Forschungskolleg-Beitrag im EastBound Journal

Eastbound1

Eine weitere (englischsprachige) Veröffentlichung aus dem Forschungskolleg ist anzuzeigen. Klaus Schönberger referierte im vergangenen Oktober im Rahmen der Budapester Tagung "Re: Activism" an der Central European University über Taktiken der Kommunikationsguerilla. Der Beitrag ist nun in der veröffentlicht worden:

Schönberger, Klaus: How false information creates ‘true events.’ Persistent and recombined forms of activist communication through internet fakes and hoaxes. In: EastBound Journal 2006/1 (RE:activism - re-drawing the boundaries of activism in new media environment), S. 285-295. Online available from http://16.capella.zettai.net/eb/journal/2006-1/schoenberger/060113schoenberg.pdf

(Vgl. die deutsche Version im Kuckuck.)

Zum Editioral der Ausgabe "RE:activism
- re-drawing the boundaries of activism in new media environment"
von Balázs Bodó: Academic research into activism and new media – the anatomy of a mésalliance


EastBound wird herausgegeben von Eastbound2

Mission von EastBound:

"The aim of EastBound is to create an international platform for Western and Eastern European researchers engaged in the multidisciplinary field of media and cultural studies. The journal features articles, reviews and interviews dealing with social and political implications of the rise of entertainment media and mediated popular culture, the appearance of global media players, and the spread of new forms of politics and information technologies. These transformations have presented a new cultural context for people’s cultural practices, from the minor aspects of everyday consumption to the large-scale reproduction of national identities and cultural heritage. EastBound addresses recent media and cultural realities, both from regional and international comparative standpoints."
 

CfP: Geschlecht – Körper – Technik

Graduiertenkolleg "Arbeit - Gender - Technik. Koordinaten
postindustrieller Modernisierung",
München, 10.11.2006-11.11.2006, Deutsches Museum
Deadline: 31.05.2006

Call for Papers

Interdisziplinärer Workshop des Graduiertenkollegs „Arbeit – Gender –Technik. Koordinaten postindustrieller Modernisierung“ der
Hans-Böckler-Stiftung.

Geschlecht – Körper – Technik

10./11. November 2006
Deutsches Museum, München

Der Workshop thematisiert das Zusammenwirken von Technik, Körper und Geschlecht und fragt nach den wechselseitigen Abhängigkeiten dieser drei Kategorien. Die Kategorien werden dabei als soziale Konstrukte gesehen, die in Bezug zueinander gebildet werden.

Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass Technik nach Gender-Kriterien geformt und unter Gender-Konstellationen produziert und genutzt wird. Technik formt den Körper und dient der Inszenierung von Geschlecht und Körper. Sie dringt in Körper ein, ihre Wirkungsweise am Körper wird von geschlechtsspezifischen Kriterien bestimmt. Welchen Anteil hat Technik generell am Konstruktionsprozess von Körper und Geschlecht? In den letzten Jahren spielte das Zusammenwirken von Körper, Geschlecht und Technik in den unterschiedlichen Forschungsdisziplinen eine immer größere Rolle. Neue Forschungsgebiete, wie etwa die Gender and Technology Studies haben sich etabliert. Technikabhängige Konstitutionsprozesse von Körper und Geschlecht sind zunehmend ins Blickfeld gerückt. Die sozialwissenschaftliche Forschung allerdings sieht in der Vergeschlechtlichung des Körpers noch eher einen diskursiven und kulturellen Herstellungsprozess. Hingegen berücksichtigen Studien zur Technisierung des Körpers wiederum geschlechtsspezifische Fragen nur am Rande. Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie die Technisierung der Geschlechterdifferenz die soziale Bedeutung von Geschlecht berührt.

Der Workshop bietet die Möglichkeit, neuere Forschungsergebnisse
vorzustellen und zu diskutieren. Arbeiten zu folgenden Themenbereichen kommen besonders in Frage:

  • Körpertechniken – Körper als Orte menschlicher Interaktion und
    Kommunikation
  • Formung und Nutzung von Technik – Genderprozesse bei Entwicklung und Einsatz von Technik
  • Technikeinsatz am Körper – Inkorporierung des Technischen

Wir freuen uns auf Themenvorschläge aus den Geschichts- und
Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften und der Ethnologie und
Medizin sowie allen anderen Disziplinen, deren Forschungsgebiete sich einer oder mehrerer der genannten Fragestellungen widmen. Fallbeispiele zu einem Themenfeld sind ebenso willkommen wie methodische oder theoretische Zugänge.

Der Workshop will ein Forum für „work in progress“ sein und wendet sich daher insbesondere an Doktoranden und Doktorandinnen und alle, die laufende Arbeiten vorstellen und diskutieren möchten.

Die Vorträge sollten sich auf 20 Minuten beschränken, um genug Raum für intensive Diskussionen zu lassen.

Tagungssprache ist Deutsch. Papiere und Vorträge können auch in Englisch vorgelegt bzw. gehalten werden.

Wir laden ein, Themenvorschläge in Form eines einseitigen Exposés bis zum 31. Mai 2006 an die E-Mail-Adresse elsbeth.boesl[at]mzwtg[dot]mwn[dot]de
schicken.

Postsendungen bitte an:
Graduiertenkolleg
Deutsches Museum
Museumsinsel 1
80306 München

Bitte angeben:
Name, Fachrichtung, E-Mail-Adresse,
Vortragstitel, Kurzbiografie.

Aus den Vorschlägen wird das Programm zusammengestellt. Bis Ende Juli 2006 erhalten Sie Nachricht, ob Ihr Vorschlag für das Programm angenommen wurde.
 

Uni Hamburg: Kolloquium für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik

Vorträge im Rahmen des Kolloquiums des Schwerpunkts für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik über neuere Forschungen:

Montags 18.00 - 19.30 Uhr
Geomatikum
(Bundesstraße 55),
Hörsaal 6 (Erdgeschoss)

Programm zum Download


10.4.2006
Prof. Dr. Wolfgang König (TU Berlin)
Der Kaiser und sein Ingenieur: Wilhelm II. und Adolf Slaby

Wilhelm II. wird von Zeitgenossen und Historikern ambivalent beurteilt: politisch der Vergangenheit verhaftet, technisch-wissenschaftlich dagegen ein Repräsentant der Moderne. Zu den modernen Zügen des Kaisers gehörten sein Interesse für Technik- und Naturwissenschaften sowie seine Beziehungen zu Ingenieuren und Wissenschaftlern. Der Vortrag behandelt die Beziehung zwischen Wilhelm II. und dem Elektrotechniker an der Technischen Hochschule Berlin Adolf Slaby. Slaby wurde zum wichtigsten Berater Wilhelms in allen Fragen der Technik. Die beiden lernten sich 1893/94 im Zusammenhang mit der elektrischen Beleuchtung des Berliner Stadtschlosses kennen. Bis zu Slabys Tod 1913 unterhielten sie enge persönliche Kontakte. Auf Veranlassung des Kaisers wandte sich Slaby der Funktechnik zu und führte Pionierarbeiten durch, die 1903 in die Gründung der Gesellschaft Telefunken mündeten. Slaby beeinflusste die Technik-, Wissenschafts- und Hochschulpolitik des Kaisers. Der Kaiser erwies ihm hohe öffentliche Ehrungen. Im krassen Gegensatz hierzu besaß Slaby in der wissenschaftlichen Welt nur geringes Ansehen. Dies findet seine Erklärung darin, dass Slaby zwar ein erfolgreicher Wissenschaftsmanager und Wissenschaftspolitiker war, aber kein forschender Wissenschaftler.

24.4.2006
Prof. Dr. Ingrid Kästner (Universität Leipzig)
Leipzig als ein Zentrum der Hirnforschung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

8.5.2006
PD Dr. Norbert Fischer (Heide)
„Inszenierungen der Küste“ - Ein Forschungsprojekt zur Landschaft an der Nordsee

15.5.2006
PD Dr. G. Oestmann (Universität Hamburg)
Zur Geschichte des nautischen Unterrichts in Preußen bis 1870

22.5.2006
Prof. Dr. Ursula Weisser (Universität Hamburg)
Die Krankenschule am Eppendorfer Krankenhaus um das Jahr 1900 - eine frühe Vorläuferin des modernen Unterrichts für hospitalisierte Kinder

23.5.2006, 18.00 – 19.30 Uhr zusammen mit dem Department Philosophie (siehe Ankündigung)
Prof. Dr. Volker Peckhaus (Universität Paderborn)
Die Tragik des Pioniers: Ernst Zermelo und die Grundlagen der Mathematik

29.5.2006
Prof. em. Dr.-Ing. Dr.-Ing.E.h. Dr.h.c. mult. Erwin Stein (Universität Hannover)
Calculemus! Neue Forschungsergebnisse zu den Leibnizschen Rechenmaschinen und Hannoversche Nachbauten mit Optimierungen

19.6.2006
Prof. Dr. Jörn Henning Wolf (Universität Kiel)
auctoritas und experientia im Wettstreit über den Verbindlichkeitsrang wissenschaftlicher Erkenntnis in der frühneuzeitlichen Medizin

3.7.2006
Bernd Klengel (Halle)
Die Verbindung von romantischer Naturforschung und idealistischer Naturphilosophie im Spiegel französischer Wissenschaft

10.7.2006
Dr. Torsten Rüting (Universität Hamburg)
Embodied Cognition - Umwelt entsteht im Körper - Geschichte und Aktualität der Konzepte Jakob von Uexkülls


Nähere Ausführungen zu den Vorträgen auf der Webseite des SPGN
 

Technikkolleg & Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2006

Im Sommersemester 2006 sind Leitung, Koordination, Mitglieder und Associates des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung an den Instituten in Hamburg, Jena und Würzburg mit Lehrveranstaltungen zu Themen im Umfeld der Technikforschung beteiligt:

Hamburg:
  • 09.113 2st. Do 14.00-16.00
    Ort: IfVk Raum 015
    Thomas Hengartner
    Hauptseminar: Klänge, Töne, Soundscapes. Bausteine einer akustischen Kulturforschung
  • 09.112 2 st. Mo 16.00-18.00
    Ort: IfVk Raum 015
    Anneke Wolf
    Mittelseminar: Medienanalyse
  • 09.111 2st. Mi 10.00-12.00
    Ort: IfVk Raum 218
    Barbara Wenk
    Mittelseminar: Orte des Wissens - Vom Umgang mit Wissen anhand von drei praktischen Beispielen
  • 09.104 2st. Mo 18.00-20.00
    Ort: IfVk Raum 015
    Klaus Schönberger
    Mittelseminar: Vom Tagebuch zum Weblog. Zum Wandel eines analogen Kulturmusters.
  • 09.108 2st. Mo 14.00-16.00
    Ort: IfVk Raum 015
    Klaus Schönberger
    Mittelseminar: Protest und Widerstand - neue und alte Handlungs- und Kommunikationsmuster sozialer Bewegungen in vergleichender Perspektive II
  • 09.105 2st. Do 12.00-14.00
    Ort: IfVk Raum 015
    Gerrit Herlyn
    Mittelseminar: Sprechen im Alltag – Zur kulturwissenschaftlichen Analyse mündlicher Kommunikation

Würzburg: Jena:
  • Universität Jena / Bereich Volkskunde / Kulturgeschichte
    Fr. 12-14 Uhr
    Jutta Buchner-Fuhs:
    Ausstellungsprojekt: Kindheit in Thüringen in den 50er und 60er Jahren
 

Konferenzbeitrag des Forschungskollegs: "The Museum: A World Forum"

Barbara Wenk (noch Associate und bald Mitarbeiterin des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung) wird vom 25.-27. April 2006 bei der Tagung "The museum: A world forum - A major international conference and reunion to celebrate 40 years of museum studies at the University of Leicester" mit einem Poster-Beitrag beim Thema 3 "The Twenty-First Century Museum and Its Communities" vertreten sein:

Abstract:
Technology mediated at the museum: how to collect and exhibit technology at museums
In a world immersed with technology and technological objects, Museums of Science Technology and their collections can contribute considerably to the understanding of how technology became an important cultural factor and an integral part of our daily living and how we are handling technology in our everyday life. However, technology is hardly ever shown as an integral part of our cultural life – that is, also from the point of view of users and consumers and in context of how we actually handle, use, adapt, apply and experience technology in specific situations of application.
In my research I want to show how we could change the ways technology is mediated at museums if we define technological objects also as cultural objects and if we use an application- and experience-oriented approach towards technology.
In my research, I want to use an integral approach towards theory and practice. I will therefore link my theoretical findings with experiences and products of current museum work – that is, I will base my findings also on expert interviews with exhibition makers and curators and on the analysis of current museum exhibitions at seven European museums of Science and Technology.


Zum Thema der Tagung heißt es auf der Webseite des Departement of Museum Studies:

"The Museum: A World Forum

Nearly 200 years ago there was an explosion of public museums, and it seems that spirit of growth and diversification has never diminished. What made the idea so appropriate then and how do museums remain relevant today? The museum as a concept has been adopted by a diverse range of cultures, it embodies nationhood and identity, it concretises knowledge, understanding and social memory, it is a tool for social and educational development, it forms a political icon, it has become a technology for entertainment and communication. This conference will not mull over lost opportunities or the constant failure to realise the ideal, it is a celebration of the museum: what it was, what it is and what it might become. "


Zum Programm
Zu den Abstracts
 

Der Hamburger Arbeitskreis Technik und Kultur geht an den Start

Im Sommersemester 2006 wird mit einer Vortragsreihe der Hamburger Arbeitskreis Technik und Kultur ins Leben gerufen. Der Hamburger Arbeitskreis Technik und Kultur versteht sich als Forum für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit den Zusammenhängen von Kultur und Technik beschäftigen. Organisiert wird er vom Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung, das am Institut für Volkskunde der Universität Hamburg angesiedelt ist. Zukünftig werden pro Semester vier bis fünf Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland sowie aus Hamburg zum Vortrag und inhaltlichen Austausch eingeladen.

Das Programm der ersten Vortragsreihe ...

Do. 6. April, 19-21 Uhr, ESA C
Prof. em. Dr. Karl Heinz Hörning
(Institut für Soziologie der RWTH Aachen):
Wissensdynamik – zum veränderten Verhältnis von Laien-und Expertenwissen im Umgang mit Technik

Do. 4. Mai, 19-21 Uhr, ESA C
Prof. Dr. Hartmut Böhme
(Lehrstuhl für Kulturtheorie des Kulturwissenschaftlichen Seminars an der Humboldt-Universität zu Berlin):
Vakuumforschung in der Frühneuzeit. Instrumentelle Techniken als Motor eines Weltbildwandels

Do. 1. Juni, 19-21 Uhr, ESA C
Dr. Sally Wyatt
(Department of Communication Studies at the University of Amsterdam – the Amsterdam School of Communication Research (ASCOR)):
Middle Range Theories in Science and Technology Studies

Mi. 5. Juli, 19-21 Uhr, ESA M
Prof. Dr. Uwe Hasebrink
(Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg):
Mediennutzung in konvergierenden Medienumgebungen

Die Vorträge finden im Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, statt.

Volks-Wagen, Volks-Computer, Volkskunde - über Masse und Marken

In der heutigen taz (29.03. 2006) berichtet der taz-Redakteur Arno Frank über einen bizarren Streit zwischen Axel Springer Verlag und der Volkswagen AG. Im Kern geht es um Markenrecht und die Abgrenzung von Warengruppen. Sprich: Wer darf die "Volks-"Marke für welche Produkte verwenden? Der Online-Dienst BILD-t-online geriert sich sozusagen als die Eigentümerin des Zusatzes "Volks", hat er doch immer wieder Partner gefunden, die mit ihm zusammen "Volks-Handys", "Volks-Computer", "Volks-Schuhe" oder "Volks-Spülmaschinen" verhökern. Arno Frank nimmt diesen Streit zum Anlaß über den Begriff "Volk" zu räsonnieren, wobei er eine Nachfolgedisziplin der Volkskunde, die Europäische Ethnologie, der Völkerkunde zuschlägt (Dass da Unterschiede bestehen, wurde hier erst jüngst erörtert):

"Weil beide, Volkswagen wie Springer, ihre "Volks"-Marke für bestimmte Bereiche geschützt haben, wird es vor Gericht wohl um eine präzisere Abgrenzung der Warengruppen gehen - also ums Geschäft, was einen interessanten Schluss nahe legt: Je seltener das Wort "Volk" in den entsprechenden politischen Diskursen verwendet wird, desto häufiger macht es Karriere in der Wirtschaft. In der Soziologie wird lieber von "Gesellschaft" oder "Gemeinschaft" gesprochen, die Völkerkunde (Europäische Ethnologie) hat den Begriff deutlich eingeengt (etwa auf "Volksstämme"), und in den Medien ist überall dort von "Basis", "Ethnie" oder "Masse" die Rede, wo vorher nur Volk war."


Inwiefern die Verwendung des Begriffs "Volk" in der Völkerkunde zutrifft, wollen wir mal dahingestellt lassen. Aber die folgende tour d'horizon Franks in Sachen Verschwinden des Volks-Begriff ist nicht ohne, wird am Ende aber wirr, wenn er die Zählebigkeit des Volksbegriffs in klassisch volkskundlich-mystifizierender Weise mit dem "allgemein-germanischen 'fulka' im 8. Jahrhundert nach Christus" erklärt (vielleicht ist das auch nicht so ernst gemeint - aber so genau weiss man das heutzutage aufgrund des allgemeinen kulturalistischen Soges auch nicht). Der Selbstwiderspruch folgt im letzten Absatz:

"Was vom Volke übrig blieb? Eine lukrative Marke, über deren Eigentümer nun das Gericht entscheiden soll. Ein Urteil wird am 6. April erwartet. Im Namen des Volkes, versteht sich."

Aus der Sicht der Nachfolgediszplinen der Volkskunde ist es doch tröstlich, dass ihre Vorläuferin, die Volkskunde, bei so einer Erörterung vergessen wird - wenn auch der Verdacht besteht, dass das nicht inhaltliche Gründe hat, sondern ihrer Marginalität geschuldet sein könnte und Arno Frank einfach nur schlampig recherchiert hat.

Zukunft des Internet: Forschungskolleg in der "Berliner Gazette"

Die "Berliner Gazette - das digitale Minifeuilleton" veröffentlichte nunmehr die - bisher nur per E-Mail verschickten Beiträge für ihren Schwerpunkt [Futur 2.0]. Hier finde sich auch ein 'Interview-Protokoll' von und mit Klaus Schönberger, dem Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung ("Der lange Arm des Real Life oder: "Nicht technikdeterministische Technikforschung"), das bereits Anfang März verschickt worden ist.

Klaus Schönberger skizziert hier nicht nur den Zusammenhang von Bankraub- und Technikforschung in einer kulturwissenschaftlichen Perspektive, sondern auch seine Sicht auf die Bedeutung der Forschung über das medientechnischen Artefakt 'Internet' in den (historisch und als Alltagswissenschaft argumentierenden) Nachfolgedisziplinen der Volkskunde (Europäische Ethnologie, Empirische Kulturwissenschaft oder Kulturanthropologie). Das lässt sich durchaus als Ergänzung der Debatte lesen, die vor kurzem hier in diesem Blog geführt wurde.

In der redaktionellen Vorbemerkung zum Schwerpunkt der Berliner Gazette lesen wir:

"Guten Tag,
moechten Sie eine Prognose zur Zukunft des Internets abgeben?
Insbesondere nach den Entwicklungen der letzten sechs Jahre ist den meisten die Lust daran vergangen.
Von digitaler Revolution spricht kaum noch jemand. Von rasanten Entwicklungen, die die Welt bis zur Unkenntlichkeit veraendern, auch nicht.
Dennoch finden Umwaelzungen statt, manche davon vielleicht auch revolutionaer.
Aber wie darueber sprechen?
Etwa aus dem Refugium der Netzkritik heraus, aus dem Vestibuel des privaten Alltags, aus dem Hochstand der Forschung, durch die Science Fiction-Brille des Satirikers oder mit dem Faktenapparat des Komputerwissenschaftlers?"
Alles moegliche Ansaetze. Fuer den Themenschwerpunkt [Futur 2.0] haben wir sie versammelt.
Bleiben Sie also dran!"
.

Ebenfalls mit Beiträgen vertreten sind: Geert Lovink, Stefan Heidenreich, David Rice und Edgar Einemann.

Hier noch diejenigen Links, die in der Online-Version nicht zugänglich sind, sondern nur im E-Mail-Abonnement mitgeschickt wurden:

3. http://www.niatu.net/Bankraub und http://vabanque.twoday.net
4. http://max.lui.uni-tuebingen.de/fp/aluin
5. http://www.kommunikation-gesellschaft.de
 

Mitarbeiterstellen im TK-Kolleg

Institut für Volkskunde, Hamburg
Bewerbungsschluss: 10.04.2006

Universität Hamburg, Fakultät für Geisteswissenschaften
Department Kulturgeschichte und Kulturkunde
Institut für Volkskunde

Arbeitsfeld: Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung

Ab dem 1. Mai 2006 sind

3 Stellen einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin/eines
wissenschaftlichen Mitarbeiters


der Vergütungsgruppe II a BAT mit der Hälfte der regelmäßigen
Arbeitszeit (20 Stunden wöchentlich) zu besetzen.

Das Vertragsverhältnis ist befristet bis zum 30 November 2007. Die
Befristung des Vertrages ergibt sich aus aus §§ 57 a ff Hochschulrahmengesetz in der Fassung vom 27.12. 2004 und der Laufzeit der Drittmittelförderung.

Die Universität strebt die Erhöhung des Anteils von Frauen am
wissenschaftlichen Personal an und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden im Sinne des Hamburgischen Gleichstellungsgesetzes bei gleichwertiger Qualifikation vorrangig berücksichtigt.

Aufgaben:
Zu den Aufgaben einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin/eines
wissenschaftlichen Mitarbeiters gehören wissenschaftliche
Dienstleistungen im Rahmen des „Forschungskollegs
Kulturwissenschaftliche Technikforschung. Außerhalb der Dienstaufgaben besteht Gelegenheit zur wissenschaftlichen Weiterbildung, insbesondere zur Anfertigung einer Dissertation.

Aufgabengebiet:
Der Schwerpunkt der Aufgaben liegt auf dem Gebiet der
kulturwissenschaftlichen Technikforschung

Einstellungsvoraussetzungen:

Abschluss eines den Aufgaben entsprechenden Hochschulstudiums,
vorzugsweise in Volkskunde / Europäische Ethnologie /
Kulturanthropologie / Empirische Kulturwissenschaft und gute Kenntnisse in der kulturwissenschaftlichen Technikforschung.

Schwerbehinderte haben Vorrang vor gesetzlich nicht bevorrechtigten Bewerberinnen/Bewerbern gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistungen.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Bewerbungsschreiben,
tabellarischer Lebenslauf, Hochschulabschluss) sowie einer Darstellung der Erfahrungen in bzw. der Vorstellungen zur kulturwissenschaftlicher Technikforschung werden erbeten bis:

Montag, den 10. April 2006, an:

Universität Hamburg
Fakultät für Geisteswissenschaften
Department Kulturgeschichte und Kulturkunde
Institut für Volkskunde
Prof. Dr. Thomas Hengartner
Bogenallee 11
20144 Hamburg

Es wird gebeten, für Ihre Bewerbungen keine Originalunterlagen
einzureichen. Aus Kostengründen werden übersandte Unterlagen nicht zurückgesandt, sondern nach Abschluss des Verfahrens vernichtet. Eine Rücksendung erfolgt nur, wenn ein ausreichend frankierter und adressierter Rückumschlag beigefügt ist.
 

Kulturwissenschaftliche Technikforschung im "vokus"

Die aktuelle Ausgabe (Jg. 15. 2005, heft 2) der Institutszeitschrift vokus (volkskundlich-kulturwissenschaftliche schriften, herausgegeben vom Institut für Volkskunde der Universität Hamburg sowie von der Hamburger Gesellschaft für Volkskunde) ist vor einem knappen Monat erschienen.

Dies möchten wir zum Anlass nehmen, um auf einige interessante Artikel hinzuweisen, die von Mitgliedern des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung verfasst wurden oder einen kulturwissenschaftlichen Blick auf Technik werfen.

Jutta Buchner-Fuhs (Forschungskolleg) stellt in ihrem abgedruckten Vortrag "Technik und Geschlecht in ländlichen Lebensverhältnissen" thesenartig einige Ergebnisse ihrer Habilitation vor, welche die Technisierung der Landwirtschaft in den 1950er Jahren behandelte. Dabei legt sie einen Schwerpunkt auf die Untersuchung der Geschlechterbeziehungen, in die die Technik eingebunden ist und geht der Frage nach, ob die Dingwelten der 1950er Jahre auf dem Lande tatsächlich nur der Inszenierung von Männlichkeit dienen (was die Autorin verneint). Jutta Buchner-Fuhs zufolge bildet die Erfahrungsgeschichte der ländlichen Technisierung einen wichtigen Baustein in der Erforschung dieser Zeit abseits der leichtgängigen „Fünfziger-Jahre-Bilder“, die im Augenblick vermehrt bedient werden.

Corinna Chuchra (Studierende am Institut) untersucht in "Einfrieren statt Räuchern, Pökeln und Einkochen - wie die Kühltechnologie die ländlichen Haushalte eroberte" die Entwicklung der Kühltechnologie in ländlichen Gebieten vom ersten Eisabbau im 19. Jh. In den Vereinigten Staaten bis zur flächendeckenden Versorgung mit Kühlschränken. Ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg dahin waren Gemeinschaftsgefrieranlagen, die vor allem in den 50er und 60er Jahren häufig in ländlichen Gegenden anzutreffen waren und einen wichtigen Baustein für die Akzeptanz und Durchsetzung dieser neuen Technologie bildeten.

Barbara Wenk (Forschungskolleg) thematisiert in ihrem museumswissenschaftlichen Beitrag "Verzauberte Vitrinen in der Museumswelt? - Alltagswelten in Schaufenstern: vom Schau-Katalog zur Schausammlung zum Boulevard" die Inszenierung von Dingwelten. Ausgehend von der Great Exhibition 1851 in London formuliert sie die These, dass die seit dieser Zeit sich entwickelnden kulturellen Praktiken des Sehens, Konsumierens und Reisens zu veränderten Dingarrangements führten – die Grenzen zwischen musealen Präsentationsformen und Schaufenstervitrinen verschwimmen. Ausgeführt und eindrucksvoll mit Fotos belegt wird dieser Gedanke an Hand von Technikausstellungen in verschiedenen Museen.

Last but not least findet sich in der aktuellen Ausgabe auch ein Beitrag von Anneke Wolf (Forschungskolleg) über "Onlinebasiertes Lernen mit einem Wiki. Ein Erfahrungsbericht", in dem sie die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes eines Wikis für kollaboratives Arbeitens im Internet dar. Der Beitrag beruht auf den Erfahrungen, die sie als Lehrbeauftragte im Rahmen des Mittelseminars "Unileben" gemacht hat.

Den vokus können Sie in der Bibliothek des Instituts für Volkskunde oder über die HGV (Hamburger Gesellschaft für Volkskunde, Institut für Volkskunde der Universität Hamburg, Bogenallee 11, 20144 Hamburg) erwerben

Zur Online-Version des vokus 2/2005 sowie zu früheren Ausgaben der Zeitschrift
 

Forschungskolleg va École Normale Supérieure (ENS)

Am Montag 3. April wird Klaus Schönberger, Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung", im Rahmen eines internen internationalen Workshops zum Thema "Privacy and Networks" des "Atelier Internet" an der Pariser École Normale Supérieure (ENS), Rue d'Ulm, das Eröffnungspanel "Theoretical Perspectives on Identity and Privacy " moderieren. Organisiert wird die Zusammenkunft von l'équipe Réseaux Savoirs & Territoires der ENS.
 

Volontariat im Kieler Schifffahrtsmuseum

Landeshauptstadt Kiel, Kiel
Bewerbungsschluss: 31.03.2006

Im Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum ist ab 01. Mai 2006 für die
Dauer von zwei Jahren die Stelle

einer Volontärin / eines Volontärs

zu besetzen. Es wird eine Vergütung in Anlehnung an die Anwärterbezüge für Beamte des höheren Dienstes gezahlt (z. Zt. 978,42 EUR).

Im Rahmen des Volontariats sollen neben der allgemeinen Museumsarbeit auch verschiedene Aspekte von Organisations- und Führungsaufgaben vermittelt werden. Das Tätigkeitsfeld umfasst ferner die Mitarbeit bei der Vorbereitung von Ausstellungen sowie die Erfassung und wissenschaftliche Bearbeitung von Sammlungsbeständen.

Vorausgesetzt werden
  • - ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Geschichte, Volkskunde oder Kunstgeschichte, möglichst mit Promotion
  • - soziale Kompetenz und die Fähigkeit zur kollegialen Zusammenarbeit
  • - ein hohes Maß an Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Flexibilität und
    Kommunikationsfähigkeit
  • - die Bereitschaft, auch abends und am Wochenende zu arbeiten
Menschen mit Behinderungen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt. Es wird darauf hingewiesen, dass auf Grund baulicher Verhältnisse Rollstuhlfahrerinnen bzw. Rollstuhlfahrer nicht berücksichtigt werden können.

Telefonische Auskünfte erteilt Frau Dr. Tillmann - App. 34 87 -.

Bewerbungsschluss: 2 Wochen (31.3.2006)

Bewerbungsanschrift:
Landeshauptstadt Kiel
Personal- und
Organisationsamt
Postfach 1152
24099 Kiel

------------------------------------------------------------------------
Doris Tillmann

Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof, Dänische Straße 19, 2410

0431/901-3487
0431/9709728
doris.tillmann[at]kiel.de
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Aktuelle Beiträge

Tagungsband "Bewegtbilder...
Ute Holfelder / Klaus Schönberger (Hrsg.) Bewegtbilder...
amischerikow - 30. Jun, 15:29
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Die Ausgabe 30.4 (November 2015) der Zeitschrift Cultural...
amischerikow - 21. Nov, 12:23
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vabanque - 21. Sep, 19:03
Tagung “Bewegtbilder...
Donnerstag, 29.10.2015, 14 Uhr - Samstag, 31.10.2015,...
amischerikow - 20. Sep, 13:43
Roboter im Film
http://www.zeit.de/kultur/ film/2015-04/ex-machina-fi lm-android-roboter
amischerikow - 21. Apr, 13:40
Trauern in der Online-Version
Prof. Dr. Norbert Fischer über digitale Trauerportale...
amischerikow - 18. Feb, 10:49
Robo-Bar
https://www.wired.de/colle ction/latest/ausgabe-0215- robo-mit-schuss
amischerikow - 14. Feb, 16:36
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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
Kulturelle Übersetzungen
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