CALL FOR APPLICATIONS: Science, Technology and Public Policy (STPP) Postdoctoral Fellowship Program

The Science, Technology, and Public Policy (STPP) Program in the Ford School of Public Policy at the University of Michigan seeks to fill one postdoctoral fellow position (two years in residence), starting Fall 2009. Fellows will be expected to perform research in some aspect of science and technology policy, teach courses in science and technology policy (one course in Year 1 and two courses in Year 2), help to organize a seminar series, and work with faculty to develop the STPP program. In addition to working with colleagues in STPP and the Ford School, fellows will find a wide range of programs at University of Michigan that provide opportunities for enrichment and collaboration, including leading programs in law, business, public health, medicine, engineering, the sciences, and science & technology studies. Applicants can learn more about the STPP Program through our website.

Applicants should be recent recipients of the doctoral degree, with demonstrated interest in science and technology policy. Areas of specialization and disciplinary approaches are open. These fellowships are made possible through a generous gift from The Herbert H. and Grace A. Dow Foundation. Salary is competitive and includes benefits. Modest funds will also be provided for moving, conference travel, and research. Awardees will be expected to be in residence in Ann Arbor, Michigan, for the time of their award and be an active colleague within UM.

Application Deadline is January 15, 2009. Please send application materials electronic form to fischerb[at]umich.edu. Applications should include a CV, letter describing research and teaching interests, a statement outlining the proposed research project, teaching evaluations, and three letters of reference. For more information, please contact:

STPP Fellow Search
Attn: Bonnie Roberts
Gerald R. Ford School of Public Policy
University of Michigan
735 S. State Street, 4204 Weill Hall
Ann Arbor, MI 48109-3091 USA
(734) 615-6942
fischerb[at]umich.edu
 

authentizität@gesellschaft (2): Das Plagiat, als eine schöne Kunst betrachtet

Hans Schmid (Telepolis, 07.10.2008) über "Poe, Pym und allerlei Kopisten":


Die Geschichte des Arthur Gordon Pym von Edgar Allan Poe ist ein Hauptwerk der amerikanischen Literatur. Poe hat allerdings knapp ein Drittel des Romantexts von anderen Autoren abgeschrieben. Warum hat er abgeschrieben und von wem? Ist es schlimm, dass er abgeschrieben hat? Hier sind die Antworten.


[Materialien für die gleichnamige Vorlesung und Übung am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien: "Authentizität@Gesellschaft - Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Suche nach dem Original und auf die Dynamiken von Fake, Konstruktion und Fälschung"]

authentizität@gesellschaft (1): Augenzeuge des Krieges Über die Entstehung des Mythos Robert Capa

Augenzeuge des Krieges
so lautet die Überschrift eines Beitrages von Anton Holzer (Herausgeber von "Fotogeschichte") über "die Entstehung des Mythos Robert Capa" in der Zürcher NZZ vom Wochenende (18.10.2008):

"Robert Capas vor kurzem wiederentdeckter Fotokoffer aus dem Spanischen Bürgerkrieg wird weltweit als Sensation gefeiert. Die bisher unbekannten Negative, so heisst es, werfen ein neues Licht auf die frühen Jahre des Fotografen. Ist der Fund wirklich so bedeutsam? Oder ist er nicht vielmehr der vorläufig letzte Baustein einer jahrzehntelang kultivierten Mythologie um den Namen Robert Capa."


Anton Holzer erinnert an die Debatte um die Authentizität des Photos vom berühmten "fallenden" Soldaten.

"Dogma der Authentizität
Blenden wir noch einmal zurück. Am 23. September 1936 veröffentlichte die französische Illustrierte «Vu» Capas Foto des fallenden Soldaten. Wenig später, im Juli 1937, druckte auch die amerikanische Illustrierte «Life» das Bild, Capa war mit einem Schlag weltberühmt. Die Foto wurde zur Ikone der Kriegsfotografie. Sie wurde seither millionenfach reproduziert. Ab Mitte der 1970er Jahre tauchten erstmals Zweifel an der Echtheit des Bildes auf. Sie drehten sich um die entscheidende Frage: Ist die Foto gestellt? Bis heute ist der Streit nicht wirklich entschieden. Interessant ist diese Auseinandersetzung, weil seit dem Spanischen Bürgerkrieg an die Kriegsfotografie neue Ansprüche gestellt wurden, die im Dogma der Authentizität gipfeln. In den 1930er Jahren änderte sich das Image des Kriegsfotografen grundlegend. Der Kriegsfotograf legte nun seine Rolle des anonymen Berichterstatters ab und wurde zum privilegierten Augenzeugen, der unter hohem persönlichem Risiko in die unmittelbare Gefahrenzone des Krieges, die Frontlinie, vordringt und aus dieser Hölle wahre (nicht mehr gestellte) Bilder mitzubringen hat. Robert Capa war einer der ersten Kriegsfotografen, die diese Rolle des auserwählten Sendboten meisterhaft spielten. Noch zwanzig Jahre zuvor, im Ersten Weltkrieg, war ein Grossteil der Pressebilder, die die Kämpfe an vorderster Front zeigen, gestellt. Kaum jemand kümmerte sich damals darum, die Fotografen, die solche Bilder lieferten, wurden nicht der Fälschung geziehen und die Zeitungen, die sie druckten, ebenso wenig. "


Der Artikel dreht sich insgesamt überwiegend um die Bedeutung der "wiedergefundenen" Negative und Holzer kommt zum Schluss:

"Die wiederentdeckten Negative werden das Capa-Bild kaum verändern. Grosse Überraschungen sind nicht zu erwarten. Und auch die Streitfrage, ob der «fallende Soldat» nun eine gestellte Szene ist oder nicht, bleibt weiter ungeklärt. Denn dieses Negativ ist nicht im Koffer. Wieso dann dieser ganze Spuk? Die Bilder leisten vor allem eines: Sie beglaubigen – nach all den Debatten um den fallenden Soldaten – Robert Capas Rolle als herausragender Augenzeuge unseres Jahrhunderts. Die Negative werden als heilige Originale zirkulieren, die über jeden Zweifel erhaben sind. Denn, so wird man behaupten, die Negative, nicht die Abzüge stehen in geradezu greifbarer Nähe zum historischen Ereignis. Sie bestätigen das Bild eines Fotografen, der sich wahrhaftig der Gefahr des Krieges ausgesetzt hat und der in seinen Bildern unzweifelhaft Zeugnis ablegte von dem, was er sah."




[Materialien für die gleichnamige Vorlesung und Übung am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien: "Authentizität@Gesellschaft - Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Suche nach dem Original und auf die Dynamiken von Fake, Konstruktion und Fälschung"]

Heute Abend - Axel Bruns: “Anyone Can Edit”: Vom Nutzer zum Produtzer.”

Heute (Montag) Abend eröffnet Dr. Axel Bruns (Queensland University of Technology, Brisbane) die Vortragsreihe “Aktuelle Entwicklungen im Web 2.0” des Bredow-Instituts mit seinem Vortrag ““Anyone Can Edit”: Vom Nutzer zum Produtzer.”
Beginn ist um 18 Uhr c.t. im Hörsaal C, ESA 1 (Hauptgebäude der Uni Hamburg). Hier eine kurze Beschreibung des Vortrags:

Hier einige Hinweise und Links zur Debatte um das Prodnutzer-Konzept in Abgrenzung zum Prosumer-Begriff

Um die kreative und kollaborative Beteiligung zu beschreiben, die heutzutage nutzergesteuerte Projekte wie etwa die Wikipedia auszeichnet, ist ein Begriff wie ‘Produktion’ nur noch bedingt nützlich - selbst in Konstruktionen wie ‘nutzergesteuerte Produktion’ oder ‘P2P-Produktion’. In den Nutzer­gemeinschaften, die an solchen Formen der Inhaltserschaffung teilnehmen, haben sich Rollen als Konsumenten und Benutzer längst unwiederbringlich mit solchen als Produzent vermischt: Nutzer sind immer auch unausweichlich Produ­zenten der gemeinsamen Informations­­­sammlung, ganz egal, ob sie sich dessens auch bewusst sind: sie haben eine neue, hybride Rolle angenommen, die sich vielleicht am besten als “Produtzer” umschreiben lassen kann. Projekte, die auf solche “Produtzung” (Englisch: produsage) aufbauen, finden sich in Bereichen von Open-Source-Software über Bürger­journalismus bis hin zur Wikipedia und darüberhinaus auch zunehmend in Computerspielen, Filesharing und selbst im Design materieller Güter. Obwohl unterschiedlich in ihrer Ausrichtung, bauen sie doch auf eine kleine Zahl universeller Grund­prinzipien auf.

Dr. Axel Bruns ist der Autor von „Blogs, Wikipedia, Second Life, and Beyond: From Production to Produsage“ (New York: Peter Lang, 2008 - siehe produsage.org). Er ist Senior Lecturer in der Creative Industries Faculty an der Queensland University of Technology in Brisbane, Australien und war Autor von “Gatewatching: Collaborative Online News Production” (New York: Peter Lang, 2005) sowie Herausgeber von “Uses of Blogs”, mit Joanne Jacobs (New York: Peter Lang, 2006). Bruns ist ein Mitbegründer des Journals M/C - Media and Culture (www.media-culture.org.au) und des Bürgerjournalismusforschungsblogs Gatewatching.org. Zu seinem persönlichem Blog.

via Jan Schmidt

Stephan Adolphs/Marion Hamm: Prekäre Superhelden in der Prekarisierungsdebatte

Marion Hamm, Associate am Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung, hat zusammen mit Stephan Adolphs erste Ergebnisse aus ihrem gemeinsamen Forschungsprojekt "Protest als Medium – Medien des Protests" veröffentlicht:

Adolphs, Stephan/ Marion Hamm: Prekäre Superhelden: Zur Entwicklung politischer Handlungsmöglichkeiten in postfordistischen Verhältnissen. In: Claudio Altenhain, Anja Danilina, Erik Hildebrandt, Stefan Kausch, Annekathrin Müller, Tobias Roscher (Hg.): Von »Neuer Unterschicht« und Prekariat. Gesellschaftliche Verhältnisse und Kategorien im Umbruch. Kritische Perspektiven auf aktuelle Debatten. Bielefeld 2008, S. 165-183.

Draft/Manuskript

Klappentext
/Die »neue Unterschicht« ist disziplinlos, arbeitsscheu, dumm, fettleibig, fernsehsüchtig - kurz: »Unterschichtler« sind asozial. Solche Zuschreibungen beherrschen die aktuelle Debatte über die »Unterschicht« und das »Prekariat« in seiner »abgehängten« Form. Doch wer wird hier eigentlich beschrieben und was für ein Bild von Gesellschaft wird dabei produziert?
Neben der kritischen Auseinandersetzung mit Mainstream-Diskursen über »die da unten« wird Prekarisierung in diesem Band auch als gesamtgesellschaftliches Phänomen in den Blick genommen. »Unterschicht« und Prekarität werden dabei aus sozialwissenschaftlichen, künstlerischen und lebensweltlichen Perspektiven thematisiert.
Die Herausgeber/-innen promovieren bzw. studieren am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig und sind im »Engagierte Wissenschaft« e.V. aktiv.


Zum Inhaltsverzeichnis des gesamten Buches
 

Promotionsstipendium Web 2.0

Im Rahmen der Leibniz Graduate School for Knowledge Media Research ist ein Promotionsstipendium zu vergeben. Gefördert wird ein Promotionsvorhaben, das sich mit kognitiven und sozialen Aspekten von Web 2.0 befasst, insbesondere zu den Themen soziale Netzwerkanalyse, Wikipedia, Second Life oder Wissensaustausch.
 

Gudio Fackler über "Die Kunst, das Gewaesser zu leiten"

Von Guido Fackler, Associate am Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung ist ein jüngst veröffentlichter Aufsatz nachzureichen:

k@g
Fackler, Guido: : »Die Kunst, das Gewaesser zu leiten« – Künstliche Wasserstraßen als Symbol technischer Selbstvergewisserung und Chiffre der›Entschleunigung‹. In: Goodbody, Axel/Wanning, Berbeli (Hg.): Wasser – Kultur – Ökologie. Beiträge zum Wandel im Umgang mit dem Wasser und zu seiner literarischen Imagination. Göttingen 2008, S. 81-102.

Klappentext des Buches:
Der Band geht von der Notwendigkeit einer ökologisch orientierten Kultur des Wassers aus, angesichts der zunehmenden Knappheit von sauberem Wasser oder der Zerstörungskraft von Wassermassen infolge des Klimawandels. Die Aufsätze behandeln Konzepte der städtischen Wasserversorgung, wasserrechtliche Fragen, die Renaturalisierung verschmutzter Gewässer und alternative Modelle der Integration des Wassers in die Landschaftskunst. Andere Beiträge widmen sich literarischen Repräsentationen, die den hierarchisch geordneten Dualismus, wonach Natur als das Andere der Vernunft und Wasser als feindliches oder zu eroberndes Element aufgefasst wurden, aufzubrechen suchen. Schließlich werden Texte von Autorinnen analysiert, die die Idee vom Wasser als weiblichem Element in die Diskussion über einen angemessenen Umgang mit der Thematik einbringen.
Inhaltsverzeichnis des gesamten Buches

Einleitung der Herausgeber

Forschungskolleg goes Wiener Rathaus: "Notes on the Biographical Meaning of Games and Online-Games"

Gerrit Herlyn und Helle Meister, wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Volkskunde /Kulturanthropologie und Mitglieder des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung, werden am 17. Oktober 2008 erste Ergebnisse des Projekts „Spielkulturen. Zur biographischen Bedeutung des Spielens und des Online-Spielens im digitalen Alltag“ auf der Fachtagung „Future and Reality of Games“ (F.R.O.G.) diskutieren.

Die Tagung findet vom 17. bis 19. Oktober 2008 im Wiener Rathaus statt.

Im Vortrag wird es zunächst darum gehen, das methodische Vorgehen (Biographische Interviews) und einzelne Analyseschritte vorzustellen. Vor allem sollen die durch biographische Interviews gewonnenen Einsichten in den Zusammenhang zwischen Spielen respektive Onlinespielen und Biographien verdeutlicht und aus dieser Perspektive gewonnene (Zwischen-)Ergebnisse zur Nutzung und Aneignung von Technik, Computer- und Onlinespielen durch Ältere und Bedeutsamkeit des Spielens zu vorgestellt werden.

Abstract:
Notes on the Biographical Meaning of Games and Online-Games

The usual stereotype of the player of video games is that as young and male. That players become older and video games abide in peoples´ lives is still a new perspective on video games. This is the starting point of our research project “Cultures of gaming. Towards the biographical meaning of games and online-games” which focuses the meaning of games and video games in a biographical viewpoint. We are comparing the experiences and reflections in different age groups with a main focus on players that are approximately 60 years or older.
By using the method of biographical interviews we are centring the context between play, video games, the use of technology and the life story. In our lecture we discuss some results of the analysis of the biographical interviews. First we point out the role of the different modes of speaking about games by showing some typical patterns that were frequently used by the interviewed persons by talking about games. The second top is about the relation between games and biography showing some examples how games become important for life history. The third point deals with the different evaluations of games and the preferences that were expressed by the interviewed persons. In a final step we ask in how far the adoption of technology plays an important role - especially for older people - for their open-mindedness towards video games.

Zum Programm der Tagung
 

Universität Siegen/ SFB Medienumbrüche: Social Web – Towards Networked Protest Politics?

Anfang November findet in Siegen eine Tagung zum Verhältnis von Medienkultur und Protest statt. Mit von der Partie ist auch die Luzerner Kulturwissenschaftlerin Marion Hamm, Associate am Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung: "Doing Media: The Production of Transnational Communication Spaces in Social Movements – Ethnographic Reflections."


7.-8. November 2008
University of Siegen, Artur-Woll-Haus
SFB/FK615 Media Upheavals
Project: Changing Protest and Media Cultures (Prof. Dr. Baringhorst)

Protest politics on web 2.0 – simply new wine in old bottles or is it a new politics of protest? Has the introduction and spread of web 2.0 technologies led to the emergence of a new mode of protest politics, one based on newly structured networks and the increase of participatory values? How can we assess the impact of web 2.0 in terms of issue framing, collective action repertoires, shifting notions of the public and private, as well as new organisational structures? How do these new formats of web-based social interaction change patterns of internal and external social movement communication? How and to what extent do they effect the formation of collective identities, while offering new arenas of global civil society and transnational democracy? This conference provides an opportunity for researchers to share and debate perspectives of protest politics in the age of web 2.0.

The first panel discusses the interrelations between the use of the Internet and the organisations, campaigns and networks of social movements. The import of protest networks and their campaigns to new governance structures lead to us to questions, in general, of the democratic legitimacy of political protest actors, but also of the particular aspects of internal democratic decision-making processes. Beyond questions of internal organisation and communication among protest actors, this panel deals with new forms of political mobilisation, highlighting the potential avenues and problems of online-offline connectivities.

Debates upon social movement across virtualised networks are central to the second panel, which will raise questions of community building and collective identity. How does the use of web 2.0 applications by protest actors change processes of community and collective identity formation? In other words, what are the social implications of the supposed ‘social web’ for protest politics?

The third panel will examine processes of transnationalisation in terms of communication. Computer mediated communication is often purported to promote processes of deterritorialization, and to open avenues for globalization and/or glocalization. Does virtualised communication indeed close the North-South divide, and build bridges between geographically dispersed subjects?

The forth panel engages the overall contribution of virtualised protest politics upon processes of (transnational) democratisation. Discussion will highlight the role of civil society actors in the formation of public sphere(s) beyond nation-state borders.



FRIDAY

|| PANEL 1: Virtualized Networks, Social Movements & Campaigns

10.30 – 11.00
Keynote by Dieter Rucht (Berlin, Germany): Protest Mobilization in the Age of Social Web

11.00 – 12.30
Patrick P. Meier (Cambridge, USA): Towards Networked Political Protests: An Empirical Analysis

Ralf Lindner (Karlsruhe, Germany): Models of Democracy and Internet-based Communication: How Ideological Orientations Shape the Online-Strategies of Parties and Interest Groups

Giovanni Navarria (London, UK): MoveOn and the Travel Tax: A Tale of Two Petitions in the World of Web 2.0

12.30 – 13.30
Lunch Break

13:30 – 15.00
Edouard Morena (London, UK): Virtualized Networks and their Effects in a Trade Union Context: The Case of the Confédération Paysanne

François Briatte (Grenoble, France): Network Campaigning over Copyright Issues in France

Francesca Forno (Bergamo, Italy):The Structure of the Italian Political Consumerist Mobilization on the Web

15.00 – 15.30
Coffee Break

|| PANEL 2: Virtualized Networks & Community

15.30 – 16.00
Keynote by Richard Rogers (Amsterdam, Netherlands): Methods for the Study of the Circulation of Protest Content in (Virtual) Networks?

16.00 – 18.00
Myra von Ondarza (Berlin, Germany):The Euroblogosphere: Advent of a Social Movement or Source for Expert Information?

Andreas Jungherr (Mainz, Germany): Twittering Activists: The Uses of Twitter for Political Activism

Christina Neumeyer and Celina Raffl (Salzburg, Austria): Facebook for Protest? Assessing the Potential of Social Software for Political Activism Exemplified on the FARC Countermovement

Azi Lev-On (Ariel, Israel): Social Movements and the Web 2.0 Phenomenon: Conceptual Links

SATURDAY


|| PANEL 3: Virtualized Networks & Transnationalism

09.00 – 09.30
Keynote by Peter J. Smith and Elizabeth Smythe(Athabasca/Edmonton, Canada): The Impact of Social Networking on Transnational Activism: More Orchestrated Campaigns or just Karaoke?

09.30 – 10.30
Uwe Hunger and Kathrin Kissau (Münster, Germany): Political Online-Participation of Ethnic Communities

Jae Seung Moon (Singapore): The Transnational Network and its Impact on the Social Movement: Overseas Filipino Workers Activism and Homeland Filipino Politics

10.30 – 10.45
Coffee Break

10.45 – 12.15
Marion Hamm (Luzern, Switzerland): Doing Media: The Production of Transnational Communication Spaces in Social Movements – Ethnographic Reflections

Fidele Vlavo (London, UK): Deterriorializing Political Activism: A Critical Analysis

Angela Crack (Liverpool, UK): Virtual Networks: Interrogating the Social Foundations of a Transnational Public Sphere

12.15 – 13.15
Lunch Break

|| PANEL 4: Virtualized Networks & Democracy

13.15 – 13.45
Keynote by James Bohman (St. Louis, USA): Networked Publics and Democratization: From Communicative Freedom to Communicative Power

13.45 – 15.15
Jarmo Rinne (Tampere, Finland): Self-Expression as Political Act: Building 'Virtual Tables' on the Web

Caja Thimm (Bonn, Germany): On the Way to Virtual Democracy Avatar in 'Second Life'

Mundo Yang (Berlin, Germany): A Structural Transformation of the Internet? A Cultural Critique of Web 2.0

15.15 – 15.45
Coffee Break

15.45 – 17.30
Malte Härtig, Thomas Loer, Matthias Kettner, Gesine Stern, Melchior Walker (Witten, Germany): 'In what kind of society do you want to live?' On Representing Net-based Public Debate as Democratic Deliberation

Henri Beunders and Arthur Edwards (Rotterdam, Netherlands): New Web Technologies, Micro-Mobilization and Public Spheres: Framing Processes on Climate Change

Tapio Häyhtiö and Jarmo Rinne (Tampere, Finland): Virtualized Civic Activities as Deliberation and Protest: Administrational and Actionist Citizenship


|| REGISTRATION
Registration fees for the conference are €25 for one day and €50 for the complete conference. Please note that all participants are required to pay the registration fee. Bank details are provided below. This fee includes meals for the duration of the conference. In order to register, please email your name and institutional affiliation to protest-cultures[at]uni-siegen.de.
 

Burkhard Spinnen: Aufstand des Analogen

Die in die Gänge gekommene Quasi-Verstaatlichung der Banken wird uns in den Feuilletons derzeit als Revolution verkauft. Das ist natürlich Quatsch.

"Tun wir einmal so als ob. Als ob demnächst überall Island wäre und alle Banken verstaatlicht würden. Tun wir einmal so, um eine Frage zu beantworten, die mich momentan brennend interessiert: Wäre das eine Revolution?

Ich hatte nie geglaubt, noch eine zu erleben. (...)
Das habe ich geglaubt; aber jetzt kommt es mir vor, als könnte doch noch eine Revolution ausbrechen. Und diesmal wäre ich hochgradig betroffen - doch leider auch völlig im Unklaren darüber, was geschieht und wo die Fronten verlaufen.

Dabei wäre es doch eine Revolution, die Banken zu verstaatlichen, nicht wahr? Das ist sogar beste Revolutionstradition; alle Entmachtungen aristokratischer oder bürgerlicher Herrschaft zogen bisher eine Staatskontrolle über die Finanzen nach sich. Wer Revolution macht, besetzt den Präsidentenpalast, den Rundfunk und die Staatsbank, und wenn er klug ist, tut er das in umgekehrter Reihenfolge."


Marx und Engels haben zwar auch von Verstaatlichung gesprochen, aber eben auch von Vergesellschaftung . Und das ist was anderes als der Links-Etatismus der Jusos oder Marxismus-Leninismus.

Dass nun gegenwärtig nichts anderes als der alte Keynesianismus als Allheilmittel herhalten muss, sollte ein Hinweis sein, dass der selbe nur als Popanz des Neo-Liberalismus zu einer Pseudo-System-Alternative hochstilisiert wurde. So kann man jetzt von Revolution schwadronieren, wobei es sich doch nur um zwei Optionen derselben Medaille handelt (Eine abwägende Einschätzung liefert uns Rainer Rilling), der auch schon recht früh vernünftige Sachen über die "Informationsgesellschaft" bzw. die Politik im Internet und Cyberdemokratie geschrieben hat.

In der Welt hat sich heute der Schriftsteller Burkhard Spinnen zu Wort gemeldet, der mal 1990 ein nettes Büchlein über das "Zeitalter der Aufklebung: Versuch zur Schriftkultur der Gegenwart" veröffentlicht hat, in dem es u.a. um Schriftträger und Beschriftung (Plakat, Aufkleber und beschriftete Menschen" ging.

B. Spinnen, von dem auch das obige Zitat stammt, fordert in der Welt (13.10.2008) die Verhaftung der Banken und führt dann als bekennender Rotarier auch noch sein Unbehagen gegen die Digitalisierung vor (also doch nur ein technisches Problem?):

"Also: keine Revolution? Sondern nur eine von der Panik stimulierte "Regulierungsaktion"? Keine Kurskorrektur, sondern eine Notbremse?

Nein! Ich bestehe jetzt auf einer Revolution! Und wenn alle traditionellen Kriterien fehlen, dann sehe ich das als Beweis dafür, dass es tatsächlich eine Revolution ist. "Die erste Erscheinung des Neuen ist der Schrecken", sagt Heiner Müller, ein Experte des Untergangs. Und Schrecken ist jetzt wahrlich genug vorhanden; also muss es auch Neues geben.

Und diese Neue Revolution - ich wünschte, es wäre diese: Ein Aufstand des Analogen gegen das Virtuelle. Ich wünschte mir eine Verhaftung der Banken als Aufforderung, die Haftung zwischen Geld und Wert wiederherzustellen. Ich wünschte mir eine Entmachtung der Börse, ein Ende der Digitalisierung der Ökonomie als Nivellierung menschlicher Leistung und Energie. Spekulieren hieß einmal, die Dinge als sie selbst erkennen; jetzt heißt es: zocken. Dagegen wünschte ich mir eine Revolution. Einen Aufstand gegen ein Denken und eine Sprache, die den Kontakt zu ihren Gegenständen längst verloren haben.

Ich weiß, man organisiert die moderne Weltwirtschaft nicht, indem man Beutel mit Dukaten und Pfennigen per Schiff verfrachtet. Aber wir alle wissen jetzt, dass man sie mit Versprechungen auf Erwartungen und gestückelten Forderungen und Zertifikaten und Leerverkäufen in Grund und Boden ruiniert. Die Daxokratie hat versagt. Ihre Sprache hat verführt. Ein Aufstand dagegen tut Not."


Rotarierer aller Länder ...

Wenn's denn der Bewusstseinsbildung dient ... aber nicht nur die Geschichte wiederholt sich als Tragödie und Farce, sondern auch ihre ideologischen Abkürzungen ...

Hier noch etwas weitergehende Gedanken, die wahrscheinlich die Befürchtung unseres Rotariers nur beflügeln würden ...
 

Neues kulturwissenschaftliches studentisches Zeitschriftenprojekt: Fensterplatz

Hier eine studentische Initiative, die wir doch sogleich unterstützen möchten:

Fensterplatz - Studentische Zeitschrift für Kulturforschung
Call for Papers: Krise - kulturwissenschaftliche Perspektiven

Krisen markieren Momente der Veränderung. Wenn von einer Krise die Rede ist, tauchen regelmäßig Bilder der Ratlosigkeit, des Verlusts, der Angst und der Unsicherheit auf. Veränderung wird im Zusammenhang mit Krisen in erster Linie mit Gefahren verbunden. Das Szenario einer weltweiten Wirtschaftskrise wird als Warnung bspw. beschworen, um bestimmte Politiken zu rechtfertigen und zu verteidigen. Krisen können aber auch begriffen werden als
Erkenntnis, Aufbruch und Erneuerung und als Impuls für Praxen des Widerstands gegen bestimmte Politiken. Krisen markieren ebenfalls Prozesse der Machtverschiebung. So ist bspw. der Diskurs um die Krise der Männlichkeit im Kontext feministischer und lesbisch-schwuler Emanzipation und der damit einhergehenden Veränderung bestehender Geschlechterrollen und sexueller Stereotype zu sehen. Mit Krisen sind darüber hinaus Strategien der
Krisenbewältigung verbunden. Die Ausübung staatlicher Gewalt und
Kontrolle ist immer wieder zu beobachten bei sogenannten Staatskrisen, wie zum Beispiel in Simbabwe oder, historisch rückblickend, in der DDR. Krisen spielen aber auch auf ganz anderen Ebenen eine Rolle. Eine Beziehungskrise kann das Ende einer Liebe markieren oder deren Anfang. Eine Schaffenskrise kann die künstlerische Produktion unterbrechen oder Anlass für eine
Perspektivenverschiebung sein. Und nicht zuletzt können auch
wissenschaftliche Disziplinen in Krisen sein, oder zumindest meinen, sich in solchen zu befinden.

Bei der Betrachtung von Krisen sind dann einerseits die krisenhaften oder als krisenhaft bezeichneten Phänomene von Interesse, aber vor allem auch die Akteur_innen, die den Diskurs um eine Krise beständig speisen. Fragen danach, wer von einer Krise spricht und wann von einer Krise gesprochen wird, können den Blick auf das Phänomen Krise merklich verschieben.
Die Frage könnte also auch lauten: Werden Krisen gemacht? Außerdem ist das Wie von Belang: Wie begreifen und konzeptualisieren eigentlich die Beteiligten Krisen? Wie wird über Krisen gesprochen und wie wird mit ihnen umgegangen?

Die erste Ausgabe von Fensterplatz thematisiert die Krise an sich und die Krise für sich: erstens als Gegenstand kulturwissenschaftlicher Aufmerksamkeit und zweitens als Anlass zur Diskussion methodischer Prinzipien. Wir suchen Beiträge die den Blick auf und das Verständnis von Krisen hinterfragen, reflektieren und erweitern. Uns geht es dabei auch um methodisch neue und experimentelle Zugaenge, Untersuchungsfelder, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst liegen.

Fensterplatz ist ein Forum für Studierende und Nachwuchswissenschaftler_innen der Kulturwissenschaften, in dem sie ihre Ideen und Arbeiten dem Fach und einer darüber hinausreichenden Öffentlichkeit präsentieren koennen. Die Idee zu Fensterplatz ist aus einem Workshop auf dem Studierendentreffen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) in Kiel 2008 hervorgegangen. Die Redaktion setzt sich zusammen aus Studierenden des Faches Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft/Kulturanthropologie/Volkskunde der Institute in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Die dgv unterstützt
Fensterplatz.

Wir freuen uns auf studentische Beiträge von allen
kulturwissenschaftlichen Instituten.

Die Beitraege sind bis 18.01.2009 an die Redaktion zu versenden.
Textbeitraege sollten per Email (Rich-Text-Format, rtf) an die unten stehende Adresse versandt werden. Aber auch alle anderen moeglichen Formate jenseits des Textes sind willkommen (z.B. Film, Fotos, Musik und alles, was Ihr für möglich haltet).

Die Redaktion


Fensterplatz - Studentische Zeitschrift für Kulturforschung
redaktion.fensterplatz[at]gmail.com


Anna Stoffregen
Laura Hompesch
Institut für Europäische Ethnologie
Hanuschgasse 3
1010 Wien
Österreich

Gianna Scharnberg
Ludwig Uhland Institut für Empirische Kulturwissenschaft
Burgsteige 11
72070 Tübingen

Deutschland

Svenja Reinke
Charlotte Räuchle
Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie
Edmund Siemers Allee 1 (West)
20146 Hamburg
Deutschland

Sebastian Mohr
Institut für Europäische Ethnologie
Mohrenstr. 41
10117 Berlin
Deutschland
 

Forschungskolleg goes Soziologentag: Die Kunst des Handelns 2.0. ProdUsage im Internet und die rekombinanten Praktiken des Konsums

lautet der Titel eines Beitrags, den Klaus Schönberger, Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung am kommenden Donnerstag, 9.10. 2009, (ab 14.15 Uhr zum 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie beisteuern wird, der gerade in Jena vom 6.-10. Oktober unter Titel "Unsichere Zeiten" stattfindet.

Der Rahmen wird die "AD-HOC GRUPPE 16: HELP.YOURSELF@WEB_2.0: KUNDENARBEIT ZWISCHEN SELBSTBEDIENUNG UND SOZIALER PRODUKTION" - organisiert von Frank Kleemann (Chemnitz) / Jörn Lamla (Gießen) / G. Günter Voß (Chemnitz)] - sein.

Hier sein Abstract :


Die Kunst des Handelns 2.0. ProdUsage im Internet und die rekombinanten Praktiken des Konsums
Im Kontext des Gouvernementalitäts-Konzepts (Foucault) werden die mit den neuen Medienformaten verbundenen Nutzungspraktiken bzw. Anrufungen von Subjektivität in einem machttheoretischen Sinne als „Selbsttechnologie“ oder als Selbstführungspraktiken analysiert. Demgegenüber wird im Sinne einer als Alltagswissenschaft verstandenen, historisch informierten Empirischen Kulturwissenschaft (u.a. in der Tradition der Cultural Studies) häufig auf den Aspekt der Ermächtigung sowie (im Sinne von Michel de Certeau) auf die Eigensinnigkeiten der „Kunst des Handelns“ verwiesen. In dem Diskussionsbeitrag soll eruiert werden, inwiefern das hier aufscheinende Spannungsverhältnis theoretisch produktiv gewendet werden kann. Ausgehend von Konzeptionen wie dem „arbeitenden Kunden“ (Voß/Rieder) und dem ProdUsage-Konzept (Bruns) soll diskutiert werden, in welcher Weise und unter welchen Bedingungen die Praktiken der Internetnutzung Machtverschiebungen zwischen KonsumentInnen und Warenanbietern ermöglichen und welche neuen Anforderungen an die AkteurInnen damit verbunden sind. Für die Kontextualisierung soll dabei auf rekombinante individuelle Praktiken eines „politischen Konsums“ und rekombinante kollektive Praktiken des Protestes sozialer Bewegungen zurückgegriffen werden. Damit verbunden sind im Sinne einer Theorie mittlerer Reichweite Überlegungen zum Modus des soziokulturellen Wandels. Dieser Modus wird hier als Einheit von Persistenz und Rekombination gedacht. Auf diese Weise soll der Zusammenhang von Technikentwicklung, Nutzungspraktiken, sozialen Praxen und sozialen Strukturen jenseits kulturpessimistischer und technikeuphorischer Abkürzungen für ein Modell des soziokulturellen Wandels fruchtbar gemacht werden.


Zum Programm der Ad-Hoc Gruppe und den Abstracts der anderen TeilnehmerInnen

Datum/Zeit 09.10.2008, 14:15
Ort/Raum Carl-Zeiss-Str. 3 / Raum 122
 

Neuerscheinung "Wissen und Geschlecht"

Nikola Langreiter, Elisabeth Timm, Michaela Haibl, Klara Löffler,
Susanne Blumesberger (Hrsg.):


Wissen und Geschlecht.
Beiträge der 11. Arbeitstagung der Kommission für Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Ethnologie der Universität Wien, Bd. 31). Wien 2008.

"Wissen" und "Geschlecht" sind analytische Kategorien und
Forschungsgegenstände zugleich: Obwohl Geschlecht vielfach dekonstruiert wurde, ist es nötig, seine alltäglichen Konkretisierungen zu erforschen.

Der Begriff Wissen wiederum ist in seinen unterschiedlichen Definitionen zu untersuchen und mit der postulierten "Wissensgesellschaft" empirisch zu konfrontieren.

Preis : 17,00 EUR zzgl. Porto.
Bestellungen online .

oder bitte an: Volkskunde[at]univie.ac.at
oder per Fax unter 00 43 - 1 - 4277 94 18.

Weitere halbe Stelle in Göttingen zu besetzen

Eine weitere Stelle ist in Göttingen zu besetzen:

Am Institut fuer Kulturanthropologie/Europaeische Ethnologie

der Georg-August-Universitaet Goettingen ist zum 01.04.2009 die Stelle einer/eines
wissenschaftlichen Mitarbeiterin / wissenschaftlichen Mitarbeiters

- Entgeltgruppe TV-L 13 -

mit der Haelfte der regelmaessigen Arbeitszeit (z.Z. 19,9 Std./Woche)

zu besetzen. Die Stelle ist zunaechst auf drei Jahre befristet.

Einstellungsvoraussetzungen:

Neben einem ausgezeichneten Magisterabschluss in Kulturanthropologie/Europaeischer Ethnologie, Volkskunde, Empirischer Kulturwissenschaft werden Schwerpunkte in kulturhistorischer Forschung, Kulturtheorie und Sachkultur erwartet. Erwuenscht sind Kenntnisse im Bereich der computergestuetzten historischen Forschung.

Aufgaben:
Die Aufgaben beinhalten Lehre (2 SWS), Studienberatung, sowie Beteiligung an der Selbstadministration des Institutes.

Bewerbungen mit den ueblichen Unterlagen (Lebenslauf, Abiturzeugnis, Magisterurkunde und Praktikumszeugnisse etc.), einem repraesentativen Auszug aus der Magisterarbeit sowie einem einseitigen Exposee der geplanten Dissertation sind bis zum 15.11.2008 an Frau Prof. Dr. Carola Lipp, Institut fuer Kulturanthropologie/Europaeische Ethnologie, Friedlaender Weg 2, 37085 Goettingen, zu senden.

Die Universitaet Goettingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen unterrepraesentiert sind, eine Erhoehung des Frauenanteils an und fordert daher qualifizierte Frauen ausdruecklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Menschen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt beruecksichtigt.

CfP: Geschichte(n) der Robotik

Jahrestagung der Gesellschaft für Technikgeschichte am
22.-24. Mai 2009

an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main


Galt in der Wissenschafts- und Technikgeschichte zunächst „das Atom“ und dann „das Gen“ jeweils als „Symbol des 20. Jahrhunderts“, so schickt sich die Figur „des Roboters“ zu Beginn des 21. Jahrhunderts an, diese Reihe fortzusetzen.

Im popkulturellen Medium der Science Fiction wurden und werden Zukunftsvisionen über den möglichen Einsatz von Robotern entworfen. Diese zeigen oftmals ein recht ambivalentes Bild dieser Maschinen. Auch die aktuelle Robotik wirft Licht und Schatten. So versprechen Entwickler und Hersteller, dass Roboter in der Zukunft zur Lösung so großer und vielfältiger Menschheitsprobleme – wie Umweltkatastrophen oder der Betreuung betagter Menschen – beitragen. Gleichzeitig wecken aber humanoide Roboter nicht nur Euphorie, sondern auch Ängste vor der Übermacht autonomer Apparate.

Eine besondere Brisanz des Themas liegt darin, dass Roboter den Menschen hinsichtlich gewisser Tätigkeiten nicht nur zu übertreffen, sondern sogar zu ersetzen scheinen: in Bezug auf Schwerstarbeit in der Industrie, bezüglich bestimmter Kulturtechniken wie Rechnen, Schreiben oder Musizieren oder sozialer Arbeit wie der Behinderten- und Kinderbetreuung oder der Krankenpflege. Eine Herausforderung ist daher, zu untersuchen, ob diese Entwicklungen das Selbstverständnis des Menschen in seinem Verhältnis zu sich selbst und zu Maschinen verändern werden. Diese Frage historisch einzuordnen und zu beantworten, ist eine der Aufgaben der Technikgeschichte, wenn sie sich mit dem Thema der Roboter und Robotik beschäftigt.

Das Ziel der interdisziplinär geplanten Tagung ist ein Dreifaches: Erstens soll erörtert werden, wie die Technikgeschichte und angrenzende Disziplinen eine (Zeit-)Geschichtsschreibung der Roboter und der Robotik methodisch angehen können, wobei auch die Darstellung von Robotern in Museen und Ausstellungen zu analysieren wäre. Zweitens soll die Geschichte der Robotik und der Roboter anhand unterschiedlicher Themenfelder konkret diskutiert werden. Und drittens wäre am Beispiel der Robotik zu zeigen, dass die Technikgeschichte relevante Beiträge zur Beantwortung zeitgenössischer Fragen liefern kann.

Kultur- und Technikgeschichte befassen sich bereits seit längerem mit Robotern: Sie schlagen dabei den Bogen vom kultischen Einsatz antiker Tempelautomaten über die höfische Automatenkultur der Frühen Neuzeit bis hin zum industriellen Einsatz von Robotern. Dabei leisten bereits auch Museen einen Beitrag zur Erforschung und Darstellung der Geschichte von Robotern. Als weitere Themen- und Fragefelder seien exemplarisch genannt:

- Geschichte der Zukunftsvisionen von Robotern
- Wechselwirkungen von Science Fiction und Robotik
- der historische Wandel der Vorstellungen von Robotern und des Mensch-Roboter-Verhältnisses
- Robotik im internationalen Vergleich
- Anwendungsfelder der Robotik und ihre Geschichte (Industrie, Medizin, Militär, Service, Spielzeugindustrie…)
- Historische Entscheidungsprozesse bezüglich des Einsatzes von Robotern in bestimmten Branchen
- die Sozialität von Robotern
- Robotik und Gender
- das Design von Robotern im Wandel der Zeit: humanoide Roboter als Leitbild?
- historisch begründete Technikfolgenabschätzung


Abstracts für Vortragsvorschläge (max. 350–400 Wörter) sowie ein Kurzlebenslauf von einer Seite sind bis zum 6. Januar 2009 zu senden an: Catarina Caetano da Rosa, caetano[at]histech.rwth-aachen.de.

Kontakt:
Catarina Caetano da Rosa
Lehrstuhl für Geschichte der Technik
RWTH Aachen
52056 Aachen
Tel: +49 241 80 – 23621
Fax: +49 241 80 – 22302
caetano[at]histech.rwth-aachen.de

Atomkraft - Nein danke!

Nur weil es ab und an mal wieder gesagt werden muss und wenn es auch in der FAZ (6.10. 2008) steht und von Robert Spaemann gesagt wurde. Der konservative Philosoph zählt einige Argumente auf, weshalb Atomenergie (Atomkraft?) nach menschlichem Ermessen keine vertretbare und sinnvolle Energieoption sein kann. Fangen wir mit seinem ersten Grund an:

k@g
"Da ist erstens die Vorstellung eines garantierten zivilisatorischen, technisch-wissenschaftlichen Fortschritts oder wenigstens der Erhaltung des heutigen zivilisatorischen Niveaus für die Dauer der Strahlung des Atommülls, also für die nächsten 10000 Jahre. Man muss das voraussetzen, wenn man durch Lagerung des Atommülls No-go-Areas schaffen will, deren Respektierung auch noch nach Jahrtausenden erwartet werden kann, weil das diesbezügliche Know-how noch existiert und weil unsere Warnschilder noch existieren, noch gelesen und noch verstanden werden. Nichts berechtigt zu dieser Erwartung. Sie ist eher eine unwahrscheinliche Annahme."

Andrea Mihm: Babyphon (Neuerscheinung)

Im Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung findet sich eine beträchtliche Bandbreite an Themen und auch an Zugängen. Dies unterstreicht nicht zuletzt ein jetzt erschienes Buch im Marburg Jonas-Verlag:

Das Buch ist das Ergebnis des am Forschungskolleg durchgeführten Projekts von Andrea Mihm »Das Babyfon.Eine kulturwissenschaftliche Annäherung an einen familiären Alltagsgegenstand.«k@g

Hier der Ankündigungstext des Jonas-Verlags:

Aller Anfang als Mama und Papa ist schwer: ein hilfloses kleines Wesen, entzückend, putzig und recht eigensinnig, tritt trotz neunmonatiger Vorbereitungsphase recht unvermittelt in das Leben zweier Menschen und stellt dieses gehörig auf den Kopf. „Schlafen geht nicht mehr, Trinken geht nicht mehr, Lungern, Sex und Fernsehkucken höchstens manchmal“, so beschreibt Titanic-Redakteur Thomas Gsella die Umwälzungen und Entbehrungen, die der Familienzuwachs mit sich bringt. Fakt ist: Aus zweien werden drei oder auch mehr, aus einem Paar wird eine Familie. Volle Windeln, surrende Waschmaschinen, nervenzerrendes Geschrei und schlaflose Nächte gehören ebenso dazu wie die elterliche Angst, das Wehklagen des neuen Erdenbürgers fehl zu interpretieren oder gar zu überhören. Gottlob gibt es jedoch Mittel, dies zu verhindern. Das Babyphon ist ein solches.

Das unscheinbare handliche Gerät, vor zirka 30 Jahren aus industriellen Wechselsprechanlagen hervorgegangen, gehört längst zur Grundausstattung von Familien mit Kleinkindern. Nacht für Nacht, Tag um Tag stellt es seine Dienste bereit und überträgt die Geräusche des Kindes – von der sogenannten Sendeeinheit zur Empfangseinheit. Glaubt man den Herstellern, so erleichtert der kleine Helfer den Betreuungspersonen den Familienalltag, und ermöglicht ihnen eine gewisse Unabhängigkeit und Unbeschwertheit.

Die Autorin hat jenes scheinbar so schlichte, selbstverständliche Gerät genauer untersucht und dessen verborgenen Facetten aufgespürt. Bei näherer Betrachtung erwies es sich als recht komplexes „sozio-technisches“ Gebilde, das viel mehr nur als Babys Weinen mitteilt. In der Verwendung eines Babyphons spiegeln sich elementare Vorstellungen von Familie und Erziehung, vom verantwortlichen Umgang mit Kindern und ihrer Umwelt wider. In ihrer kleinen Kulturgeschichte des Babyphons versucht die Verfasserin Antworten zu geben – und zwar nicht nur auf die Frage nach der Bedeutung des kindlichen Schreiens und den elterlichen Reaktionen darauf. Sie beleuchtet beispielsweise die Parallele zum Telefon und zu dessen kulturellen Verheißungen und deckt die familiären Konsequenzen der Entstehung von Kinderzimmern auf.

Schließlich untersucht Andrea Mihm den alltäglichen Gebrauch des Babyphons auch vor dem Hintergrund elterlicher Sorge. Sie arbeitet heraus, warum dieses Gerät nicht nur ein Ausdruck der Ängste um das Wohlergehen des Kindes ist, sondern auch des Bedürfnisses nach Kontrolle und Macht über den Nachwuchs. In der Auseinandersetzung mit Funkstörungen und dem in jüngerer Zeit viel diskutierten Elektrosmog beschreibt die Autorin schlussendlich auch die babyphonalen Kehrseiten.
 

0,5 Wiss. Mitarb. "Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie" (Institut für KAEE Göttingen)

Universität Göttingen, Göttingen
Bewerbungsschluss: 30.11.2008

Am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der
Georg-August-Universität ist zum 01.04.2009 die Stelle einer/eines

Wissenschaftlichen Mitarbeiterin/Wissenschaftlichen Mitarbeiters
Entgeltgruppe E 13

auf drei Jahre mit der Hälfte der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit (z.Zt. 19,9 Std.) zu besetzen. Einstellungsvoraussetzung ist ein sehr gut abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie/empirische Kulturwissenschaft/Volkskunde. Weitere Voraussetzungen sind ausgezeichnete Kenntnisse in der empirischen Forschung sowie eigene Feldforschungserfahrungen. Erwartet werden zudem Interesse an und Erfahrungen in universitärer Lehre sowie Mitarbeit in akademischer Selbstverwaltung und Studienberatung.

Mit der Stelle ist eine Lehrverpflichtung von zwei Semesterwochenstunden gemäß der derzeit gültigen Lehrverpflichtungsverordnung verbunden. Es wird Gelegenheit zur wiss. Weiterqualifikation (Dissertation) gegeben.

Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen
unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert daher qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf.
Schwerbehinderte Menschen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf und Publikationsverzeichnis sowie Textauszügen (ein Kapitel sowie Inhaltsverzeichnis der Magisterarbeit oder eine Publikation) senden Sie bitte bis zum 1. Dezember 2008 an Prof. Dr. Brigitta Schmidt-Lauber, Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Friedländer Weg 2, 37075 Göttingen. Begrüßt wird auch eine kurze Skizze für ein mögliches Dissertationsvorhaben.

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Prof. Dr. Brigitta Schmidt-Lauber

Institut für Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie
Friedländer Weg 2, 37085 Göttingen
0551/ 395349
0551/ 3922232
schmidt-lauber[at]uni-goettingen.de
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Robo-Bar
https://www.wired.de/colle ction/latest/ausgabe-0215- robo-mit-schuss
amischerikow - 14. Feb, 16:36
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Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
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