nutzertypen benannte die Referentin schließlich die Aspekte Sachkenntnis, Kenntnis der Formalien und sozialer Konventionen, Deeskalationsvermögen und Reputation sowie Gruppenbildung.

Katharina Kinder (Lancaster) ging in ihrem Beitrag „Spielen am Computer – Spieltheorie und Virtualität“ der Frage nach, inwieweit sich existierende Konzepte der Spieltheorie auf die Praxen des Umgangs mit dem Computer übertragen lassen. Ausgangspunkt ihrer Ausführungen war dabei die Annahme, dass die zufrieden stellende Aneignung von Medienkompetenz vor allem durch eine spielerische Offenheit gegenüber Umwegen und Abschweifungen erworben werden kann.

Über die „Verschiebung der Front(en) und der Grenzen im informatisierten Krieg“ referierte Patrick Schmoll (Straßburg). Ausgehend von der Konzeption des klassischen Krieges, die sich durch eindeutige Abgrenzung wie etwa ziviler und militärischer Bereiche auszeichne, zeigte Schmoll auf, wie die einst festen Unterscheidungen heute aufgrund technologischer Entwicklungen infrage gestellt werden müssen.

Beatrice Tobler (Bern) widmete sich mit ihrem Vortrag „Das Internet an den Graswurzeln packen. Zur Tragweite von Graswurzelbewegungen im Internet am Beispiel von Weblogs“ dem Phänomen kollektiver Projekte und einer dadurch entstehenden Gegenöffentlichkeit im World Wide Web. Sie formulierte dabei abschließend die These, dass sich, analog zur Entstehungsgeschichte des Internets, am Beispiel von Weblogs wieder ein Übertritt grasverwurzelter Projekte in ökonomische Gefilde verfolgen lasse."


Der Vortragsblock „Museumsfragen“ wurde von Gottfried Korff (Tübingen) moderiert:

"Der Beitrag „Technology Mediated at the Museum – wie Technik an Museen sammeln und ausstellen?“ stand am Ende dieses Vortragsblocks. Basierend auf einem sieben europäische Museen umfassenden Sample, ging Barbara Wenk (Basel) der Frage nach, wie sich die Präsentation in Technikmuseen durch einen erweiterten, kulturwissenschaftlichen Technikbegriff verändern könnte. Dabei lenkte sie den Fokus auf Prozesse des Auftauchens und des Einschreibens von Technik in den Alltag und auf Erfahrungen und Handlungsstrategien von Menschen im alltäglichen Umgang mit Technik. Der Museumsbesucher sei vor dem Hintergrund einer solchen Kontextualisierung als Alltagsexperte anzusehen, woraus die Auflösung der Vermittlungsgrenze zwischen dem Besucher als Laien und dem Museumsmacher als Experten resultiere. Demzufolge plädierte Wenk für ein Museum, das sich als Ort des Austausches zwischen Menschen mit verschiedenen Technikerfahrungen versteht."

Alle Beiträge werden 2006 in Hengartner, Thomas/Moser, Johannes: Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag erscheinen.
 

c't-Schwerpunkt über Soziale Robotik

c't
In der aktuellen c't 2/2005 (9.1. 2006) gibt es einen Schwerpunkt über Robotik. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive sind insbesondere zwei Artikel von Interesse:
  • Peter König: Aufrecht in die Zukunft. Stand und Trends der Robotik in Wissenschaft und Anwendung (S. 124-129)
sowie der Beitrag von
  • Jutta Weber: Der Robter als Menschenfreund. Wie das neue Forschungsfeld Mensch-Roboter-Interaktion den Dienstleistungsbereich erobern will (S. 144-149),
aus dem im folgenden ein wenig ausführlicher zitiert werden soll:

"Der Industrieroboter ist Schnee von gestern. Das neue Zauberwort heißt soziale Robotik. Gefühlvolle Roboter mit „sozialer Kompetenz“ und „eigener Persönlichkeit“ sollen uns bald als kostengünstige Gefährten im Alltag unterstützen, sich mit unseren Kindern anfreunden oder uns im Altersheim die Einsamkeit vertreiben."

Jutta Weber ist Technikforscherin und Philosophin und arbeitet derzeit in einem Forschungsprojekt zur sozialen Robotik am Institut für Wissenschaftstheorie der Universität Wien. Ihr Fazit hat sie mit der Zwischenüberschrift "Viele Fragen ohne Antwort" überschrieben. Und ihre Fragen bzw. Antworten sind grundsätzlicher Natur und thematisieren zugleich die förderpolitischen Verwerfungen des Wissenschaftsbetriebs. Das wird nichts daran ändern, aber immerhin, es wurde mal wieder gesagt:

"Dieses kleine Panorama sozialer Maschinen zeigt, wie unterschiedlich die Konzepte der sozialen Robotik sind: Es reicht vom zoomorphen Kuschelroboter Paro über die Idee des Erwachsenen, mehr oder weniger fest programmierten Roboters Fritz bis zu täuschend menschenähnlichen Androiden oder erziehungsbedürftigen Roboterkreaturen à la Kismet. Das Versprechen der sozialen Robotik, dass sich in Zukunft die Maschine an den Mensch anpassen soll und nicht umgekehrt, lösen sie bisher
alle nicht ein.

Seriöse Untersuchungen, welches Design die zukünftigen Nutzer und Nutzerinnen sozialer Maschinen eigentlich erstrebenswert finden, sucht man bisher vergebens. In alter Manier werden allerhöchstens schon entwickelte Prototypen an den Usern ausprobiert und „evaluiert“. In die Technikentwicklung selbst werden die Nutzer nicht mit einbezogen.

Offen bleibt dabei nicht nur, inwieweit das humanoide Design von Dienstleistungsrobotern Sinn macht, sondern auch in welchem Bereich sie überhaupt sinnvoll eingesetzt werden können – gerade auch angesichts des Stands der Forschung. Als Kerstin Dautenhahn bei der von ihr organisierten Tagung „Social Intelligence and Interaction in Animals, Robots and Agents“ 2005 die Frage nach nützlichen Anwendungen stellte, kamen kaum Antworten. Die Idee insbesondere der humanoiden Roboter scheint viele zu faszinieren, doch scheint kaum klar zu sein, wofür sie wirklich nütze sein könnten.

Angesichts recht üppiger Fördertöpfe der Europäischen Union oder auch der Deutschen Forschungsgemeinschaft für diese Forschung ist das eine erstaunliche Entwicklung – gerade in einer Zeit, in der Wissenschaft und Technik zunehmend ihre ökonomische und gesellschaftliche Nutzbarkeit zu rechtfertigen haben. Letztlich wäre eine informierte und breite gesellschaftliche Debatte darüber sinnvoll, welche Anwendungen man wirklich haben will und für welche Forschung Geld gegeben wird. Auf dieser Grundlage wäre eine genauere Ausrichtung der sozialen Robotik möglich und man könnte sich die eine oder andere Entwicklung sparen. Vor allem wäre eine genauere Untersuchung der Effekte von unterschiedlichen Weisen der Mensch-Roboter-Interaktion wünschenswert, um so manch teuren Irrweg zu vermeiden."
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Roboter im Film
http://www.zeit.de/kultur/ film/2015-04/ex-machina-fi lm-android-roboter
amischerikow - 21. Apr, 13:40
Trauern in der Online-Version
Prof. Dr. Norbert Fischer über digitale Trauerportale...
amischerikow - 18. Feb, 10:49
Robo-Bar
https://www.wired.de/colle ction/latest/ausgabe-0215- robo-mit-schuss
amischerikow - 14. Feb, 16:36
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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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