FAZ-Schirrmacher, das Internet, das Abendland und der Untergang (Kulturpessimismus I)
"Das ist kein Kulturpessimismus" behauptet FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher über seine Dankesrede für den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache 2007. Die Süddeutsche Zeitung (29.10. 2007) hat uns dieselbe via Internet hinterlassen.
"Die erste Generation, die seit ihrer Geburt vom Internet geprägt wurde, macht demnächst Abitur. Gleichzeitig steigt der Anteil an jungen Menschen, die bekennen, gar nicht mehr zu lesen, dramatisch an. Und man wende nicht ein, dass der Mensch auf den Vorgang des Lesens nicht verzichten kann. Das Gegenteil ist der Fall. Das Netz ist auch ein Medium, das in steigendem Maße Nicht- oder Fastnichtmehrlesen ermöglicht, und wer das nicht glaubt, schaue sich die Verfilmung von Archiven bis zu Gebrauchsanweisungen auf Youtube an. Jetzt aber verändern sich die Gehirne. In welchem Ausmaß das geschieht, ist selbst der Forschung noch nicht klar: Fest steht, dass der ikonographische Extremismus, dem die Jungen und Jüngsten im Internet ausgesetzt sind, wie eine Körperverletzung wirkt.
[…]
Die Sprache dieser ersten Internetgeneration ist beängstigend roh, sie kommt aus den Bildern und handelt von den Praktiken, die diese Protagonisten in irgendwelchen Nischen gesehen haben. Bilder, die jeder, der sie gesehen hat, nie wieder vergessen kann, es sei denn um den Preis vollständiger Abstumpfung. Wir riskieren, die wenigen Kinder, die unsere Gesellschaft in Zeiten des demographischen Wandels hat, mit seelischem Extremismus zu programmieren - wenn wir nicht bald eine Debatte über pornographische und kriminelle Inhalte im Internet beginnen. Und wer die Infektionsausbreitung verfolgen will, braucht nur zu zählen, wie viele Tote neuerdings auch in Nachrichtensendungen oder Illustrierten gezeigt werden."
Kurzes polemisches Nachtreten: Zu wie vielen Toten hat eigentlich die FAZ beigetragen, als sie 1999 die Deutschen in den Krieg mit Serbien hinein(t)(sch)rieb? So mal vom gewaltheischenden Internet zur friedliebenden Zeitung gefragt.
"Die erste Generation, die seit ihrer Geburt vom Internet geprägt wurde, macht demnächst Abitur. Gleichzeitig steigt der Anteil an jungen Menschen, die bekennen, gar nicht mehr zu lesen, dramatisch an. Und man wende nicht ein, dass der Mensch auf den Vorgang des Lesens nicht verzichten kann. Das Gegenteil ist der Fall. Das Netz ist auch ein Medium, das in steigendem Maße Nicht- oder Fastnichtmehrlesen ermöglicht, und wer das nicht glaubt, schaue sich die Verfilmung von Archiven bis zu Gebrauchsanweisungen auf Youtube an. Jetzt aber verändern sich die Gehirne. In welchem Ausmaß das geschieht, ist selbst der Forschung noch nicht klar: Fest steht, dass der ikonographische Extremismus, dem die Jungen und Jüngsten im Internet ausgesetzt sind, wie eine Körperverletzung wirkt.
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Die Sprache dieser ersten Internetgeneration ist beängstigend roh, sie kommt aus den Bildern und handelt von den Praktiken, die diese Protagonisten in irgendwelchen Nischen gesehen haben. Bilder, die jeder, der sie gesehen hat, nie wieder vergessen kann, es sei denn um den Preis vollständiger Abstumpfung. Wir riskieren, die wenigen Kinder, die unsere Gesellschaft in Zeiten des demographischen Wandels hat, mit seelischem Extremismus zu programmieren - wenn wir nicht bald eine Debatte über pornographische und kriminelle Inhalte im Internet beginnen. Und wer die Infektionsausbreitung verfolgen will, braucht nur zu zählen, wie viele Tote neuerdings auch in Nachrichtensendungen oder Illustrierten gezeigt werden."
Kurzes polemisches Nachtreten: Zu wie vielen Toten hat eigentlich die FAZ beigetragen, als sie 1999 die Deutschen in den Krieg mit Serbien hinein(t)(sch)rieb? So mal vom gewaltheischenden Internet zur friedliebenden Zeitung gefragt.
kschoenberger - 30. Okt, 22:48















