Literaturempfehlung: Technikdarstellung im Comic

Seine technikhistorische Dissertation, die ebenso material- wie aufschlussreich die Thematisierung von Technik in Comics untersucht, den Comic-Interessierten wie den Technikforscher gleichermaßen inspirierend, hat Wolfgang Höhne bereits 2003 an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Karlsruhe abgeschlossen. Dennoch sei die Arbeit mit dem Titel "Technikdarstellung im Comic. Der Comic als Spiegel technischer Wünsche und Utopien der modernen Industriegesellschaft" im Zusammenhang dieses Blogs noch einmal nachdrücklich empfohlen.
In einem weiten thematischen Bogen behandelt Höhne zahlreiche Artefakte der technischen Moderne, wobei der zeitlich-geographische Schwerpunkt seiner Quellen auf den französischen und belgischen Autorencomics der 1940er bis 1970er Jahre liegt. Einzelne Entwicklungslinien verfolgt Höhne aber durchaus bis zur Jahrhundertwende weiter.
Ein Blick in die Gliederung verdeutlicht den thematischen Zugang:

1. Einleitung
2. Fortbewegungsmittel (Der Held und das Automobil; Krafträder; Unmotorisierte Verkehrsmittel; Basteleien an Straßenfahrzeugen; Das Erlernen von Fahrzeug-Technik im Comic; Die Fliegerei; Schiffe und Boote; Eisenbahn; Raumschiffe)
3. Die Spiegelung der realen Welt im zeitgenössischen Comic
4. Science Fiction und Utopien - das Nichtexistierende wird gezeigt
5. Personendarstellungen
6. Artefakte (Medien- und Kommunikationsgeräte [darunter Telegraph, Telefon, Handy, Visaphon, Funkgerät, Radio, Plattenspieler, Fernseher, Kino etc.]; Technik und Design in Haus und Garten; Arbeitsgeräte und Laboratorien; Computer und Großrechner)
7. Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
8. Bibliographie


Die Dissertation ist online verfügbar, inklusive des reichhaltigen Abbildungsanhangs.

Text (als PDF-Datei):
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/documents/2681

Abbildungsanhang (html-basiert):
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/2003/geist-soz/1
 

IVF as Global Form. Ethnographic Knowledge and the Transnationalization of Reproductive Technologies

Berlin 12.06.2008,
Institut für Europäische Ethnologie,
Mohrenstraße 40/41

Teilprojekt C4 „Verwandtschaftskulturen“ des Sonderforschungsbereiches 640, „Repräsentationen sozialer Ordnung im Wandel“ sowie das Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin.,


Der Workshop „IVF as Global Form – Ethnographic Knowledge and the Globalization of Reproductive Technologies“ nimmt das 30. Jubiläum der Geburt des ersten IVF-Kindes Louise Joy Brown in Großbritannien zum Anlass, die weltweite Ausbreitung und „Transnationalisierung“ so genannter „assistierender reproduktiver Technologien“ zu untersuchen.
Der Workshop zielt darauf ab, die große Vielfalt lokaler und nationaler Anwendungskontexte in dichten Fallstudien nachzuzeichnen und gleichzeitig die verbindenden Linien und Routen sichtbar zu machen, die zwischen unterschiedlichen Lokalitäten entstehen.

Die Arbeitstagung wird am Donnerstag, den 12. Juni 2008, um 18.15 Uhr im Institut für Europäische Ethnologie, Mohrenstraße 40/41, Raum 311 (3.Etage), eröffnet.

Den Eröffnungsvortrag wird Sarah Franklin vom BIOS-Centre der London School of Economics (LSE) halten. Der Titel lautet: „5 Million Miracle Babies Later: The Cultural Legacy of IVF”.
Sarah Franklin wird am Beispiel der In-Vitro-Fertilisation darüber
sprechen, wie sehr die Methoden assistierter Reproduktion Vorstellungen von Verwandtschaft, Reproduktion und Genealogie in Europa und den USA verändert haben. Am Beispiel des Diskurses über den Umgang mit überzähligen eingefrorenen Embryonen aus abgeschlossenen IVF-Behandlungen wird Sarah Franklin den Einfluss von reproduktiven Technologien auf Kosmologien und Vorstellung der menschlichen Entwicklung in der Zukunft diskutieren.

------------------------------------------------------------------------
Preliminary Workshop Programme:

Thursday, June 12th, 2008
18:15 Reception and Addresses
Public Keynote Lecture
Sarah Franklin (Bios-Centre, LSE London)
5 Million Miracle Babies Later: The Cultural Legacy of IVF
19:30 Reception

Friday, June 13th, 2008
09:00-9:30 Introduction to the Subject
Michi Knecht (Humboldt-University Berlin)
Ethnographic Knowledge and the Globalization of Reproductive Technologies: Reinvigorating Theory

09:30-11:00 Localizing IVF I: The Cultural Works of Encounters
Marit Melhuus (University of Oslo)
Works of the Imagination: Reproductive Technologies, Kinship and the Law
Michal Nahman (University of Western England, Bristol)
"Embryos are Our Babies": Condensing the Body in Israely Ova Donation
Discussant: Janet Edwards (University of Manchester)
Chair: Stefan Beck (Humboldt-University Berlin)
11:00-11:30 Coffee/tea

11:30-13:30 Localizing IVF II: National Styles of Governance / Local IVF Cultures
Elizabeth Roberts (University of Michigan)
Institutions that Matter: IVF, Abortion and Reproductive Governance in Ecuador
Willemijn de Jong (Zurich University)
The Bad "Child as a Project". Contested Knowledge Practices about IVF in Switzerland
Maren Klotz (Humboldt-University Berlin)
Kinship Knowledge‚Management' during Assisted Conception: Reflections on Potential ‚Crosstalk' between Regulation and Local Familial Practices in Germany and the UK.
Discussant: Carmel Shalev (University of Tel Aviv)
Chair: Michi Knecht (Humboldt-University Berlin)
13.30-15.00 Lunch Break

15:00-17.00 Localizing IVF II: National Styles of Governance/ Local IVF Cultures
Zeynep Gürtin-Broadbent (University of Cambridge)
"Modern Technologies": Infertility, IVF, and the Donor Sperm Taboo in Turkey
Bernhard Hadolt (Institute for Advanced Studies, Vienna) & Viola Hörbst (LMU München)
ART-Practices in Comparative Perspective: Case Studies from Austria and Mali
Discussant: Ferhunde Özbay (Bogaziçi-University Istanbul)
Chair: Sulamith Hamra (Humboldt-University Berlin)
17:00-17:30 Coffee / Tea

17:30-19:00 Round-table Discussion: Ethnographic Knowledge, National Regulation and the Global Politics of Ova Procurement
With statements by
Carmel Shalev (University of Tel Aviv)
Sigrid Graumann (IMEW, Berlin)
Sven Bergmann (Humboldt-University Berlin)
and further participants
Chair: Maren Klotz
20:00 Conference Dinner


Saturday, June 14th, 2008
9:30-11:00 Tracing the Transnational Scapes of Reproductive Technologies I:
Emergent Forms and Domains of Regulation
Sven Bergmann (Humboldt-University Berlin)
The Spatial fix of European Reproduction – Between Forms of Regulation and Practices of Circumvention
Eva-Maria Knoll (Austrian Academy of Sciences, Vienna)
Reproducing Hungarians – Reflections on Fuzzy Boundaries in Reproductive Tourism
Discussant: Shahanah Schmid (Bios-Centre, LSE London/Zürich)
Chair: Christine Bischof (Humboldt-University Berlin)
11:00-11:30 Coffee / Tea

11:30-13:00 Tracing the Transnational Scapes of Reproductive Technologies II: Accelerated and Restricted Agencies, Asymmetrical Engagements
Marcia Inhorn (University of Michigan)
"Assisted" Motherhood in Global Dubai: Reproductive Tourists and their Nannies
Aditya Bharadwaj (University of Edinburgh)
Diffracting Reproduction: Infertility Encounters, Stratified Reproduction, Surrogacy and New Reproductive Technologies in India
Discussant: Shalini Randeria, (Zurich University)
Chair: Babette Müller-Rockstroh (MPI Halle)
13:00-14.30 Lunch Break

14:30-16:00 Tracing the Transnational Scapes of Reproductive Technologies III:
Bureaucracies, Ethics and Knowledge
Bob Simpson (Durham University)
Transnationality and Locality in the Regulation of Reproductive Technologies: Holding the "Helping H
and" in Contemporary Sri Lanka
Stefan Beck (Humboldt-University Berlin)
Transnational Lab-Benches: Transforming Experience
Discussant: Michael Schillmeier (LMU Munich)
Chair: Tanja Bogusz (Humboldt-University Berlin)
16:00-16:30 Coffee / Tea

16:30-17:00 Final Discussion and Résumé
 

k@g: Internet und Demokratisierung der Hinterbühne

In kommunikation@gesellschaft (Journal für alte und neue Medien aus soziologischer, kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive / Herausgeber: Jan Schmidt, Klaus Schönberger und Christian Stegbauer) ist ein Beitrag zum Themenkomplex politische Partizipation, Demokratisierung und Internet online gegangen. Mundo Yang, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner WZB plädiert für eine abgewogene Einschätzung des Demokratisisierungspotenzials des Internet:

Yang, Mundo (2008): Jenseits des „Entweder-Oder”: Internet als konventioneller Teil der Demokratie. In: kommunikation@gesellschaft, Jg. 9, Beitrag 3. Online-Publikation: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B3_2008_Yang.pdf

Zusammenfassung
Auch Jahre nach der Einführung des Internets diskutieren weite Teile der Sozialwissenschaften den Zusammenhang zwischen Internet und Demokratie entlang der Extreme von Euphorie und Skepsis. In diesem Beitrag möchte ich versuchen, einen Ausweg aus dieser „Entweder-Oder”-Debatte aufzuzeigen, indem ich auf eine Metapher von Jürgen Habermas zurückgreife und das Internet als konventionellen Bestandteil des politischen Medientheaters begreife. Dabei greife ich auf die empirischen Ergebnisse einer Studie über mediale Diskurse zum Thema Genfood zurück. Für diesen begrenzten empirischen Ausschnitt lässt sich feststellen, dass das Internet nur partiell zu mehr Demokratie führt. Es demokratisiert die Hinterbühne der politischen Öffentlichkeit - nicht mehr und nicht weniger.


k@g
 

Meinungen über Technik (8) "Rache für die gebrochenen Versprechen von I.T."

Pigor & Eichhorn - Nieder mit I.T.

http://www.youtube.com/watch?v=BKfTlJ06Eu0


... Die Grenzen verlaufen nicht zwischen der Technik und den "Völkern"...


Pigor singt. Benedikt Eichhorn muss begleiten. Und der Ulf.
Live in der Bar jeder Vernunft, Berlin.

Nieder mit IT!
Schämt Euch schmutzige Schieber
Schluckt Staub! Streut Asche auf euer Haupt
Schnödes Pack! Packt eure verbockten Produkte
Euren mit überflüssigen Features gespickten
Hightech-Dreck in einen Müllsack und haut ihn weg!

Eure Versprechen sind leer
Niemand glaubt mehr euer Volle-Pulle-Gelalle
Alles Pille Palle!
Auf alle Fälle keine schöne schnelle neue tolle Hightech-Welt
In der man ein Gerät anstellt und es tut was man will
Das wäre schon schön schrill
Ist es aber nicht
Glotzt nicht so überheblich der User spricht

Rache für die gebrochenen Versprechen von IT
Eure Dinger funktionieren nie, nie funktionieren die, nie!
Rache für die gebrochenen Versprechen von IT
Für jede Minute die ein User verliert um rauszukriegen wie
Eure vermurkste Menüführung nicht funktioniert
Heißt nein, nicht er ist zu blöd, Ihr habt es nicht kapiert!

Wie lange muss man rumprobieren, downloaden, neu installieren
Einstellungen immer wieder variieren?
In Idiotenformaten verpackte Daten dekomprimieren?
Und vor allem warum?
Warum kommt jedes Kleinteil mit einer eigenen Begrifflichkeit daher?
Ich bin nicht zu blöd ich bin doch nicht zu blöd das zu kapieren
Ich hab nur keine Lust mir mit diesem Wust
Weiter mein Gehirn zu verwirren

Lästig, der Rasierapparat mit seiner eigenen Philosophie
Nieder mit IT (Nieder mit IT) Nieder mit IT

Es ist beileibe kein Zeichen von Intelligenz
Sich seitenweise Betriebsanleitungen einzuverleiben
Sich ein Wissen anzueignen dessen Halbwertszeit
Jeder Beschreibung spottet, weil bereits drei Zeiteinheiten weiter
Die nächste Schnöselgeneration meint
Nein, tut mir Leid, Ihr Teil gehört eingemottet
Ihre Software ist nicht mehr aktuell
Ihr Rechner nicht mehr schnell genug
Was nun? Ein neues Modell?
Was tun wenn dein ganzes Umfeld
Dem Jugendgerätewahn verfällt?
Dann ist es völlig egal ob dein Teil noch geht
Kein Schnösel und kein modernes Gerät versteht
Mehr seine Logik. Es ist obsolet
Genauso obsolet wie deine Vergangenheit
Sie oktroyieren dir ihre eigene Kurzlebigkeit

Rache für die gebrochenen Versprechen von IT
Die Daten der DD-Disketten der 80er sind nicht mehr zu retten wie?
Rache für die gebrochenen Versprechen von IT
Ein Fall für die digitale Archäologie! Mein geliebter Atari!

Doch der vermeintlich unaufhaltsame Verfall veralteter Daten allenthalben ist nicht fatal
Er ist kein Naturgesetz
Er ist menschliches Machwerk merkantil durchdachtes
Knallhartes Killerkalkül Kill Kill Kill Killer kalkül
Koll Koll Koll Kollateralschaden dabei ist:
Die millionenfache Vernichtung von Individualgeschichte

Die Achtziger sind uns eine Lehre, höre!
Wer nicht ausdruckt kuckt in die Röhre

Ich will kein neues Betriebssystem wenn das alte noch geht!
Diese permanente Nötigung zur Neuerung. Zur Zwangsbescheuerung
Ohne wirkliche Verbesserung.
Verfluchte Upgrades! Ihr Nachfolgemodelle fahrt zur Hölle!
Wenn ein verpickelter IT-Crack geschmäcklerische neue Grafiken ausgeheckt
Deine Lieblingsfunktionen abgespeckt oder vom Desktop weg in den Background verbannte.
Sie sind weiß wo,
und man braucht Wochen für die Wiederherstellung des Status quo - ante.

Und immer wieder neue Reader. Von wegen Read me.
I read you not Nieder mit IT (Nieder mit IT) Nieder mit IT
Ihr Totengräber der Poesie!

Die Gesellschaft in Geiselhaft,
Der Zeitvorteil hinweggerafft durch markenchauvinistische
Kleinstaaterei! Eine Folge dieser vermaledeiten Marktwirtschaft!
In nur wenigen Jahren hat diese Branche weltweit
Einen Dschungel geschaffen, gegen den die Paragraphen
Des deutschen Steuerstrafrechts sich wie ein straff gegliedertes System ausnehm'n!
Ihr wollt die Zukunftsbranche sein?
Der gute alte Buchbinder Wanninger steckt in jeder x-beliebigen Hotline

Einstellungen verstellen sich von allein
Programme die von selber nach Updates schrein!
Adapterkabel passen nirgendwo rein
Cookies nisten sich ein
Pop up Fenster wollen ununterbrochen geschlossen sein
Ja ja ich weiß Herr Naseweis, es gibt in meinem Browser diesen Pop Up Stop Button
Der dieses bekloppte Aufploppen unterbindet.
Wenn man diesen Button denn findet!
Genau diese Art von Nötigung seh ich nicht ein!
Schluss mit diesen Gängelein!
Ich lass mich auf eure Logik nicht ein
Ich such diesen Button nicht! Ich such diesen Button nicht! Nein, Nein!
Ich such diesen Button nicht! Ich such diesen Button nicht! Nein, Nein!

Rache für die gebrochenen Versprechen von IT
Von wegen connecting is easy!
Ihr Würstchen! Verkäufer der jeweils neuesten Technologie
Ihr seid die willenlosen Sklaven einer Verkaufsstrategie
Arrogantes braungebranntes Pack! Mit Strähnchen in den Haaren
Euer Lächeln ist antrainiert in Was-kann-ich-für-sie-tun-Seminaren
Die auf ihr eigenes Bauernfänger-Schnickschnack-Schnäppchen-Pack abfahren!

Schon für 0 Cent telefonieren
Für 0 Cent Für 0 Cent! So groß!
Bloß darunter eine Fußnoten Bleiwüste.
Wüsteste Begriffe deren Unentzifferbarkeit
Das menschliche Genom übertrifft.
Bekiffte Juristenkniffe in Dreipunktschrift
Und ich muss mir das antun bloß weil ich telefonieren will.
Mich beschäftigen mit diesem Müll! Müll! Müll! Müll!

Sie haben uns soweit gebracht, dass wir, ohne zu klagen
Jedem Drecksteil sein eigenes Netzgerät hinterhertragen
Wir geben dreißigstellige Zahlenfolgen ein ohne zu protestieren
Sie stellen die Klimaanlagen so ein, dass wir mitten im Sommer frieren!
Bürger habt ihr den Braten immer noch nicht gerochen?
Sie wollen uns unterjochen!
Die Science Fiction der 60er Jahre war schlecht
Doch sie hatten recht!

Sie sollen uns und nicht wir ihnen dienen
Vorwärts im Kampf gegen die Herrschaft der Maschinen
Nieder mit IT!
Nieder mit IT!

M: Eichhorn/Henrich/Pigor T: Pigor

dests: STS Informationen aus Deutschland:

Estrid Sørensen vom Labor C:SL am Institut für Europäische Ethnologie, HU-Berlin, betreibt seit neuestem ein Weblog namens "dests - sts information aus deutschland"

Ein herzliches Willkommen an die Berliner KollegInnen in der Blogosphäre.

dests versteht sich als Umschlagplatz für Informationen über Institute oder Projekte, die mit STS arbeiten, sowie Ankündigungen STS-relevanter Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Arbeitspapiere. Das alles soll geschickt werden an: webmaster@dests.de :
"Wir freuen uns auf Ihren Besuch und auf Ihre Beiträge."

"was ist dests?
Die dests-Seite bietet die Möglichkeit, STS-Ressourcen zu teilen: Informationen über Veranstaltungen, Publikationen, Projekte und Personen, die sich mit Science & Technology Studies (STS) beschäftigen. Zudem soll es die Seite STSler_innen erleichtern, Kontakte zu Kolleg_innen zu knüpfen. Außerdem funktioniert dests.de als Plattform für Forschende aus dem Ausland, die sich dafür interessieren, was in der deutschen STS-Gemeinschaft vor sich geht.

wer steht hinter dieser seite?

Die dests-Seite ist eine Initiative des Labors ‘Sozial- und Kulturanthropologie der Lebenswissenschaften’ am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität Berlin (http://www2.hu-berlin.de/ethno/).


Auf diese Weise erfahren wir beispielsweise, dass am Berliner Institut ein STS-Lesekreis besteht, der sich gleichermaßen mit "Middle-Rang-Theorien" auseinandersetzt.
Und so freuen wir uns, dass langsam aber sicher auch andere in unseren Fächern diese Möglichkeit der Wissenschaftskommunikation aufzugreifen beginnen. Welcome!
 

Kulturwissenschaftliche Methoden in Systementwurf und Evaluation

WS7 - Kulturwissenschaftliche Methoden in Systementwurf und Evaluation

Die Konferenz "Mensch & Computer" ist die jährliche Veranstaltung des Fachbereichs Mensch-Computer-Interaktion der Gesellschaft für Informatik und steht dieses Mal unter dem Motto "Viel Mehr Interaktion".
Carsten Ochs und Julie Woletz vom FAMe werden in diesem Rahmen einen Workshop zu "Kulturwissenschaftliche Methoden in Systementwurf und Evaluation" anbieten. Sie suchen dazu noch geeignete Beiträge. Den Ankündigungstext zum Workshop und den zugehörigen Call for Paper mit umfangreicheren Informationen gibt es hier:

Julie Woletz, phaydon | research+consulting, Köln
Carsten Ochs, Universität Gießen
Ziele, Inhalte und Vorgehensweise

Die kontinuierliche Geräteminiaturisierung und Mobilisierung der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Veränderungen in der Nutzerzusammensetzung haben auch zu neuen Herausforderungen für einen nutzerzentrierten Systementwurf, angemessene Usability-Tests und systematische Evaluation geführt. Im Zuge dessen werden in Systementwurf und Evaluation mittlerweile zunehmend Techniken, Methoden und Theorien aus der Anthropologie, Ethnographie, Soziologie und Sozialpsychologie integriert.

Trotz dieser disziplinären Öffnung und methodischen Ausweitung ist man von einer systematischen Integration kulturwissenschaftlicher Ansätze noch weit entfernt. In dem halbtägigen Workshop sollen daher die Grenzen ‚klassischer’ Methoden des nutzerzentrierten Systementwurfs und der System-Evaluation aufgezeigt und die Möglichkeiten kulturwissenschaftliche Zugänge und Methoden anhand konkreter Best Practices vorgestellt und diskutiert werden.

Hierzu ist folgender Ablauf vorgesehen:

1. Im Rahmen einer überblicksartigen Einführung werden verschiedene Entwurfs-, Testszenarien und Evaluationsmethoden erläutert, um die Einsatzbereiche und Grenzen ‚klassischer‘ Methoden aufzuzeigen.
2. Schwerpunktmäßig sollen kulturwissenschaftliche Zugänge und Methoden wie Workplace Studies, Fall- und Feldstudien, teilnehmende Beobachtung und Ethnographien anhand konkreter Best Practices präsentiert und zur Diskussion gestellt werden, welche Entwurfskriterien daraus abgeleitet werden können.
3. In einer moderierten Abschlussdiskussion sollen die jeweiligen Vor- und Nachteile und optimalen Einsatzmöglichkeiten herkömmlicher und kulturwissenschaftlicher Zugänge und Methoden für Systementwurf und Evaluation gemeinsam erarbeitet werden.

Zielgruppe

Der Workshop richtet sich an HCI-Researcher, Designer, Entwickler und Usability-Professionals und dient einerseits der Diskussion von Forschungsmethoden und -ergebnissen sowie andererseits der Vermittlung und dem Austausch konkreter Erfahrungen und Vorgehensweisen. Er richtet sich daher an Interessierte bzw. Experten aus Forschung und Praxis gleichermaßen.

Von interessierten TeilnehmerInnen wird eine kurze Beitragsankündigung bzw. ein Positionspapier (ca. 1/2 Seite) bis 15.06.2008 erbeten. Den ausführlichen Call for Paper finden Sie hier. Es wird angestrebt, die Workshop-Beiträge im gemeinsamen Workshop-Band der Tagung zu veröffentlichen.
Kontaktinformation

Julie Woletz: julie.woletz(at)phaydon.de
Carsten Ochs: carsten.m.ochs(at)sowi.uni-giessen.de

Luzern: Symposium Prekarität und Protest

Symposium
Prekarität und Protest
Prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse und deren politische Protestartikulation

Universität Luzern, 6.-7. Juni 2008

mit

Ulrich Bröckling (Universität Leipzig)
Sabine Hark (Universität Potsdam)
Serhat Karakayali (Universität Frankfurt am Main)
Jürgen Link (Universität Dortmund)
Oliver Marchart (Universität Luzern)
Marianne Pieper (Universität Hamburg)
Bernd Röttger (Universität Jena)


Wie lässt sich die zunehmende Prekarisierung der gesellschaftlichen Lebens- und Beschäftigungsverhältnisse verstehen? Welche sozialwissenschaftlichen Zugänge erlauben eine angemessene Beschreibung und Erklärung des Phänomens Prekarität? Und wie lässt sich das Verhältnis zwischen Prekarität und den sozialen Protestformen der Prekarisierten fassen? Diesen Fragen soll am Symposium "Prekarität und Protest" aus unterschiedlichen Perspektiven - wie etwa jenen von Regulationstheorie, governmentality studies, Post-Operaismus oder Diskursanalyse - nachgespürt werden.


Ort
Hauptgebäude der Universität Luzern, Pfistergasse 20, Hörsaal 1

Zeit
Freitag, 6. Juni 2008: 14.00 - 19.30 Uhr
Samstag, 7. Juni 2008: 9.00 - 14.00 Uhr


Veranstalter:
SNF-Projekt "Protest als Medium - Medien des Protests"
Prof. Oliver Marchart, Stephan Adolphs, Marion Hamm
Soziologisches Seminar der Universität Luzern
Bruchstrasse 43-45
CH-6003 Luzern
www.protestmedia.net
symposium at protestmedia.net


Es wird keine Tagungsbebühr erhoben. Um Anmeldung wird gebeten.
Email: symposium at protestmedia.net
Unterstützt vom Schweizer Nationalfonds und der Forschungskommission der Universität Luzern.


Programm
Freitag, 6. Juni 2008
14.00 – 15.15 Uhr

Einführung
Oliver Marchart: Prekarität und Protest.


Stephan Adolphs /Marion Hamm:
Euromayday. Eine soziale Bewegung auf dem Terrain prekarisierter Arbeits- und Lebensverhältnisse.

15.15 – 16.30 Uhr
Ulrich Bröckling:
Prekäres Regieren.

16.30 – 17.00 Uhr
Pause

17.00 – 18.15 Uhr
Jürgen Link
Wie normal ist die neue Prekarität?

18.15 – 19.30 Uhr
Marianne Pieper:
Postoperaistische Perspektiven auf Prekarität.



Samstag, 7. Juni 2008

09.00 – 10.15 Uhr
Bernd Röttger:
Lohnarbeit oder prekarisierte Regulation des Lohnverhältnisses? Umbrüche des Regulationsgefüges und Gratwanderungen der Regulationstheorie im revitalisierten Kapitalismus.

10.15 – 11.30 Uhr
Serhat Karakayali:
Migration als Spiegeleffekt des Prekären. Perspektiven auf Prekarisierung jenseits des methodologischen Nationalismus.

11.30 – 12.00 Uhr
Pause

12.00 – 13.15 Uhr
Sabine Hark:
"Wer geht putzen und wer wird Millionär?" Überflüssige, Geschlechterverhältnisse und die soziale Frage in Zeiten der Prekarisierung.

13.15 – 13.45 Uhr
Résumé
 

Technikmuseen & Technikgeschichte: Fernsehtips für 17.5. und 23.5. 2008

Im ersten Film auf 3Sat geht es um Industrieanlagen, die nach der Wiedervereinigung schließen mussten. Die alten Betriebe wurden zu Technikmuseen. Die zweite Dokumentation im WDR handelt von der Elektrifizierung der Eifel.


Sa. 17.05.08, 14:40 Uhr - 3 Sat
"Wenn der Alltag zum Museum wird - Technikgeschichten aus Brandenburg"

Programmbeschreibung auf 3sat.de:
"Nach der deutschen Wiedervereinigung mussten in Brandenburg viele Industriebetriebe wegen der Überalterung ihrer Anlagen schließen. Auf den Industriebrachen entstanden Technikmuseen, die zeigen, wie früher gearbeitet wurde. [...]
Einst hatten Bergbau, Schwer- und Textilindustrie in Brandenburg wichtige Zentren. Agrar- und Verkehrstechnik erhielten in der örtlichen Industrie oft innovative Impulse. Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte dort jedoch ein Prozess der flächendeckenden Deindustrialisierung ein, der bis heute andauert. Die Schließung der überalterten Industrieanlagen führte zu sozialen und kulturellen Veränderungen, die Brandenburg heute vor große Probleme stellt. Aber sie brachte auch neue Chancen: In den Industriebrachen entstanden an historisch bedeutsamen Orten Technikmuseen, die an die Ursprünge der technisch-industrialisierten Gesellschaft erinnern und den technischen Fortschritt als einen wichtigen Faktor der vergangenen und gegenwärtigen Lebenswelt darstellen.
Der Film stellt acht Technikmuseen in Brandenburg vor: den Ziegeleipark Mildenberg, das Textilmuseum in Forst, das Industriemuseum in Brandenburg, das Heidekrautbahnmuseum Basdorf, die Brikettfabrik Louise in Domsdorf, das Zweiradmuseum Werder-Havel, das Agrarmuseum Wandlitz und die Rüdersdorfer Kalksteinbrüche." (Erstsendung 2002)



Fr. 23.05.2008, 20:15 Uhr - WDR (Wdh.: Mo. 26.05, 14:15 Uhr)
"Teufelszeug - Wie der Strom in die Eifel kam"

(Erstsendung März 2007, deshalb hier der Link ins WDR-Archiv. Auf den aktuellen Seiten ist noch kein Kommentar zu finden, 23.5. ist denen wohl zu früh.)

Bonner Volkskundler in Nöten (III): Protest erfolgreich

Auf der Webseite der Bonner Volkskundler, die kurz vor Ihrer Abschaffung standen, findet sich folgender Eintrag:

"Wichtiger Erfolg auf dem Weg zum Erhalt der Kulturanthropologie/Volkskunde


Die vorgeschlagene „Einfrierung” der Abteilung konnte nun abgewendet werden. Der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät hat soeben einen neuen Einsparplan beschlossen. Es wird zwar massive Kürzungen geben, aber die Kulturanthropologie/Volkskunde wird davon nicht wie bislang vorgesehen betroffen sein. Der Geschäftsführende Direktor des Instituts Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft, Professor Dr. Manfred Kohrt, kündigte an, dass die aktuelle Sparanforderung im Institutsvorstand neu diskutiert werden wird. Zudem wurde die bereits angenommene Liste zur Besetzung der vakanten Professur zur Weiterleitung an das Rektorat freigegeben. "


Am 7. Mai waren 1850 Petitionen übergeben worden ...

Der Bonner RCDS verbucht diese Meldung als Erfolg studentischen Protestes.

Darmstädter Workshop "Technisierte Körper-Räume und Raumwahrnehmung" mit Technikkolleg-Beteiligung

Interdisziplinärer Workshop, 15. bis 16. Mai 2008, Darmstadt
Technisierte Körper-Räume und Raumwahrnehmung

An diesem Workshop im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs "Topologie der Technik" beteiligt sich auch das Forschungskolleg Kulturwissenschaftliche Technikforschung. Katrin Petersen, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungskolleg, wird dort ihr Forschungsprojekt (s.u.) zur Diskussion stellen. Der Workshop fragt u.a., wie Räume über technisch-soziale Arrangements hervorgebracht werden und wie sich Körper und Körpervorstellungen in diesen Prozessen verändern. (Call)

Abstract
Fahrrad-Fahren als Körper-Technik.
Zur Erzeugung von Körperlichkeit und Räumlichkeit
in der schulischen Verkehrserziehung.

Fahrradfahren erfordert die Interaktion innerhalb eines komplexen, soziotechnischen Netzwerks aus „Aktanten“ (Bruno Latour). Verkehrsschilder, das Fahrrad, aber auch menschliche Akteure und deren Körper enthalten sozial und kulturell eingeschriebene Handlungsanleitungen und bringen zusammen den Straßenverkehr als technisch-räumliches Arrangement bzw. Fahrradfahren als technisch-räumliche Praxis hervor.
Im Workshop möchte ich am Beispiel der schulischen Verkehrserziehung das Fahrradfahren als Körper-Technik kennzeichnen, in der gerade die Interaktion zwischen Körper und Ding – das Fahrrad-Fahren – entscheidend für die Erzeugung und Wahrnehmung von Körperlichkeit und Räumlichkeit ist. In Wechselwirkung von materiellen Settings, Institutionen, Diskursen und leiblich-körperlicher Erfahrung werden dabei performativ und situativ unterschiedliche, spezifische Fahrrad-Körper erzeugt.
Mit dem Transfer eines spezifischen Regel- und Handlungswissens zielt die Verkehrserziehung zunächst auf die Institutionalisierung der (Körper-) Bewegungen und Beziehungen im Straßenverkehr – also die Erzeugung eines Straßenverkehrs-Körpers – ab. Dies gilt erstens für die Herstellung und Ordnung des Straßenverkehrs als Raum, indem z.B. Einteilungen wie rechts und links vorgenommen werden. Zweitens dient die Verkehrserziehung vor allem der Einübung des Wahrnehmungs- und Handhabungsmediums „Körper“: Aufmerksamkeit wird kanalisiert und situiert (z.B. auf „Gefahrenkonstellationen“), sinnliche Wahrnehmungen werden kategorisiert (z.B. schnell/langsam), motorische Fähigkeiten erprobt (z.B. Gleichgewicht). Die Einübung eines institutionalisierten und technisierten Körper-, Handhabungs- und Handlungswissens soll dabei die notwendigen Kompetenzen für den Umgang mit dem soziotechnischen Netzwerk Straßenverkehr hervorbringen.
Hinsichtlich dieses Wissenstransfers wird dem Körper in der Verkehrserziehung eine besondere pädagogische Wertschätzung zuteil. Erst dessen „praktischer“ Einsatz als Lehr- und Lernmedium verspricht die nachhaltige Habitualisierung der „Körpertechniken“ (Marcel Mauss), die für die Teilnahme am Straßenverkehr normativ als notwendig erachtet werden. So soll hier in Bezug auf das Vor-Machen, aber auch das Er-Fahren mit Michel Foucault nach der Zurichtung des Fahrrad-Körpers als Speicherungsmedium „eingeschriebener“ Körpertechniken gefragt werden.
Um jedoch die Erzeugung – gerade auch eigensinniger – Fahrrad-Körper als Spiel- oder subversive Körper in den Blick zu nehmen, wird weiterhin ein Körperkonzept herangezogen, das mit Helmuth Plessner vom Ineinandergreifen von Körper-Haben und Leib-Sein ausgeht. Dieses Vorgehen ermöglicht, sowohl die diskursive und performative Erzeugung von Körpern und Körperwissen in den Blick zu nehmen, gleichzeitig jedoch Körper in seiner konkreten Materialität – als handlungsermöglichende und -begrenzende Bedingung menschlicher Praxen – zu berücksichtigen. So kann in Bezug auf das Fahrrad-Fahren nicht nur von Hybriden aus menschlichen Akteuren und Dingen die Rede sein, sondern auch der Körper soll – mit Stefan Hirschauer – als materieller Partizipant kultureller Praxen – und damit als bedeutungskonstituierender Bestandteil des soziotechnischen Netzwerks „Straßenverkehr“ gekennzeichnet werden.
Empirische Basis bilden Daten, die ich im Rahmen meines Dissertationsvorhabens „Ordnungs- und Orientierungssysteme des Umgangs mit Technik“ erhoben habe. In diesem Zusammenhang führte ich „beobachtende Teilnahmen“ (Anne Honer) in der Radfahrausbildung an Hamburger Schulen durch. In dieser Hinsicht soll auch der eigene Körper als „Mess- und Erkenntnisinstrument“ (Karin Knorr-Cetina) reflektiert werden.

16./17. 5. Workshop in Hamburg: "Volkskundlich-kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Digitalisierung"

„Aber digital ist besser!“
Volkskundlich-kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Digitalisierung

lautet der Titel eines Workshops des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung am 16. und 17. Mai 2008 am Institut für Volkskunde/ Kulturanthropologie der Universität Hamburg:

Auch in den jüngeren einschlägigen Lehrbüchern der volkskundlichen Kulturwissenschaften (Empirische Kulturwissenschaft, Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Cultural Studies) spielt das Thema der Digitalisierung der Kultur bzw. der Informatisierung der Gesellschaft kaum eine Rolle. Auf dem 36.dgv-Kongress in Mainz war das Thema zwar präsent, aber keineswegs in einer Form und Quantität, die dem mit der Digitalisierung verbundenen Prozess des soziokulturellen Wandels angemessen wäre.

Darüber hinaus hat es den Anschein, dass diejenigen KollegInnen, die sich in diesem Themenfeld bewegen, kaum AnsprechpartnerInnen in den einzelnen Instituten unserer Disziplinen haben, die einen inhaltlichen Austausch ermöglichen. Insofern erschien es uns sinnvoll, thematisch entsprechend interessierte ForscherInnen zu einem gemeinsamen Workshop einzuladen, mit dem einerseits der „State of the Art“, andererseits aber auch die programmatische wie empirische Weiterentwicklung der Forschung aus unserer fachlichen Perspektive vorangetrieben werden soll.

Der Workshop ist nicht öffentlich, ein großer Teil der Vorträge wird aber bis zum Erscheinen als Beiträge in einer Sonderausgabe von kommunikation@gesellschaft demnächst als Video nachvollziehbar sein werden. Ein Thesenpapier als Diskussionsgrundlage für die TeilnehmerInnen ist allerdings bereits online zugänglich.

Die BeiträgerInnen und die Beiträge im Einzelnen

1. Helle Meister/Gerrit Herlyn (Hamburg):
Spielkulturen. Anmerkungen zu volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Perspektiven auf Digitalisierung
[Kommentar: Jan Schmidt, Bredow-Institut]

2. Mark Butler (Berlin):
Methodische Diffraktionen der Cyborg Ethnographie
[Kommentar: Klaus Schönberger, HH]

3. Katharina Kinder (Lancaster/Köln):
Ubiquitous Computing. Technologien in Organisationen. Die konflikthafte Digitalisierung der „Real World“
[Kommentar: Nils Zurawski, HH]

4. Tom Mathar (Berlin):
Die Verflechtung von Digitalem, Körperlichem und Moralischem – das Beispiel Telemedizin
[Kommentar: Marion Hamm, Luzern]

5. Felix Lohmeier (Göttingen):
Innovationen zur Digitalisierung der Forschungskultur in den Geistes- und Kulturwissenschaften am Beispiel des Projekts TextGrid
[Kommentar: Anneke Wolf, HH]

6. Bernhard Fuchs (Wien):
Digital Bhangra. Die Rezeption von Punjabi Musikvideos auf YouTube.
[Kommentar: Julia Coellen, HH]

7. Judith Punz (Wien):
Digitalisierung von Transiträumen_Tragbare Audio-Geräte. Dimensionen technisierter Medialität
[Kommentar: Thomas Hengartner]

8. Manuela Barth (München):
Digitale Bild-, Technik- und Wissenspraktiken in der engagierten Amateurfotografie
[Kommentar: Ulrich Hägele, Tübingen]
 

CfP Mobilität und Mobilisierung. Arbeit im soziokulturellen, ökonomischen und politischen Wandel

Call for papers

Mobilität und Mobilisierung. Arbeit im soziokulturellen, ökonomischen und politischen Wandel
14. Tagung der Kommission „Arbeitskulturen“ der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde

Institut für Volkskunde/ Europäische Ethnologie, Ludwig-Maximilians-Universität München

München, 26.3.-28.3.09

Die 14. Tagung der „Kommission Arbeitskulturen“ innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde knüpft inhaltlich und konzeptionell sowie hinsichtlich der interdisziplinären Ausrichtung an die letzten beiden Kommissionstagungen in Passau (2005) und Hamburg (2007) an (http://www.d-g-v.org/kommissionen/index.html). Auch in München wird ein erweiterter Arbeitsbegriff in den Mittelpunkt gerückt, der Arbeit nicht auf Erwerbsarbeit verkürzt, son-dern auch andere Formen einbezieht, wie z.B. Familienarbeit, bürgerschaftliches Engagement oder Formen der „Eigenarbeit“. Im Zentrum der Tagung sollen Verfasstheit, Korrespondenz und insbesondere Wandlungsdynamiken von Arbeits- und Lebenswelten in Vergangenheit und Gegenwart stehen. Diese Wandlungsprozesse werden in rezenten Studien mit Hilfe von Begrifflichkeiten wie „Postfordismus“, „Flexibilisierung“, „Prekarisierung“, „Subjektivie-rung“ oder „multiple Entgrenzungen“ analysiert. Die weitere Diskussion dieser Konzepte soll in München allerdings unter einem spezifischen Fokus erfolgen. So wird es darum gehen, solche Prozesse und Dynamiken unter der Perspektive von „Mobilität und Mobilisierung“ zu erhellen und dabei auch besonders die in der Volkskunde prominiente historisch-vergleichende Perspektive stärker zu berücksichtigen.

Die Leitbegriffe umschließen dabei nicht nur zeitliche, sondern auch räumliche, soziale, mentale, psychische und organisatorische Aspekte. Das Spannungsfeld reicht von äußeren Mobili-tätsanforderungen in Ausbildung, Berufslaufbahn, Arbeitsstrukturen und Lebensverhältnissen sowie gouvernementalen Regulationsstrukturen bis hin zu gesellschaftlichen Mobilitätsdis-kursen und intrinsischen Prozessen der Be- und Verarbeitung von Mobilitätswünschen. Zu dem Themenfeld „Mobilität“ werden theoretische wie auch empirische Vorträge anvisiert, die nicht nur einschlägige Phänomene im Postfordismus, sondern auch historische Formen der „Arbeit in Bewegung“ gezielt und unter verschiedenen Aspekten in den Blick nehmen:

• zum einen lokale, z.B. transnationale, und zum anderen soziale Positionsverschiebungen in der Arbeitswelt

• Veränderungen der Arbeitsstrukturen und Arbeitsweisen in historischer und aktueller Perspektive

• die Mobilität bzw. Ortsunabhängigkeit der Arbeit

• saisonale oder dauerhafte Wechsel der Arbeits- und Lebensorte, etwa bei SaisonarbeiterInnen, Trans-MigrantInnen oder PendlerInnen

• Entgrenzungen und (neue) Grenzziehungen in historischer und gegenwärtiger Perspektive: wie lassen sich Bewegungen zwischen Arbeits- und Lebenswelt beschreiben? Zu denken ist an das Arbeiten zwischen „Zuhause“ und „Draußen“, an die Kapitalisierung des Lebens jenseits der Ewerbsarbeit, an Fragen nach Selbst-Ökonomisierung und „Work-Life-Balance“ oder auch an historische Entgrenzungen von Wohn- und Arbeitsformen, z.B. im Bereich der Heimarbeit.

• Wie sind Mobilitätsprozesse transnational oder sozial sowie eventuell auch aus einer gouvernementalen Perspektive zu fassen? Zu denken ist hier an Statusverschiebungen im Lebenslauf, individuelle und kollektive Prekarisierungsprozesse, neue Gruppenbildungen und Schichten im Kontext von ökonomischen Entwicklungen und kulturellen Verschiebungen (Proletariat und Prekariatszonen). Wie werden solche Formen und Räume der Prekarisierung durch gouvernementale Strategien und Praxen mit geschaffen?

• Wie sind Phänomene des „Kognitiven Kapitalismus“ (Yann Moulier Boutang) zu diskutieren, das sich im „Driften“ (Richard Sennett) artikuliert oder auch im Phänomen des Selbst-Vorsorge-Tragens als „mitarbeitender Kunde“ (G. Günther Voss)?

• Wie ist die psychische Mobilität der Arbeitenden zu erkunden, bedingt durch Jobwechsel oder lebenslanges Lernen?

• Wie ist der Wandel des gesellschaftlichen Diskurses über Arbeit zu analysieren?

• Wie lässt sich Mobilität und Mobilisierung museal konzeptionieren und ausstellen?

Neben einer akteurszentrierten Perspektive, aus der solche Themenfelder empirisch und fallstudienartig angegangen werden, soll auch Beiträgen Raum gegeben werden, die politische Entwürfe über die sich verändernden Arbeitsformen auf der Makroebene („Lebenslanges Lernen“, „aktivierender Staat“, „Employability“) zu analysieren suchen. Hier böte sich auch z.B. eine kritisch-selbstreflexive Analyse der Begrifflichkeiten „Mobilität“ und „Mobilisierung“ an sowie der damit verbundenen soziokulturellen Selbstbilder.

Der Fokus „Mobilisierung“ verweist vor allem auch auf die imaginativen Momente der Ar-beitswelt ebenso wie auf alltägliche individuelle und kollektive Widerständigkeiten gegen die marktförmige Zurichtung des Lebens – im Sinne des neuen „Geistes des Kapitalismus“ (Boltanski/Chiapello) oder im Sinne der Disziplinarisierungsdynamiken im fordistischen Wohlfahrtsstaat. Wenn hier nich zuletzt dazu aufgerufen wird, in der Tradition der Arbeiterkulturforschung alltägliche Gegenmuster und Formen der Widerständigkeit, z.B. auch gegen die Rhetorik der Globalisierung, Flexibilität oder gegen andere „Zwänge des Marktes“, aus einer Akteursperspektive heraus als Praxen dicht zu beschreiben, dann werden hier zudem Stärken und Spezifiken volkskundlichen Denkens und ethnographischen Arbeitens ausgespielt, die auf dieser Tagung in einem interdisziplinären Austausch reflektiert werden sollen. Des weiteren sind Beiträge besonders willkommen, die aus einer Metaperspektive die virulente Diskurse über scheinbar „neue“ Arbeitsformen durch den historischen Vergleich sowie durch Diskursanalysen kritisch hinterfragen.

Der „Call“ richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Volkskunde/ Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft und verwandter sozialwissenschaftlicher Disziplinen, die die Themen „Arbeit und Leben“ in Geschichte und Gegenwart untersuchen und sich von der einen oder anderen der hier aufgeworfenen Fragen angeregt fühlen. Ausdrücklich aufgerufen sind auch AbsolventInnen , die sehr gute Qualifizierungsarbeiten verfasst haben. Vorträge können in deutscher oder englischer Sprache gehalten werden. Sie werden in einem Tagungsband zeitnah an die Tagung publiziert. Die Autorinnen und Autoren der für die Tagung ausgewählten Beiträge werden Anfang August benachrichtigt.

Senden Sie Ihr abstract (max. 2000 Zeichen) bitte bis 04. Juli 2008 an folgende Adresse:

B.Lemberger[at]vkde.fak12.uni-muenchen.de

Konzeption und Organisation:
Prof. Dr. Irene Götz , Barbara Lemberger, M.A.

Institut für Volkskunde/ Europäische Ethnologie
Ludwig-Maximilians-Universität München
Ludwigstrasse 25
D-80539 München
http://www.volkskunde.uni-muenchen.de/index.html

Blog-Rankings

sind in. Inzwischen grassiert auch im wissenschaftlichen "Blogwesen" die Rankitis. Wir sind aus noch nicht so ganz nachvollziehbaren Gründen auf einmal auf einem Platz 20 der Wissenschaftsblog-Charts 03|2008 . Und hier zählen wir gerade (bezogen auf die letzten sieben Tage) zu den 25 dynamischsten Blogs ....

Bei denen stehen wir momentan auf Platz 27.

Interessant ist vielleicht diese Verknüpfung: "Wer Kulturwissenschaftliche Technikforschung liest, interessiert sich auch für ... "

"Unverdiente Wissenschaft oder Antworten auf eine gescheiterte Wissenschaftsreform"

lautet der Titel einer Betrachtung von Tina Guenther im immer informativen"sozlog" (in ihrer Blogroll werden wir unter "Soziologie" kategorisiert, na gut ...) über das Thema "Wissenschaftsreform" und liefert in dem sehr lesenwerten Beitrag eine Reihe von Analysevorschläge und Hintergrundinformationen:

"Exzellenzinitiative, Bologna-Prozess, Junior-Professur, Lehrkraft für besondere Aufgaben, 6-Jahres-plus-6-Jahresregel sind Schlagworte für einen Großumbau wissenschaftlicher Forschung und Lehre in Deutschland, für den die Bezeichnung als gescheiterte Reform beinahe untertrieben erscheint. Nicht nur etablierten und hochverdienten Vertretern hat die Wissenschaftsreform Tränen in die Augen getrieben. Fast alle Nachwuchsforscher, die ich kenne, haben Enttäuschungen erlitten, oder sie haben Freunde und Kollegen, die schwere Rückschläge erlitten oder trotz gegenteiliger Ziele aus der Wissenschaft abgewandert sind. Ist die Wissenschaftsreform also nicht mehr als ein Betriebsunfall politischer Steuerung?"
Zum ganzen Beitrag, in dem es dann um den Web 2.0-Hype und das Enablingpotenzial von SocialSoftware geht.
 

CfP: Themenoffene Nachwuchstagung: Technik, Politik und Gesellschaft

DVPW AK Politik und Technik und DGS Sektion Wissenschafts- und Technikforschung

Themenoffene Nachwuchstagung: Technik, Politik und Gesellschaft
16-17. Oktober 2008, Zentrum Technik und Gesellschaft, TU Berlin

Organisation: Jan-Peter Voß, Petra Schaper-Rinkel und Ingo Schulz-Schaeffer


Zur offenen Diskussion von Forschungs- und Qualifikationsarbeiten sowie zur Vernetzung von jungen Forschenden aus dem Bereich der sozialwissenschaftlichen Technikforschung wird am 16. und 17. Oktober 2008 eine Tagung am Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin stattfinden.

Das Themenfeld Technik, Politik und Gesellschaft umfasst Fragen, die eine lange Tradition in der sozialwissenschaftlichen Technikforschung haben, wie die nach der Förderung, Gestaltung und Regulierung von Technik, aber auch Fragen danach, was als technischer Sachverhalt und was als politischer Sachverhalt gilt.

Gesellschaftliche Ordnung, kollektives Handeln, und Konfliktaustragung sind mit der Entwicklung technischer Instrumente, Verfahren und Systeme eng verwoben. Die begriffliche Trennung und die Wechselwirkung zwischen Technik, Politik und Gesellschaft erfordert daher genaues Hinsehen. Das betrifft gesellschaftliche – und im engeren Sinne politische – Einflüsse auf die Technikentwicklung (z.B. Innovationspolitik, Technikregulierung, Konflikte um Technikentwicklung). Dies betrifft umgekehrt aber auch die Prägung von Politik und Gesellschaft durch Technik (z.B. Technik als Machtfaktor, Technisierung öffentlicher Verwaltung, Techniken politischen Handelns). Um diese konstitutive Verschränkung analytisch zugänglich zu machen, wird gelegentlich der Begriff der Ko-Evolution von Technik und Gesellschaft/Politik bemüht. Was genau unter Technik und Gesellschaft zu verstehen ist, wo die Grenze verläuft, wie sie zur wechselseitigen Konstitution beitragen, wird so zunehmend zum Gegenstand von Debatten.

Selbst auf der Ebene der Begriffsdiskussion gehen Technik und Gesellschaft ineinander über oder sind eng miteinander verzahnt: Was als technische Frage oder technischer Sachverhalt bezeichnet wird, bestimmt die Art und Weise, in der gesellschaftliche Zukunft gestaltet wird – nach welchen Kriterien, unter Einbeziehung welcher Akteure und in welchen Verfahren. Oft geht es dabei um die Frage, ob Interessen und Werte demokratisch diskutiert und verhandelt werden, oder ob – und welche – Experten unter Bezug auf Kriterien von Funktion und Effizienz den entscheidenden Einfluss ausüben.. Das zeigt sich übrigens nicht nur an Atomkraft, Gentechnik und Internet, sondern auch an Verwaltungsreform, Rentenversicherung und Emissionshandel. Damit sind Grenzziehungen zwischen Technik, Politik und Gesellschaft selbst ein Gegenstand politischer und gesellschaftlicher Auseinandersetzung.

Auf der Tagung sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Gelegenheit haben, ihre Arbeiten in entspannter Atmosphäre zu diskutieren. Die Tagung ist als Forum zum Ausprobieren konzipiert. Es besteht daher nicht der Anspruch, dass Papiere und Präsentationen perfekt sind. Allerdings wollen wir eine offene, kritische Diskussion über Verbesserungsmöglichkeiten anregen, damit alle Beteiligten möglichst viel dabei lernen können. Für eine produktive Diskussion sollen vorab kurze Papiere zirkuliert werden, die Thema, Frage, Kernargumente und Schlussfolgerungen pointiert ausführen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhält die Aufgabe, neben der Präsentation der eigenen Arbeit, die Diskussion einer anderen Arbeit durch einige kritische Kommentare einzuleiten.

Abstracts von max. 500 Wörtern Länge können bis 30. Juni 2008 eingereicht werden bei Jan-Peter Voß, j.voss[at]oeko.de
 

CfP: Produktion und Reproduktion: Arbeit und Fotografie

Call for papers
Produktion und Reproduktion: Arbeit und Fotografie

Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau, 24./25. April 2009
Einsendeschluss 1. Oktober 2008

Ausgangsinteresse und Absicht der Tagung "Produktion und Reproduktion: Arbeit und Fotografie" ist es, zum Verstehen von Fotografien aus dem Themenkreis der Industriearbeit als Quellen kulturhistorisch orientierter Forschung beizutragen. Anhand von Fallstudien werden Bestände und Sachverhalte sowie Methoden der Analyse vorgestellt. Zugleich entsteht ein Überblick über die Entwicklung des Genres seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Dabei liegt ein Augenmerk auf Sachsen, doch können und sollen Fragestellungen und Beispiele nicht auf diese Region begrenzt sein.

Ob als Arbeiter- oder als Werksfotografie entstanden, ob als private Erinnerung oder als Werbematerial genutzt, ob in Alben aufbewahrt oder in Bildbänden gedruckt, ob Selbstbild der Unternehmen oder Selbstentwurf der Arbeiter: die Fotografien dokumentieren nicht allein Sachverhalte, sie sind mentalitätsgeschichtlich komplexe Sinnstiftungen.

Ziel soll daher sein, Zusammenhänge zu analysieren: etwa zwischen Arbeitsformen und Produktionsverhältnissen mit den verbildlichten Interaktionen und Rollenbildern, den sozialen Inhalten des physischen Handelns mit dem fotografischen Akt oder den Darstellungsformen und den Gebrauchsweisen der Fotografien in ihren intendierten oder auch in musealen Zusammenhängen.

Solche Betrachtungsweise erweitert die den Objekten der Sammlungen und den Dokumenten der Archive zu entnehmenden Informationen um Symbole gelebten Lebens in einem "Museum der Blicke", das im Spannungsfeld von emphatischer Nähe und kognitiver Distanz auf ganz eigene Art und Weise zwischen historischen Sachverhalten und den Medienerfahrungen heutiger Betrachter zu vermitteln in der Lage ist.

Die Tagung wird in Kooperation des Westsächsischen Textilmuseums Crimmitschau mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (ISGV) Dresden ausgerichtet. Eine anschließende Tagungspublikation ist geplant. Beiträger/innen unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen sind eingeladen, bis zum 1. Oktober 2008 ein etwa 2.000 Zeichen umfassendes Exposé beim Westsächsischen Industriemuseum Crimmitschau einzureichen.



Westsächsisches Industriemuseum Crimmitschau
Frau Claudia Schindler
Leipziger Straße 125
08451 Crimmitschau
Tel.+49-3762-931939, Fax +49-3762-931938
crimmitschau[at]saechsisches-industriemuseum.de
www.saechsisches-industriemuseum.de



Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.
Herrn PD Dr. Manfred Seifert
Zellescher Weg 17
01069 Dresden
Tel. +49-351-4361650
Fax +49-351-4361651
isgv[at]mailbox.tu-dresden.de
www.isgv.de
 

ORF-Sendung Matrix über "Protest reloaded"

Anlässlich der jüngsten Ausgabe der Netzkultur-Sendung "Matrix" (4.5. 2008) des ORF zum Thema "Protest Reloaded", wird auch Marion Hamm, Luzerner Associate des Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung zitiert:

"Protestieren im Kollektiv
Das Schaffen neuer medialer Räume und einer neuen Form von Gegenöffentlichkeit ist ein wichtiges Element von Protestbewegungen im Internet. Vorbild und Vorreiter auf diesem Gebiet ist das globale Medien- und Kommunikationsnetzwerk Indymedia, das erstmals 1999 anlässlich der Proteste gegen ein Treffen der Welthandelsorganisation in Seattle in Erscheinung trat.

Bei Indymedia sind die Aktivisten zugleich auch Journalisten und verschwimmen somit die Grenzen zwischen Artikel und Agitation und zwischen Demonstration und Dokumentation.

Marion Hamm, die an der Universität Luzern an einem Forschungsprojekt über Protestkultur und Medien arbeit und die selbst jahrelang Aktivistin bei Indymedia in Großbritannien war, weist darauf hin, dass Indymedia publizistische Phänomene wie Blogs und Bürgerjournalismus vorweggenommen hat, dass bei Indymedia allerdings nie der Einzelne, sondern stets die kollektive Medienproduktion im Vordergrund stand."


Dabei bezieht sich der Bericht auf ihren Aufsatz über Indymedia von 2005:

Darin verweist sie darauf, in welcher Weise die Software von Indymedia, das was heute Web 2.0. heisst antizipiert hat:

"Open Publishing ist Free Software

Indymedia-Webseiten zeichnen sich durch das System des Open Publishing aus: Jede und jeder, der Zugang zum Internet hat, kann Dokumente hochladen, und zwar ohne Login, ohne Passwort, ohne Identifizierung welcher Art auch immer. Die "Postings" erscheinen auf den meisten Indymedia-Seiten umgehend auf der Startseite im sogenannten "Newswire". Damit ist die Voraussetzung zum Selbermachen von Medien geschaffen. Vom einfachen Text über Fotos und Ton bis hin zum Videoclip kann alles nicht nur produziert, sondern auch einer vernetzten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Was sich im Zeitalter der Blogger und Breitbandanschlüsse fast schon von selbst versteht, die technische Möglichkeit zum Hochladen verschiedener Medien, musste 1999 noch selbst gebaut werden. Die erste Version der Indymedia-Software mit dem schönen Namen "active" wurde ursprünglich für AktivistInnen vor Ort in Sydney entwickelt, dann beim als globalem Aktionstag ausgerufenen "Carnival against Capitalism" am 18. Juni 1999 weltweit und erfolgreich ausprobiert, und schließlich für das erste IMC in Seattle eingesetzt.

Die Betonung des Selbermachens ist charakteristisch für Indymedia und hat im Zusammenhang mit der Erstellung von "Code" noch eine ganz besondere, bereits ausgearbeitete Bedeutung. Alle Indymedia-Webseiten laufen auf "Free Software"[7], das heißt, jede/r kann sich die Programme anschauen, sie benutzen, kopieren und weiterverbreiten und sie entsprechend den eigenen Bedürfnissen verändern. Free Software ist durch eine besondere Lizenz geschützt, die GNU Public Licence. Damit wird sichergestellt, dass der Sourcecode frei einsehbar und damit veränderbar bleibt."


Marion Hamm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Protest als Medium - Medien des Protests" am Soziologischen Seminar der Universität Luzern.
Ein Weblog mit Informationen und Meinungen rund um Fragen der Kulturwissenschaftlichen Technikforschung

User Status

Du bist nicht angemeldet.
Aktuelle Beiträge

Tagungsband "Bewegtbilder...
Ute Holfelder / Klaus Schönberger (Hrsg.) Bewegtbilder...
amischerikow - 30. Jun, 15:29
Elektrizität
Die Ausgabe 30.4 (November 2015) der Zeitschrift Cultural...
amischerikow - 21. Nov, 12:23
Du warst schneller,
mein Lieber ;-)
vabanque - 21. Sep, 19:03
Tagung “Bewegtbilder...
Donnerstag, 29.10.2015, 14 Uhr - Samstag, 31.10.2015,...
amischerikow - 20. Sep, 13:43
Roboter im Film
http://www.zeit.de/kultur/ film/2015-04/ex-machina-fi lm-android-roboter
amischerikow - 21. Apr, 13:40
Trauern in der Online-Version
Prof. Dr. Norbert Fischer über digitale Trauerportale...
amischerikow - 18. Feb, 10:49
Robo-Bar
https://www.wired.de/colle ction/latest/ausgabe-0215- robo-mit-schuss
amischerikow - 14. Feb, 16:36
Suche

 
Publikationen aus dem Forschungskolleg










Gerrit Herlyn
Deutungsmuster und Erzählstrategien bei der Bewältigung beruflicher Krisenerfahrungen In: Seifert, Manfred/Götz, Irene/Huber, Birgit (Hg.): Flexible Biographien. Horizonte und Brüche im Arbeitsleben der Gegenwart. Frankfurt u. a. 2007, S. 167-184.








Anika Keinz, Klaus Schönberger und Vera Wolff (Hrsg.)
Kulturelle Übersetzungen
Credits

powered by Antville powered by Helma


Creative Commons License

xml version of this page

twoday.net AGB

Alle Links in Popups öffnen

alle Links auf der aktuellen Seite in einem neuen Fenster öffnen 
RSS Box

Status

Online seit 7515 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Aug, 02:00



About
AusDemForschungskolleg
authentizität@gesellschaft
Blog-Talk
CallForPapers
ComputerNutzungenSpiele
dgvKongress2007
dgvKongress2009
Gender
JobsStipendienUsw
KinderMedien
kommunikation@gesellschaft
Konferenzberichte
Kongress2005
Kongress2007
Kongress2012
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren