Geruhsame Feiertage

wünschen wir allen MitarbeiterInnen, KollegInnen und LeserInnen

Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung
 

Call for Chapter: Computergeschichte Schweiz

Der Verein Geschichte und Informatik (Schweiz) / Association Histoire et Informatique (Suisse) ruft zur Einreichung von Buchkapiteln ein. Es gibt aber nur ein Datum (31.01.2009) das angegeben ist. Vermutlich der Einreichungsschluss, weil der Band ja schon im September 2009 vorliegen soll. Zeitlich sehr ambitioniert:

Die Geschichte der Computerisierung der Schweiz ist bisher erst
bruchstückhaft aufgearbeitet worden. Ziel des geplanten Bandes ist eine Bestandesaufnahme der bisherigen Forschungen und die Skizzierung vorhandener Forschungsdesiderate.

Im Mittelpunkt des Buches soll die wissenschaftliche Computernutzung stehen, wobei auch die Situation in einzelnen wirtschaftlich relevanten Branchen wie etwa Banken oder Versicherungen thematisiert werden kann.
Der methodische Schwerpunkt der Beiträge soll auf einer sozial- und
kulturgeschichtlichen und weniger auf einer technikgeschichtlichen
Perspektive liegen. Der zeitliche Rahmen umfasst die Vorgeschichte der elektronischen Datenverarbeitung bis zum Aufkommen des Internet.

Das Buch soll im September 2009 als Band 17 der Reihe 'Geschichte und Informatik' im Chronos Verlag (Zürich) erscheinen. Die Beiträge können in deutscher oder französischer Sprache verfasst werden und sollen eine Länge von 20 Druckseiten inkl. Abbildungen nicht überschreiten. Zu jedem Beitrag wird ein Abstract in deutscher, französischer und englischer Sprache benötigt.

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Dr. Peter Haber
Historsiches Seminar
Universität Basel
Hirschgässlein 21
CH 4051 Basel

peter.haber[AT]unibas.ch
 

TV-Tip für Arte: Design: Der Walkman

Sonntag, 21. Dezember 2008 um 20.15 Uhr
Wiederholungen: 22.12.2008 um 04:30

Design: Der Walkman
(Frankreich, 2006, 26mn)
ARTE F
Regie: Anna-Celia Kendall


Diese Reihe stellt eine Verbindung zwischen Design und der Zeit seiner Entstehung her und schildert anhand von typischen Industrieprodukten die Geschichte des Designs des letzten Jahrhunderts. Im Vordergrund stehen dabei Gegenstände, die ästhetische und technologische Neuerungen darstellten, ihre jeweilige Epoche widerspiegelten und gleichzeitig ihrer Zeit voraus waren. Heute: der Walkman. Im Bus, beim Einkaufen, beim Joggen: Mit der Erfindung des Walkman revolutionierte Sony 1979 das Musikhören. Plötzlich konnte sich jeder seinen Alltag mit einem eigenen Soundtrack verschönern - immer und überall.

Gerade noch rechtzeitig vor den Sommerferien in Japan, am 22. Juni 1979, präsentierte Sony ein Gerät mit dem sperrigen Namen TPS-L2: ein violett-blaues, 390 Gramm schweres und nahezu backsteingroßes Stück Plastik. Der erste Walkman von Sony.
Die Idee dazu war den persönlichen Bedürfnissen der Sony-Gründer Morita und Ibuka entsprungen, die sich wünschten, Musik individuell und gewissermaßen in jeder Lebenslage hören zu können. Einerseits Musikhören, andererseits Joggen gehen, Einkäufe erledigen oder auf den Bus warten. In kürzester Zeit wurde das kleine drahtlose Gerät zum Verkaufsschlager. Seitdem hat sich das noch immer aktuelle Phänomen "Walkman" auf der ganzen Welt verbreitet und die Privatsphäre, den Musikkonsum und das Verhalten der Menschen, auch untereinander, von Grund auf verändert.
Ob in China, Europa, Japan oder den USA - der weltweite Siegeszug des Walkman war nicht mehr aufzuhalten. Dank seiner einfachen Bedienung und des relativ geringen Preises von rund 140 Dollar wurde der Walkman zum globalen Produkt, das Zugang zu allen gesellschaftlichen Schichten fand. Auch der englische Begriff überwand mühelos alle Sprachbarrieren. Ursprünglich sollte das Gerät, je nach Verkaufsland, unterschiedliche Namen erhalten: zum Beispiel "Stowaway" ("Blinder Passagier") in England, "Soundabout" in den USA oder "Freestyle" in Schweden.

Zum TV Sender Arte
Heute ist "Walkman" selbst jenen ein Begriff, die nie selbst einen besaßen. Genauso wie der Markenname Hoover in den USA für Staubsauger steht oder Tempo für Taschentücher, etablierte sich der Walkman als Inbegriff für tragbare Kassettenrekorder.
 

Cfp: Die konvergente Medienwelt – Neuer Rahmen für alltägliches Medienhandeln

m e r z W i s s e n s c h a f t
m e d i e n + e r z i e h u n g


Mehr denn je sind Medien heute in die alltäglichen Lebensvollzüge der Menschen integriert. Insbesondere die junge Generation organisiert ihren Alltag in Netzen, in denen reale und me-diale Aktivitäten aufs Engste verwoben sind. Die konvergente Medienwelt, Ergebnis der Digi-talisierung sowie der Verzahnung der Einzelmedien und ihrer Angebote durch Vernetzungs- und Vermarktungsstrategien auf technischer und inhaltlicher Ebene rahmt diese Aktivitäten in vielfältiger Art und Weise. Für Amüsement und Information stehen heute verschiedene Zu-gangswege zu den Angeboten der Einzelmedien zur Wahl. Zeit- und Ortsunabhängigkeit er-lauben individualisierte und in hohem Maße flexible Medienrezeption. Favorisierte Inhaltsbe-reiche oder Tätigkeiten können medienübergreifend angegangen werden. So kommt bei Ac-tionfans zum Genuss des Kinofilms der Spaß beim zugehörigen Computerspiel, die Jagd nach Spielezubehör im Internet, die Freude am Fachsimpeln im Spielerchat oder gar die Spannung beim Live-Wettkampf auf der LAN-Party und einige dokumentieren ihr spielerisches Können auch in Videos, die sie übers Internet veröffentlichen.

Die konvergente Medienwelt erweitert die Funktionen, die Medien in den Lebensvollzügen der Menschen haben. Schaltstelle ist dabei das Internet. Als Unterhaltungs-, Informations- und Orientierungsquellen fungieren nicht mehr nur die Massenmedien. Über das Internet werden sie ergänzt und verzahnt mit Angeboten unterschiedlicher Herkunft und Gestalt. Re-zeption ist nicht mehr die vorrangige Komponente des Medienhandelns. Das Internet öffnet zusätzlich Kommunikationsräume, die für die Organisation und Gestaltung des Beziehungsle-bens, für grenzüberschreitenden Austausch über Interessengebiete oder als Ort für die Ratsu-che genutzt werden. Darüber hinaus haben sich die Möglichkeiten erweitert, sich auf media-len Wegen öffentlich zu artikulieren, sich selbst, seine Vorlieben, Meinungen und Talente zu präsentieren. Vor allem die junge Generation konsumiert, was andere auf einschlägigen Platt-formen von sich preisgeben und bestückt diese Plattformen selbst mit ihren Äußerungen und Werken. Der user generated content verzahnt sich vielfach mit der professionell gestalteten Medienwelt, zitiert, parodiert, kopiert sie oder aber ergänzt, erweitert und erneuert sie in In-halten und Formen.

- Wie beeinflusst die konvergente Medienwelt die Medienaneignung und das konkrete Me-dienhandeln und weitergehend alltägliche Handlungsroutinen und Lebensvollzüge?
- Wie gehen Menschen in verschiedenen Altersstadien mit den Möglichkeiten der konver-genten Medienwelt um? Welche Bedeutung hat das für das Generationenverhältnis?
- Wie wird in unterschiedlichen sozio-kulturellen Milieus von den Möglichkeiten der kon-vergenten Medienwelt Gebrauch gemacht?
- Worin bestehen Ressourcen für eine souveräne Lebensführung? Wodurch sind Risiken zu gewärtigen?
- Wie gestaltet sich in der konvergenten Medienwelt das Verhältnis von öffentlicher Regu-lierung und Selbstverantwortung der Menschen?

merzWissenschaft bietet ein Forum, um die wissenschaftliche Auseinandersetzung in der Me-dienpädagogik zu fördern und die theoretische Fundierung der Disziplin weiterzutreiben. Da-bei sollen auch Forschungen im Ausland einbezogen werden. Zugleich möchte merzWissen-schaft mit benachbarten Disziplinen Debatten über medienbezogene Perspektiven anregen. merzWissenschaft erscheint einmal jährlich, jeweils als letztes merz-Heft des Jahres. Für das Jahr 2009 lädt merzWissenschaft zur Einreichung von Beiträgen ein, die sich aus unterschied-lichen wissenschaftlichen Perspektiven mit Fragebereichen wie den oben skizzierten beschäf-tigen

Kriterien
Erwünscht sind Beiträge, die
• empirisch oder theoretisch fundiert sind,
• primär aus der Sicht der Nutzenden argumentieren,
• neue Aspekte oder Zugänge zum Thema aufzeigen und
• bisher unveröffentlicht sind.

Interessierte Autorinnen und Autoren werden gebeten, bis zum 02. März 2009 ein Abstract (max. 4.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) bei merz einzureichen. Im Falle der Annahme der Abstracts durch die merzWissenschaftsredaktion stehen ca. 14 Wochen für das Verfassen der Beiträge (max. 30.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) zur Verfügung. Abgabe der Artikel ist der 22. Juni 2009. Die eingereichten Beiträge werden anschließend in anonymisierter Form einem Peer Review Verfahren unterzogen. Erscheinungstermin für merzWissenschaft ist Ende 2009.

Termine im Überblick
02. März 2009: Abgabe der Abstracts
13. März 2009: Entscheidung über die Annahme bzw. Ablehnung von Beiträgen
22. Juni 2009: Abgabe der Beiträge
29. Juni bis 04. September 2009: Begutachtungsphase
August/September 2009: ggf. Überarbeitung
28. September 2009: endgültige Abgabe

merz-Redaktion, Pfälzer-Wald-Str. 64, D – 81539 München, merz@jff.de
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Susanne Eggert, Fon +49.89.68989-120
 

CfP aus Gießen: Web as Culture - Ethnographische, linguistische und didaktische Perspektiven

Call for Papers
Web as Culture
Ethnographische, linguistische und didaktische Perspektiven


Internationales Symposium des Graduate Centre for Study of Culture (GCSC)
und des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI),
Justus-Liebig-Universität Giessen


16.-18. Juli 2009


Das World Wide Web ist ein kultureller Handlungsraum in dem sich neue Formen der sozialen Vernetzung, der Wissenserzeugung, -vermittlung und -aneignung sowie der Konstruktion personaler und kultureller Identitäten herausbilden. Die Tagung „Web as Culture“ will die Prozesse und Praktiken der Konstruktion und Tradierung von sozialen Strukturen, kulturellen Narrativen, Erinnerungen, Wissen und Sprache im World Wide Web in den Blick nehmen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei soziokulturellen Transformationsprozessen wie dem Wandel sozialer Organisations- und Vernetzungsformen, dem Wandel von Lehr- und Lernkulturen und dem Sprachwandel. Die sich vollziehenden Transformationsprozesse gilt es, auf verschiedenen Ebenen und vor verschiedenen fachwissenschaftlichen Hintergründen zu thematisieren. Im Sinne einer transdisziplinär arbeitenden Kulturwissenschaft werden Vertreter verschiedener akademischer Hintergründe eingeladen, sich mit Fragen der sozio-technischen Vernetzung, der Wissensvermittlung und -aneignung und des Sprachwandels im Web aus kulturwissenschaftlicher Perspektive auseinanderzusetzen. Neben den Kerndisziplinen Ethnographie,
Didaktik und Linguistik werden insbesondere auch Vertreter aus der
Medienwissenschaft, Literaturwissenschaft, Soziologie, Anthropologie, Philosophie sowie den angrenzenden kulturwissenschaftlichen Disziplinen aufgefordert, Beiträge einzureichen.

Die Plenarvorträge werden gehalten von:
- Prof. Dr. Henning Lobin (Justus-Liebig-Universität Giessen)
- Prof. Dr. Angelika Storrer (Universität Dortmund)
- Prof. Dr. Jörg Strübing (Universität Tübingen) [angefragt]
- Prof. Steven L. Thorne, Ph.D. (Pennsylvania State University)

Der kulturelle Handlungsraum des Web wird in Bezug auf die Themen Netzwerke, Lernen und Sprache thematisiert. Folgende Fragestellungen stehen im Zentrum der einzelnen Sektionen:

1. Netzwerke
- Wie verändern sich soziokulturelle Strukturen durch das Web? Wie
schreibt sich das Soziale umgekehrt in das Medium Internet ein?
- Wie verschieben sich im und mit dem Web Bedeutungs-Strukturen und tradierte Konzepte?
- Wie wird der kulturelle Handlungsraum des Web sozial und technisch erzeugt und begrenzt?
- Welchen Beitrag können ethnographische Methoden zur Erforschung soziokultureller Phänomene im Web leisten und wie werden die Methoden dabei ihrerseits transformiert?

2. Lernen
- Wie verändert sich das Lernen im Web?
- Welche Rolle spielt das Web in unterschiedlichen didaktischen Kontexten?
- Wie kann das Internet als Informations-, Kommunikations- und
Produktionsmedium den Lehr- und Lernprozess positiv beeinflussen?
- Was sind die didaktischen Herausforderungen für den erfolgreichen Einsatz des Webs im Lernprozess?

3. Sprache
- Wie verändert sich der Sprachgebrauch im Web?
- Welche neuen Kommunikationsformen und Genres entstehen im Web?
- Wie lässt sich das Web als sprachwissenschaftliche und
sprachdidaktische Datenbasis nutzen?
- Wie manifestieren sich interaktive Handlungen im Web (z.B. in sozialen Netzwerken, in webbasierten Lernprozessen) im Sprachgebrauch?

Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Interessierte werden gebeten, einen Vortragsvorschlag in Form eines Abstracts (max. 400 Wörter) bis zum 31. Januar 2009 bei info@webasculture.de einzureichen. Die Annahme der Beiträge wird bis 28. Februar 2009 bestätigt. Für die Beiträge sind 20 Minuten Vortragszeit und 10 Minuten Diskussionszeit vorgesehen. Eine spätere Veröffentlichung ausgewählter Beiträge ist geplant.

Kontakt:
Email info@webasculture.de
Website www.webasculture.de

Termine:
Deadline Abstracts 31.01.2009
Notification of acceptance 28.02.2009
Tagung 16.-18.07.2009


Veranstalter sind:

Joybrato Mukherjee
Zentrum für Medien und Interaktivität
Justus-Liebig-Universität Giessen
Ludwigstraße 34
35390 Giessen


Marcus Burkhardt
International Graduate Centre for the Study of Culture
Justus-Liebig-Universität Giessen
Alter Steinbacher Weg 38
35394 Giessen
 

SWR 2 Feature über den Angriff der Generalbundesanwaltschaft auf die kritische Sozialwissenschaft

Die Generalbundesanwältin Frau Harms ist noch im Amt. Sie kann sich viel herausnehmen. Was sie auf dem Kerbholz hat, unterstreicht nochmals ein SWR 2-Bericht über jenen Wissenschaftsskandal im Juli 2007, der sie international in Verruf gebracht hat. Die Geschichte von Andrej Holm, der wir hier auch einigen Platz gewidmet haben, wird in diesem Feature rekonstruiert. Eine Zusammenfassung kann man hier nachlesen oder auch nachhören.
 

Claude Levi-Strauss auf allen Kanälen. Der Ethnologe wird morgen 100 Jahre alt.

Dieser Geburtstag wird allenthalben überall ausführlich begangen und gewürdigt. So auch die taz (27.11.2008):

Mythen, Musik, Bastelei
Der französische Ethnologe Claude Lévi-Strauss feiert morgen seinen 100. Geburtstag. Der Altmeister der Ethnologie und Anthropologie veränderte von Grund auf unser Bild vom Menschen.


Auch die FAZ gratuliert (leider nicht online):
"Die Forschung-und-Lehre-Seite würdigt das mit zwei großen Artikel. Levi-Strauss' Kollege Karl-Heinz Kohl fragt, was bleiben wird vom strukturalistischen Denker. Der Soziologe Ferdinand Zehentreiter schreibt über Levi-Strauss und die Musik." (Perlentaucher)

Und auf ARTE gibt es bereits heute den ganzen Tag über Sendungen zu diesem Thema:

Donnerstag, 27. November 2008 um 12.00 Uhr

Wiederholungen: Keine Wiederholungen
Claude Lévi-Strauss, eine Reise durch sein Werk
(Frankreich, 2008, 633mn)
ARTE F
Regie: Guy Seligmann
Moderation: Sandrine Mörch
Produzent: Arte France Developpement

Am 28. November 2008 wird der französische Ethnologe und Anthropologe Claude Lévi-Strauss 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass widmet ARTE dem berühmten Denker heute einen ganzen Tag lang einen Programmschwerpunkt: Dokumentationen, Spielfilme, Interviews und Debatten bieten Gelegenheit, den großen Intellektuellen in einer Sonderprogrammierung zu entdecken.

Donnerstag, 27. November 2008 um 13.00 Uhr

Wiederholungen: 30.11.2008 um 05:00
Claude Lévi-Strauss
(Frankreich, 2004, 59mn)
ARTE F
Regie: Pierre Beuchot

Claude Lévi-Strauss ist zweifelsohne einer der größten Denker des 20. Jahrhunderts. Er gilt als führender Vertreter der modernen Anthropologie. Vor dem Zweiten Weltkrieg erforschte er die Indianerstämme Amazoniens. Über seine Begegnung mit den sogenannten "primitiven" Gesellschaften berichtet er in seinem Buch "Traurige Tropen", das ihn berühmt machte. ARTE zeigt ein Porträt des französische Kulturtheoretikers, dessen Werk praktisch alle Forschungen von der Philosophie bis zur Literaturwissenschaft nachhaltig geprägt hat.



Donnerstag, 27. November 2008 um 16.30 Uhr
Wiederholungen:
28.11.2008 um 05:00
03.12.2008 um 10:40
Réflexions faites
(Frankreich, 1990, 56mn)
ARTE F
Regie: Philippe Collin

Claude Lévi-Strauss gilt als Begründer der strukturalen Anthropologie und als einer der ersten Forscher, der die Komplementarität der Wissenschaften anerkannte. Die Dokumentation zeichnet das Porträt eines der größten Denker des 20. Jahrhunderts und lässt neben dem Porträtierten selbst auch Forscher aus anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu Wort kommen, wie Jean-Pierre Vernant, Jacques Le Goff oder Pierre Bourdieu.


Donnerstag, 27. November 2008 um 22.35 Uhr

Wiederholungen:
01.12.2008 um 09:55
03.12.2008 um 03:00
18.12.2008 um 03:00
Claude Lévi-Strauss, das Selbstbildnis des Ethnologen
(Frankreich, 2008, 93mn)
ARTE F
Regie: Pierre-Andre Boutang
Produzent: Les Films Du Bouloi
16:9 (Breitbildformat)

Der französische Ethnologe Claude Lévi-Strauss ist der Begründer der strukturalen Anthropologie. Die Dokumentation zeichnet ein faszinierendes Porträt dieses großen Forschers. Zahlreiche Ausschnitte aus Interviews mit Lévi-Strauss von den 60er Jahren bis heute geben Einblick in das Denken eines Mannes, der stets für alle Menschen offen ist und - trotz seiner pessimistischen Sicht der gegenwärtigen Menschheitsentwicklung - den Glauben an die Schöpferkraft des menschlichen Geistes nie verloren hat.
 

Carl Friedrich von Weizsäcker-Friedensvorlesung: Nils Zurawski über "Überwachungsstaat aus Terrorangst"

Im Rahmen der "Carl Friedrich von Weizsäcker-Friedensvorlesung
Globale Herausforderungen der Menschheit und Verantwortung der Wissenschaft", die im Wintersemester 2008/09 durchgeführt wird, spricht Mittwoch, 26.11. 2008 14:00-16:00 Uhr, im Hörsaal A im Philosophenturm (Von-Melle-Park 6, Uni Hamburg) Nils Zurawski (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung) zum Thema "Überwachungsstaat aus Terrorangst".

Zum Plakat der Vorlesungsreihe

Ausführliches Programm der Vorlesungsreihe

Literaturhinweise zur Vorlesung
  • Christiane Schulzki-Haddouti: Im Netz der inneren Sicherheit, Hamburg (EVA), 2004
  • Wilhelm Heitmeyer & John Hagan (Hg.): Internationale Handbuch der Gewaltforschung, Wiesbaden 2002 - darin: Fernando Reinares: Terrorismus, S. 390-405.
  • Sebastian Scheerer: Die Zukunft des Terrorismus. Drei Szenarien. Lüneburg 2002.
  • Nils Zurawski (Hg.): Surveillance Studies. Perspektiven eines Forschungsfeldes, Opladen (Barbara Budrich) 2007.
  • Nils Zurawski (Hg.): Sicherheitsdiskurse. Frankfurt/Main, 2007
    David Lyon: Surveillance Studies. An Overview. Cambridge 2007 (Polity)
  • Leon Hempel & Jörg Metelmann: Bild Raum Kontrolle. Frankfurt/Main 2005

Wiener Volkskundemuseum: "Advent 2.0. - Momente urbaner Andacht"

Sozusagen genau das, was das Begriffspaar "Persistenz und Rekombination" im Rahmen einer Theorie des soziokulturellen Wandels beschreiben will, nämlich wie das Alte neu wird:
(via eSeL )

"Machen Sie uns ein Bild von ihrem persönlichen Weihnachten! Ergänzen Sie die Ausstellung "Weihnachtskrippen. Spiegelbilder vergangener Lebenswelten" um ihren fotografischen Blickwinkel auf die Adventzeit der Gegenwart!

Weihnachten hat viele Gesichter. Wie feiern junge Familien, urbane Singles und Patchwork-Familien das Weihnachtsfest? Wie begehen die unterschiedlichen Communities Wiens die Weihnachtszeit? Gibt es Alternativen zu Weihnachtsbaum und Shoppingwahn? Wie kommen Sie in der "Stillsten Zeit des Jahres" zur Ruhe? Wie begegnen Sie den Weihnachtsinszenierungen in der Öffentlichkeit?

Christkind, Weihnachtsmann oder Weihnachtsverweigerer? Adventkranz, Plastikbaum oder ein stiller Weihnachtsspaziergang im Wald? Welchen Adventmoment haben Sie heuer oder im letzten Jahr fotografisch festgehalten?

Senden Sie Ihr Foto aus der Vorweihnachtszeit mit einer kurzen Beschreibung (Datum, Ort, Dargestellte Personen / Ding, sofern vorhanden: Kurze Beschreibung der Situation) per Email (an diese Emailadresse: advent[at]esel.at) oder laden Sie hier ihr Foto hoch.

Wir präsentieren alle Einsendungen auf der Webpage und zeigen eine Auswahl der besten 24 aktuellen Ansichten auf die Adventzeit im Rahmen der Krippen-Ausstellung. Unter allen Einsendungen werden 5x je ein Katalog aus dem Programm des Österreichischen Museums für Volkskunde und je eine Jahreskarte für das Volkskundemuseum verlost.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit Ihrer Einsendung gewähren Sie die museale Archivierung und die nicht-kommerzielle Verwendung und Präsentation ihres Fotomotivs unter Hinweis auf Ihre Urheberschaft.

Eine fotografische Feldforschung des österreichischen Museums für Volkskunde und eSeL.

Im Rahmen der Ausstellung
"Weihnachtskrippen. Spiegelbilder vergangener Lebenswelten"
30. November 2008 – 1. Februar 2009
im Österreichischen Museum für Volkskunde
Gartenpalais Schönborn, Laudongasse 15-19, 1080 Wien"

Online-Dokumention von "Deep Search" - The digital future of finding out

Die Video-Dokumentation der Konferenz “Deep Search. The Digital Future of Finding Out” in Wien ist jetzt online.
 

authentizität@gesellschaft (8): Plagiieren an den Universitäten

Derzeit finden sich wieder gehäuft Zeitungsartikel in Österreich wie in Deutschland, die sich mit dem Thema "Plagiat" im Studium und an der Universität beschäftigen. Das ist ein Dauerbrenner geworden und da stellt sich dann schon die Frage, warum das Thema entweder nur als überwiegend technisches ("Generation Copy & Paste") oder als moralisches Problem verhandelt wird:

Allein die Studentenpresse (13.11.2008) fragt auch nach dem Warum:

"Es stellt sich die Frage: Warum machen Studierende das? Warum setzen sie leichtsinnig ihre Zukunft aufs Spiel? Gründe gibt es viele, allen voran stetig steigender Konkurrenzdruck, keine Lust auf großen Aufwand, oftmals aber auch geringe Fähigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens. Zudem ist das Fälschen einer Arbeit heutzutage so einfach wie nie zuvor: Google, Wikipedia und Co stehen allzeit bereit."


Am Ende mündet es dann doch wieder in die alte Leier: Weil es technisch so einfach sei.

In Baden-Württemberg wird derweil eine Änderung des Hochschulgesetzes vorbereitet werden. Wer abschreibt fliegt raus. Derweil werden in Wien nicht nur gegen Studierende Plagiats-Vorwürfe erhoben, sondern auch gegen ein Team der Wiener Medizinuniversität der Fälschungs-Vorwurf, was aber noch mal eine ganz andere Nummer ist.

Berühmt-berücktigt ist der inzwischen als "Plagiats-Jäger" bekannt gewordene österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber, dessen Motive, sich in dieser Verve einer solchen Sache zu verschreiben, unklar bleiben: "Plagiats-Jäger Weber kritisiert Software – und gibt Tipps zum richtigen Abschreiben." (Die Presse, 16.11. 2008). Das dabei eine Portion Wut und Frustration über den Universitätsbetrieb im Allgemeinen und die Verhältnisse in den Medienwissenschaften im Besonderen eine Rolle spielen, lässt sich vermuten. Und natürlich geht es auch um Branding. Dass die Berichtererstattung über das Thema das Problem fortlaufend neu generiert ist aus solch einer Perspektive eher nachrangig. Wenn dann auch noch eine „Agentur für wissenschaftliche Integrität“ gefordert und vorbereitet wird, dann ist auch klar, wer hierfür am besten geeignet erscheint. Good luck!

Die Universitäten treibt Weber derzeit vor sich her, dass es eine wahre Freude für jeden Agenda-Setting-Anhänger sein muss.

Die FAZ (13.11. 2008) geht auf die dem baden-württembergischen Gesetzentwurf zugrunde liegende Annahmen ein:

"Ohne dass es schon zweifelsfreie Zahlen zu Plagiatsfällen gäbe, besteht der Eindruck, dass diese Art akademischer Delinquenz erheblich zugenommen hat und sich praktisch auf alle Textsorten erstreckt: Referate, „Folien“, Hausarbeiten, Qualifikationsschriften. Eine lockere Umfrage der Zeitschrift „Varsity“ unter gut eintausend Studenten an der Universität Cambridge will herausgefunden haben, jeder zweite davon greife zuweilen unausgewiesenermaßen auf fremde Textbausteine aus Netzwerken wie Facebook und Myspace zurück. Sätze aus Wikipdia in eigene Werke hineinkopiert hätten mehr als zwei Drittel der Befragten. Dem stehe eine Entdeckungsquote von fünf Prozent gegenüber. Die höchste Zustimmung hat das Plagiieren in Cambridge offenbar unter Studenten der Rechtswissenschaft."

Der Punkt ist allerdings, das überhaupt nicht klar ist, ob das Plagiat wirklich so wie behauptet zugenommen hat, oder dass es jetzt einfach sichtbar wird (nämlich mit der gleichen Technologie, die dafür verantwortlich sein soll, dass es zunähme), zum anderen weist der FAZ-Artikel implizit zumindest darauf hin, dass es die beklagten Praktiken schon immer gegeben hat.

"Das hilft selbstverständlich nicht bei Plagiaten aus Büchern oder anderen Texten, die nicht im Netz lagern. Bei flächendeckendem Einsatz solcher Textvergleichs-Software könnte es insofern zu einer Wiederentdeckung älterer Abschreibepraktiken kommen. Man weiß aus der Wissenschaft selber, wie weit es manche Autoren auch in jüngerer Zeit damit gebracht haben. Oder die Software zeigt ihr normneutrales Gesicht dadurch, dass sie umgekehrt von Studenten eingesetzt wird, die herauszufinden suchen, ob ihr Plagiat als ein solches identifiziert werden kann. Erste Internetanbieter sind bekannt, die gegen eine erschwingliche Gebühr solche Qualitätsprüfungen an Plagiaten vornehmen."

Was aber am meisten stört an der Debatte ist der moralische Unterton. Es wird allenfalls erwähnt, aber nicht als das eigentlich Problem erwähnt, dass es mitunter die Ökonomisierung der Universität selbst ist, die die heutigen Praktiken (ohne das eine Zunahme behauptet werden soll) hervorbringt. Abgesehen davon, dass es im Eigeninteresse der Studierenden liegt (gemessen am Ausbildungsziel) eigenständige Leistungen zu erbringen, lenkt diese Debatte davon ab, dass nicht die plagiierenden Studierenden unser Problem sind, sondern die Bedingungen des Studiums (Bologna-Prozess, Ökonomisierung usw.), die den Nährboden hierfür abgeben.

Eine alternative Betrachtungsweise bietet die österreichische Zeitschrift der IG Kultur, "Kulturrisse". Insbesondere Konrad Becker zeigt, dass der Diskurs auf der ganzen Linie falsch ist.

[Materialien für die gleichnamige Vorlesung und Übung am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien: "Authentizität@Gesellschaft - Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Suche nach dem Original und auf die Dynamiken von Fake, Konstruktion und Fälschung"]
 

authentizität@gesellschaft (7): "Yes (Men), we can!"

Eine Camouflage sei dies in erster Linie und weniger ein Fake, belehrt uns die "Blogchronik der Kommunikationsguerilla" über die neueste Aktion der YesMen, als sie eine falsche Ausgabe der New York Times in einer Auflage von 1,2 Millionen Stück unter die Leute brachte. Darin hiess es unter anderem, dass der Krieg im Irak vorbei sei und George W.Bush vor Gericht gestellt würde. Dabei geht es wieder einmal um die Schaffung wahrer Ereignisse durch falsche Behauptungen. Vgl. als kulturwissenschaftliche Annäherung an die Aktionen der YesMen: Schönberger, Klaus: Scheinbar un-wahr oder wie falsche (Online-) Informationen, wahre (,Real Life') Ereignisse schaffen. Kulturwissenschaftliche Anmerkungen zum Fake als politisches Handlungs- und Kommunikationsmuster. In: Kuckuck 1/2005. Notizen zur Alltagskultur. Themenheft »scheinbar«, S. 18-23. Online verfügbar unter: http://www.code-flow.net/fake/book/schoenberger-dowethics-de.html sowie unter: http://gewi.uni-graz.at/~kuckuck/probe051.htm.


[Materialien für die gleichnamige Vorlesung und Übung am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien: "Authentizität@Gesellschaft - Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Suche nach dem Original und auf die Dynamiken von Fake, Konstruktion und Fälschung"]
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Prof. Dr. Norbert Fischer über digitale Trauerportale...
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Robo-Bar
https://www.wired.de/colle ction/latest/ausgabe-0215- robo-mit-schuss
amischerikow - 14. Feb, 16:36
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Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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