Vortrag Prof. Dr. Andreas Eckert "Technik und Moderne"

Im Rahmen der Vortragsreihe des Hamburger Arbeitskreises Technik und Kultur spricht Prof. Dr. Andreas Eckert am 11.1.2007 zum Thema "Technik und Moderne".

Mit dem Vortrag setzt der Hamburger Arbeitskreis Technik und Kultur seine Veranstaltungsreihe im Wintersemester 2006/2007 fort. Vortragsbeginn ist um 18 Uhr, Veranstaltungsort ist der Raum 220 im Institut für Volkskunde, Flügelbau West der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg.

Aus dem Exposé:
Die "Verknüpfungen von Technik und Moderne sollen in dem Sinne" dargelegt werden, dass "vorwiegend an afrikanischen Beispielen mit neuen technologischen Innovationen und deren Implementierung verknüpfte Verheißungen und gesellschaftliche Transformationen in den Blick" genommen werden.

"Diese Verheißungen wurden seit der Aufklärung in der Regel eng mit Konzepten und Vorstellungen von „Fortschritt“, „Entwicklung“ und eben „Moderne“ verbunden, denen eine vermeintliche Tradition entgegengehalten wurde. Die Bedeutung des Globalisierungsprozesses für das Wechselverhältnis von Technik und Kultur spielt in diesem Zusammenhang ebenfalls eine zentrale Rolle. Stellt Globalisierung einen durch Techniktransfer beschleunigten Homogenisierungsprozess bei gleichzeitiger zunehmender kultureller Differenzierung dar? Dabei versuche ich zu zeigen, dass technisches Wissen in unterschiedlichen regionalen Kontexten sehr unterschiedlich gedeutet wird, mithin also die Möglichkeit der „Subversion“ durch lokale Akteure bestand. Eng damit zusammen hängt der Aspekt der Übersetzung technologischen Wissens. Wie wurden technische Konzepte/technologisches Wissen in afrikanische/asiatische Sprachen übertragen? Wer hat diese Übertragungen vorgenommen, wie haben sich die Konzepte auf diesem Weg verändert?"

Ein "Schwerpunkt des Vortrags"soll "auf das Konzept „Entwicklung“" gelegt werden, "dem in der sich nach dem Zweiten Weltkrieg abzeichnenden globalen Neuordnung entscheidende Bedeutung zukam.“

"Saddams Exekution als Unterhaltungsstück - Fliessende Grenzen zwischen Medien und Internet-Amateuren"

lautet der Titel eines bedenkenswerten Artikels in der Neuen Zürcher Zeitung (5.1. 2007).

"Die Hinrichtung von Saddam Hussein hat offensichtlich manche Internet-Aktivisten inspiriert. Was dabei herausgekommen ist, kann man auf bekannten Jekami-Websites wie YouTube begutachten. Dort findet man beliebige Variationen über Saddams letzte Minuten: zynische bis makabre Comics, Persiflagen, eine rätselhafte Performance, eine Bildergalerie zum Leben des Diktators, Ausschnitte aus Nachrichten von Fernsehsendern und vor allem ein inzwischen vielzitiertes Mobiltelefon-Video, das in verwackelten Aufnahmen die Exekution dokumentiert. Der Nutzer kann dabei wählen zwischen einer Tonspur mit den schwer verständlichen Worten der Henker oder einer Tonspur mit einem Rolling-Stones- Stück beziehungsweise mit arabischer Musik."

Das Mobile-Video wird hier nicht nur als Geschmacklosigkeit abgetan, sondern auch als ein Stück Aufklärung angesehen:

"Allerdings ist auf dem Video weniger zu sehen, als sich Gruselfilmfans vielleicht erhofften. Man sieht keinen am Strick hängenden Saddam. Die letzten Sequenzen zeigen «nur», wie er hinunterfällt. Dokumentiert wird aber damit, dass die Exekution tumultartig verlief. Diese Information enthält durchaus ein Stück Aufklärung."

Nur unsereins versteht natürlich nichts von dem was auf der Tonspur enthalten ist. [Bei YouTube muss man sich vorher registrieren, bei Google Video ist es offen zugänglich]

Der ganze Artikel
 

RFID - Die Monochrom-Version von YMCA

Zum Auftakt des neuen Jahres 2007 etwas vergnüglicheres ...

Auf dem vergangenen CCC-Kongress wurde folgender Song in Anlehnung an den schon häufig paraodierten Song YMCA von den The Village People von der Wiener Künstlercombo monochrom geschrieben und uraufgeführt.
[Monchrom hat uns bereits den schönen Song zum Ende des Overheadprojektors geliefert.]
Wenn auch gegen Ende die AgitProp-Attitude Überhand gewinnt, was man nicht unbedingt benötigt hätte, ist das dennoch eine andere, kreative Art zum Umgang mit neuen Technologien ...



R F I D


by monochrom

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RFID Song (Bratlfettn Version) [MP3, 2:42]
RFID Song (Rohkost Version) [MP3, 2:34]

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Users, there's trouble ahead
I said users, it is totally sad
But users, the future lies in your hand
Cause it's all about surveillance

Comrades, you don't know what I mean?
Well comrades, there's new tech on the scene
Come on comrades, stand up fight for your right
There's a need for your experience

It's fun to hack the RFID
It's fun to hack the RFID
Technology is just a matter of choice
You can microwave all their toys

It's fun to hack the RFID
It's fun to hack the RFID
They want to store everything about you
But there's plenty of things you can do

Ownage, it's the way to resist,
I said ownage, let's call it "digital fist"
Ownage, there's not much time left
For civil disobedience

Awesome, there's a lot we can share
Awesome, let's destroy the nightmare
I said awesome, a million lines of code
We just need the right compiler

It's fun to hack the RFID
It's fun to hack the RFID
They use it in passports and cellphones you buy
but fuck it, it's all a lie

RFID, you'll find it at the supermarket
No folks, zap them all by yourself
Put your pride on the shelf

Hack it, fuck it, hack it, fuck it
Hack it, fuck it, hack it, fuck it

(Melody: YMCA)

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Man beachte aber auch noch folgenden Hinweise:

"Written and first performed at 23C3 (23rd Chaos Communication Congress) in December 2006 in Berlin as part of monochrom's 'Proto-Melodic Comment Squad'.

Heise calls it an "anthem". Well, why not?

There is a video of the first nocturnal presentation at 23C3 (let's call it "first rehearsal"), a short (asynchronous) cam phone movie, a clip by Fumi TV and a recording by the Chaos TV team. If you know about any other tapings, please send us the links. We performed the song a couple of times. Thanks.

/>/>

Lyrics under Creative Commons License."


Quelle

Und hier gibt's noch weitere Kostproben in Sachen Aneignung Populärer Kultur - Sehr schön auch die die monochrom-Version von Koksnase Reinhard Fendrichs "Ich bin ein Negerant":

Sie haben Win XP, Madame.
Da sag ich gleich "Oje!", Madame.
Ihr Rechner wird geowned, Madame.
Sie werden nicht verschont, Madame.

Setzen's ein Ubuntu auf.
Und treten dann Problemchen auf.
-- Nehmen's das in Kauf.
 

Kategorie "Volkskundler" auf Wikipedia

Die Kategorie "Volkskundler" auf Wikipedia wächst. Waren es bisher nur vereinzelte WissenschaftlerInnen, so finden sich inzwischen 94 Beschreibungen aus dem Fach:

A

* Walter Anderson

B

* Hermann Bausinger
* Olaf Bockhorn
* Johannes Böhm
* Johannes Bolte
* Rolf Wilhelm Brednich
* Wolfgang Brückner

C

* Lois Craffonara

D

* Linda Dégh
* Sabine Doering-Manteuffel
* Anton Dörrer
* Alan Dundes

E

* Robert Eder

F

* Helmut Fielhauer

G

* Viktor Geramb
* Helge Gerndt
* Eugenie Goldstern
* Nikolaus Grass
* Ina-Maria Greverus
* Franz Grieshofer
* Gustav Gugitz

H

* Arthur Haberlandt
* Michael Haberlandt
* V. U. Hammershaimb
* Fritz Harkort
* Gerhard Heilfurth
* Gunnar Heinsohn
* Thomas Hengartner
* Anton Hilckman
* Bengt Holbek
* Lauri Honko


H (Forts.)

* Jakob Hurt

I

* Karl Ilg

J

* Utz Jeggle
* Hermann Jellinghaus

K

* Wolfgang Kaschuba
* Ulrike Kindl
* William Forsell Kirby
* Bengt af Klintberg
* Hanns Koren
* Gottfried Korff
* Konrad Köstlin
* Leopold Kretzenbacher
* Rudolf Kriß
* Julius Krohn
* Kaarle Krohn

L

* Otto Lauffer
* Albrecht Lehmann
* Isidor Levin
* Friedrich von der Leyen
* Rolf Lindner
* Hannjost Lixfeld
* Sebastiano Lo Nigro
* Charles Grant Loomis
* Oskar Loorits
* Kurt Lück

M

* Kaspar Maase
* Willi Mai
* John Meier
* Elard Hugo Meyer
* Werner Mezger
* Dietz-Rüdiger Moser
* Elfriede Moser
* Alfred Müller (Volkskundler)

N

* Hans Naumann

P

* Leander Petzoldt
* Will-Erich Peuckert
* Karl Plenzat
* Jiří Polívka
* Wladimir Jakowlewitsch Propp

R

* Friedrich Ranke
* Kurt Ranke
* Wilhelm Heinrich Riehl
* Lutz Röhrich
* Klaus Roth (Volkskundler)

S

* Martin Scharfe
* Rudolf Schenda
* Werner Schiffauer
* Leopold Schmidt
* Christian Schneller
* Adolf Spamer
* Georg Steinhausen
* Otto Stolz (Historiker)

T

* Tanigawa Ken'ichi
* Archer Taylor
* Stith Thompson

W

* Bernd Jürgen Warneken
* Ingeborg Weber-Kellermann
* Karl Weinhold
* Alfred Weitnauer
* Günter Wiegelmann
* Karl Felix Wolff
* Hermann Wopfner
* Richard Wossidlo
 

Neuerscheinung von Bernd Jürgen Warneken: Die Ethnographie popularer Kulturen.

BJWSucht man bei amazon nach Büchern von "Bernd Jürgen Warneken" wird man unter dem Stichwort "Trivialkultur" fündig. Angeboten wird unter dieser Kategorisierung ein neuer Einführungsband für die Nachfolgedisziplinen der Volkskunde (Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft/Kulturanthropologie/Populäre Kulturen). Es erscheint mir ziemlich bezeichnend, in welcher Weise diese Verortung dem Inhalt des Buches widerspricht. Bernd Jürgen Warneken greift darin jene zentrale Perspektive der Nachfolgedisziplinen der Volkskunde auf, der es immer auch darum ging, solche pejorativen Zuschreibungen zu konterkarieren.

Immerhin - angesichts dieser "Zuschreibung" besteht die Ironie vielleicht gerade darin, dass LeserInnen, die entsprechenden Distinktionsbedarf aufweisen, ein Stück Aufklärung erhalten. Schließlich liefert Bernd Jürgen Warneken eine Überblicksdarstellung ab, die die mit der Systematisierung "Trivialkultur" verbundenen Distinktionsbemühungen unterläuft.

Warneken, Bernd Jürgen: Die Ethnographie popularer Kulturen. Eine Einführung. Wien u.a. 2006, Böhlau (UTB), 409 S. ISBN: 3-8252-2853-3, 24.90 Euro im Buchhandel

Wikipedia zu Bernd Jürgen Warneken

Der Klappentext des Böhlau-Verlags

"Die Kultur unterer Sozial- und Bildungsschichten ist ein zentrales Thema der Europäischen Ethnologie, der Empirischen Kulturwissenschaft und der Volkskunde. Der vorliegende Band ist der erste ausführliche Überblick über diese „Ethnographie popularer Kulturen“. Er verbindet die Behandlung der historischen und der Gegenwartsforschung mit der Diskussion aktueller Aufgaben. Im Unterschied zu Einführungen, die bei Theorien, Gegenstandsbereichen oder Methoden ansetzen, geht das Buch an drei klassischen Leitmotiven der ethnographischen Unterschichten-Darstellung entlang: an den Zuschreibungen Primitivität, Kreativität und Widerständigkeit."

In diesem Band werden drei Leitmotive des überlieferten (mehr oder weniger) analytischen Blicks auf "populare Kulturen" (by the way: in der Fußnote 2 der Einleitung findet sich eine prägnante Unterscheidung der Begriff "popular" und "populär") in den Mittelpunkt gestellt:

1. Primitivität,
2. Kreativität und
3. Widerständigkeit.

Wie der Klappentext verspricht, werden sie zwar als "Zuschreibungen" und ihre Verwendung im Kontext der Geschichte des Faches zugleich selbstreflexiv und selbstkritisch verhandelt, aber (zumindest mit Blick auf Kreativität und Widerständigkeit) auch nicht denunziert.

Einige Überschriften verweisen auf die thematischen Zugänge des Buches:

Konversation und Innovation in der bäuerlichen Kultur, Die Modernität der Arbeitkultur, MigrantInnen als InnovatorInnen, Populare Ästhetik, Widersetzlichkeit der ländlichen Unterschichten, Arbeiterkultur und Arbeiterwiderstand, Popularer Eigensinn in der modernen Arbeitswelt, Wandlungen des Jugendprotests, Unterhaltung als Gegenkultur.


Unter der Überschrift "Regelverletzungen im Büro" (S. 73 ff.) greift der Verfasser eine aktuelle Diskussion zur privaten Nutzung von Computern am Arbeitsplatz aus dem Bereich der aktuellen "Arbeitskulturenforschung" auf. Es ließen sich noch eine ganze Reihe - vor allem an Systematisierung interessierter - Analysen aufführen.

Ungeachtet der Thematisierung "Neuer Medien" am Arbeitsplatz vermisse ich dieses Forschungsfeld dennoch. Auch wenn sich der Vorwurf eines fehlenden aktuellen Bezuges gerade nicht erheben lässt, gibt es inzwischen doch eine Reihe von Untersuchungen aus dem Fach, die für eine Einführung durchaus ausgewertet hätten werden können. Denn, und das lässt sich mit Fug und Recht und nicht nur 'pro domo' anführen - sondern muss mit Blick auf die Entwicklung des soziokulturellen Wandels insgesamt angemerkt werden: Der Prozess der Informatisierung der populären wie popularen Kultur) kann nicht mehr nur ein Steckenpferd von wenigen 'Nerds' im Fach sein. Es erscheint vielmehr sinnvoll und notwendig die Perspektive unserer Fächer - etwa hinsichtlich der Nutzungspraxen von Computern, Handy oder Internetnutzung gegenüber verkürzten Zugängen anderer (sozialwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher) Disziplinen in der gesellschaftlichen Debatte immer wieder deutlich zu machen.

Aber, und das erscheint mir dann doch entscheidender: Diese Einführung zielt mehr noch auf eine Perspektive (und liefert hierfür ein analytisches Handwerkzeug), die die Untersuchung des popularen Gebrauchs (eben auch von Neuen Medien mit Blick auf Kreativität und Widerstand - aber auch gegenüber verkürzten oder pejorativen Diskursen über Primitivität - wie sie gerade auch in den gegenwärtigen Debatten um Computerspiele aufscheinen) vorantreiben hilft. In diesem Sinne liefert seine Betrachtungsweise des Themas "Selbsrepräsentationen I: Autobiographisches Schreiben" durchaus auch Anregungen für eine historische Herangehensweise bei der Untersuchung von Weblogs.

Und schließlich ist gerade dies der Zweck von "Einführungen in ...", der in diesem Buch vorzüglich erfüllt wird. Insofern können wir einen weiteren Eintrag in die Literaturlisten der Grundzüge-- und Einführungsseminare zu den verschiedensten Themenfelder machen ...

Tagungsdokiumentation: Weblogs, Podcasting und Videojournalismus

Im September 2005 fand im Karlsruher ZKM eine Tagung zum Thema
"Weblogs, Podcasting und Videojournalismus" statt. Auf diesem Treffen ging es mitunter hoch her (Auch in dem hier anzuzeigenden Band wird das Auftreten sogenannter A-List-Blogger thematisiert; vgl. die Einleitung oder auch den Beitrag von Claus Leggewie, der von der Schaffung eines "relativ autonomen Elitensegment" spricht).

Inzwischen liegt die Dokumentation der Tagung in Buchform vor. Beim Heise-Verlag, wird es wie folgt beworben:
ZKM-Buch

Die zunehmende Verbreitung von Weblogs, Podcasting und Videojournalismus revitalisiert Erwartungen, die bereits in den 1990er Jahren mit dem Internet verbunden waren: Führt die Nutzung jener Technologien zu mehr Demokratie, neuen Formen des Journalismus, neuen wirtschaftlichen Impulsen?

Der vorliegende Band untersucht abseits von Euphorie und Kulturpessimismus die demokratischen und ökonomischen Potenziale der neuen Kommunikationsformate. Dies wird aufgrund der perspektivischen Vielseitigkeit der Beiträge realisiert: Sowohl private Anwender als auch Akteure aus der Wirtschaft stellen ihren Umgang mit den aktuellen Medientechnologien dar - der Blickwinkel der Praxis wird schließlich durch Beiträge aus der interdisziplinären Forschung erweitert.

Vanessa Diemand / Michael Mangold / Peter Weibel (Hrsg.)
Weblogs, Podcasting und Videojournalismus
Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen

Verlag Heinz Heise
234 Seiten, Broschur
18,- EUR (D) / 18,60 EUR (A) / 32,- sFr
ISBN 3-936931-41-0


Inhaltsverzeichnis
Zum Weblog des Buches

Im Einleitungskapitel (Teil 1) Teil 2) S. 3-18) von Vanessa Diemand/Michael Mangold/Peter Weibel wird nochmals die Debatte um Kulturpessimismus und Technikeuphorie aufgemacht und dargestellt. Das ist ganz brauchbar, weil sich daran die Frage anschließt, was denn von der Euphorie um Web 2.0 vor dem Hintergrund der letzten Interneteuphorie zu halten ist. Diese historisierende Perspektive ist vom Ansatz her sinnvoll. Es ist allerdings die Frage, ob es Sinn macht, Behauptungen aufzustellen wie:

"Das Internet scheint heute durch die Nutzung der erläuterten Technologien seinen 'wahren Wert' zu präsentieren, es wird als interaktiver, dezentraler und transnationaler Kommunikationsraum wahrgenommen und aktiviert." (S. 11)

Das ist sicherlich richtig, fragt sich nur für wen und wann. Wenn solche Aussage nicht in Nutzerkontexte rückgebunden werden, dann verwandeln sie sich flugs erneut in Web 2.0-Apologien, die eben vom Medium an sich ausgehen und nicht von den sozialen Kontexten.

Insgesamt orientiert sich der Band - wie in Deutschlands Blogforschung leider üblich (Vgl. Schmidt/Schönberger/Stegbauer 2005) - im wesentlich auf das Thema der Transformation von Öffentlichkeit. Der so genannte "long tail" (also jene massenhaft ausgeübten Praktiken des Bloggens, die häufig als "Persönliche Journale" bezeichnet werden) interessiert nicht und wird nur am Rande hin und wieder erwähnt. By the way: Eine solche verzerrte Wahrnehmung der Blogossphäre ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Nachfolgedisziplinen der Volkskunde sich bisher kaum mit dem Blog-Thema beschäftigt haben.

Im vorliegenden Band ist in dieser Hinsicht der Beitrag von Vanessa Diemand ("Gesicht wahren im Web 2.0. - Blogs zwischen Authentizität und Inszenierung") der interessanteste. Immerhin arbeitet sie sich an einem der zentralen Dispositiv-Merkmalen der Blogs ab: Subjektivität ("Die Subjektivität von Weblogs ist ihr zentrales Merkmal, das je nach Blickwinkel als Stärke oder Schwäche des Mediums interpretiert wird", S. 63). Sie bezieht sich dabei auf Georg Simmel und auf Joachim Höflichs (an Goffmann angelehnte) theoretische Konzeption des Medienrahmens. Dabei versucht sie zu klären, inwiefern man wirklich von Authentitzität oder von Inszenierung von Subjektivität im Zusammenhang der Selbstdarstellung von Weblogs sprechen kann. Das ist in einer volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Perspektive - mit dem spezifischen Interesse an den Selbstdeutungen der Subjekte bzw. der NutzerInnen - nicht zentral. Vor dem Hintergrund der Diskussion über das, man als Mediendispositiv oder Medienrahmen bezeichnet, ist es aber sehr wohl von Bedeutung, weil diese Debatte auch die Selbstdeutungen beeinflusst.

Interessant ist jener Teilaspekt des "Hard Scientist-Blogging", eine Debatte, in die wir selbst verwickelt waren/sind ("So nicht, Akademiker!"), der hier in vielen Beiträgen aufscheint und die ja letztlich auf der hier dokumentierten Konferenz Ihren Ausgang genommen hat. In einigen Beiträgen wird darauf eingegangen. Besonders erhellend empfand ich dabei die Analyse von Vanessa Diemand (S. 68 ff.) über die "Rollenverwirrung" des Bloggers und Wissenschaftlers Jan Schmidt (mein geschätzter Kollege und Mitherausgeber von kommunikation@gesellschaft).
In dem bereits zitierten Beitrag von Schmidt/Schönberger/Stegbauer 2005) wird in diesem Zusammenhang auf eine viel früher stattgefundende methodische Diskussion im Kontext der Empirischen Kulturwissenschaft / Volkskunde / Kulturanthropologie zum Thema "Research up" hingewiesen.

Vgl. a. Gert Dressel & Nikola Langreiter: Wenn "wir selbst" zu unserem Forschungsfeld werden. In FQS Volume 4, No. 2, Art. 27 – Mai 2003

Insgesamt finden sich in diesem Band einige Anregungen zur Diskussion hinsichtlich der "Potenziale" von "Web 2.0.-Anwendungen". Das Buch handelt aber mehr von Diskursen, denn von Praktiken.


Update, 17.12. 2006:

Zur Diskussion weiterer Aspekte vergleiche den Blogeintrag im Bamblog von Jan Schmidt, der sich im übrigen etwas irritiert zeigt, dass er nun
"also nicht nur ein Kowi-Frosch, der Labormäuse beobachtet, sondern auf einmal eine Kowi-Maus, die von Laborfröschen beobachtet wird, wie sie Labormäuse beobachtet…"
ist.
 

Alltag und Informatisierung der Gesellschaft - Tagungsband ist erschienen

Ein weiterer Beitrag aus dem Forschungskolleg zum Thema "Informatisierung und Arbeit" ist zu vermelden. Klaus Schönberger hat gemeinsam mit Frank Kleemann (Chemnitz) und Thomas Berker (Trondheim) einen Aufsatz zu einer möglichen Alltagsperspektive bei der Untersuchung des Prozesses der Informatisierungs von Arbeit verfasst:

Berker, Thomas/Kleemann, Frank/Schönberger, Klaus: Alltag als Perspektive auf die Informatisierung der Gesellschaft. In: Baukrowitz, Andrea/Berker, Thomas/Boes, Andreas/Pfeiffer, Sabine/Schmiede, Rudi/Will, Mascha (Hg.): Informatisierung der Arbeit - Gesellschaft im Umbruch, Berlin 2006, S. 153-176.
edition sigma. ISBN 3-89404-547-7, 518 S., kartoniert, Euro 28.90.


Der Beitrag entstand aus einem gemeinsamen Workshop anlässlich der Darmstädter Tagung zur "Informatisierung der Arbeit" im Januar 2005.
Aus der Verlagsankündigung:

"Digitale Informations- und Kommunikationstechniken haben in rasantem Tempo die Arbeitswelt durchdrungen und verändert. Zugleich ermöglicht die Informatisierung neue Formen des Wirtschaftens, vom Kauf und Verkauf via Internet bis zur grenzenlosen Zusammenarbeit internationaler Teams in den globalen Datennetzen. Diese Entwicklung wälzt Wirtschaft und Gesellschaft derzeit ähnlich grundlegend um wie seinerzeit Taylorismus und Fordismus. Die Beiträge in diesem Band liefern eine aktuelle Momentaufnahme dieses Umbruchs und analysieren seine Bedeutung. Im Zentrum steht die kritische Frage nach dem heutigen gesellschaftlichen Umgang mit diesem Prozess und nach den Möglichkeiten, konzeptionelle Grundlagen für die soziale Gestaltung des Wandels zu entwickeln. Soziologen, Ökonomen, Informatiker und Ingenieure sowie Praktiker aus Management, Beratung und Interessenvertretungen diskutieren diese Frage anhand von elf Schnitten durch den Informatisierungsprozess, die die gesamte Breite des Themas abdecken. – Das Buch geht auf eine interdisziplinäre Tagung des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung München, der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt Darmstadt und des Instituts für Soziologie der TU Darmstadt zurück."
 

CFP: Technik und Wissen

CFP: Gesellschaft für Technikgeschichte
11.05.2007-13.05.2007, TU Bergakademie Freiberg
Deadline: 12.01.2007

Technik und Wissen

Technik kann ohne Wissen weder hergestellt noch genutzt werden. So allgegenwärtig "Wissen" demnach auch in der Geschichte der Technik ist, birgt die Analyse der historischen Dimension solcher Wissensformen nicht unerhebliche methodische und konzeptionelle Herausforderungen. Ziel der wissenschaftlichen Jahrestagung der GTG im Mai 2007 in Freiberg ist es, in diesem auch tagespolitisch viel diskutierten Themenfeld eine Sichtung von Ansätzen und Fallstudien zu ermöglichen und Potentiale wie Probleme einer Wissensgeschichte der Technik im interdisziplinären Austausch zu diskutieren.

Wenn es richtig ist, dass Wissen als eigenständiger Produktionsfaktor zunehmend an Bedeutung gewinnt, lässt sich die Debatte über die Wissensgesellschaft auch als Aufforderung an die Technikgeschichte verstehen, neu über das Verhältnis von materieller Technik und technischem Wissen, von Technik und Technologie nachzudenken. Im Rahmen der Tagung ist demnach zu prüfen, inwiefern derzeitige Debatten um Formen des Wissens in benachbarten Wissenschaftsdisziplinen für die Technikgeschichte fruchtbar gemacht werden können. Die Technikgeschichte könnte besonders geeignet sein, laufende Debatten um die "Wissensgesellschaft" historisch zu fundieren, weil sie eine oft unreflektierte Grundannahme dieser Debatte stets bezweifelt hat: die Auffassung, dass die modernen Wissenschaften der entscheidende Motor gesellschaftlichen Wandels seien. Gegenüber einem solchen wissenschaftseuphorischen Tenor wurde vielfach gezeigt, dass ein Verständnis von Technik als "angewandter Wissenschaft" historisch nicht haltbar ist. Entsprechende Debatten erfolgen dabei mit Bezug auf unterschiedliche Konzepte. Neben Gegenüberstellungen wie "science-based industry" versus "industry-based science" ist beispielsweise an Konzepte wie das der "Technoscience" zu denken, das eher gemeinsame Erfahrungen und Wissensressourcen zu bestimmen sucht. Neue empirische Fallstudien aus technikhistorischer Perspektive zu diesem Spannungsfeld könnten einen thematischen Schwerpunkt der Tagung bilden – insbesondere unter der Frage, ob wissenschaftliches und nichtwissenschaftliches Wissen sich jeweils eher ergänzen oder miteinander konkurrieren.

Darüber hinaus werden in der Technikgeschichte seit langem verschiedene Konzepte der "tacit knowledge", des "gestischen Wissens" oder des "habitualisierten Wissens" diskutiert. Ohne sie sind Entwurf, Produktion und Nutzung technischer Artefakte ebenso undenkbar wie die Durchführung komplexer technischer Verfahren. Neben "tacit knowledge" lassen sich zudem spezifische Wissensformen als Produktionsfaktoren von Technik bestimmen, die durch die Nutzung bestimmter Medien und Repräsentationsformen in der einen oder anderen Weise formalisiert sind.
Über Quellenbestände wie Zeichnungen, Modelle oder Aufschreibesysteme sind sie zuweilen vergleichsweise leicht zugänglich. Ihre Nutzung ist seit den antiken Hochkulturen belegt, in der Moderne haben sie kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Auf all diesen Ebenen wären Fallstudien erwünscht, die entsprechende Wissensformen, ihre institutionelle Einbettung und ihre historische Entwicklung untersuchen, sei es mit Bezug auf die Produktion, sei es mit Bezug auf die Nutzung von Technik. Interessant wären zudem Beiträge, die direkte Vergleiche zwischen von Entwicklerseite antizipiertem "Nutzerwissen" und eigenständigen Nutzungsweisen von Technik aufgrund anders gelagerter Erfahrungsbestände ziehen. Denkbar wäre es auch, die Leitfrage der Tagung als eine museologische Aufgabe zu thematisieren. Hier ginge es etwa um die Herausforderung, zusammen mit Exponaten auch das dazugehörige Wissen zu „archivieren“, sowie die Adaption der Präsentationsweisen von Exponaten an das vermutete Vorwissen der Besucher.

Bei der Suche nach technikspezifischen Wissensformen sind zuletzt
vielfach die kontingenten Aspekte technisierter Wissenskulturen betont worden, verkörpert durch die "Tücke des Objekts" ebenso wie die einschränkende Wirkung der natürlichen wie technischen Materialität in wissensbasierten Konstruktionsprozessen. Auch wenn technisierte Wissenskulturen ein hohes Maß an Kontrollfunktionen aufweisen, mag durchaus bezweifelt werden, ob Formen technischen Wissens tatsächlich Kontrolle über Erscheinungsformen von Mensch und Natur garantieren. Mit der zunehmenden Anerkennung solcher Faktoren wie Emotion, Intuition und Kreativität im technischen Innovationsgeschehen gewinnen zudem zwei weitere Fragen an Bedeutung: Zu welchem Grad ist technisches Wissen tatsächlich ein Produkt rationaler Erkenntnis? Und: Durch welche Beglaubigungsformen wird es legitimiert?

Vortragsvorschläge zum Rahmenthema sind aus allen Teilbereichen der Technik wie auch aus allen Epochen willkommen. Mit Blick auf die
Kohärenz des Programms sollten sie jedoch explizit auf Aspekte der oben skizzierten Debatten Bezug nehmen.

Abstracts (max. 500 Wörter) schicken Sie bitte bis zum 12. Januar 2007
an:

Dr. Frank Dittmann
Deutsches Museum
Museumsinsel 1
D-80538 München

f.dittmann[at]deutsches-museum[dot]de

CfP: Erb.gut? Kulturelles Erbe in Wissenschaft und Gesellschaft (Österreichische Volkskundetagung)

Call for papers
Österreichische Volkskundetagung
Innsbruck, 14.-17. November 2007

Die nächste Österreichische Volkskundetagung wird vom Österreichischen Fachverband für Volkskunde, dem Verein für Volkskunde und der Österreichischen UNESCO-Kommission: Nationalagentur für das immaterielle Kulturerbe in Zusammenarbeit mit der Innsbrucker Kollegenschaft vom 14.-17. November in Innsbruck veranstaltet. Als Generalthema der Tagung wurde vereinbart:

Erb.gut?
Kulturelles Erbe in Wissenschaft und Gesellschaft


Die Begriffe Cultural Heritage, Patrimoine und Kulturelles Erbe wurden nicht nur zu inflationär verwendeten Modewörtern in öffentlichen sozialen, kulturellen und politischen Diskursen des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Dahinter stehende Konzepte ebenso wie Bestrebungen zu deren praktischer Umsetzung wurden zugleich zum Gegenstand vielfältiger wissenschaftlicher Reflexion, an der sich auch die Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie / Volkskunde verschiedentlich beteiligt hat. Dennoch sind sowohl die kulturtheoretischen Hintergründe des Erbebooms als auch deren praktische Konsequenzen erst in Ansätzen erhellt. Die österreichische Volkskundetagung 2007 möchte die entsprechenden Diskussionen auf mehreren Ebenen interdisziplinär weiterführen.

Unter den Fragen, die uns dabei besonders interessieren, sind: Worauf könnte die Konjunktur des Kulturellen Erbes grundsätzlich verweisen? Was sagt uns das fast zwanghaft anmutende Bewahren-Wollen über unser Verhältnis zu Vergangenheit aber auch Gegenwart und Zukunft? Angenommen wir sähen in den Erbeaktivitäten zumindest auch Symptome einer gesellschaftlichen und kulturellen Krise, worin lägen deren Ursachen? Ist Kulturelles Erbe lediglich ein neues Label für Tendenzen, die seit dem Einsetzen der Moderne mit Begriffen wie Historisierung, Musealisierung oder Denkmalschutz umschrieben wurden? Oder: Können wir in der hier nicht zu übersehenden Aufwertung lokaler Kultur die andere Seite der Globalisierung, eine ‚Nebenfolge’ der Modernisierung erkennen? Was sollen die unterschiedlichen Bewahrungs- und Revitalisierungsaktivitäten über die nahe liegenden ökonomischen Nutzungsmöglichkeiten hinaus bewirken? Von wessen Erbe reden wir eigentlich? Wer sind die Erben und wollen diese überhaupt erben? Und wer entscheidet über die Würde oder Bürde des Kulturellen Erbes? In welchem Maße finden dunkle, bedrückende Aspekte des kulturellen Erbes Berücksichtigung? Was passiert mit jenen Objektivationen, die den Titel kulturelles Erbe erhalten? Wie ist deren kulturelle Konsistenz? Welche Probleme bringt das ständig wachsende Kulturelle Erbe in Hinblick auf Erhaltung, Lagerung und irgendwann einmal Entsorgung mit sich? Wie ist das Verhältnis von Kulturellem Erbe und Innovationen? Diese und weitere Fragen sollen im Rahmen der Tagung unter vier thematischen Schwerpunkten diskutiert werden.

1. Materielles und immaterielles Erbe
2. „Vom Nutzen und Nachteil“ des Erbens
3. Kulturelles Erbe und Tourismus
4. Natur als kulturelles Erbe

1. Materielles und immaterielles Erbe
Durch die Hinwendung der UNESCO zum immateriellen Erbe eröffnet sich gerade für die Europäische Ethnologie ein weites Feld von Fragestellungen. Unter diesem Subthema möchten wir zu Beiträgen einladen, die sich z.B. mit der Rolle der Kulturorganisation der Vereinten Nationen im Diskurs über das Kulturelle Erbe beschäftigen, mit Chancen und Grenzen des Begriffs und Konzepts safeguarding insbesondere in Bezug auf das Intangible Cultural Heritage, mit dem Verhältnis von materiellem und immateriellem Erbe, der Problematik von Original und Kopie oder den vielfältigen Aktivitäten im Bereich des digital heritage.

2. „Vom Nutzen und Nachteil“ des Erbens
Die Industrie des kulturellen Erbes produziert eine bunte Vielfalt von Erzeugnissen, die alt aussehen, aber neu sind, die genützt werden wollen und neben Chancen auch Nachteile mit sich bringen, jedenfalls immer Verantwortung evozieren. Unter diesem Subthema könnten Beiträge versammelt werden, die sich kritisch mit Nutzungs- und Wirkungsaspekten Kulturellen Erbes, mit Entscheidungskriterien und -mechanismen, mit möglichen Auswirkungen auf die Identität sozialer Gruppen, aber auch mit dem Umgang mit dem Erbe von Minderheiten, etwa Menschen mit migrantischem Hintergrund oder mit der Frage nach einem gemeinsamen europäischen Erbe auseinandersetzen.

3. Kulturelles Erbe und Tourismus
Auch wenn es nicht so gedacht gewesen sein mag: Die intensivste Nutzung oder Bewirtschaftung erfährt das Kulturelle Erbe in allen seinen Ausdrucksformen gleich wie die Museen durch den Tourismus. Das dritte Subthema der Tagung möchte den Aspekt der touristischen Nutzung bzw. Verwertung des Erbes vertiefen. Referate könnten sich anhand von Fallstudien kritisch mit dem Beziehungsgeflecht Tourismus und Kulturelles Erbe auseinandersetzen.

4. Natur als kulturelles Erbe
Das vierte Subthema ist als weitere Vertiefung und Ergänzung des dritten gedacht. Parallelen in den Bedrohungsinszenarien von Natur und Kultur und in den damit begründeten Unterschutzstellungen verweisen nicht nur auf das zunehmende Ineinandergreifen der beiden Sphären, sondern auch auf eine Tendenz zunehmender Kulturalisierung von Natur. Unter diesem Subthema wäre etwa allgemein nach den Grenzen und Übergängen zwischen Natur und Kultur zu fragen, nach der Inszenierung von Naturräumen, wären aber auch z.B. Natur- und Kulturerbestätten vergleichend zu analysieren.

Abstracts:
An die Abstracts werden folgende Anforderungen gestellt:
Sie sollten eine DIN A4-Seite nicht überschreiten (max. 2.400 Zeichen inkl. Leeranschläge) und in gedruckter oder elektronischer Form (Doc oder PDF-Format) eingereicht werden und sollten Angaben über den beruflichen Werdegang und die derzeitige Tätigkeit der Bewerberin / des Bewerbers enthalten.
Neben einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung sollen sie Angaben über die Fragestellung und die empirische Basis enthalten bzw. Auskunft über den Kontext geben, in dem die Arbeit entsteht, ggf. mit Angaben zu bereits vorliegenden Veröffentlichungen, den Stand der Arbeit bzw. erste Ergebnisse.
Es sollte sich um neue und unveröffentlichte Forschungsbeiträge handeln.

Einsendungen werden bis 15. Januar 2006 unter dem Stichwort „Österr. Volkskundetagung 2007“ an folgende Adresse erbeten.

Karl C. Berger
Karl.C.Berger[at]uibk[dot]ac[dot]at
Institut für Geschichte und Ethnologie
Fach: Europäische Ethnologie/Volkskunde
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Innrain 52, 6020 Innsbruck

Der Vorstand des österreichischen Fachverbands wird gemeinsam mit den Mitveranstaltern im Feber 2007 über die eingelangten abstracts befinden, das endgültige Programm festlegen und im Frühjahr 2007 veröffentlichen.
 

DRS 3: "Mein Freund im Web"

Wer des Schwyzer-Deutschen mächtig ist oder zumindest mit dem sprachlichen Idiom etwas anfangen kann, der kann sich den Beitrag "Mein Freund im Web" der Sendereihe "Input" des Schweizer Radio DRS 3 - INPUT vom 3.12.2006 herunterladen:

Christian Flückiger interviewte hierfür neulich Klaus Schönberger (Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung).

Hier die Ankündigung des Senders für diese Ausgabe der Sendung "Input", in der die Antworten von Klaus Schönberger über die Sendung verstreut nachzuhören sind:

Mein Freund im Web

Im Internet entsteht eine neue Art von Freundschaft und Meinungsbildung. Auf Social Networks wie «Myspace», «Flickr» oder «Youtube» tauschen weltweit Millionen, vor allem junge Leute, Weltansichten, Bilder oder Musik aus. Und jeden Tag werden es ein paar 10 000 mehr.

Weshalb tun die das? Und wo führt diese Entwicklung hin? «Input» hat sich durchs Netz geklickt und die Menschen hinter den Pseudonymen besucht.


Input ist im übrigen jene Publikationsreihe in der Gerit Herlyn und Thomas Hengartner Broschüre zum Thema Mobil telefonieren vor nicht allzu langer Zeit veröffentlichten.

Darmstadt: "Arbeit, Technik und Gesellschaft"

Im Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften ist am Fachgebiet "Arbeit, Technik und Gesellschaft" (Prof. Dr. Rudi Schmiede) am Institut für Soziologie ab 01. April 2007 die Stelle eines/einer

Wiss. Mitarbeiters/Mitarbeiterin - halbtags
(Kenn-Nr.: 322)

in einem zunächst auf 3 Jahre befristeten Arbeitsverhältnis zu besetzen.

Aufgaben:
Mitwirkung an der Vorbereitung und Durchführung der Lehre. Forschung und Lehre sollen auf dem Gebiet der Entwicklung neuer IuK-Technologien und ihrer Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft liegen. Technische Grundkenntnisse, besonders auf dem Gebiet technischer Wissenssysteme, sowie Erfahrungen in Bezug auf Nutzerorientierung sind deshalb von Vorteil.
Es ist möglich und erwünscht, die Stelle mittels der Einwerbung von Drittmitteln aufzustocken.

Voraussetzungen:
Abgeschlossenes Hochschulstudium der Soziologie oder ihr verwandter Disziplinen.

Das Erbringen der Dienstleistung dient zugleich der wissenschaftlichen Qualifizierung der Bewerberin/des Bewerbers. Gelegenheit zur Vorbereitung einer Promotion wird gegeben.

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Die Vergütung erfolgt nach dem BAT.

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen unter Angabe der o. g. Kenn-Nummer an den Dekan des Fachbereichs Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Marktplatz 15, Residenzschloss, 64283 Darmstadt, zu senden.

Bewerbungsfrist: 22. Dezember 2006


____________________________________________________________

Prof. Dr. Rudi Schmiede
Inst. f. Soziologie / Dpt. of Sociology
Techn. Univ. Darmstadt / Darmstadt University of Technology
Residenzschloss D-64283 Darmstadt
Tel. +49 6151 16-2809 Fax +49 6151 16-6042
http://www.ifs.tu-darmstadt.de/85/
 

Vortrag Prof. Dr. Gabriele Klein "Natürliche Technik – technische Natur"

Im Rahmen der Vortragsreihe des Hamburger Arbeitskreises Technik und Kultur spricht Prof. Dr. Gabriele Klein am 7.12.2006 zum Thema "Natürliche Technik – technische Natur. Strategien der Selbstkonstitution im Tanz".
Mit dem Vortrag setzt der Hamburger Arbeitskreis Technik und Kultur seine Veranstaltungsreihe im Wintersemester 2006/2007 fort. Vortragsbeginn ist um 18 Uhr, Veranstaltungsort ist der Raum 220 im Institut für Volkskunde, Flügelbau West der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg.
Abstract:
Tanz ist eine der ältesten Kunst- und Bewegungsformen. Zeitgenössischer Tanz, ob als populäre als künstlerische Form, ist ein kulturelles Hybrid, eine Praxis, die ein Ergebnis einer Melange kultureller Praktiken ist, die nicht selten mit Sklaverei, Kolonialismus und Imperialismus einhergingen. Tänze beruhen von daher zum einen auf ausgefeilten, historisch gewachsenen komplexen Körper- und Bewegungstechniken, deren politische Geschichte selten bewusst ist und die performativ weniger als Techniken sondern eher als Gefühl wahrgenommen werden.
In dem Vortrag soll an ausgewählten empirischen Beispielen gezeigt werden, wie sich Tanz im Dazwischen von Kultur und Natur, Technik und Gefühl konstituiert. Anders als der Sport, der als eine ziel- und leistungsorientierte, spezifisch moderne Körper- und Bewegungstechnik gilt, erscheint Tanz als ein aisthetisches Medium, das als Naturgabe erlebt wird und gerade über Prozesse der Naturalisierung einen wesentlichen Beitrag zur Selbstkonstitution der Subjekte leistet.
 

Development: New Technologies and Development

In der aktuellen Ausgabe (December 2006 Volume 49 Number 4, pp 1 - 160) geht es um "New Technologies and Development". Für die einzelnen Beiträge soll allerdings bezahlt werden ... Ein Grund mehr der OpenAccess-Initiative beitzutreten.
 

Weblogs: Persönliches Tagebuch, Wissensmanagement-Werkzeug und Publikationsorgan.

Ein weiterer Beitrag zum Thema Weblogs aus dem Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung ist erschienen. Dieses Mal im Band 7 der DUDEN-Reihe "Thema Deutsch":

Schönberger, Klaus: Weblogs: Persönliches Tagebuch, Wissensmanagement-Werkzeug und Publikationsorgan. In: Schlobinski, Peter (Hg.): Von »hdl« bis »cul8r«. Sprache und Kommunikation in den neuen Medien. DUDEN Thema Deutsch. Bd. 7. Mannheim et al. 2006, S. 233-248.



Weitere Veröffentlichungen zum Thema Tagebuch und Weblogs aus dem Forschungskolleg lassen sich online einsehen:

von Anneke Wolf
von Klaus Schönberger

DUDEN: "Thema Deutsch", Bd. 7 über "Sprache und Kommunikation in den Neuen Medien" erschienen

In diesen Tagen ist der 7.Band "Duden Thema Deutsch" erschienen:

DUDEN
Verändern E-Mails, Chat und SMS die deutsche Sprache? Sind Wörter wie *grins* oder Zeichen wie :- ) Ausdruck eines um sich greifenden Sprachverfalls? Auf diese und andere Fragen geht der neue Band "Von *hdl* bis *cul8r* - Sprache und Kommunikation in den Neuen Medien" aus der Reihe "Thema Deutsch" in insgesamt 19 Beiträgen ein. Ein Autor dieses Sammelbandes ist der Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung Klaus Schönberger. Er schrieb über "Weblogs: Persönliches Tagebuch, Wissensmanagement-Werkzeug und Publikationsorgan".

Schlobinski, Peter (Hg., 2006). Von »hdl« bis »cul8r«. Sprache und Kommunikation in den neuen Medien. DUDEN Thema Deutsch. Bd. 7. Mannheim et al. 2006. ISBN: 3411042125. 336 Seiten (Broschiert) 25,00 EUR.


Liste der Beiträge und AutorInnen
Inhalt mit Titeln und Seitenzahlen als .pdf-Datei

Leseprobe: CHRISTA DÜRSCHEID: Merkmale der E-Mail-Kommunikation

Eine erste Rezension (1.11. 2006)
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

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Aktuelle Beiträge

Tagungsband "Bewegtbilder...
Ute Holfelder / Klaus Schönberger (Hrsg.) Bewegtbilder...
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Roboter im Film
http://www.zeit.de/kultur/ film/2015-04/ex-machina-fi lm-android-roboter
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Trauern in der Online-Version
Prof. Dr. Norbert Fischer über digitale Trauerportale...
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Robo-Bar
https://www.wired.de/colle ction/latest/ausgabe-0215- robo-mit-schuss
amischerikow - 14. Feb, 16:36
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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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